1946 1. Jänner: Betriebseinschränkung, da nur 2 Tw fahrtüchtig sind. Zwecks Motorschonung muß die in der Steigung liegende und nur dem Wintersport dienende Hst Nockhofweg bergwärts aufgelassen werden. Remise Innsbruck wieder aufgebaut, neuerlicher Hangrutsch bei Ausserkreith.
1947 1. August: Tariferhöhung.
Obwohl für dieses Jahr die Rückkehr zum Normalfahrplan vorgesehen ist, muß mit 3 statt mit 5 Zugspaaren das Auslangen gefunden werden. Infolge Kupfermangels können die abgebrannten Kollektoren nicht erneuert werden. Erst gegen Jahresende gelingt es, 3 Tw fahrbereit zu machen und damit auch den Ausflugs- und Wintersportverkehr wieder zu ermöglichen. Durch das Fehlen einer entsprechenden Industrie müssen die Radreifen in Handarbeit hergestellt werden, wodurch der Preis das 15fache der maschinell gewalzten Reifen erreicht. Für das langst nötige Wartehäuschen in Natters wird wegen des fehlenden Baumaterials keine Baubewilligung erteilt. Die Vorarbeiten für einen Berglift auf die Mutterer Alm scheitern an Grundbenützungsschwierigkeiten. In diesem Jahr können die Fahrleitungen instand gesetzt und die letzten Bombenschäden behoben werden.
1. Dezember: Normalfahrplan wieder eingeführt.
1948 4. März: Einführung eines Wintersportzuges an Sonn- und Feiertagen ab Innsbruck um 6.48 Uhr. Verlegung neuer Schienen in den Kehren zwischen Fulpmes und Telfes. Bei der Dammrutschstelle nahe der Kreither Brücke wird nun eine Betonmauer errichtet. In den nächsten Jahren sollen alle in Bogen liegenden Schienen der Form X: ausgetauscht werden, was mehr als die Hälfte der gesamten Strecke ausmacht. Haltestellenhäuschen Natters errichtet. Die Tw 1 bis 3 erhalten neue 110-kW-Öltrafos von ELIN, ein vierter bleibt als Reserve.
18. September: Der Innsbruck um 14.00 Uhr verlassende Zug hat in Gärberbach einen Motorschaden und fährt ohne Verständigung des Fahrdienstleiters nach Innsbruck zurück, von wo inzwischen 1 Tw zu einer Probefahrt abgefahren ist. In einer unübersichtlichen Kurve erfolgt der Zusammenstoß. Die Bw 11 und 12 sowie 1 Gw entgleisen. Beim Solo-Tw wird die Bremse untauglich, er rollt mit steigender Geschwindigkeit zurück, durchfährt den Stubaitalbhf und rollt in die Pastorstr. Einige Personen werden verletzt.
1949 7. Juni: Auflassen der 2. Klasse. Da Tw 4 überholt wird, können das 2.-Klasse-Abteil umgebaut und die großen Fenster einheitlich durch kleine ersetzt werden.
1. November: An Samstagen, Sonn- und Feiertagen fährt ein Theaterzug ab Innsbruck um 23.30 Uhr. Vermehrung des Fahrplanes um 2 Züge, davon ein Berufsfahrerzug mit Ankunft in Innsbruck vor 7.00 Uhr. Erneuerung von 2000 m Gleis zwischen km 5,5 und km 8,9; Errichtung von Rückmeldefernsprechern in Gärberbach und Nockhofweg.
1950 3. Dezember: 25 Prozent Tariferhöhung. In diesem Jahr 2000 m Gleis erneuert, 1 Tw, 2 Bw und 2 Gw überholt. Immer mehr Schüler und Berufsfahrer benutzen zu niedrigen Tarifen die Bahn, während der einträgliche Ausflugs- und Touristenverkehr die Straße vorzieht.
1951 12. Februar: Nach starken Schnee- und Regenfällen Hangrutsch zwischen Bhf Kreith und Brücke, wobei 40 m Gleis samt dem Hang abstürzen. Einen Tag später bricht die Stützmauer auf 20 m Länge ein. Errichtung einer Holzbrücke auf Piloten, bis zu deren Fertigstellung muß umgestiegen werden. Güterverkehr bis 23. Februar 1951 eingestellt.
1. August: Fahrpreiserhöhung um 30 Prozent.
29. August: Raubüberfall auf den Bhf Innsbruck, Fahrdienstleiter Häupl getötet.
15. Oktober: Erhöhung der Gütertarife. Um an Schisonntagen bis Nockhofweg einen 30-Min.-lntervall zu ermöglichen, soll zwischen Gärberbach und Natters eine Ausweiche errichtet werden. Dammaufschüttung und Straßenverlegung durchgeführt.
