Die Gemeinde Ritten

Romanische Türme, barocke Häuser und gotische Kirchen ragen in den wolkenlosen Himmel, unter dem ein mildes Klima Obst und Getreide prächtig gedeihen läßt. (Foto: Tourismusverein Ritten)
Auf der Hochebene des Ritten angekommen, genügt es, sich umzusehen.Weiter als in anderen Berglandschaften kann das Auge in die Ferne schweifen und das wunderbare Gefühl der Freiheit genießen. (Foto: Tourismusverein Ritten)
Wunderschöne Landschaften in eigenartigem Licht. (Foto: Tourismusverein Ritten)
Im Winter ist Ritten als Urlaubsgebiet für die ganze Familie fast ein Geheimtip. Denn anstatt sich um immer mehr extremere Abfahrten und noch mehr Bettenkapazität zu kümmern, wurde hier besonders auf die Erhaltung der natürlichen Umwelt gesetzt, sodaß die tiefverschneite Hochebene des Ritten ein wahres Wintermärchen geblieben ist. (Foto: Tourismusverein Ritten)
Die berühmten Rittner Erdpyramiden. (Foto: Tourismusverein Ritten)
Die St. Andreas-Kirche in Antlas/Lengstein. (Foto: Tourismusverein Ritten)

Zwischen der Talfer im Westen, den Sarntaler Alpen im Norden und dem Eisack im Osten erhebt sich auf einer Höhe von 1000 - 1300m die Sonnenterasse der Südtiroler Landeshauptstadt: Der Ritten. Dieser "Sonnenberg" bietet Urlaub mit 360 Grad. Rundum Natur, Kultur und alle Sportarten. Da ist einmal das milde, ausgeglichene Klima: Während der Ritten im Winter dank seiner sonnigen Lage verhältnismäßig hohe Temperaturen aufweist, bleibt er im Sommer dank seiner Höhenlage von der im unteren Etsch- und Eisacktal herrschenden Hitze verschont.

Die Natur bietet eine große Vielfalt und ist abwechslungsreich wie kaum anderswo. Sie reicht von der submediterranen Vegetation an den warmen Porphyrhängen über saftige Wiesen sowie Buchen- und Fichtenwälder bis hin zur alpinen Vegetation mit Legföhren und Zirben. Hier jahrhundertealte Edelkastanien und traditionsreicher Weinbau (bis zur Tausend-Meter-Grenze!), dort Alpenrose und Hochalm. Auf dem Ritten kann der Naturfreund immer wieder Abwechslung und Überraschungen erleben.

Durch diese herrliche Kulturlandschaft führen zahllose Spazier- und Wanderwege für jeden Geschmack. Ein paar Tage verschnaufen, neue Frische einsaugen, ganz wo anders sein, unbekümmert und frei: leichte, ebene bis anspruchsvolle Wanderungen für Jedermann.

Ob kurzer Spaziergang oder anstrengende Bergtour - überall genießt der Urlauber auf dem "Ferienberg im Herzen Südtirols" eine Aussicht, die einzigartig ist. Auf unserem Hochplateau versperrt kein Gipfel die Sicht, und so schweift der Rundblick von den eisbedeckten Riesen des Hauptalpenkammes hin zu den bizarren Felstürmen der Dolomiten und weiter zu den nahen Sarntaler Alpen.

Wen wundert es da bei all dieser Naturschönheit, daß sich die Bozner Kaufleute und Patrizier den Ritten schon von alters her zu ihrer "Sommerfrische" erkoren haben, d.h. zu dem Ort, wo sie mit ihren Familien im eigenen Landhaus oder einquartiert auf einem der stattlichen Bauernhöfe die Sommermonate verbringen?

