Aus der Geschichte

Der zehnachsige Gelenktriebwagen 48 vor dem WIFI. (Foto: 11. Mai 1997, Robert Schrempf)
Triebwagen 79 auf der Linie 3 am Hauptbahnhof. (Foto: Jänner 1997, Robert Schrempf)
Parade der historischen Triebwagen:
12 Gräf & Stift / Siemens, Baujahr 1951 bis 1961
23 Grazer Waggonfabrik / AEG, Baujahr 1902
45 Grazer Waggonfabrik / AEG, Baujahr 1920

Der Anfang
Bereits 1832 wurde die erste Eisenbahn in Linz in Betrieb genommen - ein Teilstück der Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis. Obwohl bereits kürzere Strecken um 1803 in England errichtet worden waren, gilt die Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis als 130 km lange Strecke als die erste längere Eisenbahnverbindung weltweit. Durch den Bau der Pferdeeisenbahn sollte im wesentlichen der Transport des damals sehr teuren Salzes erleichtert werden. Das "weiße Gold" wurde anfangs per Lastkahn auf der Traun vom Salzkammergut nach Linz und mit der Pferdeeisenbahn nach Böhmen gebracht. Später wurde dann die Strecke bis Gmunden verlängert.

Für die spätere Entwicklung der Stadt Linz war die Westbahn, die damalige Kaiserin-Elisabeth-Bahn, von besonderer Bedeutung. Die Strecke von Wien nach Linz wurde 1858 eröffnet und 1860 erfolgte eine Verlängerung nach Salzburg. Der Westbahnhof (später Staatsbahnhof, dann Bundesbahnhof und heute Hauptbahnhof Linz genannt) lag seinerzeit am Rande des besiedelten Gebietes der Stadt. Wie in vielen anderen Städten löste auch in Linz der Verkehrsbedarf zwischen dem Stadtzentrum und dem Bahnhof den Bau der ersten Straßenbahn aus.

TEG und ESG
In der Gründungszeit der Tramway- und Elektrizitätsgesellschaft Linz stellte die Hauptgeschäftstätigkeit des Unternehmens die Führung des Betriebes der Linzer Straßenbahn und der Pöstlingbergbahn dar. Die Versorgung von Linz mit elektrischer Energie war hingegen erst im Aufbau begriffen. Die Bedeutung der Elektrizitätsversorgung nahm in den folgenden Jahren immer mehr zu und es wurde von der Generalversammlung der TEG am 5. Juni 1923 der Beschluß gefaßt, dem Rechnung zu tragen und die Gesellschaft in "Elektrizitäts- und Straßenbahngesellschaft Linz" (ESG) umzubenennen. Die Firmenabkürzung ESG ist bis heute erhalten geblieben.

Das Nummernschema der Straßenbahnwagen
Die Linzer Straßenbahnwagen wurden fortlaufend numeriert, nach Triebwagen und Beiwagen wurde nicht unterschieden. Einige Fahrzeuge erhielten später neue Wagenkästen oder wurden vollständig neu gebaut und mit einer Wagennummer eines wegen Totalschadens ausgeschiedenen Wagens bezeichnet. Somit sind keine Rückschlüsse von der Wagennummer auf die Wagenbauart und Beschaffungszeit möglich. Mit der Beschaffung der SGP-Zweiachser erfolgte auch eine Umnumerierung der Linzer Straßenbahnwagen. Gleiche oder ähnliche Fahrzeuge erhielten fortlaufende Nummern. Die Triebwagen erhielten Wagennummern von 1 beginnend und die Beiwagen von 101 aufsteigend. Zwischen August 1949 und Mai 1950 wurde die Umnumerierung durchgeführt und es waren alle vorhandenen Straßenbahnwagen mit Ausnahme der gerade in Betrieb genommenen SGP-Zweiachser betroffen. Deren Nummern entsprachen bereits bei der Indienststellung dem neuen System.

Informationen:
ESG-Servicestelle
4020 Linz, Landstraße 85
Allgemeine Auskünfte: Tel.:  (0732) 7801-7002
Bestellungen Sonderfahrten:  (0732) 7801-7403 oder 7801-7417

Sollten Sie Interesse an weiterreichenden Informationen über die Straßenbahnen , Autobusse und Omnibusse von Linz haben, so sei Ihnen das Buch empfohlen:

Linz an der Tramway
Autor: Gottfried Kure, unter Mitarbeit von Erwin Hauke und Robert Schrempf
Verlag: Johannes Heyn, Klagenfurt
ISBN 3-85366-867-4