Innsbrucker Verkehrsbetriebe AG - 1956 bis 1980

April 1956: Waren das noch Zeiten! Ein von der Maria-Theresien-Straße kommender Zug wartet vor dem Bahnschranken in der Leopoldstraße die Vorbeifahrt des Seefelder Eilzuges ab. Ende April 1956 wurde die eingleisige, oberirdische Gleisverbindung Hauptbahnhof-Westbahnhof durch die im Einschnitt liegende dreigleisige Konzertkurve ersetzt. An der Stelle der Eisenbahnkreuzung befindet sich heute Innsbrucks verkehrs- und unfallsreichste Kreuzung Olympiastraße / Leopoldstraße. (Foto: W. Rihosek)
Mai 1956: Während des Baues der Konzertkurve und der damit bedingten Führung der L1 nur bis zum Westbahnhof fahren die Züge der L6 bis in die Stadt und die L3 bis zum Bergisel. Im Bild kehrt der Tw 3 mit einem Igler Zug gerade zum Bergiselbahnhof zurück (der hintere Lyrabügel ist wegen der Obuskreuzungen eingezogen). Wegen des nachfolgenden 3er Zuges (auf der eingleisigen Leopoldstraße) hat der Tw das Nachzugszeichen aufgesteckt. An der Hausmauer die Tafel der Hst Neurauthgasse. (Foto: Sammlung W. Kreutz)
März 1959: Tw 49 als Verschubfahrzeug mit Halle Bw am Hauptbahnhof. Die Aufnahme entstand, als der Tw zwei Bw auf die bereits dort stehenden sechs anderen Bw schob. (Foto: Sammlung W. Kreutz)
31. Mai 1961: Basler Tw mit großem Innsbrucker Bw auf der L3 in der Leopoldstraße (Engstelle). (Foto: Sammlung W. Kreutz)
Juni 1970: Der zum Arbeits-Tw umfunktionierte Ex-Basler Nr. 31 befördert 2 Haller Bw von der Maria-Theresien-Straße zum Bergisel. (Foto: Sammlung W. Kreutz)
1. Mai 1972: Tw 1 und 5 der L4 in der Maria-Theresien-Straße. Tw 5 hat soeben die Bw vom Bergisel auf das Mittelgleis gestellt, von wo der Haller Zug 2 Bw übernimmt. (Foto: Sammlung W. Kreutz)

1956 20. Jänner: Einweihung der Tw 18 bis 21 (ex Zürich). Mit 73 PS pro Motor sind sie die stärksten zweiachsigen Tw der IVB. Die ursprünglich an den Wagen angebrachten automatischen Fischerkupplungen werden durch solche der Bauart "Compact" ersetzt. Wie bei den Basler Wagen müssen auch bei den Zürcher Wagen die Dächer durch Abschneiden der Laternenaufsätze niedriger gemacht werden; anstelle der Lyrabügel kommen die von den Thunerseewagen übrigen Scherenbügel zur Verwendung. An Bw werden zunächst nur die beiden Basler 152 und 153 mit Compact-Kupplungen ausgerüstet.

25. Jänner: L1 befährt letztmalig den Westbahnhofviadukt.

26. Jänner: L1 neue Endstation in der Egger Lienz-Str. (Ecke Neuhauserstr). L3 Pradl-Wiltener Platz und Pendelwagen Wiltener Platz-Bergisel. Die Hst Neurauthgasse und für die Fahrgäste der Stubaier Bahn Hst Brennerstr. (Ecke Leopoldstr./Pastorstr.) wieder eröffnet. Die Züge ab Igls 6.15 Uhr und 7.15 Uhr bis Hungerburgbahn geführt.

30. April: Konzertkurve in Betrieb genommen. Bahnschranken in der Leopoldstr. abgetragen, daher kein Pendelwagen zum Wiltener Platz.

1. Mai: L3 bis Bergisel geführt. Keine Fahrplanstörungen mehr durch geschlossene Bahnschranken.

15. August: Nach Fertigstellung der Konzertbrücke verkehrt die L1 wieder durchgehend bis Bergisel, die L3 endet am Wiltener Platz und die L6 am Bergisel. Bw 146 und 147 mit Compact-Kupplungen ausgestattet.

