Von Gunter Mackinger
Dieser machte neben vielfältigsten Hoffnungen der damaligen Generation auch alle Erweiterungspläne der Salzburger Lokalbahn zunichte -- man mußte froh sein, überhaupt den bestehenden Betrieb aufrecht erhalten zu können.
"Ein plötzliches Stocken des Fremdenverkehrs würde Salzburg weit ärger als Hochwasser und Mißernten heimsuchen" -- diese Aussage eines Fremdenverkehrsmanagers der damaligen Zeit trat trotz verlorenem Krieg und Zertrümmerung des Vielvölkerstaates zum Glück nicht ein. Das Stammpublikum hielt Salzburg selbst in der schwierigen Zwischenkriegszeit die Treue.
Probleme bereitete der Salzburger Lokalbahn vor allem die galoppierende Inflation, sodaß die Fahrpreise nur mehr in "1000-Kronen-Beträgen" angegeben werden konnten.
Selbst im Krisenjahr 1922 zählte Salzburg nicht weniger als 130.000 Fremde und 1928 schlugen bereits 295.000 Übernachtungen positiv zu Buche.
Diese Entwicklung ließ leichte Hoffnung auch bei den "Lokalbahnern" aufkeimen und so wurde 1920 die Stieglschleppbahn als Vorgriff auf eine Lokalbahn nach Großgmain im Gebiet der damals noch selbständigen Gemeinde Maxglan errichtet und von der SETG betrieben.
Im gleichen Jahr wurde der Güterverkehr auf der südlichen Lokalbahnstrecke elektrifiziert und mit großem Elan schritt man auch an die Elektrifizierung der Lamprechtshausener Bahn.
1923 wurde die Teilstrecke bis Plainbrücke, der heutigen Haltestelle Maria Plain, und 1927 bis Bergheim auf elektrischen Betrieb umgestellt.
Nachdem der Versuch, 1926 einen städtischen Autobusbetrieb einzurichten, nicht sehr glücklich verlaufen war, gründete die Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft 1928 ihr Tochterunternehmen ALBUS, welches den innerstädtischen und regionalen Autobusverkehr aufbaute und über Jahre wesentlich prägte.
Dunkle Wolken auf dem Eisenbahnhimmel zogen erstmalig 1928 auf, als über politischen Wunsch die Zahnradbahn auf den Gaisberg einem Straßenneubau geopfert wurde.
In den Folgejahren taten die Weltwirtschaftskrise und der zunehmende Naziterror ein übriges.
So wurde mit 27. 5. 1933 die sogenannte Tausend-Mark-Sperre von Hitler-Deutschland gegen Österreich verhängt, was zur Folge hatte, daß die deutschen Touristenzahlen auf ein Zehntel der Zeit vorher absanken.
Die wesentlich auf den Tourismusverkehr im Wechsel mit dem Berchtesgadener Land ausgerichtete Salzburger Lokalbahn traf dies wie ein Hammerschlag.
War doch gerade diese Linie die Haupteinnahmequelle, welche Anfang der 30er Jahre mit neuen Akzenten, wie z. B. Buffetwagenbetrieb und Eilzügen versehen worden war.