Höhenbahn Reißeck

Das Abenteuer fährt mit: Die Reißeckbahn im Druckrohrstollen.
Grandioser Überblick über die Gesamtanlage.
Der Große Mühldorfer See.

Schmalspurbahn mit Dieselantrieb
Der Betrieb der Höhenbahn wird entsprechend den Betriebsvorschriften
Zl. EB 200.101/1-II/21-1984,
Zl. EB 200.101/1-IIV21-1985 und
Zl. 225.063/3-II/2-1991 (Beilage),
geführt.

Von der Endstation des Bahnhofes Schoberboden (km 0, 2.236 m Seehöhe - hier befinden sich ein Gleissperrsignal sowie vier ortsbediente Weichen), führt die Höhenbahn entlang des Steilhanges als Freistrecke bis km 0,560 weiter bis zumLawinenschutzdach Stollenportal West (km 0,680), mit Einfahrt in die Stollenstrecke des anschließenden Unteren Hauptstollens.

Bei km 1,715 sind eine Betriebsausweiche mit einem Abstellgleis sowie zwei ortsbediente Weichen situiert.

Dieses Nebengleis dient der Hinterstellung des offenen Personenzuges mit Diesellok, Typ 2406, Fabr. Jenbach, 12 kW, und des Güterwagens, die gegen Entrollen gesichert sind.

Das Betriebsgleis führt von km 1,715 weiter durch den Unteren Hauptstollen und erreicht bei km 2,835 das ostseitige Stollenportal.

Die Ausfahrt dieses Streckenabschnittes ist mit einer bergseitigen, 12 m langen hinterfüllten Betonstützwand und einer Überdachung in massiver Holzbinderkonstruktion als Lawinenschutz ausgeführt.

Anschließend verläuft die Bahntrasse wieder im Freien und endet nach 0,496 km beim Bahnhof Reißeck-Seenplateau (Gleissperrsignal bei km 3,331 und einer Seehöhe von 2.245,00 m).
Im Unteren Hauptstollen verläuft bergseitig - parallel zur Bahntrasse - die Druckrohrleitung (0 1.350 mm) des Winterspeicherkraftwerkes Reißeck.

Diese Druckrohrleitung ist gegen die Bahnstrecke mit einer Schutzschiene und entsprechender Abstützung abgegrenzt.

An der ostseitigen Stollenausfahrt ist eine Bedarfshaltestelle - für die fallweise Versorgung der Höhenbahnhäuser über die Materialseilbahn - vorgesehen.

Die Freistrecken sind mit einer Windkippsicherungsschiene ausgestattet.

Die Fahrtdauer mit dem geschlossenen Zug beträgt 9 Minuten (Stollenfahrzeit 4 Minuten) und mit dem offenen Zug 15 Minuten in eine Richtung.

Lichtraumprofil:

Breite 2,30m - Höhe 2,50 m

Spurweite:

600 mm

Neigung:

max. 3,9 ‰

Höhenunterschied:

9 m

Größte zulässige Achslast:

4 t

Kleinster Bogendurchmesser:

30 m

Zulässige Geschwindigkeiten:

3 km/h Einfahrt Bahnhöfe
5 km/h im Bahnhofsbereich
10 km/h im Weichenbereich und mit dem Arbeitszug
15 km/h im Tunnelportal und im Kurvenbereich der Freistrecke Skilift sowie mit offenem Zug
20 km/h auf der Freistrecke Tunnelportal westseitig und im Weichenbereich bei km 1,77
30 km/h in den geraden Stollenstrecken vor und nach der Tunnelausweiche

Max. Anhängelasten:

geschlossener Zug (2 Waggons und Lok) ca. 21 t
offener Zug (2 Waggons und Skiwagen) ca. 13 t
Arbeitszug ca. 10 t

Gleise: Der Gleisunterbau besteht aus einem Schotterbett mit - in 700 mm Abständen verlegten - Holzschwellen, Schienenform XXIVa. Im Stollenbereich sind die Schienen durchgehend verschweißt, in den Freistrecken sind 4 Schrägstöße (Schoberbodenseite) und 7 Schrägstöße (Reißeckseite) eingebaut.

Weichen: Entlang der Gleisanlage sind 7 ortsbetätigte Weichen eingebaut, in den Endbahnhöfen sind Prellböcke montiert.

Stollenstrecke: Der Felsausbruch im unteren Hauptstollenbereich wird jährlich einer eingehenden Kontrolle unterzogen, abgesichert und - wo erforderlich - mit Felsankern verfestigt. Die Gleisbettung der gesamten Gleisanlage wird nach Erfordernis als kleine bzw. große Durcharbeitung ausgeführt. Die gesamte Strecke des Unteren Hauptstollens, einschließlich des dazugehörigen Rohrstollens, ist mit Leuchtstoffröhren ausgeleuchtet, sodaß eine Begehung der Stollenstrecken ohne zusätzliche Handlampen möglich ist.

Betriebszeiten: Der öffentliche Betrieb der Höhenbahn wird - mit Ausnahme der Revisions- und Werksverkehrszeiten, ca. 10. April bis 20. Mai sowie 15. Oktober bis 18. Dezember - ganzjährig nach Fahrplan geführt.

Transporte: Jährlich werden ca. 65.000 Personen bergwärts und talwärts befördert. Der bisherige jährliche Materialtransportanteil (Schwerlasten) beträgt bis zu 1000 Tonnen bergwärts und bis zu 500 Tonnen talwärts. Die Höhenbahn dient weiters als wichtige Einrichtung für den Betrieb der Kraftwerksanlage Reißeck. In den Höhenregionen über 2.400 m Seehöhe befinden sich Kraftwerkseinrichtungen wie Stauseen, Apparatekammern, Druckrohrleitungen und Stollensysteme, welche einer ständigen Kontrolle und Wartung bedürfen.

Alle Fotos: Georg Gindl, Draukraft Touristik GmbH.