Innsbrucker Verkehrsbetriebe AG - 1941 bis 1955

Juni 1950: Tw 25 mit Bw 152 in der Endstation Wiltener Platz der L3. Mit Ausnahme der Erstlingsgarnitur Tw 29 mit Bw 151 wurden alle Basler Fahrzeuge im Originalgrün in Betrieb genommen. (Foto: Göhlert)
Tw 14 (ex Remscheid) im 1.-Mai-Schmuck am Burggraben um 1948. (Foto: Sammlung W. Kreutz)
Zug der Linie 4 auf der Bundesbahnkreuzung Loretto, 1952. (Foto: Sammlung Griebl/Fröhlich)
1. November 1955: Tw 60 als Allerheiligen-Verstärkung im oberen Teil der Leopoldstraße. Um den eingleisigen Westbahnhof-Viadukt nicht zu überlasten, erfolgte die Zufahrt der Verstärkungswagen zur Maria-Theresien-Straße über die Leopoldstraße. Im Hintergrund die Schrankenbäume der schinengleichen Kreuzung mit der Arlberg bzw. der Karwendelbahn. (Foto: Sammlung W. Kreutz)
Februar 1954: Tw 33 schleppt den soeben entladenen Zürcher Tw 144 vom Anschlußgleis Westbahnhof zum Bergisel. (Foto: Sammlung W. Kreutz)
Die Egger-Lienz-Straße im Dezember 1953: Im Osten endet sie an der Kreuzung mit der Neuhauserstraße, im Süden wird sie vom Westbahnhof-Viadukt der Straßenbahn begrenzt, auf dem soeben ein Zug der Linie 1 stadteinwärts fährt. (Foto: Sammlung W. Kreutz)

1941 27. Oktober: Handelsgerichtsbeschluß über Änderung des Firmennamens von Lokalbahn Innsbruck-Hall in Tirol auf Innsbrucker Verkehrsbetriebe.

12. November: Wiedereinführung des Liniensignals "1H" für Einschub-Tw Maria-Theresien-Str.-Hungerburgbahn. Diese sollen den durch Einstellung des Saggenastes der Autobuslinie B entstandenen Mehrverkehr auffangen. Wegen schlechter Lesbarkeit infolge Verdunkelung wird "1H" bald durch "E" ersetzt. L1 in der Hauptverkehrszeit alle 3 Min.

26. November: Da die geplante Lichtsignalanlage für die I. 6 auch dem Materialmangel zum Opfer gefallen ist, wird das Zugsstabsystem eingeführt: gelbe Scheibe Bergisel-Tantegert, blaue Scheibe Tantegert-Igls. Ist kein Stab vorhanden, wird die Fahrerlaubnis fernmündlich beim Fahrdienstleiter eingeholt. Arbeitszüge fahren nur mit dem Stundenpaß.

28. November: Infolge schlechter Sichtbarkeit der Haller Schlußlichter muß jeder Bw eine rote Sturmlaterne mitführen, der Tw einen zusätzlichen Petroleumscheinwerfer. Bei 2 Zugsteilen muß der Tw 2 Spitzenlichter aufweisen und der letzte Bw 2 rote Schlußlichter.

4. Dezember: Auflassung der Hst Hallenbad und Frachtenbhf der L3.

1941: 13,2 Millionen beförderte Personen. Streckenbegradigung auf L6, Tw 1 und 5 mit neuen Siemens-Motoren und Feinstufenfahrschaltern ausgerüstet. Tw 8 viermotorig ausgerüstet. Die ehemaligen IMB-Bw 107-110 in Stadtbw mit elektrischem Licht und Solenoidbremsen umgebaut, die offenen Sommerbw 127, 128, 130, 131 und 133 mit Fenstern versehen, damit sie auch im Winter einsetzbar werden. Bahnhof Bergisel ausgebaut. Vier vierachsige Tw und 6 vierachsige Bw für die L4 und L6, 6 zweiachsige Einrichtungs-Tw (2,35 m breit!) und 6 zweiachsige Bw für die Stadtlinien bestellt.

1942 7.Jänner: Zwecks Schonung der elektrischen Einrichtung der zweiachsigen Tw dürfen höchstens 1 Meraner Bw oder 1 großer und 1 kleiner Bw oder 2 kleine Bw mitgeführt werden. 2 Bw sind nur in besonderen Fällen und nur den sog. Schnelläufern (Tw 48-54) beizugeben.

