Lokalbahn Innsbruck - Hall in Tirol (1922 bis 1930)

Triebwagen 33 der Bahnhofs-Rundlinie 0 in der Maria-Theresien-Straße um 1923. (Foto: W. Kreutz)
Um 1930: Triebwagen 42 auf der Bahnhoflinie (Nr. 5). Der in der NS-Zeit gesprengte Vereinigungsbrunnen ergänzte die architektonisch gelungene Front des alten Hauptbahnhofes Innsbruck, der im 2. Weltkrieg durch Bomben zerstört wurde. (Foto: W. Kreutz)
1927: IMB-Lok Nr. 2 beim Patscherkofelbahn-Tragseiltransport in der Haltestelle Schloß Ambras. Heute befindet sich diese Stelle in dichtem Hochwald. (Foto: W. Kreutz)
Triebwagen 38 im Personenverkehr auf der Bahnhoflinie 5 am 24. Juni 1926. Vor der Triumphpforte der Verkehrsposten der Stadtpolizei mit Spitzhelm. (Foto: W. Kreutz)
IMB-Dampflok mit Beiwagen 147, 1928 in Igls. (Foto: W. Kreutz)
Triebwagen 35 als Linie 1B am Hauptbahnhof neben dem Vereinigungsbrunnen im Sommer 1930. (Foto: Sammlung Feischl)

1922 3. Jänner: Verfügung des BM für Verkehr, wonach die L4 nur mit max. 4 Bw (inkl. Gw) verkehren darf.

2. Februar: L3 zwischen Lindengasse und Maria-Theresien-Str. wieder eingeführt. Die Staatsbahn will mit der LB einen Vertrag bezüglich der Durchführung von Erhaltungsarbeiten am Wagenpark der Pinzgauer Lokalbahn durch die LBIHiT abschließen. Die Ausführung von Industriearbeiten durch die LB-Werkstätte ist vom Ministerium bewilligt worden.

1. März: Tariferhöhung, Zone I Kr.60,- (Einh.40,-), Zonen II und III Kr.150,- (90,-).

22. März: Streik infolge des durch Entlassungen bedingten niedrigen Personalstandes. Die Fahrer und Schaffner müssen bis zu 11½ Std. täglich im Dienst bleiben und bringen es im Monat bis auf 230 Überstunden.

12. April: L3 mit 3 Tw anstatt bis Museumstr. nun bis Maria-Theresien-Str. verlängert, ab 13. April: bis auf weiteres wieder mit 4 Tw Lindengasse-Landesgericht über Hbf.

15. April: Allmähliche Einführung des 24-Stunden-Systems in den LB-Fahrplänen.

Mai: Die LBIHiT soll wegen offenstehender Abgaben gepfändet werden. Als Pfand war die Einrichtung des Hungerburgbahn-Restaurants vorgesehen. Letzten Endes kommt es nicht dazu, da man herausfindet, daß Bahnen kraft Gesetzes nicht gepfändet werden dürfen. Wegen einer Zwangsverwaltung ist die Bilanz vorzulegen.

1. Juni: Tariferhöhung; Fremdentarif-Zone I Kr.130,-, Zonen II und III Kr.200,-. Die LB hat bei der Creditanstalt 32 Mill. Kronen Schulden, deren Direktor Fantl will sein Verwaltungsratsmandat bei der LB zurücklegen. Die wirtschaftliche Situation läßt an eine Einstellung des gesamten Betriebes denken.

9. Juni: Streik der Bediensteten.

August: Hungerburgbahn und Industriebetrieb werfen soviel Gewinn ab, daß damit das Defizit der Straßenbahnlinien 1-4 knapp gedeckt wird.

5. August: Tariferhöhung; Zone I Fremdentarif Kr. 500,- (Einh. 160,-).

25. September: Nach dem Ende der Fremdensaison, die eine leichte Entspannung der finanziellen Situation durch höhere Einnahmen brachte, sinken die Fahrgastzahlen wieder. Der Betrieb der Stadtlinien wird auf 6.00-20.30 Uhr beschränkt.

8. Oktober: Tariferhöhung; Zone I Fremdentarif Kr.1 200,- (Einh. 800,-), Zone II Kr. 1.400.- (Einh. 1.000.-), Zone III Kr. 3 000.- (Einh. 2.600.-).

10. Oktober: Anschlußzüge Westbhf-Hungerburgbahn müssen wegen Frequenzmangel aufgelassen werden.

11. November: Die von der Südbahn auf sog. Kohlenlösche gelegte Lorettokreuzung erhält eine Schotterbettung. L4 geteilt, Pendelverkehr Hall-Loretto mit Bw möglich, da die Ausweiche bei km 1,5 noch benützbar ist.

1923 2. Jänner: Die Akkumulatoren im Umformerwerk sind so verbraucht, daß bei gleichzeitigem Anfahren mehrerer Haller Tw das Stromnetz zusammenbricht. Fahrdrähte und Schienen sind stellenweise stark abgenützt. Die Aufsichtsbehörde droht mit einer Einstellung des Betriebes.

Das Österr. Verkehrsbüro gibt der LB ein Darlehen von 70 Millionen Kronen, um die Ansprüche der Opfer des Unglückes vom 6. Jänner 1920 befriedigen zu können. Dafür wird der Direktor des Verkehrsbüros in den Verwaltungsrat aufgenommen.

27. März: Infolge des frühen Betriebsschlusses der Straßenbahnlinien sollen versuchsweise nach Ankunft des Wiener Schnellzuges je 1 Tw Hbf-Hungerburgbahn und 1 Tw Hbf-Bergisel geführt werden.

18. Mai: L1 und L3 verkehren an Sonn- und Feiertagen bis 22.00 Uhr.

23. Mai: Weichenauswechslung mit Betonunterbau Maria-Theresien-Str.-Anichstr. und Landhaus.

1. Juni: Tariferhöhung: Zone I für Fremde Kr.1500,-. Sommerfahrordnung: L1 und L3 täglich bis 22.00 Uhr, L3 wieder Lindengasse-Landesgericht. L4 an Samstagen, Sonn- und Feiertagen Zug 144 ab Bergisel 23.53 Uhr über L1 geführt.

27. Juni: Um das leidige Problem der fehlenden Straßenbahnverbindungen Hbf-MariaTheresien-Str. zu lösen, wird ab 15.00 Uhr die neue Bahnhofrundlinie 0 in Verkehr gesetzt.

27. Juli: Tiroler Heimatabend. Nachtverkehr auf L1 bis 23.00 Uhr, Sonderzug für die IMB Maria-Theresien-Str.-Bergisel mit max. 6 kleinen Bw mit elektrischer Beleuchtung. Dieser Zug ist mit den Tw 48, 53 oder 54 zu fahren (Tw 48 hatte damals schon die stärkeren U-158cMotoren).

15. August: Bahnhofrundlinie 0 wegen geringer Frequenz wieder eingestellt. 1 Tw als Bahnhoflinie Bahnstr.-Landesgericht, L3 Lindengasse-Maria-Theresien-Str.

15. September: Rüge für das Personal, daß der Haller Botenwagen trotz totaler Überladung befördert wurde.

Oktober: Bau der schon 1914 projektierten Straßenbahnlinie Hbf-Landhausstr. (Meraner Str.)-Anichstr.-Völser Str.-Karwendelbahnbrücke erwogen. Kredit-Aufnahme zum Ankauf von Gleismaterial beschlossen.

