Schienenauszugsvorrichtung
DIE SICHERHEIT INTELLIGENTER LÖSUNGEN
Eisenbahnbrücken weisen in ihrer temperatur- und witterungsbedingten Ausdehnung einen von der festen Fahrbahn unterschiedlichen Koeffizienten aus. Zur Lösung dieses Problems dienen Schienenauszugsvorrichtungen. Sie garantieren das einwandfreie Zusammenwirken von Brücken- und Gleiskonstruktion.
KONSTRUKTIONSOPTIMIERT
Schienenauszugsvorrichtungen von VAE bestehen aus längsbeweglichen Zungen aus asymmetrischem Zungenschienenprofil und eingespannten Backenschienen aus Regelprofil. Ihr Konstruktionsprinzip entspricht dem einer Zugenvorrichtung mit den Überlaufbedingungen wie bei einer Weiche. Schienenauszugsvorrichtungen in dieser Bauweise benötigen daher auch keine Radlenker mehr. Die Spurerweiterung in den verschiedenen Stellungen ist gering. Auch für gebogene Fahrbahnen bis zu einem Mindestradius von R = 350 m können solche Auszugsvorrichtungen eingesetzt werden. Insgesamt bringt der Technologie-Vorsprung von VAE wesentliche Vorteile:
- Befahrbar mit Streckenhöchstgeschwindigkeit
- Bewegungslängen bis +/- 300 mm
- Auch im Bogengleis keine Radlenker
Die Lieferung von VAE - Schienenauszugsvorrichtungen erfolgt verlegefertig, das heißt komplett vormontiert.
UM LÄNGEN VORAUS
Für Großbrücken mit dementsprechenden Längsbewegungen hat VAE spezielle Schienenauszugsvorrichtungen entwickelt. Deren innovative Bauart und deren durchdachte Qualität werden höchsten Ansprüchen gerecht:
- Auszugslängen bis zu +/- 1100 mm und mehr
- Befahrbar mit Streckenhöchstgeschwindigkeit
TECHNIK MIT SPEZIELLEN HIGHLIGHTS
Gegenüber herkömmlichen Schienenauszugsvorrichtungen zeichnet sich das VAE-Spezialprodukt durch zwei Merkmale besonders aus. Zum einen werden die Backenschienen längsbeweglich in zwei spiegelbildlich angeordneten Gußelementen mit integrierten Zungen geführt. Durch diese Anordnung wird ein optimaler, der einfachen Weiche identischer Überlauf erzielt, ohne daß dabei durch die Längsbewegung der Backenschienen Spurveränderungen auftreten.
Zum anderen werden, um die im ausgezogenen Zustand der Brücke entstehende Lücke in vertretbaren Grenzen zu halten, zwischen Dilatationsvorrichtung und dem gegenüberliegenden meist festen Brückenteil Schlitten wie folgt zwischengeschaltet:
Dilatationslängen:
bis +/- 600 mm - 1 Schlitten
bis +/- 900 mm - 2 Schlitten
ab +/- 900 mm - min. 3 Schlitten
Die mit Hebelvorrichtungen gesteuerten Schlitten (Sledge) teilen die Lücke (1 Schlitten - halbierte Lückenlänge, 2 Schlitten - gedrittelte Lückenlänge, 3 Schlitten - geviertelte Lückenlänge) und unterstützen überdies die Aufnahme von schwächeren Winkelrotationen. Treten größere Winkelrotationen auf, sind zusätzlich elastisch verformbare Unterstützungskonstruktionen, sogenannte "Splinegirder", zu verwenden.
Im Bereich der Schlitten sind die Backenschienen längsbeweglich mittels sogenannter Rail-Free-Fastener geführt.
Die Dilatationsvorrichtungen können für die üblichen Befestigungssysteme, meist auf fester Fahrbahn verlegt, konzipiert werden. Entsprechende Unterstützungskonstruktionen können mitgeliefert werden.
Das Leistungsangebot von VAE umfaßt:
- Konstruktion
- Engineering
- Fertigung
- Test
- Installation
- Inbetriebnahme
- Wartung
Zum Testen der Dilatationsvorrichtungen wurde von VAE eine eigens entwickelte Anlage gebaut. Alle Bewegungen der Brücke können darauf simuliert werden, und alle notwendigen Messungen und Überprüfungen können dabei unter Befahrung der Dilatationsvorrichtung mit einem Testwaggon mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h vorgenommen werden.
Bild 2 bis 4:
Schienenauszugsvorrichtung VK 60
Die Tsing Ma Brücke, Verbindung der Stadt Hongkong mit dem neuen Flughafen, ist die längste kombinierte Hängebrücke für Straßen-und Eisenbahnverkehr (Länge 2200m, Höhe über Meeresniveau 80m). Temperaturschwankungen und Stürme ergeben eine Brückenbewegung von insgesamt 2200 mm. Die größten Schienenauszugsvorrichtungen der Welt garantieren dabei immer eine durchgehende Fahrbahn bei Zuggeschwindigkeiten von 140 km/h.
Einbauort: Hongkong, Tsing Ma Brücke