16. Jänner: Nach einem Auffahrunfall in Thaur muß dort künftig bei den Kreuzungen in der Hauptverkehrszeit ein Revisor den Verkehr überwachen.

20. Jänner: Einführung neuer Fahrkarten ohne Linienschema.

19.April: Einführung des neuen Nachzugszeichens - quadratische gelbe Scheibe mit grünem Dreieck.

3.August: Beförderungsbedingungen eingeschränkt. Gepäckmitnahme in die Züge nur nach Maßnahme des vorhandenen Platzes. Die L6 muß ab Bergisel um 6.45 Uhr, falls erforderlich um 18.45 Uhr, einen Gw mitführen. Fahrräder sind nur mit dem Gw zu befördern.

12. August: Amraser Str. zwischen Viadukt und Hunoldstr. wegen Verlegung des 2. Gleises gesperrt.

15. August: Auflassung der Bedarfs-Hst Tummelplatz (L6).

21. bis 26. September: Verlegung des 2 Gleises Gaswerkbrücke-Leipziger Platz. Auf L6 bei km 7,435, 7,665 und 7,825 Gleisbogen auf 150-m Radien verbessert.

1942: 16,6 Millionen beförderte Personen auf den Straßenbahnen.

1943 26. März: Die erst 1940 eingebaute Gleiskreuzung Maria-Theresien-Str.-Anichstr. ist derart ausgefahren, daß sie nur mit 6 km/h befahren werden darf. Eine neue Kreuzung soll im Sommer 1943 geliefert werden. Ab sofort können Bedienstete Urlaub nur bei ausdrücklicher Bedürftigkeit erhalten.

29. März: 600/1200-V-Trennstelle L4 zum Gh Dollinger verlegt.

26. Juni: Aufruf an die Fahrer zu stromsparender Fahrweise.

22. Juli: Katastrophale Überfüllung der Igler Züge. In den Tw dürfen nicht mehr als 60 Fahrgäste, in den Bw max. 40 befördert werden. Tatsächlich kommt es vor, daß sich bis zu 80 Personen in die kleinen Wagen drängen und sogar Plattformen infolge Überlastung herunterbrechen.

Von der am 3.Juli eingestellten Straßenbahn Pirmasens kaufen die IVB die Tw 2 und 4, welche die gleichen Motor- und Fahrschaltertypen wie die kleinen Tw der LB besitzen. Die beiden Wagen kommen jedoch nicht in den Verkehr, sondern werden zur Ersatzteilgewinnung ausgeschlachtet.

20. September: Die Hst Gutenbergstr. und Conradstr. auf Kriegsdauer aufgelassen. Allgemeines Rauchverbot in allen IVB-Fahrzeugen. L4 an Samstagen, Sonn- und Feiertagen um 22.50 Uhr und 0.04 Uhr verkehren in 2 Teilen (mit je 1 Tw). Fahrrad und Kinderwagenbeförderung auf L4 eingestellt.

15. Dezember: 1. Luftangriff auf Innsbruck; der in der Hst Westbhf stehende Zug Tw 39 mit Bw 142 wird durch einen Bombeneinschlag auf die Ruine des Eckhauses Andreas-Hofer Str./Egger-Lienz-Str. geschleudert. Während der Bw schwer beschädigt wird, bleiben vom Tw nur Schrottstücke. Der in der Hst Burggraben vor der Kunsthandlung Unterberger stehende Zug Tw 54 mit Bw 145 wird von den Trümmern des Hauses begraben. Alle Linien eingestellt.

17. Dezember: L4 stündlicher Verkehr Gh Dollinger-Hall.

19. Dezember: 2. Luftangriff, L4 wieder eingestellt.

31. Dezember: L6 Verkehrsaufnahme ab der 1 200-V-Trennstelle bis Igls.

1944 3. Jänner: L6 wieder bis Bergisel.

5. Jänner: Pendelverkehr Hotel Greif-Hbf. Bis zur Instandsetzung der Verbindung zum Bergisel mußten die Tw auf einem aus 2 U-Profilen zusammengeschweißten Schlitten per Autobus vom Bergisel zur Triumphpforte gezogen werden.