21. Dezember: Zweites Gleis Stubaitalbahnhof-Lebensmittelmagazin und Stockgleis Stubaitalbahnhof in Betrieb.

Der Verwaltungsrat stellt fest, daß man aufgrund der finanziellen Lage die Lohnforderungen der Angestellten erfüllen könnte. Der im Verwaltungsrat sitzende Stadtrat Idl schlägt vor, dem Personal, das durch seine Opfer die Sanierung des Betriebes ermöglicht hat, einen Teil der entgangenen Bezüge nachzuzahlen. Dies wird jedoch 4:1 abgelehnt, später aber doch z. T. durchgeführt.

19241. Jänner: Tariferhöhung Zone I. Kr.2000,- (1 200,-). Industriebetrieb (Werkstätte) buchhaltungsmäßig von LB getrennt, d. h., die LB muß für eigene Reparaturen bezahlen wie Dritte. Die Werkstätte entrichtet auch Miete an die LB.

11. Jänner: Starke Schneefälle verursachen unvorhergesehene hohe Kosten. Um die IMB-Elektrifizierung in Schwung zu bringen, soll die LB die IMB übernehmen. Anstelle des zweigleisigen Ausbaues Claudiaplatz-Adolf-Pichler-Str.-Hungerburgbahn wird eine Schleife Hungerburghahn-Erzherzog-Eugen-Str.-Kaiser-Franz-Josef-Str.-Claudiaplatz erwogen.

7. April: Die Endausweiche Mühlau sollte zur Innbrücke der Eisenbahn gelegt werden. Damit wäre Mühlau wieder an den 7½-Min.-Verkehr, der seit Einstellung der L2 fehlte, angeschlossen.

Der Betriebsleiter regt den Ankauf einer Gleisstopfmaschine an, der Verwaltungsrat lehnt ab.

1. Mai: Bahnhofsrundlinie 0 geht wieder in Betrieb.

15. Mai: Kommissionierung der Saggenschleife sowie der geplanten neuen Linie Anichstr.-Völser Str.-Peterbrünnlschranken.

2. Juni: Inbetriebnahme der Saggenschleife. Schon Ende 1918 wurde bei der Hungerburgbahn eine Schleife kommissioniert, die um das Bergiselschlacht-Panorama herumfahren sollte. Die Gleise der L4 wären dadurch zweimal durchschnitten worden, weshalb die Verwirklichung unterblieb.

22. Juni: Aufnahme des elektrischen Betriebes der Arlbergbahn. Die Fahrleitungskreuzung Leopoldstr. muß bei Passieren eines Haller Zuges vom Schaffner mit einem Schalter erst unter Spannung gesetzt werden.

9. Juli: Die L3 nach Amras soll endlich verlängert und der gesamte Straßenbahnverkehr durch vermehrte Ausweichen und Fahrplanänderungen beschleunigt werden.

10. Juli: Einführung der durchgehenden Bw Igls Stadtmitte; ab Bergisel über L1, Landesgericht-Salurner Str.-Hbf (neue Ausweiche)-Brunecker Str. (neues Verbindungsgleis Museumstr.-Maria-Theresien-Str.) gefahren.

23. Juli: Die vom Verband der Kleinrentner verlangte Generalversammlung findet statt. Die sofortige Ausführung der geforderten neuen Linie zum Westfriedhof käme enorm teuer und sei erst nach Eröffnung der Höttingeraubrücke (Universitätsbrücke) sinnvoll, weil dann mit Fahrgästen vom linken Innufer zu rechnen sei. Die beste Linie sei derzeit die L1, seit der Führung der L3 durch die Maria-Theresien-Str. stieg auch deren Frequenz um 50 Prozent. Die Bahnhofs-Linie fährt gerade ihre Kosten herein. Rentabel sind nur Linien, welche die Maria-Theresien-Str. benützen. Der Verbindungsbogen Salurner Str.-Leopoldstr. wird jedoch beschlossen.

1. August: Tariferhöhung Zone 1. Fremde Kr.2 600,-, Einh. Kr.2 000,-.

16. August: Zu den wichtigsten Stubaier Zügen werden Anschlußzüge Stubaitalbhf-MariaTheresien-Str. geführt. Ein durchgehender Gepäckverkehr Maria-Theresien-Str.-Igls jeweils um 6.15 Uhr und 18.00 Uhr wird eingerichtet.

3. September: Lichtsignalanlage Maria-Theresien-Str.-Anichstr. in Betrieb. Das Vorausgehen des Schaffners entfällt nun.

5. September: Preisschießen. 15-Min.-Verkehr L4 Maria-Theresien-Str.-Hauptschießstand.

15. September: Umbenennung der Hst Maximilianstr. in Salurner Str., Hauptbahnhof in Südtiroler Platz, Bahnpostamt in Brixner Str. und Museumstr. in Brunecker Str.

18. September: Eine neue Schneekehrmaschine ist unbedingt erforderlich. Die Grazer Waggonfabrik bietet sie um 500 Mill. Kronen bei sechsmonatiger Lieferzeit an. Die Bestellung soll im Frühjahr vorgenommen werden.

20. - 27. September: Naturforscher- und Ärztekongreß in Innsbruck. Führung von Nachtzügen auf IMB und AGSTB sowie Wiederaufnahme des bereits eingestellten Gepäckverkehrs nach Igls. Große Festveranstaltung im "Colosseum" (Ausstellungshalle).

6. Oktober: Ende 1923 hatte die Stadt die LB zur Durchführung etwaiger Gleisarbeiten am Burggraben aufgefordert, da dieser asphaltiert werden sollte. Durch den eingleisigen Betrieb der Tram müssen die anderen Straßenbenützer bei Herannahen eines Zuges auf die jeweils gleislose Seite ausweichen, was ein Zickzackfahren zur Folge hatte. Durch den zweigleisigen Ausbau des Burggrabens sollte also nicht nur der Straßenbahnverkehr neu geregelt werden.

13. - 18. Oktober: Nachdem die BBÖ mit dem Herausreißen der völlig abgefahrenen Gleikreuzung in der Leopoldstr. drohen, wird diese endlich ausgetauscht. Einführung der Verkehrspolizei in Innsbruck.

31. Oktober: Der Bau des 2. Gleises am Burggraben artet zum öffentlichen Skandal aus. Das Gleis liegt bereits, aber etliche Gegner verhindern die Inbetriebnahme und begründen dies in einer ganzseitigen Stellungnahme in den "Innsbrucker Nachrichten".

8. November: Ausweiche Maria-Theresien-Str.-Nesslereck zweigleisig in Betrieb.

13. November: Probefahrten mit den schweren und breiteren Haller Tw am neuen Burggrabengleis.

Dezember: Der Besitzer von Büchsenhausen und anderer Liegenschaften, Nissl, wurde in den Verwaltungsrat aufgenommen und verlangt nun energisch, die für sein Stadtviertel St. Nikolaus wichtige L2 wieder zu eröffnen. Um rentabel zu fahren, wäre der zweigleisige Ausbau der Strecke notwendig, und dafür fehlt das Geld.

1925 1. Jänner: Schlechte Einnahmensituation bei der L4, die Miete für den Botenwagen wird auf Kr. 200.000,- hinaufgesetzt. Seine Beförderung erfolgt mit den Zügen 43 bzw. zurück 98.