1952 6. Jänner: Aufnahme des halbstündlichen Verkehrs zwischen Innsbruck und Nockhofweg an Sonn- und Feiertagen, Ausweiche Hölltal in Betrieb. Abfahrt in Innsbruck jeweils zur halben und vollen Stunde.
1953 Februar: Von den durch die IVB gekauften Fahrzeugen der rechtsufrigen Thunerseebahn kommt Bw 31 zum Umbau in die AGSTB-Werkstätte.
18. März: Die im Februar wegen Schneemangels ausgesetzten Wintersportzüge fahren infolge Besserung der Schneeverhältnisse wieder.
Mai. Von den IVB werden die dort nicht verwendbaren Bw 161 und 162 (ex Thunerseebahn, rechtsufrig) übernommen und umgebaut (breitere Radreifen, Bremsen und Beleuchtung). Mit dem nun feststehenden Ausbau der Konzertkurve wird auch die Verlängerung der Stubaitalbahn zum Hbf erwogen. Durch die Freimachung der Bahnstrecke zwischen der Leopoldstr. und dem Hbf würde sich eine günstige Gelegenheit ergeben. Wegen der daraus erwachsenden Kosten und der ständig sinkenden Fahrgastzahlen verzichtet die ABGSTB jedoch darauf. Im Bhf Innsbruck wird wegen der zum Jahresende in Betrieb gehenden Muttereralm-Bahn und des damit zu erwartenden Fahrgastaufkommens ein 3. Gleis gelegt.
1954 1. Jänner: Tariferhöhung.
Februar: An Schisonntagen ist der Verkehr so stark, daß außer den Bw 161 und 162 noch 2 Igler Bw eingesetzt werden müssen.
15. April: Einführung von Rundfahrkarten Innsbruck-Fulpmes-Innsbruck, eine Fahrt mit Autobus, eine Fahrt mit der Bahn. Überholung der Kreither Brücke und der Bahnhofsgebäude Innsbruck, Mutters und Telfes.
1. August: Feier des 50jährigen Jubiläums. In den Festreden kommt die Furcht vor der drohenden Betriebseinstellung zum Ausdruck. Ein überalterter Fahrpark und sinkende Beförderungsziffern lassen die Zukunft düster erscheinen.
1955 7. März: Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung bespricht man die baulichen Veränderungen, welche die AGSTB durch die Errichtung der Konzertkurve treffen. Aufgrund der Enteignung des nördlichen Bahnhofsteiles werden die Gleise so verkürzt, daß zur Aufrechterhaltung des Betriebes der Bau eines 4. Bahnhofsgleises notwendig wird. Durch die Abtragung der Pastorstr. müßte auch das Verbindungsgleis zur Umladestelle am Westbhf neu verlegt und die Umladestelle selbst westlich des bisherigen Standpunktes neu errichtet werden. Nach einer Vereinbarung zwischen ÖBB, Stadt Innsbruck und Land Tirol soll jeder für die ihn unmittelbar betreffenden Umgestaltungen selbst aufkommen, so daß die gesamten Kosten der Stubaitalbahn die Stadt Innsbruck zu tragen hätte. Die durchgehende Beförderung von Eil- und Stückgütern soll aufrechterhalten werden. Da es Pläne zum Bau weiterer Wasserkraftwerke im Stubaital gibt und mit der Möglichkeit gerechnet werden kann, daß eines Tages der Güterverkehr wieder benötigt wird, ersucht die AGSTB, die Konzession für die Hinzustellende Strecke vorerst noch nicht zu löschen. Von den im Jahr 1954 beförderten Wagenladungen stammen 124 von den ÖBB,75 gingen an die ÖBB, während im Binnenverkehr 149 Wagen von oder nach Innsbruck und nur 13 zwischen anderen AGSTB Bahnhöfen abgefertigt werden. Den Einnahmen nach macht der Güterverkehr nur mehr 7 Prozent aus.
23. Mai: Das englische Reisebüro Ingham stellt Fahrkarten für Stubaital-Bahn und -Autobus aus.
27. Juni: Die Generalversammlung beschließt die Vereinigung des Verkehrsunternehmens Stubaital mit der AGSTB.
1956 2. Jänner: Mit Inkrafttreten der Schillingeröffnungsbilanz wird die Firma Verkehrsunternehmen Stubaital gelöscht, die neue Bezeichnung lautet Stubaitalbahn AG-Omnibusbetrieb.
1957 Gleisauswechslungen. Bei Tw 2 Ersatz des Böker-Kompressors durch einen Knorr-Achskompressor (diesen Typ besitzen die IVB-Tw 1 bis 8 und 13 bis 15).