13. Jänner: L1 Brunecker Str.-Hungerburgbahn 6-Min.-Verkehr mit 3 Tw.

19. Jänner: L1 Museumstr.-Hungerburgbahn mit 3 Tw und Bw.

28. Jänner: L1 Landesgericht-Hungerburgbahn 6-Min.-Verkehr, Bergisel-Hbf über Leopoldstr. 15-Min.-Verkehr.

3. Februar: L1 Westbhf-Hungerburgbahn 6-Min.-Verkehr. Der Verkehr konnte nur nach Maßgabe der vom Schutt geräumten Straßenzüge und nach provisorischer Wiederherstellung der Fahrleitungen erweitert werden, die Instandsetzung zerstörter Gleise dauert länger.

11. Februar: L1 wieder durchgehend Bergisel-Hungerburgbahn 7 l/2-Min.-Verkehr.

24. März: L3 Maria-Theresien-Str.-PradL5-Min.-Verkehr.

17. April: L4 wieder normal Schleife über den Hbf, L3 von Pradl kommend ebenfalls über Maria-Theresien-Str.-Bahnhofsschleife und Pendel-Tw Maria-Theresien-Str.-Wiltener Platz 10-Min.-Verkehr.

18. April: Pendel-Tw zum Wiltener Platz nur 30-Min.-Verkehr.

13. Juni: 3. Luftangriff. Schwerste Zerstörung am Bergiselbhf; das niedrige Gebäude zwischen dem Verwaltungstrakt und der Stadtremise, in dem Fahrdienstleitung, Schaffnerzimmer und Wartesaal untergebracht waren, ist völlig zerstört. Die neue Obushalle und die Stadtremise haben mehrere Treffer erhalten. Der Bahnkörper der L6 zwischen Brennerbahndurchlaß und Sillbrücke erhielt ebenfalls mehrere Treffer. Bw 139 zerstört. L1 nur Westbhf-Hungerburgbahn, L3 und L4 verkehren normal.

15. Juni: L1 wieder bis Bergisel.

22. Juni: L6 wieder bis Bergisel.

2. Juli: Tw 60 in Betrieb genommen. Da die deutschen Fabriken weitgehend mit Rüstungsaufgaben ausgefüllt sind, geht man dazu über, Straßenbahnfahrzeuge und Obusse aus besetzten Städten in Frankreich und Italien abzukommandieren. Die Empfängerbetriebe müssen hiefür den Kaufpreis an die zuständige deutsche Organisation entrichten. Breda Mailand arbeitet zu dieser Zeit an einem großen Auftrag modernster vierachsiger Großraum-Tw für Belgrad in Meterspur, dessen erster Wagen schon versandbereit im Werk stand. Da Jugoslawien mittlerweile auch von deutschen Truppen besetzt war, traten die IVB in den Kaufvertrag ein, und dieser Tw wird nach Innsbruck umdirigiert. Von den anderen Tw sind die Drehgestelle fertig. Die restlichen nach Innsbruck zu liefernden Tw sollen nun (nach dem Muster des für Genua entwickelten Wagens) Einrichtungsfahrzeuge mit zusätzlichem Mittelausstieg werden. Infolge der Kriegsereignisse kommt es aber nicht mehr zu deren Lieferung.

29. August: Goebbels proklamiert den totalen Kriegseinsatz. Das bedeutet u.a. die 60-Stunden-Woche. Montag bis Freitag von 7.30 bis 18.00 Uhr, Samstag von 7.30 bis 15.00 Uhr (nicht gültig für den Fahrdienst).

20. Oktober: 4. Luftangriff; Fahrleitungen und Gleise in der Andreas-Hofer-Str. und am Bergisel schwer beschädigt, ebenso 2 Tw. Schwer verletzt wurden 2 Schaffnerinnen. L4 Gh Dollinger-Hall verkehrt stündlich, L6 Sillbrücke-Igls, alle anderen Linien eingestellt.

21. Oktober: L1 Landesgericht-Hungerburgbahn, L3 ab 10.30 Uhr normal. Pendel-Tw Bergisel-Maria-Theresien-Str. über Leopoldstr.