1. Dezember: Umbau der Gleisanlage bei der Triumphpforte. Die elektrische Abzweigweiche wird etwas nach Süden verschoben, und die beiden Weichen werden im Umfahrungsbogen um die Triumphpforte durch eine Kreuzung ersetzt.

1956: Tw 17 und die nicht umgebauten Thunerseewagen werden verschrottet. Auf L6 Kurvenbegradigungen bei km 4,6 und km 5,2. Bw 138 ausgeschieden. Bw 110 als 138 umgebaut.

1957 18.April: Leopoldstr. wird zwischen Michael-Gaismayr-Str. und Mentlgasse zur Einbahn, Hst Michael-Gaismayr-Str. in die eingleisige Strecke verlegt.

1. Juli: Erneut Tariferhöhung Zone I auf S 1,50.

Verlegung des 2. Gleises in der Brunecker Str. und Umgestaltung der Gleisanlagen am Hbf. Auf L6 starker Ausflugsverkehr an Sonntagen, zwei 5-Wagen-Züge und 2 Verstärkungsautobusse im Einsatz.

Dezember: Dipl.-Ing. Emmerich Müller wird Technischer Direktor, KR Franz Gastl Kaufmännischer Direktor der IVB.

1957: Umbau Bw 130 in Bw 140 und Bw 108 in Haller Wg.

1958 13. Juli: Eisenbahnunglück am Viadukt. L3 wird durch herabgestürzten Güterwagen unterbrochen, Schienenersatzverkehr über Pradler Str.-Dreiheiligen.

Oktober: Der mit der ersten Basler Lieferung als Ersatzteilspender mitgesandte unfallbeschädigte Tw 37 wird hergerichtet und als IVB-Tw 24 in Verkehr gesetzt.

19. Dezember: Beginn der Bauarbeiten zur Verbreiterung des Viadukts in der Museumstr.

Kurvenbegradigung auf L6 bei km 1,00 bis 1,02; Bw 125 abgestellt.

1959 15. Juni: Beginn des zweigleisigen Ausbaues der L3 zwischen Dr.-Glatz-Str. und Greinzstr.

29. August: Hst Museum zur Angerzellgasse verlegt (in Fahrtrichtung Maria-Theresien-Str.).

November: Gleisneuverlegung Remise Hall, nördliches Gleis entfernt. Inbetriebnahme der neuen Gleise im Bahnviadukt Museumstr. (scharfe S-Bögen bei der Einfahrt).

Tw 36 und 50 sowie Bw 141 ausgeschieden. Bw 129 und 135 in Haller Wg umgebaut. L3 seit August zwischen Dr.-Glatz-Str. und Greinzstr. zweigleisig.

1960 Mai: Einbau einer neuen Vignol-Federzungenweiche in die Ausweiche Thaur. l O. Juni: Bau des Gleisdreiecks am Bergiselbhf.

14. Juni: Ankunft des ersten Großraum-Tw Nr. 61.

21. Juli: Baubeginn der Bergiselschleife.

22. Juli: Erstmaliger Einsatz der Großraum-Tw auf L1. Die in Lizenz der Fa. DUWAG bei den Wiener Lohnerwerken gebauten Vierachser weisen 25 Sitz- und 51 Stehplätze auf, womit sie in der Hauptverkehrszeit den zweiachsigen Garnituren unterlegen sind. Alle Basler und großen Innsbrucker Bw werden mit Schienenbremsen und Compact-Kupplungen ausgestattet, so daß alle zweiachsigen Tw mit allen Stadt-Bw verwendbar sind. Außerdem werden alle Schweizer Stromabnehmer auf bewegliche Stromabnehmerwippen umgebaut.

3. Oktober: Abbau der Gleiskreuzung Bergisel-Leopoldstr. Damit fohlt die 2. Zufahrtsmöglichkeit zur Stadt, und im Falle einer Unterbrechung am südlichen Ast der L1 kann das ganze Straßenbahnnetz lahmgelegt werden.

14. Oktober: Inbetriebnahme der Gleisschleife Klostergasse.

1960: Tw 44, 47, 49, 51 und 61 (I) - ehemals Thunerseebahn - sowie Bw 153 nach Unfallschäden abgestellt. Die Stadtkehrmaschine erhält die Ansaldo-Marelli-Motoren und die Dachwiderstände aus Tw 52.