Und da wir gerade von Naturschönheiten sprechen: Eine allerersten Ranges sind die in der ganzen Welt gerühmten Rittner Erdpyramiden. Doch nun kurz einige Namen und Zahlen über Ihr Urlaubsgebiet: Der Ritten und die gleichnamige Gemeinde - eine der ausgedehntesten Südtirols - umfaßt eine Fläche von 111 km2 und zählt 6980 Einwohner. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Klobenstein (1156m), dessen schönster Schmuck die zum großen Teil bis auf das 17. Jahrhundert zurückgehenden Sommerfrischhäuser sind. In Klobenstein befindet sich auch der Sitz des Tourismusvereines, der Forstverwaltung, des Sanitätssprengels und der Apotheke.

Von hier führt eine Straße über Lengmoos (1164m), Maria Saal (1185m) und Mittelberg (1131m) nach Lengstein (972m). Eine weitere Straße geht über Oberinn (1300m) bis nach Wangen (1081m). Eine dritte Straße führt bis Pemmern (1530m) und erschließt das Wander- und Skigebiet des Rittner Horns (2260m), mit seinen traditionsreichen Schutzhäusern (seit dem Jahre 1893). Das Rittner Horn zählt zu einem der schönsten Aussichtsberge ganz Tirols. Die breite Autostraße (max. Steigung 7%), die im Bozner Vorort Rentsch von der Brennerstraße abzweigt, windet sich unbeschwerlich durch die Reben des Weinanbaugebietes von St. Magdalena und St. Justina. Die einzigartige Fernsicht auf die Felsenarena des Rosengartens und des Schlerns versetzt uns immer wieder ins Staunen.

Nach etwa 10 km kommen wir am schönen Bergdorf Unterinn (904m) vorbei und erreichen bald darauf die Abzweigung, die zum Ferienort Wolfsgruben (1206m) mit dem gleichnamigen, schöngelegenen See führt. Nicht weit entfernt liegt Oberbozen (1220 m) und der bekannte Ort Maria Himmelfahrt (1176m) wo sich zahlreiche anmutige Sommerfrischhäuser alter Bozner Kaufleute- und Adelsfamilien befinden.
In Oberbozen steht die Bergstation der Seilbahn - mit einer Strecke von fast 5 km die längste Seilbahn Südtirols -, die in nur elf Minuten Fahrt den Ritten direkt mit Bozen verbindet. Bis 1966 wurde diese Verbindung mit der im Jahre 1907 erbauten Zahnradbahn hergestellt. Die Schmalspurbahn, das "Bahnl" verkehrt noch heute auf der Strecke Maria Himmelfahrt- nach Oberbozen - Klobenstein. Eine Fahrt in den holzverkleideten Wagen versetzt die Fahrgäste in die "gute alte Zeit" zurück und ist ein kleines Erlebnis für sich, welches kein Tourist versäumen sollte! Die Bevölkerung am Ritten lebt vor allem von Landwirtschaft, dem Tourismus und dem Handwerk. Um Abwanderung zu verhindern, sind in den vergangenen Jahren auch einige kleinere Industriebetriebe entstanden. Diese sind jedoch so angesiedelt, daß sie kaum ins Auge fallen und weder das Landschaftsbild noch sonst durch Lärm oder Abgase stören. Die Rittner sind ein traditionsbewußter, freundlicher und aufgeschlossener Menschenschlag. Wer als Urlauber das Gespräch und den Kontakt mit ihnen sucht, dem werden sie bereitwillig mehr über ihre Heimat erzählen, als es im Rahmen dieser CDROM möglich ist.