26. Oktober: 5. Luftangriff; Treffer in der Leopoldstr., Brunecker Str., Salurner Str., Museumstr. Gesamtverkehr eingestellt. Ab 15.30 Uhr L6 Sillbrücke-Igls. L4 Gh Dollinger-HalL30-Min.-Verkehr. L1 ab 18.45 Uhr Landesgericht-Hungerburgbahn, L3 Triumphpforte-Pradl, abends L6 bis Bergisel und L4 Triumphpforte-Hall.

15./16. November: 6. und 7. Luftangriff; Gesamtverkehr eingestellt, L4 Schienenersatzverkehr ab Hungerburgbahn.

18. November: L1 mit 2 Tw Bergisel-Maria-Theresien-Str.

20. November: L4 mit 2 Tw und 4 Bw Triumphpforte-Schießstand. 1 Tw und 2 Bw Schießstand-Hall, L6 Schienenersatzverkehr.

23. November: 6 wieder normal.

26. November: L4 wieder normal.

4. Dezember: L3 Triumphpforte-Leipziger Platz 12-Min.-Verkehr.

15./16. Dezember: Luftangriffe; Gesamtverkehr eingestellt.

22. Dezember: L4 Mühlau-Hall, L6 normal.

25. Dezember: 15. Luftangriff; L4 und L6 unterbrochen.

26. Dezember: L6 wieder normal.

29. Dezember: 16.Luftangriff; Lorettokreuzung durch Volltreffer zerstört, L4 stündlich Mühlau-Loretto, Loretto-Hall verkehrt Autobus.

1945 1. Jänner: L4 Hungerburgbahn-Loretto 60-Min.-Verkehr, 1 Tw Dreiheiligenstr.-Hungerburgbahn. Einführung eines Einheitstarifs: Zone I RM 0,20. Einheitliche Preise für alle Straßenbahnbenutzer. Zone II RM 0,30. In Zone II und III kein Einheimischen-Tarif, jedoch Kinderermäßigung.

4. Jänner: L6 Sillbrücke-Igls.

6. Jänner: L1 Brunecker Str.-Hungerburgbahn.

13. Jänner: L4 Hungerburgbahn-Loretto und Loretto-Hall.

20. Jänner: L1 Maria-Theresien-Str.-Hungerburgbahn.

25. Jänner: L1 Triumphpforte-Hungerburgbahn. IVB-Direktion in das Städtische Amtshaus Haydnplatz 5 verlegt.

31. Jänner: L6 wieder bis Bergisel.

16. Februar: 18. Luftangriff; Loretto Hall mehrere Treffer, Bomben mit Langzeitzünder in Rum und Loretto explodiert. Schaffnerin Ida Klotz getötet.

17. Februar: L4 Hungerburgbahn-Rum, im Laufe des Tages wieder bis Loretto. Hst Reichenau der L4 an Sonn- und Feiertagen (kein Berufsverkehr) wird nicht eingehalten.

27. Februar: 19. Luftangriff; Treffer im Gleis Maria-Theresien-Str., L4 Gh Dollinger-Loretto, L6 Sillbrücke-Igls. Infolge Zerstörung von Fahrleitungen war das 600-V-Netz nach fast allen Angriffen stromlos, das durch Kabel mit dem Gleichrichter verbundene 1200-V-Netz blieb jedoch intakt.

28. Februar: L1 Brunecker Str.-Hungerburgbahn.

3. März: L1 Maria-Theresien-Str.-Hungerburgbahn.

10. März: L4 Wiltener Platz-Loretto.

15. März: Loretto-Hall wieder befahrbar. Eine Garnitur übernachtet in Loretto, eine am Wiltener Platz und eine in der Hst Michael-Gaismayr-Str.