1958 Grunderwerb für Gleis 3 im Bahnhof Innsbruck. Kompressortausch bei den Tw 1,3 und 4.
1959 Anläßlich der Bestellung der vierachsigen Tw 61 bis 66 für die IVB wird der Ankauf eines ähnlichen Wagentyps für die AGSTB erwogen.
1960 Ankauf von 2 Öltrafos für die UW.
1961 1. Jänner: Tariferhöhung.
Technische Überprüfung durch die Aufsichtsbehörde. 1 Tw neu verkabelt.
1962 März: Aussprache zwischen den Bürgermeistern des Stubaitales und dem AGSTB-Aufsichtsrat über die Zukunft der Bahn. Alle Bürgermeister und Fremdenverkehrsobmänner sind für die Beibehaltung der Bahn und deren Modernisierung. Der Aufsichtsrat beschließt, Verhandlungen mit dem Land und dem Finanzministerium zu führen.
1963 März: Der Bw 16 erhält in der IVB-Werkstätte einen neuen Kasten in Holzbauweise mit Stahlverstrebungen und Blechverkleidung. Anstelle der schmalen Holzrahmenfenster werden 5 breite Aluminiumübersetzfenster eingebaut, weiters die Klapptüren durch Schiebetüren und das Laternendach durch ein flaches ersetzt. Anstelle der Lattenrostsitze werden solche aus Durofol auf Rohrrahmen eingebaut.
21. November: Ergänzung der Vorschrift für den Betriebsdienst. Bei allen bergwärts fahrenden Zügen muß der letzte Bw mit einem Schaffner besetzt sein. Beim Tw-Führer muß sich immer ein Beimann bzw. Schaffner aufhalten, um den Zug bei Ausfall des Wagenführers stillsetzen zu können.
Dezember: Auf der Tagung der Bürgermeister des Bezirks Innsbruck/Land unternehmen die Stubaier Bürgermeister neuerdings einen Vorstoß zur Erhaltung und Modernisierung der Bahn.
1964 22. Jänner: Lichtsignalanlage beim Sonnenburger Hof in Betrieb. Das Einschalten der Ampel erfolgt bei den bergwärts fahrenden Zügen durch einen Bediensteten der Werkstätte oder des Oberbaues, talwärts durch den Zugsführer.
Juni: Umbau Bw 11. Als erster Wagen erhält er eine neue Hardybremseinrichtung und auch einen neuen Wagenkasten (wie Bw 16). Fahrleitungsanlage und Platzbeleuchtung im Bahnhof Innsbruck erneuert.
1965 10. März: Tw 1, Bw 11 und 16 sowie die Gw. 22 und 34 sind bereits mit Hardybremse, der Tw auch mit Sicherheitsfahrschaltung, ausgerüstet. Für diese Garnitur entfallen die Sicherheitsvorkehrungen vom 21. November 1963.
Dezember: Neue Fahrleitung von km 0,0 bis 2,5 und km 4,7 bis 6,2 fertiggestellt.
1966 September: Umbau aller Tw abgeschlossen. Bw 15 als letzter Original-Bw in Betrieb. Sämtliche betrieblichen Beschränkungen für gemischte Züge fallen ab sofort weg. Da auf den Eisenmasten die 10000-V-UW-Speiseleitung nicht unterzubringen ist, muß der weitere Fahrleitungsumbau vorerst eingestellt werden. Bw 161 und 162 mit neuer Bremse ausgestattet.
Juli: Wegen Personalmangels sind möglichst wenige Bw einzusetzen.
1967 April: Da die beiden Ex-Thunersee-Bw 161 und 162 bereits in sehr schlechtem Zustand sind, hat die IVB-Werkstätte nach den Originalplänen einen neuen Bw mit der Nr. 17 gebaut. Damit können die Thunersee-Bw endgültig abgestellt werden. Der Postwagen Nr. 36 erhält eine Notbremseinrichtung sowie ein akustisches Notsignal.
11. August: Die Ampelanlage beim Sonnenburger Hof ist bei den Zügen 4 bis 19 durch einen eigenen Bediensteten zu regeln, bei den Zügen 20 bis 25 und bei Dienstzügen durch den Zugsführer. Nach Durchfahrt ist die Ampel wieder auf Grün zu stellen.
September: Der Innsbrucker Gemeinderat genehmigt den Bau der Stadtautobahn (Südtangente), durch deren Bau die Einstellung der Igler und Stubaitalbahn sowie die Abtragung des Bergiselbhf erforderlich werden.
1968 April: Letzter Thunersee-Bw wird verschrottet.
Oktober: Fahrleitungserneuerung sowie alle Investitionen eingestellt, da der Weiterbestand der Bahn nicht mehr gesichert ist.
1969 1. Jänner: Tariferhöhung.