9. März: Der neue Pradler und der Westfriedhof sollen durch eine Verlängerung der L3 in Amras einerseits und durch ein neues Gleis Schöpfstr. (oder Fischergasse)-Westfriedhof verbunden werden. Nissl will vorher die neue Linie Anichstr.-Völser Str., und dann wäre er mit einer Verlängerung der L3 einverstanden. Auf alle Fälle aber soll die L2 in Betrieb gesetzt werden, selbst wenn dies mit Nachteilen für das Unternehmen verbunden ist.

16. März: Streik wegen Lohnforderungen bis 2. April.

16./17. Mai: Eröffnung des (Tivoli-)Sportplatzes an der Sill. L3 bis Betriebsschluß mit Bw, danach bis 23.00 Uhr 7½-Min.-Verkehr Landesgericht-Hunoldstr., welche an den beiden Tagen als Bedarfshaltestelle gilt.

29. Mai: Bahnhofrundlinie 5 (statt 0) wieder in Betrieb.

Juli: Die Wiener Straßenbahn bietet der LBIHiT 2 gebrauchte Schneekehrmaschinen zum Preis von à 125 Mill. Kronen an. Die Betriebsleitung wird beauftragt, den Kaufpreis herunterzuhandeln. Jahreshauptversammlung für 1924.

15. Juli: Einführung eines Generalabonnements, das 3 Tage auf allen Linien einschließlich IMB und AGSTB gilt.

17. August: Wien läßt den Preis für die Schneekehrmaschine nicht nach, daher wird nur 1 Maschine gekauft. Diese geht sofort zur Simmeringer Waggonfabrik zum Umspuren, soll bis 1. November betriebsbereit in Innsbruck sein; Preis 120 Millionen Kronen.

20. September: L5 wieder eingestellt.

29. September: Mit dem Ende der Fremdensaison beginnen für die LB wieder schlechte Zeiten, und die Einnahmen decken die Ausgaben nicht mehr. Wie Verwaltungsrat Norz treffend feststellt, gehen die Innsbrucker im Winter lieber zu Fuß, als in den unbeheizten Trambahnwagen zu frieren. Der Verwaltungsrat ist der Meinung, daß die Heizung der Wagen viel Strom brauche und daher zu teuer käme. Nun soll ein Versuch unternommen werden, die Anfahr- und Bremswiderstände zur Heizung heranzuziehen.

3. Oktober: L5 auf Messedauer in Betrieb.

14. Dezember: Anläßlich des Thomasmarktes wird ein Anschlußzug Stubaital-Bhf-Herrengasse geführt.

1926 16. Jänner: Probefahrten mit der neuen Kehrmaschine.

11. Februar: Gleisauswechslung Handelsakademie-Hungerburgbahn (L4 über L1 geführt).

11. März: Die im Dezember 1920 eingestellte L2 wird auf der Strecke Maria-Theresien-Str.-Mühlau wieder in Verkehr gesetzt, die Wagen fahren im 7½-Min.-Intervall. Die Hst Marktgraben und Schumanngasse werden von L4 nicht mehr eingehalten. Zwischen Herrengasse und Handelsakademie ist flottes Fahren nötig, da hier die höchste Geschwindigkeit (22 km/h) gefahren werden kann.

12. Mai: Triumphpforte-Landhaus 2. Gleis in Betrieb.

20. Mai: L2 wieder eingestellt. Warum man nicht das Einsetzen der Fremdensaison abwartete und knapp vorher aufgab, bleibt unverständlich. An den Seitenwänden der Fünferwagen werden große Tafeln mit der Aufschrift »Hauptpostamt-Hauptbahnhof-Museumstraße. Anschluß an alle Linien« angebracht.

1. Juni: Die städtische Wachmannschaft führt einen Verkehrsposten bei der Triumphpforte ein, dadurch kann das Vorausgehen der Schaffner unterbleiben. L3 und L4 haben Vorrang vorL5.

10. August: L1 und L5 sollen größere Stirnwandtafeln mit ausführlicheren Angaben erhalten.

1. Oktober: Sofern Ministerium und Stadtpolizeiamt zustimmen, soll L5 in der verkehrsschwachen Zeit im Einmannbetrieb gefahren werden. Um die Ausgaben zu kürzen, wird wieder einmal Personal entlassen.

5. November: L3 statt bis Wiltener Platz nur bis Schulstr. (Gaismayr-Str.), um 1 Tw einzusparen. Bedarfshaltestelle Hunoldstr. eröffnet. Betriebsleiter Huber bedauert, aber der total abgefahrene Oberbau lasse dies nicht zu, und bedingt durch die Kreuzungen könnten höchstens 3 Minuten hereingefahren werden. Da eine Verbreiterung der Haller Str. geplant ist, was die teilweise Verlegung der Gleise bedingt, wird auch die gänzliche Einstellung erwogen. Da aber die Einnahmen dieser Linie im Steigen begriffen sind, wird dies abgelehnt.

23. November: Probefahrten zur Feststellung, ob die L3 durch vermehrtes Schnellfahren mit nur 4 Tw bis Wiltener Platz betrieben werden kann.

30. November: Die BBÖ wechseln das Viadukttragwerk in der Museumstr. aus, L3 geteilt.

1927 18. Jänner: Weil die erforderlichen Schaffner entlassen wurden, fahren die Frühzüge ohne Bw und sind dadurch total überfüllt, was das Publikum sehr verärgert.

25. Jänner: Alle Tw werden mit Fischerschleifstücken ausgerüstet. Diese Maßnahme war erforderlich, weil die Teilnehmer des damals aufkommenden Rundfunks in ihren "Detektorapparaten" nur noch Krachen vernahmen, sobald sich ein Straßenbahnzug näherte. Das Umlegen der Bügel durfte nur an bestimmten Stellen mit höhergelegter Fahrleitung erfolgen.

10. Februar: Beginn der Fahrleitungsarbeiten für die BBÖ-Elektrifizierung in Hall. Lorettokreuzung unterbrochen, 1 Tw und 4 Bw pendeln Hall-Loretto ca. 4 Tage ab 14. Februar, ab 20. Februar unter Spannung. Verkehrsposten an der Kreuzung Brennerstr.-Klostergasse eingeführt.

23. Februar: L5 wieder eingestellt.

2. März: Lorettokreuzung darf nur mit 8 km/h befahren werden, da wiederholt die Bügel im neuen Kreuzungsstück hängenbleiben.

15. März: Lorettokreuzung neuerlich unterbrochen, L4 geteilt.

17./18. März und 29. März: Fortsetzung der Tragwerksauswechslung Museumstr., L3 geteilt.

25. April: Versuche zur Fahrzeitverkürzung auf 25 Min. zwischen Innsbruck und Hall unter Verwendung der Hilfsausweichen Schießstand und Loretto.

15. Mai: L5 wieder mit 2 Einmann-Tw Landesgericht-Brunecker Str.

25. Mai: Die von der Grazer Waggonfabrik ergangenen Einladungen zu den Probefahrten eines Benzin-Tw werden wieder zurückgezogen. Die LB wäre an solch einem Fahrzeug für IMB (um die Elektrifizierung zu ersparen) interessiert. In Frage kommen nur Drehgestellwagen, da Zweiachser bei den kleinen Bogenradien unbrauchbar sind. Die LB will die Tw der Salzkammergut-Lokalbahn und der Zillertalbahn besichtigen.

31. Mai: Botenwagen der Firma Dignös, Hall, probeweise aufgelassen.

2. Juni: L5 durch den Bau der neuen Lichtwerke (Stadtwerkehochhaus) behindert.

7. Juni: Zur Verbesserung des Verkehrs auf L4 soll bei der Hungerburgbahn eine Ausweiche und bei der Handelsakademie eine Lichtsignalanlage errichtet werden.