22. März: L1 Westbahnhof-Hungerburgbahn.

10. April: 21. Luftangriff; Gesamtverkehr eingestellt.

11. April: L6 Sillbrücke-Igls.

13. April: L4 im 60-Min.-Verkehr Gh Dollinger-Loretto und Loretto-Hall.

20. April: 22. Luftangriff. Ab 16.00 Uhr L1 Brunecker Str.-Hungerburgbahn, L6 normal.

27. April: L1 Landesgericht-Hungerburgbahn, L4 Wiltener Platz-Loretto und Loretto-Hall.

5. Mai: Einmarsch der Amerikaner. Wilberger und Lamprecht übernehmen die Leitung der IVB. Durch die Luftangriffe wurden 2362 m Gleis und 5675 m Fahrleitungen zerstört. Die Lorettokreuzung auf der L4, der Westbahnhofviadukt der L1 und die Sillkanalbrücke der L3 waren durch Bombentreffer unbefahrbar, somit alle Straßenbahnlinien unterbrochen. Der ohnedies schon überalterte und zahlenmäßig ungenügende Fahrpark hatte schwere Verluste zu verzeichnen: zerstört 2 Tw (39, 54), 6 Bw (101, 107, 127, 132, 134, 145).

15. Mai: Einführung der 48-Stunden-Woche.

23. Juni: Rauchverbot besteht nur mehr im Wageninneren.

25.Juni: L6 abends bis in die Maria-Theresien-Str. Verkehrsbetriebsdirektion wieder am Bergisel. Fast alle Schaffnerinnen werden durch männliche Bedienstete ersetzt.

31. Juli: Lorettokreuzung neu eingebaut, durchgehender Verkehr nach Hall möglich.

6. August: L4 Hst 13ienerstr. und Claudiaplatz aufgelassen.

7. August: Zwangs-Hst bei Bundesbahndirektion für L1 (Gebäude wird zum Teil als Lazarett verwendet).

22. August: Nach Neubau der Sillkanalbrücke L3 wieder durchgehender Verkehr Wiltener Platz-Pradl.

18. Oktober: Auf den Straßenbahnen sind die vorderen Plattformen für französische Besatzungssoldaten freizuhalten.

4. November: Allerseelensonntag, L6 hält an diesem Tag an der Hst Tummelplatz.

6. Dezember: L4 morgens starker Verkehr, zwei 2. Teile eingesetzt. Beförderung von Wintersportgeräten nicht mehr erlaubt.

Da 1944 keine Generalversammlung stattfand, umfaßt die diesjährige beide Jahre. Im Berichtszeitraum 2 Drehgestelle und verschiedene Ersatzteile für Tw 60 gekauft. Wegen schwerer Bombenschäden ausgeschieden: Tw 45, Bw 132 und 134.

1946 24. Jänner: Hst Südtirolerlager der L4 für französische Besatzung wiedereingeführt.

1. Dezember: Tariferhöhung; Zone I auf S 0,25. Ausgabe von Schülerkarten nur an jene, die einen Schulweg von mehr als 1 km Luftlinie zurückzulegen haben.

Bw 110 und Bw 112 nach Bombenschaden mit Untergestell von Bw 134 wieder aufgebaut.

1947 24. Jänner: Infolge von Trockenheit und starkem Frost herrscht Strommangel, Betriebsschluß um 17.30 Uhr.

15. August: Tariferhöhung für Zone I auf S 0,40.

29. August: Tw 17 (ex Winterthur) leihweise in Betrieb genommen. Solbad Hall hatte von seiner Patenstadt Winterthur diesen 600-V-Tw geschenkt bekommen, der den Hallern aber mangels einer 600-V-Straßenbahn nichts nützte. Der Wagen kam zumeist auf L3 zum Einsatz.

1947: Auf L6 wurde begonnen, die hölzernen Fahrleitungsmasten an einbetonierte Schienenstücke zu schrauben, um so das Abfaulen zu vermeiden. Nördliche Beiwagenremise (östlich Klostergasse) neu aufgebaut.

1948 6. Jänner: Hst Reichenau westlich der Brückenzufahrt wird Bedarfshst auf Dauer.

29. Februar: Ab sofort an Sonn- und Feiertagen Wintersportsonderzug ab Brunecker Str. 5.30 Uhr nach Igls (1 Tw und 1 Bw).

2. Juli: Hst Reichenau Richtung Innsbruck östlich der Brückenzufahrt verlegt.

3. Juli: Bw 122 Umbau auf 101.

5. Oktober: Streckenbegradigung L6 zwischen km 6,6 und 7,2. Pendel-Tw Bergisel-Mühlsee, 1 Autobus Lans-Igls. Bhf Igls ab sofort unbesetzt.

1948: Tw 17 von Hall gekauft.