Februar: Da der Fahrdraht auf den nicht umgebauten Streckenabschnitten besonders im Bereich der Aufhängungen total abgefahren ist, müssen zur Schonung anstelle von Aluminiumschleifstücken solche aus Kohle verwendet werden. Dazu erhalten alle Tw über dem bergseitigen Drehgestell einen Halbscherenstromabnehmer mit Doppelwippe. Gefahren wird vorerst noch mit dem Lyrabügel. Als die neuen Bügel verwendet werden, gibt es infolge der abgenützten Fahrleitung auch damit Probleme. Durch hängengebliebene Stromabnehmer kommt es mehrfach zu schweren Dachbeschädigungen.
1970 6. Mai: Einstellung der Stückgutübergabe ÖBB-AGSTB in Innsbruck Westbhf.
August: Projekt zur Beseitigung der Bahnübersetzung Sonnenburger Hof. Auf Grund der Autobahn- und Straßenbauten im Süden Innsbrucks soll die Stubaitalbahn oberhalb des TIWAG-Umspannwerkes in einen neuen Kehrtunnel einfahren, der unterhalb des Retterschlössels endet. Ab dort soll die Trasse bergwärts rechts der Brennerstr. verlaufen, so daß es beim Sonnenburger Hof zu keiner Überschneidung mehr kommt.
November: Die Stubaier Gemeinden fordern den Ausbau der bestehenden Talstraße, lehnen aber eine zweite Straße von Kreith her ab.
1971 22. Mai: Postbeförderung auf der Stubaitalbahn eingestellt. Der Postwagen Nr. 36 lief mit dem 1. Zug nach Fulpmes und kehrte mit dem letzten Zug nach Innsbruck zurück. Bis in die 50er-Jahre war auch der Personenwagen 13 für den Postdienst geeignet.
1971: Auf einer Versammlung erklärt der Kaufmännische Direktor der IVB, Gastl, daß zur Aufrechterhaltung des Stubaitalbahnbetriebes 40 Millionen Schilling, für das Gesamtprojekt (Trassenverlegung) sogar 150 Millionen Schilling erforderlich wären.
1973 Februar: Tw 4 erhält auf der bergseitigen Plattform anstelle der Gitter eine den ganzen Türausschnitt abschließende Plexiglastür.
3. April: Im Bereich der Baustelle der Verbindungsautobahn Brenner-Oberinntal (km 0,51,00) besteht Höchstgeschwindigkeit 10 km/h.
Oktober: Wegen des in Kürze beginnenden Baues des neuen IVB-Betriebshofes westlich des Stubaitalbhf wird das 1954 abgetragene Hausgleis wieder verlegt. Dafür muß das westliche Gleis des Stubaitalbhf verschwinden. Ebenso vorübergehend abgebaut wird das Verbindungsgleis zur Straßenbahn.
Dezember: Plattformumbau bei Tw 3. Durch Einbau von 4 Schwenktüren, oben Glas, unten Metall, anstelle der Schwenkgitter hat der Wagen nun geschlossene Plattformen. Der Zwischenraum zwischen Kasten-Ecksäule und Türstock wird, ähnlich dem Tw 4, durch ein schmales Plattformfenster abgeschlossen. Im Sommer werden die Türen wieder durch Schwenkgitter ersetzt. Der Innsbrucker Gemeinderat genehmigt für den Bau der Südtangente die Tunnelvariante, so daß die Existenz der Stubaitalbahn durch dieses Bauvorhaben nicht weiter bedroht wird.
1974 November: Neuerlicher Gleisumbau im Bahnhof Innsbruck. Durch die Einstellung des Güterverkehrs konnte das Gütermagazin abgetragen und das dazugehörige Gleis für den Personenverkehr benutzt werden. Außer diesem (kurzen) Stutzgleis verfügt der Stubaitalbhf seither nur mehr über 1 langes Gleis bis zum nördlichen Rand des Bahnhofsgebäudes. Anstelle des westlichen Gleises wird ein Verbindungsgleis in den IVB-Bahnhof gelegt, dessen Fahrleitung durch einen Streckentrenner unterbrochen ist.
1975 1. Juli: Tariferhöhung. Generalreparatur der Mutterer Brücke in Angriff genommen.
November: Fortsetzung des Fahrleitungsumbaues Kreith-Luimes unter Verwendung von Material der eingestellten IVB-Straßenbahnlinie 4. Da die Anbringung der 10000-V-Speiseleitung auf Eisenmasten nicht möglich ist, andererseits durch Verwendung von Fahrdraht mit 80 mm² Querschnitt die Erhaltung der 3000-V-Spannung bis Fulpmes einigermaßen gewährleistet ist, wird das UW Telfes stillgelegt und abgetragen.