14. Juni: Der Betriebsleiter berichtet, daß die SKGLB einen Personenwagen bei Gebus in einen Tw umbauen ließ, und schlägt vor, einen Meraner Bw versuchsweise für die IMB umbauen zu lassen. Gebus soll der LB das Antriebsaggregat leihen, die Fahrmotoren und sonstigen Erfordernisse sind vorhanden. Die Geschwindigkeit des Tw sollte 15-20 km/h betragen. Im Sommer sollen damit die direkten Züge Maria-Theresien-Str.-Igls, im Winter der Gesamtpersonenverkehr gedeckt werden.

20. Juni: Wiedereinführung der direkten Wagen Maria-Theresien-Str.-Igls. Für bestimmte Züge werden 3 bis 4 IMB-Bw, betafelt mit "Lanser See-Igls" in der Maria-Theresien-Str. auf gestellt und von einem Tw mit starken Motoren (48-54) zum Bergisel geführt.

5. Juli:Fusionierung IMB-LBIHiT wird rückwirkend mit 1. Jänner vollzogen.

11. Juli: Frachtermäßigung für Güter zum Bau der Patscherkofelbahn. Bei Aufgabe eines Mindestgewichtes von 150 t bietet die LB der PKB den Transport von 10 t um S 70,- an, während der Autofrachter S 50,- bis S 60,- für 5 t verlangt.

Obwohl Mühlau mittlerweile eine Autobusverbindung nach Innsbruck Hbf hat, steht das Projekt einer Straßenbahnlinie Mühlau-Stadtmitte wieder einmal zur Debatte.

26. Juli: Im Hinblick auf die kommende Rechtsfahrordoung müssen für die Maria-Theresien-Str. neue Verbindungsweichen bestellt werden. Da der Wiltener Platz asphaltiert wird, sind dort die Vignolschienen gegen gebrauchte Rillenschienen auszutauschen.

5. August: Bei einem Zusammenstoß auf L3 geht das Untergestell des Tw 46 in Brüche. Der zunächst auf S 4000,- geschätzte Schaden betrug schließlich S 10 330,-, wobei S 9 460,- von der Versicherung getragen wurden.

7. August: Infolge Einstellung der Mühlauer Autobuslinie will Direktor Obexer die Gelegenheit ausnützen und sofort die neue Straßenbahnlinie (L1) Gh Dollinger-Landesgericht eröffnen. Der Verwaltungsrat will zuerst die L4 sanieren, bevor eine neue Linie eröffnet wird. Da der Verkehr auf der IMB zunimmt, will man wenigstens 2 neue, große Bw kaufen, welche drehbare Sitze und entsprechende Plattformen aufweisen und später in Tw umgebaut werden könnten (Stückpreis ca. S 38 000,-).

16. August: Um das Defizit der IMB und des Autobusbetriebes zu senken, sollen durch Fahrplankoordinierung daraus sich ergänzende Betriebe werden. Das Publikum kritisiert, daß die Igler nicht in die Stadt fährt und außerdem zu langsam ist.

6. September: Bau eines Ausweichgleises in Lans erwähnt. Die Elektrifizierungskosten für die IMB bei Verwendung von 2 Haller Tw werden mit S 400 000,- errechnet. Direktor Obexer möchte sofort mit dem Mastensetzen beginnen, um keine Zeit zu verlieren.

13. September: Die IMB soll mit 2. Oktober eingestellt werden, die Baufirmen der Patscherkofelbahn (PKB) sollen sich danach richten. Die Hst Thaur wird durch Brandstiftung eingeäschert.

2. Oktober: Die IMB wird eingestellt, jedoch werden bedarfsweise Güterzüge geführt. Um die Elektrifizierung billiger und damit überhaupt möglich zu machen, sollen 2 Haller Tw viermotorig ausgerüstet werden. Damit könnte die Anschaffung neuer Tw entfallen.

16. November: Kommissionierung der Verbindungsweiche Ausstellungshalle und des Gleisdreiecks Museumstr.

23. November: Einführung sog. "Hundewagen". In jedem Zug der L4 ist ein Raucherwagen mit einer Tafel "Hunde in diesem Wagen mitnehmen gestattet" auszurüsten.

26. November: Ausgabe gestundeter Fahrscheine an Zugbegleiter der BBÖ von Hall nach Innsbruck gegen Gutscheine der Fahrdienstleitung Hall.

29. November: Tariferhöhung. Zone I Fremde S 0,50, Einheimische S 0,40.

13. Dezember: IMB-Verkehr an Sonn- und Feiertagen sowie deren Vortagen ab Maria-Theresien-Str. Das Publikum wird vom Verkehren dieser Züge durch sog. Verständigungsfahnen in der Maria-Theresien-Str., Anichstr. und Claudiastr. informiert. Ab Innsbruck: 8.34, 12.14, 14.04, 15.14, 17.04, 18.32 Uhr.

18. Dezember: Frachten von Igls sind nach Innsbruck zu melden. Da die Verlängerung zur PKB offenbar doch zu teuer wird, will man die Endstation ca. 100 m nach Westen in den Ort verlegen.

20. Dezember: Transport des PKB-Tragseiles auf der IMB klaglos durchgeführt. Tage zuvor fuhr man die Strecke mit einer der Kabeltrommel entsprechenden Holzschablone ab, um allfällige kritische Punkte rechtzeitig beseitigen zu können, zumal es sich um eine Sendung mit beträchtlicher Lademaßüberschreitung handelte.

27. Dezember: Die LBIHiT will Mitaktionärin der PKB werden, um sich einen Einfluß auf den Zubringerverkehr zu sichern.

19281. Jänner: Tariferhöhung. Zone II von S 0,40 auf S 0,50.

12. Jänner: Für 1928 sind die Gleisauswechslung in der Museumstr. sowie der zweigleisige Ausbau des Gleisdreiecks bei der Brunecker Str. vorgesehen, damit die Stadt mit der Asphaltierung beginnen kann.

Die Stubaitalbahn will ab 1. April 1928 eine eigene Betriebsleitung errichten und dazu 3 Leute von der LB übernehmen. Dies und die Durchführung verschiedener Arbeiten der LB für die AGSTB führt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Verwaltungen.

17. Jänner: Aufgrund der guten Geschäftslage will Direktor Obexer Schulden zurückzahlen, jedoch erst nach Zuweisung einer standesgemäßen Dividende.

23. Jänner: Da am Burggraben die angekündigten Unfälle ausbleiben, kann die Höchstgeschwindigkeit der Tram von 6 auf 11 km/h hinaufgesetzt werden.

Die Stadt Innsbruck urgiert bei der LB die Heizung der Wagen im Winter. Ansuchen um Errichtung einer Bedarfs-Hst Mühlseebad.

11. Februar: Probefahrten mit einem der beiden Meraner Bw nach Hall und Igls, die sehr zufriedenstellend verlaufen. Das Fassungsvermögen von 48 Personen sei zweckmäßig, und es sollten künftig nur noch Zweiachser mit 3 m Radstand beschafft werden.

27. Februar: Die Asphaltierung der Museumstr. wird auf 1929 verschoben, 1928 sollen Markt- und Burggraben einen Belag erhalten. Das Jahr 1927 endet mit einem finanziellen Überschuß. Ein Teil der Verwaltungsräte will eine Dividende von S 15 080,(= 4 Prozent) ausschütten, der andere Teil begnügt sich mit S 10.000,- und möchte mehr in den Betrieb investieren.

