Allgemeine Angaben
- Baujahr: 1989 bis 1994
- Achsanordnung: B´B´
- Treibrad-Ø: 950 mm
- Drehzapfenabstand: 6300 mm
- Drehgestellachsstand: 2400 mm
- Gesamtachsstand: 8700 mm
- Länge über Puffer: 13770 mm / 13300 mm*
- Motor: JW 608DS /JW 480D*
- Leistung: 820 kW
- Turbogetriebe: Voith L4r4zsU2
- Achsgetriebe: Voith V20/22
- Leistungsübertragung: Hydraulisch
- Anfahrzugkraft: 176 kN
- Dienstgewicht: 75,5 t / 66,7 t*
- Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
- Kleinster Gleisbogenradius: >80 m
- Lieferer:
- Jenbacher Werke, Tirol
- Betriebsnummern: 2068.001 bis 2068.060
*) 2068.001 bis 2068.005
4-achsige dieselhydraulische Lokomotive für Verschub und leichten Streckendienst, umweltfreundlich durch geringe Schallemission, optimiertes Abgasverhalten und Verhinderung von Flüssigkeitsaustritt.
Laufwerk und Antrieb
Die Drehgestelle mit nachstellbaren Gummischichtfedern, Flexicoilfedern und damit abgestimmten Stoßdämpfern ergeben ein optimales Laufverhalten. Eine Spurkranzschmieranlage reduziert den Radreifenverschleiß. Der Dieselmotor JW 608 DS treibt das VOITH-Turbowendegetriebe L4r4zsU2 an, dieses über Gelenkwellen die Achsgetriebe. Kühler, Lüfter, Schraubenkompressor JW 270/10 Lo und Lichtmaschine werden hydrostatisch angetrieben.
Bremse
Die direkte und indirekte Druckluftbremse (Knorr H-Anlage) in Tafelbauweise wirkt über 12"-Bremszylinder auf 16 Doppelbremsklötze. 4 Bremszylinder sind mit Federspeichern ausgerüstet. Die hydraulische Bremse mit elektronischer Regelung mindert den Verschleiß.
Führerhaus
Das geräumige Führerhaus enthält 4 Führerpulte, Elektronikschrank, Rettungsbrett, Kühlschrank, Kochplatte sowie die Einrichtungen für Zug- und Verschubfunk. Die Einstiegtüren sind druckluftbetätigt. Die Heizungs- und Klimaanlagen sichern bei jeder Witterung angenehme Temperaturen.
Steuerung
Das zentrale Loksteuergerät SIBAS 16 übernimmt die Steuerung, Geschwindigkeitsregelung, Überwachung und Diagnose. Betriebsdaten und Fehler werden am Bildschirm angezeigt bzw. für die Auswertung in der Werkstätte gespeichert. Das Schutzgerät K-Micro enthält Gleit-, Schleuder- und Rollierschutz mit Sandeautomatik sowie die Bremsregelung der hydrodynamischen Bremse. Der Datenaustausch beider Rechner bzw. zweier Lokomotiven bei Doppeltraktion erfolgt über die Schnittstelle RS 485. Die Lokomotive ist für den Einbau einer Funkfernsteuerung vorbereitet.
Erste Projektstudien für eine neue Generation von Dieselverschublokomotiven wurden von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bereits in den Jahren 1984/85 erstellt, damals allerdings noch auf der Basis einer Starrahmenlokomotive mit der Radsatzanordnung C. Diese neue Lokomotivbaureihe ist als Nachfolgetyp der in größerer Stückzahl vorhandenen und seit vielen Jahren eingesetzten dreiachsiges Verschublokomotiven der Baureihe 2067 vorgesehen.
Die Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten, nämlich auch Überstellfahrten im Geschwindigkeitsbereich bis 100 km/h durchführen zu können, sowie die Forderung hinsichtlich optimaler Zugkraftausnützung bei gesteigerter Dieselmotor-Nennleistung veranlaßte die Maschinentechnischen Fachdienste der ÖBB, von der vorgenannten Konzeption abzugehen und eine neue, moderne Drehgestell- Lokomotive mit der Radsatzanordnung B'B' auszuschreiben.
Im Juni 1987 wurde daher eine neuerliche Ausschreibung für eine vierachsige Lokomotive mit Drehgestellen und dieselhydraulischer Leistungsübertragung herausgegeben. Vor allem die hohe Einsatzverfügbarkeit, geplant sind Standorte im gesamten österreichischen Bundesgebiet, der niedrige Instandhaltungsaufwand, die hohen Standzeiten bzw. lange Instandhaltungsabschnitte der ausgereiften Hauptantriebskomponenten wie Turbogetriebe und Radsatzgetriebe, haben neben anderen Entscheidungskriterien die ÖBB dazu veranlaßt, sich für ein Antriebssystem mit hydrodynamischer Kraftübertragung zu entschließen.
Die Jenbacher Werke AG, Jenbach/Tirol, erhielten im März 1988 von den ÖBB den Auftrag über die Entwicklung, Herstellung und Lieferung von fünf Prototyp-Lokomotiven mit der Baureihenbezeichnung 2068. Die erste Lokomotive dieser Voraus-Serie wurde im Dezember 1989 ausgeliefert (Bild1). Ebenfalls im Dezember 1989 fand der Kälteversuch in der Fahrzeug-Versuchsanlage der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Wien-Arsenal statt.