1976 August: Die Anrainer fordern eine Hst Birchfeld nahe der Übersetzung der AGSTB mit der Götzener Str. zwischen Muttors und Nockhofweg.
6. Oktober: Inbetriebnahme der zuggesteuerten Lichtsignale beim Sonnenburger Hof. Personalmangel und die bevorstehenden Olympischen Winterspiele machten diese Umgestaltung notwendig. Trassenverlegung oberhalb des Betriebshofes wegen des Baues der Südtangente.
1977 Juli: Da alle Bahnhöfe außer Innsbruck unbesetzt sind, soll zur Verständigung des Zugpersonals eine Funkanlage mit Richtantenne in Igls installiert werden. Tw 2 erhält probeweise eine fix eingebaute Topfantenne auf dem bergseitigen Plattformdach. Vorerst wird aber die Verständigung zwischen dem Fahrdienstleiter in Innsbruck und den Triebwagenführern auf der Strecke mit tragbaren Funkgeräten abgewickelt. Auch die Autobusse sollen in den Funkverkehr einbezogen werden.
Da sich die IVB mit der Absicht tragen, ihre L 6 nach Igls auf die modernen Hagener Garnituren umzustellen, wird auch die Möglichkeit geprüft, diese durch Einbau eines Transformators mit Glätteeinrichtung eventuell auch für die Stubaitalbahn verwendbar zu machen.
1978 Im Sommer Fortsetzung der Gleis- und Fahrleitungssanierung. Gleisneulage Luimes-Telfes, Fahrleitungsumbau Hölltal-Natters und Telfes-Fulpmes. Ersatz der Holzmasten in Fulpmes durch Betonmasten des aufgelassenen Innsbrucker Obusnetzes.
25. Oktober: Fahrleitungsumbau Mutters-Nockhofweg. Schienenersatzverkehr Innsbruck-Nockhofweg.
Dezember: Entsprechend dem von der Aufsichtsbehörde für LB vorgeschriebenen Zugspitzensignal (2 nebeneinanderliegende Lichter) erhält Tw 1 als erster 2 Scheinwerfer. Umstellung der gesamten Beleuchtung auf 24 V aus einem Umformer. Einbau einer Frontscheibenheizung und von Konsolen für das Zugfunkgerät.
1979 7. September: Feier zum 75jährigen Bestand der Stubaitalbahn. Die teilnehmenden Politiker versprechen, alles zum Weiterbestand der Bahn beizutragen.
11. September: Probefahrt mit dem Ex-Hagener Tw 84 unter 600-V-Gleichstrom bis zum Sonnenburger Hof. Mit dieser Fahrt wird das jahrzehntealte Vorurteil, die AGSTB-Tunnel wären infolge des engen Profils für Fahrzeuge mit Scherenbügel unpassierbar, widerlegt.
18. September: Neulage Telfes-Fulpmes, Fahrleitungsumbau Raitis-Kreith, Schienenersatzverkehr Innsbruck-Kreith. ELIN bietet neue Tw-Motoren an.
1980 Juli: Da die Einsatzfähigkeit der Ex-Hagener Tw nach Durchführung gewisser Umbauten (Vermehrung der Bremsstufen, stärkere Widerstände, Federspeicherbremsen, Totmanneinrichtung) auf der IMB als gesichert anzusehen ist, soll auch die Stubaitalbahn auf diesen Fahrzeugtyp umgestellt werden, wobei die Stromversorgung auf 800 V Gleichstrom geändert werden muß. Das im neuen Betriebshof errichtete UW soll außer der Igler Strecke auch die Stubaitalbahn bis Natters speisen, während die restliche Strecke von einem neuen, in Kreith zu errichtenden UW mittels Verstärkungsleitungen in Richtung Mutters und Telfes versorgt würde. Die Umstellung soll im Herbst 1983 erfolgen, wobei die Stubaitalbahn dann im starren Stundenfahrplan von der Stadtmitte (Hbf) aus betrieben werden soll. Die Fahrzeit Stubaitalbhf-Fulpmes soll von derzeit 58 Min. auf etwa 40 Min. verkürzt werden. Als Ersatz für die Hagener Wagen soll die AGSTB von der Stadt Bielefeld, die auf Stadtbahn umstellt, etwa 8 DÜWAG-Einrichtungs-Sechsachser und Achtachser kaufen und mit den IVB gegen die Hagener austauschen. Dabei sollen die türlosen Mittelteile der Achtachser aus- und in die Hagener Wagen eingebaut werden, so daß ein Zweirichtungstyp mit ca. 200 Personen Fassungsvermögen entsteht.