1961 1. Jänner: Straßenbahnfahrzeuge ohne Schienenbremsen dürfen außer auf eigenen Bahnkörpern nur mehr mit max. 25 km/h fahren. Tariferhöhung: Zone I auf S 2,-. Die früh und mittags eingesetzten Verstärkungszüge der L3 werden mit dem LiniensignaL3/1 geführt und nehmen auf der ganzen Strecke Fahrgäste auf.

16. Jänner: Trennstelle 600/1200 V der L4 zur Einfahrt Rauchmühle verlegt.

13. Februar: Gleisverlegung zu den Bw-Remisen wegen Verbreiterung der Klostergasse.

März: Inbetriebnahme der neuen Gleise Viadukt-Gaswerkbrücke nach Verbreiterung der Amraser Str.

9. April: Umbau der Gleisanlagen am Bergisel und der Ausfahrt der L6. 22. Juni: Alle Tw mit offenen Plattformen ausgeschieden.

31. Mai 1961: Basler Tw mit großem Innsbrucker Bw auf der L3 in der Leopoldstr. (Engstelle).

Tw 38 und 62 (I) abgestellt. Schienenschleifeinrichtung in Tw 53 eingebaut. 18. bis 24. September: Ausbau der im Jahr 1951 zugeschütteten Holzbrücke an der Abrutschstelle der L6 und Anlage eines neuen Schotterbettes.

12. November: Inbetriebnahme der neuen Gleisanlage Museumstr-Brunecker Str. Das alte zweigleisig ausgeführte Gleisdreieck wurde abgetragen und durch je eine eingleisige Verbindung Brunecker Str.-Museumstr. (stadteinwärts) bzw. Museumstr. (Richtung Pradl und Saggen) ersetzt. Wegen der für die L4 an dieser Stelle errichteten Haltestelleninsel wird die Brunecker Str. am nördlichen Ende nur mehr eingleisig.

21. Dezember: Baubeginn an der neuen Gaswerkbrücke. L3 benützt die Pionier-Notbrücke über die Sill südlich der alten Brücke.

1961: Spurkranzschleifmaschine in Gleis 4 der Haller Remise eingebaut.

1962 Jänner: Straßenbahnbrücke der L3 über die Sill gesprengt.

Mai: Demontage der letzten Gleisreste in der Leopoldstr. zwischen Bergisel und Wiltener Platz.

Juni: Bw136 an holländisches Straßenbahnmuseum abtransportiert.

November: Gleisanlage auf der neuen Gaswerkbrücke in Betrieb.

Dezember: Gleisverlegung zwischen Greinzstr. und Burgenlandstr. (L3 Verlängerung).

25. Dezember: Starke Schneefälle. L4 mehrere Tage eingestellt. Auf der nur alle 30 Min. befahrenen Strecke Triumphpforte-Brunecker Str. pressen die immer zahlreicher werdenden Autos den Schnee in die Rillen, so daß die Haller Züge laufend steckenbleiben.

Tw 48 ausgeschieden.

1963 16. Februar: Vorolymp. Wettbewerbe am Patscherkofel. L6 ab 7.45 Uhr halbstündlich.

30. Mai: Burg- und Marktgraben Einbahnstr. in westlicher Richtung. Dadurch fahren die Straßenbahnlinien stadteinwärts gegen die Einbahn.

Oktober: Trassenverlegung L6 beim Bretterkeller. Verlegung des 2. Gleises Burgenlandstr.- Kaufmannstr. (L3 Verlängerung).

15. Juni: IVB-Stadtbüro Salurner Str. wird eröffnet.

1. Juli: Tariferhöhung Zone I auf S 2,50.

1964 August: Abtragung der Sillkanalbrücke (Kapuzinerbergl) in der Ing.-Etzel-Str.

31. Dezember: L3 letztmalige Fahrt Triumphpforte-Wiltener Platz.

1965 1. Jänner: L3 über Maria-Theresien-Str.-Hbf-Brunecker Str. (wie L4) geführt. Neue Elektroweiche beim Arlbergerhof.

8. September: L3 von Greinzstr. bis Wendeschleife Philippine-Welser-Str. verlängert. Neue Hst Burgenlandstr. und Amras (Endstation).