1949 18. Februar: In einem gegen die Stadt Innsbruck geführten Prozeß versuchen die seinerzeitigen Aktionäre, ihre während der NS-Zeit angeblich unter Druck verkauften Aktien wieder zurückzuerhalten. Das Erstgericht gibt ihnen recht, worauf die Bediensteten für 26. Februar einen Proteststreik ausrufen.

7. Juni: Tariferhöhung; Zone I auf S 0,50, die nun bis Hauptschießstand reicht.

25. Juli: Hst Leipziger Platz (L3) in Hst Rapoldipark umbenannt. 12. Dezember: L4 neue Hst Röhrenwerk errichtet. 31. Dezember: Silvesternachtverkehr. 1949: Die Bestellung von 5 Tw und 5 Bw bei Simmering-Graz-Pauker vorerst zurückgestellt. ELIN liefert 10 Stück 53-PS-Motoren (BBF 42), welche in die sog. Schnelläufer-Tw eingebaut werden sollen. Tw 51 als erster damit ausgestattet.

1950 1. März: Freihaltung der vorderen Plattformen für die Besatzer entfällt.

7. April: Rückstellungsantrag der Aktionäre gegen die Stadt in 2. Instanz abgewiesen.

9. Mai: Inbetriebnahme der ersten Basler Garnitur Tw 29 und Bw 151. Da sich die Gelegenheit ergab, um den Preis einer neuen Garnitur in Basel 7 gebrauchte Garnituren (und 1 Tw als Ersatzteilspender) zu bekommen, griff man zu. Zwar wollen die IVB 10 Züge, aber Minister Krauland winkt ab. Nach Entfernen der Dachaufsätze, Umkehr der Fahrschalter Drehrichtung und Verschließen der Plattformübergänge werden alle Züge außer dem ersten im original Baslergrün in Verkehr gesetzt. Die Tw haben Schienenbremsen, die auf der letzten Fahrschalter-Bremsstufe zugeschaltet werden.

11. Juni: L6 an Sonn- und Feiertagen ab BergiseL1. Zug um 5.45 Uhr.

20. Juli: Bw 137 auf 122 umgebaut.

4. August: Bei starker Überfüllung der L6 an Badesonntagen muß auf der vorderen Plattform des letzten Bw ein eigener Bremser mitfahren.

26. August bis 3. September: Export- und Mustermesse. L1 im 6-Min.-Verkehr, zusätzlich verkehrt L1 H Hbf-Messehalle-Hungerburgbahn-Maria-Theresien-Str.-Hbf. Alle Linien bis 0.30 Uhr, L1 und L4 Bedarfs-Hst Ausstellungshalle.

1. Dezember: L4 hält um 22.55 Uhr in der Hst Dreiheiligen für die Besucher der "Kleinen Bühne" im Kolpinghaus. Tariferhöhung Zone I auf S 0,60; Bw 131 nach Unfall abgestellt.

1950: Tw 48, 49 und 50 mit den neuen Elin-Motoren ausgerüstet. Tw 14 und 15 werden verschrottet. Verkehrsinsel südlich der Triumphpforte angelegt.

1951 20. Jänner: Nach ergiebigen Schnee- und anschließenden Regenfällen kommt es auf der L6 zwischen Aldrans und Mühlsee zu einem Dammrutsch. 1 Tw verbleibt im abgeschnittenen Streckenteil, ein Pendelverkehr wird bis zur und ab der Unterbrechungsstelle eingerichtet. Bau einer provisorischen Holzbrücke, die dann zugeschüttet wird. Die Unterbrechung dauert 19 Tage.

1. Mai: Wiedereinführung der Jahreskarten im Tarifgebiet I.

22. Juli: Tariferhöhung; Zone I auf S 0,80.

16. September: L4 Hst Südtirolerlager aufgelassen.

25. Dezember: Wiederinbetriebnahme der Fahrtrichtungsanzeiger an den Straßenbahn-Tw (nur auf den 600-V-Strecken verwendbar).

Umbau Tw 46 in BwL45, Tw 13 verschrottet, Tw 47 mit ELIN-BBf-42-Motoren ausgerüstet.

1952 6. Juli: Neuerliche Tariferhöhung für Zone I auf S 1,-.