12. September: Probefahrt mit IVB-Tw 85 (Ex-Hagener) bis Kreith. Die Einspeisung der Fahrleitung erfolgt provisorisch aus dem neuen UW im Betriebshof. Ein im Wagen eingebauter schreibender Spannungsmesser gibt genauen Aufschluß über die künftigen Speisebereichsgrenzen. Fahrzeit Innsbruck-Sonnenburger Hof 5 Min. gegenüber 8 Min. mit den Wechselstrom-Tw.
14. November: Freileitung Sillwerk-UW Kreith durch Erdkabel ersetzt. Damit sind viele witterungsbedingte Störungsmöglichkeiten ausgeschaltet.
1981 30. Mai: Inbetriebnahme der neuen Bedarfs-Hst Birchfeld km 7,0 (an der Übersetzung der Götzener Str. in Mutters) und Tenniscamp km 17,1 (beim Schwimmbad Telfes).
28. Oktober: Fertigstellung des neuen 900-V-Gleichrichterwerkes in Kreith. Für 1982 ist die Wiedererrichtung des UW Telfes, ebenfalls mit 900 V Gleichstrom, geplant.
1982 März: Beginn der Einschulung des Stubaitalbahn-Fahrpersonals auf den Hagener Tw (auf der IMB).
7. Mai: Durch Nichtbeachtung von Vorschriften und Verkettung unglücklicher Umstände setzt sich Tw 3 in der Remise unbemannt in Bewegung, fährt mit steigender Geschwindigkeit in das Stutzgleis, durchbricht den Gleisabschluß und bohrt sich schließlich mit der Plattform in die Fahrdienstleitung. Personen kommen nicht zu Schaden. Am Aufnahmegebäude entsteht schwerer Sachschaden, der Tw 3 weist derartige Beschädigungen auf, daß im Hinblick auf die ohnedies vorgesehene Außerdienstsetzung der alten Holzkastenwagen im Herbst 1983 ein Wiederaufbau nicht mehr vorgesehen ist.
1. Juni: Tariferhöhung.
September: Bau einer 6 m hohen Stützmauer bei der Kreither-Brücke.
8. Oktober: Gw 34 (0 3-achsig) und 35 (G 2-achsig) gehen an die Museumsbahn St. Florian.
1983 13. Jänner: Generalprobe für den Gleichstrombetrieb; Ab 9.00 Uhr Schienenersatzverkehr. Fahrleitung wird aus dem Igler-Gleichrichter im UW Betriebshof mit 900 V gespeist, das UW Telfes wird nach Einstellungsarbeiten zugeschaltet, UW Kreith ist außer Betrieb. Bis zum frühen Nachmittag Probefahrten mit den Tw 83 und 86 (gemeinsame Anfahrten in der 45 Promille-Steigung. Obwohl nur 2 UW arbeiten, beträgt die Fahrzeit Innsbruck-Fulpmes 38 statt 58 Min. bei Wechselstrombetrieb. Auf Grund der guten Ergebnisse wollen die Politiker die Umstellung statt im Herbst schon im Sommer erledigen.
März: In den Vorbereitungen für den Gleichstrombetrieb wird auch über eine Verlängerung der Bahn nach Axams gesprochen.
Mai: Neue Remise Fulpmes fertiggestellt.
23. Juni: Um 17.20 Uhr verläßt der letzte Wechselstromzug den Stubaitalbahnhof. Obwohl als normaler Zug geführt, wird der total überfüllten Garnitur in jedem Bahnhof ein Abschied zuteil, so daß infolge starker Verspätung die nicht volksfestinteressierten Fahrgäste mit Autobussen nach Fulpmes weiterbefördert werden. Die Fahrt bis Fulpmes dauert schließlich 3 Stunden.
25. Juni: Nach dem Abklemmen aller Wechselstromunterwerke wird die Fahrleitung unter Gleichstrom gesetzt. Mit den IVB-Tw 2 und 3 werden Arbeitszüge zur Neujustierung der Fahrleitung geführt. Die frühere 10-KV-Verbindungsleitung von Kreith zu den UW Telfes und Sonnenburgerhof wird als Verstärkungsleitung verwendet. Nach Umstellungsarbeiten im Sillwerk wird auch der Gleichrichter in Kreith zugeschaltet.