Oktober: Kapuzinerbergl gänzlich abgebaut, Ing.-Etzel-Str. zweigleisig mit Ausnahme der Kreuzung Dreiheiligenstr.

1965: Bw154 und 157 abgestellt, Bw 123 erhält Untergestell von Bw 115.

1966 16. April: Sichtkartenbenutzer dürfen bei den Großraum-Tw und Autobussen mit Schaffner auch vorne beim Fahrer einsteigen.

29. Juli: Entladung des 1. Gelenkzuges (Tw71) in der Zollfreizone.

August: Im Bereich der Autobahnbaustelle Paschberg droht die Bahntrasse der L6 abzubrechen. Schienenersatzverkehr wird geführt.

Oktober: L4 erhält zwischen Reichenauer Brücke und Loretto neue Schwellen. Stutzgleis Schießstand abgetragen. Unterer Stadtplatz in Hall erhält neue Gleisanlage.

8. November: Einweihung und Inbetriebnahme der Gelenkzüge 71 bis 74. Diese ebenfalls nach DÜWAG-Lizenz bei den Lohnerwerken Wien hergestellten Fahrzeuge stimmen im elektrischen Teil wie auch hinsichtlich der Drehgestelle mit den Großraumwagen 61 bis 66 überein. Die Basler Wagen haben ausgedient. Gleisneulage Claudiastr. erstmals mit Betonfundamenten.

7. Dezember: Verbrennung der Basler Fahrzeuge in der Rossau. Ausgenommen Tw 28, der als Aufenthaltsraum für das Werkstättenpersonal Verwendung findet. Tw 31 wird als Verschub-Tw benützt, und Tw 30 sowie Bw 158 bis 160 kommen auf den Lagerplatz der Firma Eisen Plattner.

1966: Bw 115 verschrottet.

1967 1. Jänner: Tariferhöhung Zone I auf S 3j-.

3. Jänner: Hst Milchhof der L1 aufgelassen.

18. Mai: L3 und 4 Hst Gumpp- und Defreggerstr aufgelassen. Neue Hst in der Pradler Str.

2. Juni: Hst Triumphpforte aufgelassen. Gehalten wird nur noch Hst Bismarckplatz.

1967: Bw118 und 145 werden verschrottet.

1968 27.Jänner: Starke Schneefälle. L3 fährt eingleisig Viadukt-Südring, L1 Schneeräumungsfahrt mit Tw 3 und 8 sowie alter Kehrmaschine (Fahrzeit Westbhf-BergiseL1 Stunde). L6 vor Brennerbahndurchlaß entgleist.

1968: Einbau von Weichenheizungen in die wichtigsten Weichen.

1969 1. Jänner: Tariferhöhung Zone I auf S 4,-.

Mai: L6 erhält neuen Tunnel unter der neuen Igler Straße.

22. November: L3 Hst Lindenhof (Roseggerstr.) wieder eröffnet.

Dezember: Einführung der "Kinderweihnachtsbahn".

1970 Juni: Bw 126 an Firma Jünger, Gebrauchtwagenmarkt, verkauft.

1. Juli: Bw 108 und 116 sowie Kasten des Tw 30 an Café "Linie 8" in Lustenau verkauft.

8. August: Hst Burggraben und Wilder Mann (stadtauswärts) aufgelassen, neue Hst bei der Fa. Proxauf (Museumstr.).

1971 März: Tw 54 und Bw 143 zum Versand an das Technische Museum Wien am Hbf, Remise 2, abgestellt.

Oktober: Bw 129 erhält zweifenstrigen Wagenkasten von Bw 118.

1971: Schienenschleifeinrichtung in den Tw 21 eingebaut.

1972 20. Jänner: Tw 54 und Bw 143 in das Tiroler Landeskundliche Museum "Zeughaus", Innsbruck, überstellt.

1. Mai: Tariferhöhung Zone I auf S 5,-.

Juni: L4 wegen Bau der Autobahnzufahrt am Unteren Stadtplatz in Hall unterbrochen. Endstation Kugelanger (mit Stoß-Tw).

