Guatemala

Dampfzug mit Lok 205 auf der Bergfahrt von Rancho nach Guatemala City, Umgebung von Agua Caliente. Foto: Patrick Rudin
Die "International Railways of Central America" (IRCA) betrieben bis 1970 in Guatemala ein ausgedehntes 914 mm-Schmalspurnetz, von dem ein Teil der US-amerikanischen United Fruit Company gehörte. Bereits 1880 fuhr der erste Zug in Guatemala und der rasche Abtransport der Bananenernte war auch der Grund für den frühen Bau dieser Linie. Die Lokomotiven kamen fast ausschließlich von Baldwin, doch diese 1D1 stammt von Krupp und wurde 1940 an die inzwischen nationalisierten Ferrocarriles de Guatemala (FEGUA) geliefert.

Die älteste Eisenbahn Guatemalas verbindet seit 1877 Puerto Barrios am Karibischen Meer mit der Hauptstadt von Guatemala, Ciudad Guatemala - Guatemala City.

Die Republik Guatemala liegt in Zentralamerika, südlich der Halbinsel Yucatán. Der Name leitet sich vom toltektischen Wort "Goathemala" ab, was soviel wie "Erde der Bäume" bedeutet. Guatemala grenzt im Südosten an Honduras, im Süden an El Salvador, im Norden an Mexiko und im Osten an Belize. Das Land hat zwei Küsten: im Osten einen schmalen Zugang zum Karibischen Meer und im Südwesten die Pazifikküste. Im Nordosten besteht es aus tropischem Regenwald, im Zentrum liegt das Hochland mit Vulkanen bis 4200 Meter Höhe, und der schmale und fruchtbare Küstenstreifen am Pazifik hat durchgehend feuchttropisches Klima. Das Land hat rund 15 Millionen Einwohner, die Fläche beträgt 110'000 Quadratkilometer, etwa zweimal die Schweiz. Die Hauptstadt Ciudad Guatemala (Guatemala City) liegt im tiefer gelegenen Hochland, mit fast ganzjährigem milden Klima und Temperaturen zwischen 18 und 28 Grad. Guatemala Stadt hat rund 1 Million Einwohner. Ca. 60% der Einwohner sind Mestizen (Nachkommen von Mayas und Europäern, hauptsächlich Spaniern), 40% sind Mayas. Spanisch ist die Amtssprache und Muttersprache der Mestizen und der im Land lebenden Europäer. Die Mayas sprechen meist eine der 24 Maya-Sprachen. Die Analphabetenrate liegt bei 30%, deshalb gilt Guatemala als Entwicklungsland.

Nach der Eroberung durch die Spanier blieb das Land bis 1821 spanische Kolonie, nachher Teil der Zentralamerikanischen Konföderation. Erst 1840 entstand der unabhängige Staat Guatemala. In der Zeit bis 1944 wurde das Land als liberaler Nationalstaat bezeichnet. In dieser Zeit entstand der grossflächige Kaffee- und Bananenanbau, letzterer vor allem durch die United Fruit Company. Nach 1944 begann das demokratische Jahrzehnt. Die Pressefreiheit wurde eingeführt. Nach 1950 führte Präsident Arbenz (schweizerischer Abstammung) Landreformen ein. Es folgten eine Reihe von Diktatoren und ein Bürgerkrieg, der bis 1996 dauerte. Seit 2001 besteht zwischen Mexiko, Guatemala, Honduras und El Salvador ein Handelsabkommen, ab 2004 eine Zollunion mit El Salvador.

Der Kaffee ist das Hauptexportgut, Des weiteren spielen Bananen, Zucker, Tabak, Kautschuk und Kardamom eine wichtige Rolle, und seit dem Ende der 1990er Jahre der Tourismus.