Italien
Italien, zu Beginn des Eisenbahnzeitalters noch keine politische Einheit, eröffnete seine erste Strecke am 3. Oktober 1839 zwischen Neapel und Portici in einer Länge von acht km.
Die erste Lokomotive kam aus England und hieß nach einem der leitenden Ingenieure beim Bahnbau "Bayard".
Private Gesellschaften bauten das Netz weiter aus, und schließlich kamen 1859 die ehemals österreichischen Bahnen der Lombardei und 1866 Venetiens dazu, als beide Provinzen eingegliedert wurden.
Am 1. Juli 1905 übernahmen die am 22. April 1905 geschaffenen Italienischen Staatsbahnen (FS) ein Netz von über 10.000 km, nach Abschluß des ersten Betriebsjahrs waren noch 2.000 km dazugekommen. Außerdem gab es über 3.000 km Privatbahnstrecken, die teilweise heute noch bestehen.
Eine eigene italienische Lokomotivbau-Industrie entwickelte sich schon ab 1845, aber Dampflokomotiven wurden nur bis knapp nach dem Ersten Weltkrieg gebaut, da die wichtigsten Strecken bald elektrifiziert wurden.
Bekannteste Dampfloks waren die Reihen 835 (C-Tenderlok für Verschub), 740 (1D, später als Franco Crosti-Typ Reihe 743), 940 (1D1-Tenderlok), 685 (1C1-Vierling-Schnellzuglok) und 691 (2C1-Vierling Schnellzuglok, entstanden durch Umbau und Modernisierung der Reihe 690).
Obwohl mit der Elektrifizierung so früh begonnen wurde, hielten sich die Dampfloks im Planbetrieb bis etwa 1980.