1. Oktober: Protestversammlung der Mittelgebirgsgemeinden im Gemeindesaal Aldrans gegen die Einstellung der L6. Der Bau der Südtangente, die nach den ersten Planungen über das Gelände des Bergiselbahnhofes und die Trasse der Stubaitalbahn führen sollte, hätte die Einstellung beider Bahnen erfordert. Bei der Versammlung, bei der von den Verantwortlichen niemand erschienen war, entschieden sich die Gemeindevertreter des Mittelgebirges einstimmig für die Bahn.

1972: Eines der größten Probleme der IVB ist der Personalmangel, für manche Verkehrsverbesserung sind zwar die Fahrzeuge, nicht aber die benötigten Fahrer verfügbar.

1973 5. März: Lichtsignalanlage in Hall bei der Autobahnzufahrt mit Stellmöglichkeit durch die Tram in Betrieb.

17. April: Tw53, Bw 143 und die Gw 253 und 263 an das Tramway-Museum Graz verladen. 1000-V-Schneekehrmaschine in das Innsbrucker Zeughaus gebracht.

27. Juli: Fahrgastbefragung auf den L6 und J durch das Institut für Verkehr und Tourismus ob man den Autobus oder die Straßenbahn nach Igls vorzieht.

1974 Februar: Da der Bergisel-Bhf dem Bau der Südtangente weichen soll und stark überaltert ist, erhalten die IVB westlich des Stubaitalbhf einen neuen Betriebshof. Während der Olympischen Winterspiele 1976 soll er den in- und ausländischen Funk- und Fernsehanstalten als provisorische Studios zur Verfügung stehen. Anschließend sollen die IVB-Werkstätten darin ein neues Zuhause finden. Mit dem Bau wird sofort begonnen.

1. April: Tariferhöhung Zone I auf S 6,-.

23. April: Anstelle des nach Graz abgegebener Bw 143 erhält das Zeughaus den Haller-Bw 124. Durch die Einführung der Schülerfreifahrt ist die Frequenz der L4 gestiegen, so daß morgens 2 5-Wagen- und 2 3-Wagen-Züge im Einsatz stehen.

8.Juni: L4 Umstellung auf Autobusbetrieb, da die Trasse für die Straßenverbreiterung benötigt wird. Eine Einbindung in den neuen Verkehrsknoten Reichenauer Brücke wäre nur mit unverhältnismäßig hohen Mitteln möglich. Das Landesgesetzblatt Nr. 51 von 1974 verlautbart die Wiederherstellung des Ortsnamens "Hall in Tirol" (anstelle von "Solbad Hall").

Oktober: Entfernung der in der Maximilianstr. (unter dem Asphalt) verborgenen Schienen der seinerzeitigen L5.

November: Nach Abtragung des Eckhauses Ing.-Etzel-Str./Dreiheiligenstr. verschwindet das eingleisige Streckenstück beim Bahndurchlaß Dreiheiligen. Der Innsbrucker Gemeinderat genehmigt für die Südtangente die vom Innsbrucker Verschönerungsverein vorgeschlagenen Tunnel, wodurch sowohl der Bergiselbhf als auch die L6 und die Stubaitalbahn erhalten bleiben.

13. November: Der Ausverkauf der Haller Fahrzeuge beginnt: Tw 1 und Bw 138 gehen an das Tramway-Museum Graz, Tw 5 und Bw 135 an die Eurotram Klagenfurt, Bw 129 in Privatbesitz nach St. Pölten.

1975 3. Jänner: Bw 140 an H. Mair, Raitis, verkauft. Der Transport dorthin gestaltet sich schwierig. Infolge des Betriebshofbaues wurde das Verbindungsgleis IVB-Stubaitalbahn schon abgetragen, der Bw muß daher vor der Wiltener Basilika ausgegleist und auf der Straße zur Stubaier Remise gebracht werden. Mit einem Zug der Stubaitalbahn gebt es dann bis zu einer Wegübersetzung in Raitis. Dort muß neuerdings die Schiene verlassen und der Transport über einen Feldweg fortgesetzt werden.

28. Februar: Bw 121 und 122 sowie Tw7 und 8 an Autobahnraststätte in Gries am Brenner verkauft.

1. Mai: Tariferhöhung Zone I auf S 7,-.

1. August: Dipl.-Ing. Karl Pock wird neuer Technischer Direktor der IVB.

23. September: Bw 123 an Eurotram Klagenfurt verladen.

1976 29. Jänner: Hst Bürgerstr. der L1 in die Anichstr. verlegt.