2. Juli: Feierliche Eröffnung des Gleichstrombetriebes. Infolge des vorverlegten Termines hat die IVB-Werkstätte nur die Ex-Hagener Tw 82, 83 und 86 auf Achtachser umbauen können. Tw 85 soll Ende des Monats fertig werden, die Tw 84,88 und 89 fahren vorerst noch als Sechsachser, Tw 87 wird für die L 6 gebraucht. Die Züge verkehren zwischen Fulpmes und Innsbruck Hbf im 75-Min.-Takt. Gekreuzt wird in Mutters. Die Ausweichen Hölltal und Mutters sind mit Rückfallweichen ausgestattet. Zur Stromversorgung ist in Mutters ein weiteres Unterwerk vorgesehen. Die Hst Raitis wurde von km 8,4 nach km 8,69 verlegt. Was 1904 an den verschiedenen Stromsystemen scheiterte, wird 1983 möglich: die Stubaier fährt bis in die Innsbrucker Innenstadt. Hierzu wurde das Gleisdreieck Museumstr.-Bruneckerstr. reaktiviert, am Hbf das seinerzeitige Abstellgleis der Haller Bw als Umfahrungsgleis adaptiert und im Betriebshof ein eigenes Durchfahrgleis für die Stubaier gelegt.
12. Juli: Schon die ersten Betriebstage zeigen den Nachteil der unterschiedlichen Tarifsysteme: die IVB haben einen Zonen-, die StB einen Kilometertarif. Der Schaffner muß für beide Verwaltungen getrennte Fahrscheine ausgeben, was sehr zeitaufwendig ist und zu Verspätungen führt. Daher werden durchgehende Fahrscheine (zusätzlich) aufgelegt.
17. Juli: Das schöne Ausflugswetter bringt starken Fahrgastandrang. Zu zahlreichen Zügen müssen ab Betriebshof Vorlauftriebwagen geführt werden, so daß in Mutters öfters 4 Tw zur Kreuzung stehen. Außerdem müssen bei vielen Zügen 2 Schaffner bis Mutters mitfahren.
21. Juli: Einführung des Funkleitbetriebes (Relaisstation auf der Hungerburg).
August: Rückfallweichen auch in Kreith und Telfes. Am Stubaitalbahnhof werden alle Weichen und Vignolschienen ausgebaut und damit die Ausweiche Telfeser Wiesen reaktiviert.
7. September: Amtliche Probefahrt der IVB-Tw 3 mit 4 kleinen Igler Bw nach Fulpmes. Mit dieser Garnitur sollen künftig Nostalgiefahrten und Sonderzüge geführt werden. Anstelle der ausgegrabenen Vignolschienen werden im Stubaitalbhf Pillenschienen verlegt, die es gestatten, die in der Remise abgestellten Fahrzeuge bei Bedarf bewegen zu können. Eine Schienenverbindung zum Betriebsnetz besteht nicht mehr. Die alte Remise wird nicht, wie ursprünglich geplant nach Verkauf oder Verschrottung der AGStB-Fahrzeuge abgetragen, sondern wird samt dem Fahrpark den "Tiroler Museumsbahnen" übergeben. Dieser Verein hat sich unter dem Obmann Dipl.-Ing. Fleiß zum Ziel gesetzt, die alten Fahrzeuge wieder fahrbereit zu machen.
Oktober: Der abgelaufene September brachte eine 10%ige Steigerung der Fahrgastzahlen.
1984 9. Februar: Starke Schneefälle; durch pausenlose Schneepflugfahrten mit den IVB-Tw 2 und 3 kann die Strecke freigehalten werden. Die Hagener bewähren sich auch im tiefwinterlichen Betrieb. Umgestürzte Bäume führen auf der StB und der L 6 zu kurzzeitigen Streckenunterbrechungen. Der Spurräumpflug Nr. 24 ist erstmals hinter einem IVB-Tw im Einsatz.
27. Mai: Neuer Fahrplan; Einführung des 50-Min.-Taktes zwischen Innsbruck und Fulpmes. Entfall der Zwischenfahrten bis Mutters, nur die 3 Abendzüge bis dorthin bleiben.
1. August: Neue Hst Burgstall am nördlichen Ortsrand von Mutters eröffnet. Gw 22 ohne Luftbremse aufgearbeitet, Gw 28 wird Schneepflug, Gw 24 (bisher Schneepflug) verschrottet.
2. Oktober: 2 Tage Schienenersatzverkehr wegen Rillenschienenverlegung in der Übersetzung Sonnenburger Hof und Kanalbauarbeiten in Natters.
4. Oktober: Zug 4 fährt wegen der Schüler Fulpmes-Hungerburgbahn-Talstation.
7. November: AGStB-Güterwagen Nr.35 Abtransport zu den VKEF, Klagenfurt.
20. November: AGStB-Güterwagen Nr.32 an TMB übergeben.
11. Dezember: Weichen in den Kreuzungsstellen elektrisch beheizt.
1985 1. Februar: Tariferhöhung für Bahn und Bus.
Das Ministerium genehmigt das Nachfahren auf Sicht bei intaktem Funk.