28. Februar: Erstmals versuchsweise elektrische Auftragsschweißung bei Schienen in der Hst Landesgericht (Vorführung). Kauf einer Schienenverladeeinrichtung erwogen.

6. März: Innsbrucks Bürgermeister regt an, den Hbf in den direkten Straßenbahnverkehr miteinzubeziehen.

Firma Alfred Schönberg, Dortmund, bietet der LBIHiT 4 Stück gebrauchte vierachsige Tw zu je S 7.000,- an. Neben den Tw bietet die Firma Schönberg auch vierachsige Bw mit 11280 mm Länge, 1970 mm Breite, Drehzapfenabstand 5000 mm, Drehgestellradstand 1000 mm, Leergewicht 7 t an.

12. März: Bei Zügen mit Bw darf wieder die Kurzschlußbremse als Betriebsbremse herangezogen werden.

20. März: Nach Instandsetzung der Stadtstrecke soll auf der L4 der Oberbau verstärkt werden, um schneller fahren zu können. Außerdem Ausrüstung der Tw mit 4 Motoren.

3. April: Kommissionierung der neuen Gleisanlage Marktgraben. Das 2. Gleis endet entgegen der ursprünglichen Absicht schon bei der Einmündung Stainerstr.

5. April: Inbetriebnahme der Lichtsignalanlage Handelsakademie/Gh Dollinger, dadurch Verlegung der Kreuzungen der L4 aus der Ausweiche Gh Dollinger in das Doppelgleis Saggengasse (Kaiserjägerstr.).

24. April: Die von der Firma Schönberg angebotenen Tw sind älter als die der LBIHiT und haben ein sehr leichtes Untergestell mit einer einfachen Einzelachsabfederung. Das Wageninnere sei sehr schäbig, stellt der Betriebsleiter fest.

1. Mai: Betriebsaufnahme der IMB sowie der L5, welche mit 2 Einmann-Tw Landesgericht-Brunecker Str. fährt. Die besonders auf der Strecke nach Igls bestehende starke Autobuskonkurrenz zwingt die LB, auf dieser Strecke den Fahrkomfort zu verbessern, obwohl der Dampfbetrieb mit seiner Rauchplage nach wie vor besteht.

3. Mai: Die nicht benötigte Remise in Mühlau soll nicht verkauft, sondern vermietet werden.

15. Mai: Der Verband der Lokal- und Kleinbahnen erwägt die Schaffung einer gemeinsamen Materialeinkaufstelle, die sich auch um die Normung des Straßenbahnbedarfs kümmert.

26. Mai: Eröffnung der Bedarfshst Mühltalseebad auf der IMB.

4. Juni: Dr. Tschiggfrey stellt die Richtlinie auf, die gemeinsamen Sitzungen des Exekutivkomitees und der Personalvertretung nur bei unbedingter Notwendigkeit durchzuführen, um die überragende Stellung des Verwaltungsrates nicht nachteilig zu beeinflussen.

Bw 146 und 147 für IMB umgebaut.

2. Juli: Lichtsignalanlage Salurner Str.-Hbf in Betrieb. Dadurch kann die L5 entweder in der Ausweiche Adamgasse oder am Hbf kreuzen. Der zum Bahnhof fahrende Zug hat Vorrang.

11. Juli: Die Lichtsignalanlage der LB stört den Radioempfang empfindlich.

Der Autobuswaschplatz am Bergisel, der sich genau neben dem Standplatz der IMB-Loks befindet, muß verlegt werden. Beim Waschen geriet Sand in das Kurbellager einer Lok und führte zum Heißlauf.

8. August: Die Ausweichen Thaur und Schießstand müssen wegen Verbreiterung der Haller Str. verlegt werden. Bw 146 wird mit breiten Radreifen versehen.

16. August: Die Fa. Straßenbahn- und Elektrizitätsbedarf Aachen bietet der LB gebrauchte Elektromotoren neuerer Bauart an.

18. August: Tw 46 nach Unfallschaden wieder in Betrieb. Die wachsende Autobuskonkurrenz macht der LB schwer zu schaffen. Sinkende Einnahmen, hohe Personal- und Betriebskosten und neue Lohnforderungen bringen sie an den Rand des Bankrotts. Viele der Einrichtungen sind veraltet und unwirtschaftlich. Da aber auf Zahlung nicht zu niedriger Dividenden geachtet wird, fohlt das Geld für notwendige Investitionen.

29. August: Die Betriebsleitung will die L5 bis Mühlau verlängern, einer der Verwaltungsräte stimmt dagegen. Nach seiner Meinung wäre der Entgang durch die nun mit dem Autobus fahrenden Fahrgäste kleiner als das Defizit einer neuen Straßenbahnlinie.

1. Oktober: IMB eingestellt.

3. Oktober: Der Oberbau der L4 ist so schadhaft, daß bereits bei 2 Motorengehäusen nicht zu reparierende Brüche auftraten sowie eine Bw-Plattform herabbrach (vermutlich wegen Überfüllung).

8. Oktober: L5 wegen Frequenzmangel eingestellt. Die LB hat vorerst nur das Ziel einer Sanierung der L4 vor Augen. Diese Linie garantiere auch gute Einnahmen.

10. Oktober: Wegen Asphaltierung der Haller Str. muß die Haller Strecke ab Kugelanger auf ca. 350 m um 60 cm verschwenkt werden. Dazu sind 2 Durchlässe zu bauen und 5 Masten zu versetzen. Bei der Ausweiche km 1,35 (vor Loretto) ist die Weiche abzutragen und die gerade Durchfahrt herzustellen. Auch durch die Ausweiche Thaur ist künftig gerade durchzufahren und die Wartehütte um 60 cm zu versetzen. Die Ausweiche Schießstand ist zu verlegen, auf dem Abschnitt Arbeiterbäckerei-Lokalbahnbrücke sind Rillenschienen zu verlegen und zu pflastern.

17. Oktober: Direktor Obexer will die L5 bis zur Hungerburgbahn verlängern und damit die immer wieder von der Stadt geforderte Verbindung Hbf-Hungerburgbahn herstellen, der Verwaltungsrat lehnt aber wegen der Kosten ab.

26. Oktober: Da die Lorettokreuzung vorerst nicht verbreitert wird, erspart sich die LB rund S 70 000,-. Der Bau der Ausweiche Rum soll der Straßenverwaltung angelastet werden, da sie zum Gleisumbau angelegt werden mußte. Die Einnahmen bei den Haller Nachtzügen sind nicht kostendeckend. Die Tw mit zweimal 50 PS sind zu schwach und zu langsam, die schmalen Ausstiege mit den hohen Trittbrettern für einen Schnellverkehr völlig ungeeignet. Durch Verkürzung der Strecke bis Wiltener Platz (statt bis Bergisel) soll mit 3 Garnituren der 30-Min.-Verkehr möglich werden.

31. Oktober: Verkehrsaufnahme der L5 erwogen. Bei Asphaltierung der Maximilianstr. soll diese entweder zweigleisig ausgebaut oder der Straßenbahnbetrieb ganz aufgelassen und durch eine Autobuslinie ersetzt werden. Ing. Huber will die IMB bis Amras mit 500 V elektrifizieren und bis dorthin mit Stadt-Tw fahren, um der Autobuskonkurrenz bei den Stadtrundfahrten begegnen zu können.

