Die Grottenbahn

Die Befestigungstürme am Pöstlingberg wurden bereits 1897 durch die Wiener Baufirma Ritschl & Comp. erworben. Im Turm IV wurde die Endstelle der Pöstlingbergbahn eingerichtet. Der Turm V wurde als Aussichtsplattform, die einen herrlichen Weitblick bietet, eröffnet. An der südlichen Festungsmauer baute die TEG ein Hotel und legte großzügige Parkanlagen an. Am 6. August 1906 fand die Eröffnung der Grottenbahn statt, die auf Initiative des Betriebsleiters der Linzer Straßenbahn Ing. Franz Scheining zur weiteren Steigerung der Attraktivität dieses Ausflugszieles im Turm II errichtet wurde.

Diese Bahn wurde damals auch als elektrische Turmbahn bezeichnet. Ein Zug verkehrte im Obergeschoß des runden Turmes. Der Triebkopf wurde mit einer elektrischen Ausrüstung, die von den ersten Straßenbahntriebwagen stammte, ausgestattet. Das Untergeschoß verwendete man 1911 für ein Höhlenmuseum, 1917 für ein Kriegsmuseum und 1919 zur Darstellung von Märchenszenen mit Dioramen.

Nach den Zerstörungen im zweiten Weltkrieg wurde die Grottenbahn wieder instandgesetzt und konnte am 1. Mai 1948 mit dem Obergeschoß wieder eröffnet werden. Die Gestaltung erfolgte durch die akademische Bildhauerin Friederike Renate Stolz (Tochter von Bernhard Stolz, der bereits 1936 an der Ausgestaltung der Grottenbahn mitgewirkt hatte). Bereits in der ersten Saison kamen 144.000 Besucher um eine Rundfahrt mit dem Drachen zu unternehmen und die kleine Welt der Zwerge zu bestaunen. Im nächsten Schritt konnte zu Ostern 1950 das Untergeschoß mit den Darstellungen von Märchenszenen, dem Kristallbergwerk und der im Maßstab 1:7 verkleinerten Wiedergabe der Häuser des Linzer Hauptplatzes eröffnet werden.

Eine Fahrt mit der Grottenbahn in der bunt beleuchteten Märchenwelt begeistert groß und klein. (Foto: Sammlung Schrempf)