21. Juli: Tw 6 mit neuen abblendbaren Scheinwerfern (mit Schwenkspiegel) ausgerüstet. Die übrigen Vierachser folgen.

Juli: Die Basler Verkehrsbetriebe schenken den IVB den Tw41 sowie die 3 Bw 290, 291 und 292. Während der Tw und der Bw 290 genau den 1950 gekauften Fahrzeugen gleichen, hat Bw291 einen Radstand von 3,20 m, Bw292 einen von 2,80 m. In der Folge werden alle Basler Bw dem Wagen 292 (IVB Nr. 160) angeglichen.

21. bis 31. August: Herbstmesse, L6 fährt an Samstagen und Sonntagen bis 0.45 Uhr ab Maria-Theresien-Str. mit Bw.

11. Dezember: Straßenüberführung in Loretto bei km 10,3/4 eröffnet. Die beiden Hst bei km 10,2 und 10,4 werden durch eine Hst auf der Brücke bei km 10,3 ersetzt.

1952: Bw 148 (nach Plänen der großen Bw in eigener Werkstätte hergestellt) in Betrieb genommen. Tw 32 verschrottet.

1953 20. Februar: Ankunft der ersten Thunersee-Wagen. Die IVB wollen, um der steigenden Frequenz auf der L4 besser nachzukommen, bis zum Landeshauptschießstand einen 15-Min.Verkehr einfahren, wozu mehr 1000-V-Fahrzeuge notwendig sind. Die Rechtsufrige Thunerseebahn stellte 1952 einen Teil ihrer Strecke auf Obusbetrieb um und bot eine Anzahl zweiachsiger Trieb- und Beiwagen sowie einen vierachsigen Sprengwagen zum Verkauf an. Eine Delegation der Stadt Innsbruck kauft in Thun schließlich die Tw 3, 4, 6, 10, 12 und 14 sowie die Bw 31, 32, 34 und 52 bis 54. Alle Wagen wurden 1913 bei Crede in Kassel gebaut. Die elektrische Einrichtung stammt von Siemens und ist für 800 V ausgelegt. Alle Wagen haben 3,20 m Radstand, die Tw und die Bw31-34 besitzen Lenkachsen. Die Schleifringfahrschalter weisen 9 Fahr- und 5 Bremsstufen auf, die Verbindung für Heiz- und Lichtstrom zu den Bw erfolgt über Rutenlichtkupplungen. Als Betriebsbremse dient eine Knorr-Zweikammerbremse mit Motorkompressor. Die Bw besitzen keine Solenoide. Der Zustand der Wagen ist annehmbar, und die großen Bw wären für die L4 ein Fortschritt.

Die Tw mit 6 t Achsdruck könnten vor allem im Winter manchen Verkehrszusammenbruch der L4 bei starkem Schneefall vermeiden. Allerdings würden sie dem für nur 4,5 t Achsdruck geeigneten Oberbau entsprechend zusetzen.

Mai: Probefahrten mit den Ex-Thunern. RTB-Tw 6 wird IVB Nr. 61, die Bw 52 und 32 werden IVB Nr. 161 und 162. Anschließend Tw 4 als IVB Nr. 62 auch weiß-rot umgespritzt. Um die Umstellung von 600 V auf 1200 V trotz Beibehaltung der (einpoligen) Rutenlichtkupplungen zu ermöglichen, bekommt jeder Trieb- und Beiwagen einen eigenen nicht automatisch funktionierenden Umschalter. Vor Abfahrt aus der Station Hungerburgbahn muß sich der Zugsführer davon überzeugen, daß alle Umschalter auf 1200 V stehen, erst dann darf das Abfahrtssignal erteilt werden. Da die beiden 45-PS-Motoren dem Zug nur 40 km h ermöglichen, baut man in die Tw eine Feldschwächung ein, die den Zügen etwas mehr Tempo erlauben. Bei der amtlichen Abnahme wurde ein zu rascher Luftverlust in den Bremsleitungen festgestellt, die Klappgitter bei den Beiwageneinstiegen bieten zuwenig Sicherheit. Die Wagen kommen mit provisorischer Zulassung einige Zeit als Einschubkurse in den Verkehr, die beiden Bw wandern schließlich auf die Stubaitalbahn, während die Tw als Arbeitsfahrzeuge auf den L4 und 6 verwendet werden. Die anderen 4 Trieb- und Beiwagen verrosten auf dem Abstellgleis.