Die neue Siedlung beim Schießstand wünscht die Hst etwas näher bei den Häusern.

12. Dezember: Die LB kauft ein elektrisches Schweißgerät, mit dem Schienen und Kreuzungen aufgeschweißt und damit bis zu 15 Jahre länger verwendet werden können. In Loretto fällt wieder ein BBÖ-Starkstromkabel auf die LB-Fahrleitung und verursacht an Tw und Umformer Schaden.

27. Dezember: Hofer tritt erneut für die Straßenbahnlinie Schlachthof-Westfriedhof ein, weil die Anlagekosten nicht höher kämen als die Anschaffung der nötigen Autobusse. Außerdem soll die L3 ehestens bis zum Prader Friedhof verlängert werden. Ausnahmsweise sind einmal alle Verwaltungsmitglieder dafür, vermutlich unter dem Zwang der sich rapide vermehrenden KVI-Autobuslinien.

1929 9. Jänner: Dr. Tschiggfrey will die vorerwähnte L5 Schlachthof-Westfriedhof ehestens in Angriff nehmen, nun ist aber Dr. Altadonna dagegen, neue Linien zu bauen, solange die alten nichts einbringen. Und ohne Investitionen war keine Änderung zu erwarten.

10. Jänner: Infolge der strengen Kälte und des schlechten Oberbaues gibt es auf der L4 täglich Triebwagenausfälle und Schienenbrüche.

16. Jänner: Wie aus einem Bericht hervorgeht, besaß die LB damals schon Kletterweichen. Eine Vergrößerung der Pufferbatterie würde die Erhöhung der Spannung von 500 auf 600 V bewirken.

Um die IMB-Elektrifizierung endlich in Schwung zu bringen, will Direktor Obexer einen schrittweisen Versuch starten und vorerst bis Amras die Fahrleitung bauen.

In der Maria-Theresien-Str. und Museumstr. sind die ersten elektrischen Weichen vorgesehen.

13. Februar: Ankauf der alten Mühle in Igls zwecks Verlängerung der IMB bis in den Ortskern erwogen.

Bevor ein Haller Tw mit 4 Motoren ausgestattet wird, müssen wegen des höheren Metergewichtes die Querbalken auf den Brücken vermehrt werden.

15. Februar: Der ungewöhnlich strenge Frost führt infolge Vereisung der Kontaktdrähte zu einem Ausfall einzelner Lichtsignalanlagen (Westbhf, Handelsakademie). Zur Sicherung des Verkehrs werden Wächter aufgestellt. Auf der L4 wird nur mit 1 Bügel je Tw gefahren. Außerdem sind viele Schienenbrüche zu verzeichnen.

20. Februar: L3 soll endlich bis zum Pradler Friedhof verlängert werden, sobald die Stadt die Amraser Str. verbreitert hat. Die geplante Prügelbaubrücke (Universitätsbrücke) wird für die Befahrung durch eine zweigleisige Straßenbahnlinie vorgesehen. Eine Schleifenführung der L4 durch die Stadt ist wegen der Unmöglichkeit, am Stockereck eine Gleisverbindung Burggraben-Marktgraben herzustellen, nicht durchführbar. Es sei denn, Hörtnagl verzichtet auf die Weiche für den eingleisigen Betrieb.

13. März: Die BBÖ verlegen auf der Karwendelbahn schwere Schienen und verkaufen die alten vom Profil XXIV (26 kg/m). Die LB wäre an diesen Schienen für die L4-Sanierung sehr interessiert, die Betriebsleitung soll versuchen, den Preis zu drücken. Für die L4 wurden bereits früher von den BBÖ Schienen des Profils Bosna IV erworben (22 kg/m), die vor der Verlegung zu größeren Längen zasammengeschweißt wurden.

23. März: Die Bw 146 und 147 sind nun mit Klappgittern (wie bei den BBÖ Personenwagen mit offenen Plattformen) ausgestattet. Bei der Generalversammlung beginnen die Differenzen bezüglich der Dividende: Direktor Obexer und ein Teil der Verwaltungsräte wollen sich mit 4 Prozent begnügen, um den Betrieb zu sanieren und vor allem bei der Öffentlichkeit keinen schlechten Eindruck zu geben. Der Rest der Verwaltungsräte verlangt 4,5 Prozent, um das Ansehen der LB in Wirtschaftskreisen zu verbessern.

30. März: L5 mit 2 Einmanntriebwagen Landesgericht-Brunecker Str. über Ostern in Betrieb. IMB bleibt eingestellt. Das Gleisdreieck Hungerburgbahn ist infolge Fehlens einer Weiche in der Verbindung Rennweg-Falkstr. unbenützbar.

14. April: Doppelgleis Marktgraben zwischen Weiche beim Nessler und der Einmündung Stainerstr. in Betrieb.

23. April: Kommissionierung der Ausweiche Rum.

24. April: Der Stadtmagistrat ist über die Dividendenverteilung der LB verärgert. Die LB ersucht bei der Gemeinde um einen Kostennachlaß für die Asphaltierung der Museumstr. und des Marktgrabens. Außerdem soll die Stadt eine Kreditgarantie über S 900000,- für die LB übernehmen, damit diese die notwendigsten Erhaltungsarbeiten vornehmen kann. Die Kreditgarantie wird von der Bezahlung aller bei der Stadt noch offenen Rechnungen sowie von der Zusage zum ganzjährigen Betrieb der L5 abhängig gemacht.

24. Mai: Baubeginn am Gleisdreieck Museumstr. Pendel-Tw ab Unterbrechungsstelle Museumstr.-Hungerburgbahn.

13. Juni: Gleisdreieck Museumstr. in Betrieb. Der elektrische Antrieb der Abzweigweiche L1/3 wird erst bei Umstellung auf Rechtsverkehr eingebaut. Um in der Stadt schneller fahren zu können, soll die Pufferbatterie vergrößert und damit die Spannung von 500 auf 600 V erhöht werden. Nach Umstellung sollen praktische Versuche angestellt werden, ob mit den zweimotorigen Haller Tw ein 5-Wagen-Zug im 30-Min.-Verkehr Hall-Wiltener Platz befördert werden kann.

20. Juni: Hst Hunoldstr. in Hst Hallenbad umbenannt.

29. Juni: Um den Theaterbesuchern die Heimfahrt nach Hall zu erleichtern, wartet die L4 das Ende der Vorstellung des Exltheaters bei der Hst Handelsakademie ab.

8. Juli: Um mehr Fahrgäste zu gewinnen, wartet L5 ihre Stehzeit in der Hst Sterzinger Str. (vor der Ankunftshalle des Hbf) ab. Gekreuzt wird in der Ausweiche Salurner Str.

18. Juli: Die vorgenannte Maßnahme muß Erfolg gezeitigt haben, denn auf der L5 wird auf die Markierung der Fahrkarten verzichtet, weil die Schaffner auf der kurzen Fahrtstrecke nicht mehr nachkommen. Direktor Obexer will die Führung der direkten Bw nach Igls bis zum Hbf verlängern.

24. Juli: Die Hst Handelsakademie und Saggengasse der L4 werden vereinigt und zur Gänsbacherstr. verlegt. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit der L4 beträgt in der Stadt und zwischen Kugelanger und Hall 15 km/h, sonst 30 km/h. Diese sind aber nur auf längeren Abschnitten von den nur 100 PS starken zweimotorigen Tw zu erreichen. Daher ist die Ausrüstung der Tw mit 4 Motoren vordringlich.