17. April: Am Karsamstag erfahren die Innsbrucker aus der Zeitung, daß die Straßenbahn auf gasbetriebene Gelenkbusse umgestellt werden soll, weil die Anpassung der Gleisanlagen an den Generalverkehrsplan zu teuer und zu umständlich sei.

1. Mai: Tariferhöhung Zone I auf S 8,-. Abbau der Sillkanalbriicke Museumstr.

1. Juni: Ing. Eduard Ehringer wird Betriebsleiter der Straßenbahnen, Technischer Direktor Ing. Karl Pock Stellvertreter und Leiter des Betriebsdienstes für den Kraftfahrlinienverkehr.

20.Juni: Der Innsbrucker Gemeinderat entscheidet, die Straßenbahn weiterhin zu belassen. Eine Durchrechnung ergab, daß die Kosten für die erforderlichen Gleisarbeiten tragbar sind. Der Einsatz gasbetriebener Gelenkautobusse kommt wegen technischer Probleme (vor allem wegen zu kurzer Haltestellen) nicht in Frage. Gleichzeitig wird der Entschluß gefaßt, von der eingestellten Straßenbahn Hagen in Westfalen 8 gebrauchte sechsachsige Zweirichtungs-Gelenktriebwagen zu kaufen und damit auf den Stadtlinien einen 5-Min.-Verkehr einzurichten.

18. August: Ankunft des ersten Transportes aus Hagen.

13. Oktober: Erste Probefahrt mit dem Ex-Hagener Tw 86 auf der schon umgebauten, aber noch nicht angeschlossenen Strecke Maria-Theresien-Str.-Triumphpforte-Salurner Str.-Hbf-Brunecker Str.

14. Oktober: Umstellung der Straßenbahnlinien entsprechend dem Generalverkehrsplan. In knapp 2 Monaten gelang es, die erforderlichen Gleisarbeiten fertigzustellen, so daß nun L1 und L3 die Innenstadt nur mehr in einer Richtung (Uhrzeigersinn) durchfahren. Damit kann zwar die L1 in Richtung Bergisel über den Hbf geführt werden, die Behinderung der Straßenbahnzüge durch aufgestaute Autokolonnen in der Hauptverkehrszeit bleibt bestehen. Die Autofahrer brauchen nun in der Museumstr. und am Burggraben nicht mehr auf die entgegenkommende Tram zu achten. Außer dem Umbau der Kreuzungen Museumstr./Brunecker Str. und Maria-Theresien-Str./Anichstr. muß das seit 1965 zuasphaltierte östliche Gleis in der oberen Maria-Theresien -Str. wieder ausgegraben werden. Die Führung der letzten Abendzüge der L6 in die Maria-Theresien-Str. ist jetzt nicht mehr möglich, da eine Umkehrmöglichkeit fehlt, ebenso wie die Gleisverbindung Museumstr.-Brunecker Str.

13. Dezember: Tw 86 und 87 (ex Hagen) in Betrieb genommen. Die Serie umfaßt die Tw 82-89 (ex Hagen 62-69). Nicht bewährt hat sich die Tür-Selbstbedienung, weshalb diese wieder ausgebaut wird.

1977 21. Jänner: Wegen des Baues der Südtangente wird das Gleis der L6 durch den früheren Straßendurchlaß im Brennerbahndamm geführt, nachdem die Straße schon Monate vorher gesperrt worden war.

Februar: Verlegung der 1200-V-Trennstelle vor das Gh Bierstindl.

28. Februar: Bw 139 und 148 zur Eurotram nach Klagenfurt verladen.

6. April: Probefahrt mit Tw 84 mit 600-V-Spannung bis Tantegert.

31. Mai: Bw 117 und 160 an Eurotram Klagenfurt verladen.

7. Juni: Im Verlaufe von Kanalarbeiten werden in der Fischerstr. die Schienen der ehemaligen L2 ausgegraben.

31. August: Die eiserne Sillbrücke der L6 hat ausgedient. Die Bahngleise werden provisorisch bis zur Fertigstellung der Straßen- und Bahnbrücke mittels Hilfstragwerken auf die Sillbrücke der Südtangente verlegt. Die Trasse unterhalb des Bretterkellers wird abgetragen, künftig führt die L6 auf einem geschütteten Damm mit anschließender Betonbrücke über die Südtangente.