28. Juli: Die Abgabe des Abfahrtszeichens der Beiwagenschaffner erfolgte bisher bei den IVB immer noch mit Trillerpfeife, wozu der Schaffner (besonders im Winter unangenehm) die Türe öffnen mußte. Um die Abgabe dieses Signals von jedem Platz im Bw aus zu ermöglichen, werden die Bw 142 bis 148 mit Dachglocken ausgerüstet.

3. August: Eröffnung des Tivolistadions; L3 fährt mit Einschüben.

4. November: Bw 151 bis 160 ebenfalls mit Dachglocken versehen.

1953: Leichter Rückgang der Beförderungsziffern. Keine Kredite für neue Fahrzeuge erhalten. Tw 37 und 43 ausgemustert. Kasten von Tw 37 für Tw 48 verwendet.

1954 15. Jänner: Tariferhöhung: Zone I auf S 1,20.

9. März: Sperre der Leopoldstr. wegen Baues der Konzertkurve zwischen Neurauth- und Klostergasse. Daher müssen alle Zufahrten zu den L3 und 4 über den Westbahnhofviadukt erfolgen. Besondere Vorsicht ist bei den mit schmalen Radreifen ausgestatteten Basler Bw geboten, damit diese nicht durch das Gleis fallen (max.2 Bw pro Tw).

21. März: Ankunft der Zürcher Tw 144, 145, 146 und 147, die der Zürcher Gemeinderat den IVB schenkte.

21.-30. Mai: Messewoche. L1 im 6-Min.-Verkehr, L3 von 20.00-23.00 Uhr 10-Min.Verkehr.

Juni: Inbetriebnahme des verbreiterten Burggrabens. Was schon um die Jahrhundertwerde geplant war, konnte erst im Zuge der Behebung von Bombenschäden verwirklicht werden.

17. Juli: Verkehrsampel am Stockereck in Betrieb.

8. September: Hst Hallenbad an Samstagen und Sonntagen Bedarfs-Hst.

30. Oktober: Leopoldstr. nach Fertigstellung der Straßenbrücke über die Konzertkurve wieder befahrbar. Die Brücke ist für den zweigleisigen Straßenbahnbetrieb gebaut, es wird jedoch vorerst nur das westliche Gleis verlegt.

9. Dezember: Ein ungewöhnlich starker Föhnsturm wirft in den Abendstunden den von Hall in Richtung Innsbruck fahrenden Zug der L4, bestehend aus Tw 5 mit Bw 124 und 140, aus den Schienen; diese stürzen um und werden schwer beschädigt - mehrere Verletzte.

17. Dezember: 600-V-Unterwerk Hungerburgbahn-Talstation in Betrieb genommen.

1954: Durch die Inbetriebnahme der Basler Wagen werden viele original Innsbrucker Wagen ausgemustert: Tw 33, 34, 41 (Kasten für Tw51), Umbau 110 in 138, Bw 133 verkauft.

1955 22. April: Das englische Reisebüro Hotel-Plan stellt auch Fahrscheine für die L6 aus.

Mai: Der im Dezember vom Föhn umgeworfene Tw 5 ist wieder aufgebaut und dabei gleichzeitig modernisiert worden. Anstelle der Abteiltrennwände wurde ein Metallspant eingesetzt und das Holzgerippe mit Blech verkleidet. Das Dachsignal wurde in der Art der Basler Tw ausgeführt.

9. Juli: Stutzgleis Schießstand mit schloßgesperrter Weiche hergerichtet. Wegen des Baufortschrittes der Konzertkurve wird die Pastorstr. abgetragen. Die Gleise der L1 werden vorerst neben der Baugrube in die südlich der Straße gelegenen Schrebergärten verlegt.

1. Oktober: L4 neue Hst Haydnplatz.

28. November: L4 neue Hst Haller Au (Zollfreizone) km 2,437 und Neu-Rum km 4,644. Errichtung der Gleisanlage in der Egger-Lienz-Str.

1955: Verschrottung Tw 35 und Bw 140.

 

Buchauszug "Straßenbahnen, Busse und Seilbahnen von Innsbruck" - ISBN 3-85423-008-7 - mit freundlicher Genehmigung des Autors Walter Kreutz.