Sehenswertes

  • Klobenstein, St.-Antonius-Kirchlein, 17. Jahrhundert.
  • Erdpyramiden im Graben des Finsterbaches in Lengmoos/Mittelberg, in Katzenbachgraben in Oberbozen und in Unterinn.Diese weltbekannten Türme sind verwitterte Moränen mit Porphyr- oder Granit "Hüten".
  • In Lengmoos (kirchlicher Mittelpunkt des Rittens) Haus der Deutschen Ordenskommende, Gobelins und Stukkaturen.
  • Kaltenbrunn bei Lengmoos (am Ulrichspaß) - hier übergab Kaiser Konrad II., 1227, die Grafschaft Bozen an die Bischöfe von Trient und die Grafschaften, an Eisack und Inn an die Brixner Bischöfe.
  • Maria Himmelfahrt, gotisch und neugotisch, Turm 1221.
  • Kematen, alter Bauernhof mit Gastbetrieb und dem neugotischen Hl. Kreuz Kirchlein (1895-96).
  • Pemmern, auf der "Gleck- oder Schianalm" - Barthlmä-Markt am 24. August.
  • Lengstein: Kuratialkirche St. Ottilien, bereits 1177 in einer Urkunde Kaiser Friedrich I. Barbarossa erwähnt, Turm und Chor gotisch, mit benachbartem "Hexenboden".
  • St. Andreas mit Weiler Antlas, vorgeschichtliche Siedlung. Kirche im 14. Jahrhundert erbaut - mit Fresken aus demselben Jh. (bedeutender Freskenfund im Jahre 1995).
  • Interessant ist ebenso das versteckte Kobenkirchlein in Lengstein.
  • St. Nikolaus Kirchlein bei Maria Saal, Turm 12. Jahrhundert, um 1400 umgebaut, Innenraum barockisiert.
  • Kirchlein Maria Saal, 16./17. Jahrhundert, Gnadenbild-Legende, Wandbild "Muttergottes unter dem Regenschirm".
  • Der Wolfsgrubener See - mit zahlreichen Wallburgen und Biotopen.
  • In und um Unterinn: Erzpfarre St. Luzia, 1211 erwähnt, 1400 umgebaut, barockisiert; St. Michaels-Kirche, mit der schönen Kreuzigungsgruppe; sehr alte, teilweise strohgedeckte Bauernhöfe.
  • St. Sebastian-Kirche im Weiler Eschenbach, Pestgedächtniskirche, 14. Jahrhundert, romanisch-gotisch.
  • Der Talabschluß "Auf der Weit" bei Eschenbach, Schlachtfeld aus der Römerzeit, Ruine Zwingenstein, mit prähistorischen Ringwall, Reste der 1275 von Meinhard II. zerstörten Burg.
  • Der kleine "Zoo" am Sebastianskirchlein bietet sehenswertes und exotisches aus der Tierwelt.
  • In Klobenstein befindet sich der Piperbühel, Privatbesitz, bedeutsame prähistorische Fundstätte, Fundort des rätischen Grabsteins des Laseke, einstige Pfahlbauanlage.
  • Schloßruine Stein, 13. Jahrhundert, galt lange als uneinnehmbar, vom bayrischen Herzog Teck im Auftrag Margareta Maultaschs erstürmt, einstiger Sitz und Hinrichtungsstätte des Engelmar von Villanders.
  • Siffian: Köhlhof, Heimat des Tiroler Freiheitshelden von 1809 Peter Mayr; der Schrofhof, Sommerhaus des schlesischen Dichters Otto Julius Bierbaum (1865-1910), Privatbesitz; Kirche St. Peter.
  • Erdpyramiden am Katzenbachgraben bei Signat.

Technische Daten:

  • Größe: 111,54 km²
  • Einwohner (1992): 6980
  • Gästeübernachtungen (1991): 333.553
  • Bevölkerungsentwicklung:
  • 1837: 4325 Einwohner
  • 1900: 4214 Einwohner
  • 1921: 4260 Einwohner
  • 1951: 4900 Einwohner
  • 1981: 5450 Einwohner
  • 1991: 5990 Einwohner
  • Bevölkerungsverteilung:
  • etwa 30% Industrie und Handwerk
  • etwa 30% Dienstleistungen und Handel
  • etwa 25% Landwirtschaft
  • etwa 11% Verwaltung
  • etwa 3% Verkehr
  • Bevölkerungsanteile:
  • 96,09% Deutsche
  • 2,00% Italiener
  • 0,15% Ladiner
  • 1,76% Andere