7. Februar: Bw 16 und 17 gehen an die Achenseebahn zur Verwendung als bahneigenes Museum.
30. Oktober: An Schultagen fährt zusätzlich Nachzug 3 Betriebshof-Natters-Hungerburgbahn-Talstation, an Sa verkehrt außerdem ein Vorzug 17 Hauptbhf-Mutters.
2. November: Bw 15 zur Museumsbahn St. Florian abtransportiert.
30. Dezember: Bw 12 und 13 zum VKEF nach Klagenfurt geliefert.
1986 12. März: Bw 11 an die Museumsbahn Bregenzer Wald geliefert. Die TMB haben an den Bw 11-13 kein Interesse, da sie sich nicht im Originalzustand befinden und lt. Ankündigung der StB-Direktion wegen ihres großen Radstandes auch bei Sonderfahrten nicht eingesetzt werden dürften. Bw 14 bleibt jedoch bei den TMB.
1. Mai: Tariferhöhung.
August: Mit den vom Ministerium zugesagten Geldmitteln sollen alle Holzmasten durch eiserne ersetzt, Ausweichen beim Sonnenburgerhof und in Raitis gebaut, die längst überfälligen Streckenbegradigungen durchgeführt und neue Tw bestellt werden.
4. November: Strecke Telfes-Fulpmes bis 7. und vom 10. bis 14. November Schienenersatzverkehr wegen Umhängens der Fahrleitung auf die neuen Masten.
1987 31. Mai: Neue Hst Brandeck (km 11.7) zwischen Kreith und Telfeser Wiesen eröffnet. (Von 1945-1980 wurde lediglich 1 neue Hst eingeführt; seit 1980 ist Brandeck nun schon die 4. neue Station.)
1988 1. Jänner: Dipl.-Ing. Karl Paul Pock neuer Direktor.April: Ausschreibung für den Ankauf von 2 Zweirichtungs-Achtachsern.Oktober: Da die neuen Tw als Einzelanfertigung hergestellt werden müssen, liegt ihr Preis bei S 25 Mill. pro Stück. Ein Anhängen an einen ähnlichen Bauauftrag (etwa WLB) wäre trotz einiger Sonderwünsche billiger gewesen, doch bestand zur Zeit keine Möglichkeit hierfür. Nun sollen die Hagener auf schaffnerlosen Betrieb und Zugverbandssteuerung umgebaut, Verbesserungen an der Innenausstattung durchgeführt werden.
5. November: Gw 34 wird von der TMB aus St. Florian zurückgeholt.
Dezember: Bw 17 wandert von der Achenseebahn zur Museumsbahn Bregenzer Wald.
1989 3. Mai: Die StB-Tw erhalten elektronische Fahrkartendrucker.
August: Jeden Mittwoch für Touristen Nostalgie-Fahrt mit Tw 2 oder 3 (mit 4 kleinen Bw), Fulpmes-Innsbruck und zurück.
25. August: Tw 84 kommt als erster zum Umbau (auf Einmannbetrieb, statische Umformer, neue Beleuchtungs- und Belüftungsanlage, Polstersitze) an die Fa. Bombardier-Rotax (Lohner).
Oktober: Die TMB haben den gedeckten StB-Gw 32 komplett restauriert und präsentieren ihn bei einer Sonderfahrt.
1990 Jänner: Der StB wird für 1991-1995 ein Zuschuß von S 52 Mill. zugesprochen; davon sollen die Remisen Nord und Süd errichtet werden, weiters vorgesehen für den Umbau der 8 Gelenk-Tw, Anschaffung von Fahrscheinautomaten, Umbau des Bahnsteigs am Hauptbhf, Bau einer Ausweiche in Raitis, verschiedene Haltestellen-Häuschen sowie Lichtsignalanlagen in Telfes und Fulpmes. Der Remisenneubau dürfte aber nur dann aktuell werden, wenn es auch zum Bau der Bahnlinie Mutters-Götzens-Axams käme, der als eine Alternative zum starken Straßenverkehr in Götzens angesehen wird.
23. November: Tw 84 vom Umbau (Außenspiegel und Windschutzscheibe elektrisch beheizbar, elektrische Wagenventilation, Türsteuerelektronik mit Lichtschranken, statischer Ladeumformer, Verkehrssignal-Beeinflussung, Haltestellenansage, Außenlautsprecher, Heben und Senken der Stromabnehmer mittels Elektromotor) bei Bombardier-Rotax, Wien, wieder zurück. Tw 82 wird dorthin überstellt. Nach dem Umbau können diese Tw wahlweisemit oder ohne Schaffner eingesetzt werden.
Ab hier ”Innsbrucker Verkehrsbetriebe“
Buchauszug "Straßenbahnen, Busse und Seilbahnen von Innsbruck" - ISBN 3-85423-008-7 - mit freundlicher Genehmigung des Autors Walter Kreutz.