Da die Asphaltierung der Haller Str. in Mühlau bevorsteht, soll sich die LB entscheiden, ob sie die L1 bis dorthin verlängern will, in diesem Fall müßte ein zweites Gleis bis zur Weyrer-Fabrik zugelegt werden (was die Abtragung eines Wohnhauses mit 4 Parteien erfordern würde!). Ansonsten wäre die Ausweiche Gh Dollinger so zu verlängern, daß darin 2 fünfteilige Wagenzüge Platz hätten. Für die Sanierung der L4 wurden inzwischen von der Karwendelbahn 1000 m Schienen um ca. S 14 000,- und ein Schweißgerät gekauft.

1. August: Wegen der gestiegenen Frequenz auf der L5 soll diese bis zum Westbhf verlängert werden. Ab sofort fahren 3 schaffnerbesetzte Tw Westbhf-Landesgericht/Maximilianstr.-Salurner Str.-Hbf-Brunecker Str.-Museumstr.-Maria-Theresien-Str.-Anichstr.-Westbhf. Endstation ist der Hbf. der IMB ab Innsbruck: 6.34, 8.34, 9.45, 10.50, 12.00, 13.06, 14.12, 15.20, 16.30, 18.30, 19.45, 20.55. Der erste und letzte Zug fährt nur zwischen 1.7. und 31.8. Fremdenpreise: Bergfahrt Innsbruck-Amras S 1,20, Innsbruck-Aldrans S 1,50, Innsbruck-Igls S 2,-, Talfahrt ab Igls S 1,50, Hin- und Rückfahrt S 3,-, Wochenendkarten für Einheimische S 1,60. Plan zur Errichtung eines Anschlußgleises in das Gaswerk. Von der L3 abzweigend soll in der Amraser Str. eine Gleisverbindung von rund 500 m Länge bis zur Koksverladeanlage im nördlichen Teil des Gaswerkes hergestellt werden, außerdem sollten von diesem noch 2 Stutzgleise abzweigen.

7. August: Direktor Beyer prüft die Verlegung der L4 auf die L1 und die Einführung von Pendel-Tw Maria-Theresien-Str.-Hungerburgbahn über L2, wobei eventuell auch der Hbf mitbedient werden könnte. In der Maximilianstr. sind auch die Gleise erneuerungsbedürftig. Verwaltungsrat Hofer bemängelt den Einsatz der offenen Sommer-Bw bei Schlechtwetter.

14. August: Zwecks Schaffung zusätzlicher Einnahmen sollen die Wagendächer zur Anbringung von Reklametafeln herangezogen werden. Nachdem die LB-Schaffner nun Nordkettenbahnkarten verkaufen, verlangt die Patscherkofelbahn dasselbe Recht. Im Verwaltungsrat wird der Vorschlag laut, den Schaffnern hiefür 1 Prozent von den 5 Prozent der Provision zukommen zu lassen, um das Verkaufsinteresse zu heben. Wird von den anderen Mitgliedern abgelehnt.

28. August: Um die Elektrifizierungskosten einzusparen, sollen für die IMB 3 Schienenautos angeschafft und die Linie bis in den Ort verlängert werden. Damit wären nach Meinung des Direktors niedrigere Preise möglich und die Autobuskonkurrenz besiegt. Die Hälfte der Verwaltungsräte stimmt dagegen, die anderen sind für einen Kostenvergleich. Der zweigleisige Ausbau bis zur Defreggerstr. geplant.

11. September: L4 fährt mit 3 Bw, die von nur einem Schaffner bedient werden, wodurch die Unfallgefahr steigt.

15. September: Die Nordkettenbahn protestiert gegen den Verkauf von kombinierten Fahrkarten Straßenbahn/Hungerburgbahn. Die LB soll vielmehr den Verkauf von Nordkettenbahnkarten gleich in der Straßenbahn vornehmen, damit würden sich die Straßenbahnbenützer (im Gegensatz zu den mit Autobussen anreisenden Fahrgästen) das Anstehen bei der Talstationskasse ersparen.

19. September: L5 wieder ein 1-Mann-Tw Sterzinger Str.-Museumstr. wegen Gleisneulage Hochhaus-Triumphpforte (mit geschweißten Stößen). Daß eine Neulage auf einer derart kurzen Strecke (anstatt auf der ganzen Salurner Str.) vorgenommen wird, dürfte seinen Grund im Mangel an Investitionsmitteln der LB haben. Es können jeweils nur die schlechtesten Gleisstücke ausgewechselt werden.

28. September: Nach dem Tod von Direktor Obexer steht nun Ing. Beyer der Direktion vor. Er unterbreitet eine Neueinteilung der Straßenbahnlinien.

1. Oktober: Winterfahrplan L4 nur mehr mit 3 Garnituren Hall-Wiltener Platz. IMB bleibt eingestellt.

Eine von Dir. Beyer angestellte Studie ergab, daß die L4 pro gefahrenem km S 2,80 ein brachte, die Stadtlinien nur S 0,90. Daher sollte auch der Ausbau der L4 gefördert werden. Das erfordere jedoch die Erneuerung des gesamten Oberbaues. Beyer fragt bei der AEG an, ob es für die Haller Tw eine Möglichkeit zur Vielfachsteuerung gäbe.Die AEG empfiehlt aufgrund einer Anfrage eine Elektrifizierung der IMB als bestes und billigstes Mittel zur Sanierung. Das Ministerium hat auf die Verlegung einer Kettenaufhängung des Fahrdrahtes verzichtet, mit Ausnahme der Übersetzung der Silluferstr.

2. Oktober: Der Verwaltungsrat der LB droht mit schärfstem Widerstand, falls die Stadt auf der Nichtauszahlung von Dividenden besteht. Zwei Verwaltungsratsmitglieder fordern die Verminderung der Fahr- und Qualifikationszulagen, die Auflassung der Wirtschaftsprämie, dafür seien entsprechende Quoten an die Spitzen des Unternehmens zu verteilen. Statt die Weihnachtsremuneration auszubezahlen, sollten Schienen für die L4 gekauft werden. Dr. Tschiggfrey fordert endlich die elektrische Beheizung der Wagen, um im Winter nicht so viele Fahrgäste zu verlieren.

16. Oktober: Der 30-Min.-Verkehr der L4 mit 3 Zügen bis Wiltener Platz funktioniert, nur fürchtet die Werkstätte, daß die Motoren das Schnellfahren nicht lange aushalten. Dabei überlegt die LB bereits, die 1000-V-Strecke bis zur Herrengasse zu verlängern, wodurch 4 Min. Fahrzeit hereingebracht werden könnten. Da die Strecke zumeist auf eigenem Bahnkörper verläuft, besteht Aussicht auf Genehmigung durch das Ministerium.

19. Oktober: L1 im 6-Min.-Verkehr mit 7 Tw. Durch die Hinaufsetzung der Spannung auf 600 V und damit der Höchstgeschwindigkeit durch das Ministerium von 22 km/h auf 27 km/h bzw. von 11 km/h auf 17 km/h wird die Fahrzeit Bergisel-Hungerburgbahn-Bergisel von 43 Min. auf 39 Min. verkürzt. Um diese Fahrzeiten einhalten zu können, dürfen große Bw nur mehr den Tw 48 - 54 beigegeben werden.