9. September: Inbetriebnahme der Brücke über die Südtangente.

17. September: Inbetriebnahme des neuen Betriebsbhf. Von den zunächst vorgesehenen Verwaltungs-, Werkstätten- und Remisentrakten werden zunächst nur Verwaltungs- und Werkstättentrakt fertiggestellt. Hier befindet sich neben der Wartungshalle für Straßenbahnen und Autobusse die Betriebs- und Hauptwerkstätte für beide Fahrzeugarten sowie eine Garage für 60 Autobusse. Infolge der in der ersten Ausbaustufe vorhandenen geringen Abstellmöglichkeiten für Straßenbahnwagen wird nur die L3 von hier aus, L1 und 6 werden weiterhin vom Bergisel betrieben.

1978 28. März: Tw 18, 28, 60 und Bw 144 an Eurotram Klagenfurt verladen. Beginn der Ausstattung der Haltestellen mit Namensschildern.

1. Mai: Tariferhöhung Zone I auf S 9,-.

5. Mai: Da der bisherige Verschub-Tw 31 nach Klagenfurt kommt, wird der Tw 20 mit einer original Innsbrucker Kupplung zum Ausziehen der Igler Bw hergerichtet.

23. Mai: Tw 31 an Eurotram Klagenfurt verladen.

8. Juni: Inbetriebnahme der neuen Strecke Bergiselbhf-Neue Sillbrücke.

Dezember: Abtragung aller Remisen und Bauten östlich der Klostergasse.

1979 10. April: Abnahme Tw 89, umgebaut für den Betrieb auf L6 (und bei Bewährung auch der Stubaitalbahn). Er besitzt zum Unterschied von den anderen Hagener-Tw eine sog. Totmanneinrichtung, die den Wagen bei Ausfall des Fahrers automatisch zum Stillstand bringt; stärkere Bremswiderstände und Federspeicherbremsen sind eingebaut.

4. Mai: Im Stadtarchiv Innsbruck wird erstmals eine Ausstellung über die Geschichte der Innsbrucker Straßenbahnen eröffnet.

7. Mai: Einführung neuer Fahrscheine und neuer Markierzangen.

20. September: Neues Gleis in der Salurner Str. in Betrieb genommen.

3. Oktober: Inbetriebnahme der provisorischen Wendeschleife Claudiaplatz für die Dauer der Gleiserneuerung der Saggenschleife.

1980 3. April: Bw146 an Eurotram Klagenfurt verladen.

25. August: Ankunft des 1. Bielefelder Tw in Innsbruck. Da die IVB sich entschlossen, alle Hagener umzubauen und auf den LB-Strecken nach Igls und Fulpmes einzusetzen, mußte ein passender Ersatz hiefür gefunden werden, um den Verkehr der L1 und 3 aufrechterhalten zu können. Darüber hinaus ist geplant, eine neue Straßenbahnlinie in das Olympische Dorf und eine weitere in Richtung Höttinger Au zu errichten. Nun bieten die Stadtwerke Bielefeld 24 Stück sechs- und 15 Stück achtachsige DUWAG-Einrichtungsgelenk-Tw zu einem sehr günstigen Preis an. Die IVB sichern sich vorerst ca. 8 Stück beider Ausführungen. Als erster wird der 8-Achser Nr. 812, dessen türloser Mittelteil mit 21 Sitzplätzen ausgebaut und in den Hagener Nr. 87 eingebaut wird, geliefert. Um auf der L6 einen 5-Wagen-Zug alter Bauart zu ersetzen, braucht es rund 200 Plätze, die der vergrößerte Hagener Wagen nun bietet. Auf L1 und 3 genügen meist 6-Achser.

17. November: Abnahme des Tw 87 auf der L6. Vorerst wird der 8-Achser in der Frühspitze auf den L1 und 3/1 eingesetzt.

 

Buchauszug "Straßenbahnen, Busse und Seilbahnen von Innsbruck" - ISBN 3-85423-008-7 - mit freundlicher Genehmigung des Autors Walter Kreutz