21. Oktober: Erste elektrische Weiche bei der Abzweigung L1/L3 in der Maria-Theresien-Str. in Betrieb, dadurch Entfall des Weichenstellers. Das Lichtsignal ist vom Schaffner des ersten bzw. letzten Zuges ein- bzw. auszuschalten.

22. Oktober: Die Stadt verbietet die Aufstellung von Haltestellentafeln. Die Hst der Tram sind durch Tafeln an den Querdrähten der Fahrleitungen zu kennzeichnen. Eine Information für den Fahrgast durch Anschlag eines Fahrplanes ist dadurch unmöglich. Bei den ständigen Fahrplanänderungen der LB wirkt sich dies nachteilig für den Betrieb aus.

28. Oktober: Auf L4 entfällt der sog. "Hundewagen". Ab sofort dürfen Hunde in allen Raucherwagen der LB mitgenommen werden.

30. Oktober: Dr. Altadonna will die L3 auf 2 Tw Pradl-Hbf beschränken; Stadtrat Berger ist gegen Betriebseinschränkungen, weil Fahrgäste auf die Benützung verzichten könnten.

4. November: Schlechte Finanzlage der LB, so daß die Besoldungsordnung gekündigt werden muß. Die LB behauptet, ihr Personal sei besser bezahlt als das vieler anderer österreichischer Verkehrsbetriebe, allerdings gelte Innsbruck als die teuerste Stadt Österreichs. Der Arbeitgeberverband belehrt die LB, daß bei Unmöglichkeit, die Lohnverträge einzuhalten, auch keine Dividenden ausbezahlt werden dürften. Die LB hat zu dieser Zeit ca. 200 Bedienstete, davon 91 im Fahrdienst.

29. November: Die Bewohner Wiltens sind noch immer nicht mit der Einstellung des Tramverkehrs zwischen Wiltener Platz und Bergisel einverstanden.

Endlich erhalten die Stadt-Tw eine elektrische Heizung. Während in den letzten Jahren die Einnahmen auf der L5 den Aufwand gerade noch deckten, fährt sie jetzt fast immer leer. Die in Bau befindliche Universitätsbrücke ist für die Aufnahme von 2 Gleisen in Brückenmitte und auf Belastung durch vier vierachsige Tw von je 11 m Länge und 32 t Gesamtgewicht vorbereitet.

Dezember: Bei der LB stehen nur noch 2 Weichenwächter in Aktion. Im laufenden Jahr 1929 konnten 1,5 km des rund 30 Jahre alten L4-Oberbaues ausgewechselt werden.

193021. Jänner: L5 nur mehr von 7.00 bis 22.00 Uhr in Betrieb, da während dieser Zeit der Verkehrspolizist bei der Triumphpforte Dienst macht. Ansonsten muß die LB einen Wächter aufstellen. Installierung eines Betriebstelefons in der Ausweiche Handelsakademie.

19. Februar: Das Personal reagiert auf die Umverteilung der Einkommen passiv, d. h. es leistet keine Überstunden und verschiebt freie Tage nicht mehr. Als Folge kann die L4 nur noch in der Hauptverkehrszeit mit Bw geführt werden, teilweise müssen Autobusersatzkurse fahren. Die vor dem Konkurs stehende Patscherkofelbahn soll von einer neuen Gesellschaft übernommen werden, die LB sieht darin eine Möglichkeit zur Verlängerung der IMB.

21. März: Hst Kapuzinergasse der L1 in »Molkerei« umbenannt.

2. April: Einführung der Rechtsfahrordnung im Straßenverkehr in Salzburg, Tirol und Vorarlberg.

15. April: Betriebsaufnahme der IMB am Karsamstag. Gefahren wird mit Lok 2, wobei probeweise eine neue Ruhr-Fettkohle zu verheizen ist. Von dem Ergebnis hängt eine Nachbestellung ab.

21. bis 24. April: Auswechslung der Fahrleitungskreuzung Leopoldstr., Strecke gesperrt.

7. Mai: Umbau der Fahrleitungskreuzung Loretto.

22. Mai: Furtwängler-Konzert in der Ausstellungshalle. Die L1 darf, um die Darbietung nicht zu stören, nur langsam und ohne zu läuten vorbeifahren.

28. Mai: Auf der L4 werden 3 km Gleis ausgewechselt, weitere 4 km fehlen noch. Auch zwischen Gaswerkbrücke und Viadukt werden die Gleise saniert.

4. Juni: Der Haller Botenwagen steht noch in Verwendung. Sonderzug nach Hall mit 1 Tw und 2 Meraner Bw.

18. Juni: Auch der Güterverkehr spielt bei der LB noch eine Rolle. Eilgutsendungen werden zwischen Westbhf und Bergisel auf der vorderen Plattform der Tw befördert. Auf der IMB kommen Brotsendungen der Bäckerei Erhart zum Versand.

25. Juni: Geplant wird, die L5 zweigleisig auszubauen und dann mit einzelnen Tw direkt Bergisel-Hbf. Hungerburgbahn zu fahren. Die Verlängerung der L4 scheitert daran, daß die Stadt keinen Straßenbauplan vorlegt.

1. Juli: Einführung der Linien 1 B und 1 H. Der Zug zum Bergisel nimmt beim Vereinigungsbrunnen Aufstellung, jener zur Hungerburg in der Ausweiche. Direkte Gepäckabfertigung Hbf. Igls möglich, die Übertragung der Packstücke besorgen die Schaffner.

9. bis 13. Juli: Bundesturnfest in Innsbruck. Die LB hat einen enormen Verkehr zu bewältigen.

10. Juli: Bedarfshaltestelle Brennerstr. (am Nordende des Bhf. Bergisel) für die L1 und L1 B eingeführt.

21. Juli: Gleisumbau Gh Dollinger-Zapfler, Ausweiche Gh Dollinger eingleisig benützbar.

18. August: Wegen Frequenzmangel wird die L3 zwischen Wiltener Platz und Bergisel nur von 9.19 bis 17.49 Uhr geführt. Umsteigkarten Autobus Hall-Straßenbahn mit Aufzahlung eingeführt.

1. September: L3 Pradl-Wiltener Platz.

19. Oktober: L1 B und 1 H aufgelassen, L1 normal. L5 Hbf. Brunecker Str.

21. November: Hst Claudiaplatz in Hindenburgplatz und Adolf-Pichler-Str. in Conradstr. umbenannt.

17. Dezember: Erweiterung der Hungerburgbahnschleife über Erzherzog-Eugen-Str.-Mozartstr. zum Hindenburgplatz in Aussicht genommen.

Dezember: Das Jahr brachte der LB leichte Mehreinnahmen bei gleichem Verkehrsvolumen, auf der L4 konnten 3048 m Gleis der Form XXX durch das Profil XXIVa ersetzt werden. Bei der Weyrerfabrik in Mühlau erfolgte eine Trassenverschiebung. Durch all diese Maßnahmen war es möglich, den Verkehr auf der L4 etwas zu beschleunigen. Der Tw 38 wurde zum Schienenschleifwagen umgebaut. An der IMB-Lok 1 wurde eine große Reparatur durchgeführt. Das Turnfest brachte der LB gewaltige Aufgaben, an einem Tag wurden zwischen Innsbruck und Hall 8500 Fahrgäste befördert.

 

Buchauszug "Straßenbahnen, Busse und Seilbahnen von Innsbruck" - ISBN 3-85423-008-7 - mit freundlicher Genehmigung des Autors Walter Kreutz.