Streckenverlauf

Die Streckenführung der Graz-Köflacher Eisenbahn.
Einer der schönsten Streckenabschnitte der GKB befindet sich in Deutschlandsberg. Hier muß die Bahn in einem 180°-Bogen um die Stadt herumfahren, um aus dem Talkessel auf die sogenannte "Leibenfelder Höhe" zu gelangen. Am 2. Mai 1997 hat es der aus 2 Triebwagen der Reihe VT70 gebildete R8565 fast geschafft. (Foto: Christian Oitzl, 8530 Deutschlandsberg)
Im Herbst zeigt sich die Weststeiermark von ihrer schönsten Seite. Mit der grandiosen Kulisse der Burg Deutschlandsberg im Hintergrund, fährt VT70.11 als R8559 nach Wies-Eibiswald. (Foto: Christian Oitzl, 8530 Deutschlandsberg)
Der Doppelstockzug R8569 erreicht am 2. Mai 1997 - auf der Fahrt nach Wies-Eibiswald - die Haltestelle Alling-Tobisegg. Als Schiebelok ist an diesem Tag die 1992 bei MaK in Kiel gebaute V1500.7 im Einsatz. (Foto: Christian Oitzl, 8530 Deutschlandsberg)
R8576 (2 VT70) bei den Kressbach-Teichen zwischen Hollenegg und Deutschlandsberg. (Foto: Franz Zöhrer)

Die Linien der GKB beherrschen den südwestlichen Teil der Steiermark. Sie durchziehen die reizvolle Landschaft eines wald- und obstreichen Hügellandes und enden am Fuße des steirisch-kärntnerischen Grenzgebirges, der Kor- und Gleinalpe.

Von Graz Hbf ausgehend führt die 40,264 km lange eingleisige, normalspurige Strecke über den Graz Köflacherbahnhof (Befehlsbahnhof), über die Haltestellen Graz Wetzelsdorf und Graz Webling weiter Richtung Südwesten bis zum Bahnhof Straßgang, der noch zum Stadtgebiet Graz gehört. Zwischen den Bahnhöfen Straßgang und Premstätten-Tobelbad verläßt sie das Stadtgebiet von Graz, durchquert den sogenannten Kaiserwald und schwenkt kurz vor Erreichen des Bahnhofes Lieboch um 90° Richtung Nordwesten ein. Vom Bahnhof Lieboch zweigt die ebenfalls eingleisige, normalspurige Strecke nach Wies-Eibiswald ab.

Die Bahn verläuft nun im Kainachtal aufwärts weiter und erreicht nach der Haltestelle Lieboch-Schadendorf, dem Bahnhof Söding-Mooskirchen und der Haltestelle Köppling die erste Talenge des Kainachtales. Vor dem Bahnhof Krottendorf-Ligist übersetzt die Strecke die Kainach auf einer markanten Brücke aus Eisenkonstruktion, durchquert in der Länge das Talbecken im Bereich der Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld und erreicht nach Überquerung der Teigitsch und Passieren der Haltestelle Gaisfeld die nächste Talenge des Kainachtales.

Aneinandergedrängt durchqueren Straße, Bahn und Fluß die windungsreiche Talenge bis die Bahnlinie schließlich durch einen 103 m langen Tunnel am Fuße der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burgruine Krems die Engstelle verläßt und direkt in das Voitsberger Becken im Bereich der Haltestelle Krems in Steiermark einmündet. Entlang des Voitsberger Beckens wird die Bezirkshauptstadt Voitsberg erreicht.

Zwischen den Bahnhöfen Voitsberg und Bärnbach überquert die Strecke zweimal die Kainach. Im Bahnhof Bärnbach, von dem aus die einst größte Kohlensortieranlage Österreichs bedient wurde und von dem aus auch die meisten beladenen Kohlengüterzüge der GKB geführt wurden, zweigen noch heute einzelne Anschlußbahnen und eine kurze Nebenbahnstrecke in das eigentliche Ortszentrum von Bärnbach (Oberdorf in Steiermark) ab. Kurz nach dem Bahnhof Bärnbach wird der 244 m lange Rosentaltunnel durchfahren, der erst im Jahre 1952 in Zusammenhang mit einer Linienverlegung infolge der weiteren Erschließung von Braunkohlenlagern in diesem Bereich notwendig geworden war. Endpunkt der Linie ist der Bahnhof Köflach, Heimatstadt unzähliger Wirtschaftsbetriebe und des Bundesgestütes Piber (Geburtsort der berühmten Lipizzanerpferde).

Die ebenfalls eingleisige und normalspurige, 50,993 km lange Strecke nach Wies-Eibiswald zweigt im Bahnhof Lieboch ab, unterfährt die Südautobahn, überquert die Kainach und führt dann entlang des Oisnitzbaches in Richtung Süden über den Bahnhof Lannach, die Halte- und Ladestelle Oisnitz-St. Josef und die Haltestelle Alling-Tobisegg nach Preding-Wieselsdorf. Dort mündete einst die von Stainz kommende und ehemals den Steirischen Landesbahnen gehörende, 11 km lange Schmalspurbahn (760 mm) ein, die bis 1980 einen fahrplanmäßigen Güterverkehr (Rollbockbetrieb) aufwies. Nach der Schließung der Linie nach Stainz wurde das Vierschienengleis, welches im Bereich der Katastralgemeinde Wohlsdorf in das Streckengleis der GKB einmündete und im Bereich des Bahnhofes Preding-Wieselsdorf wiederum abzweigte, abgetragen. Die Strecke befindet sich derzeit im Besitz der Marktgemeinde Stainz und weist während der Sommermonate einen regen Sonderzugsverkehr auf (der berühmte "Flascherlzug"). Ebenfalls im Bereich Wohlsdorf zweigt die derzeit umschlagstärkste Anschlußbahn der Firma Holzindustrie Preding ab.

Die Strecke führt nach Überbrücken des Stainzbaches Richtung Westen das breite Tal der Laßnitz flußaufwärts und erreicht über die Halte- und Ladestelle Wettmannstätten, die Haltestelle Gussendorf, die Bahnhöfe Groß St. Florian und Frauental-Bad Gams den Bahnhof der Bezirkshauptstadt Deutschlandsberg, der im Vorfeld des Koralpengebirgszuges liegt. Nach dem Bahnhof Deutschlandsberg bildet die Strecke nahezu eine Kehrschleife, führt um den Ort herum und biegt nach Süden ab. Über die sogenannte Leibenfelderhöhe, vorbei an malerischen Fischteichen und am prachtvollen Liechtenstein´schen Schloß Hollenegg, erreicht die Strecke über die Haltestelle Hollenegg, die Halte- und Ladestelle Schwanberg (nach Südosten ausgerichtet und bereits im Tal der Schwarzen Sulm) und die Haltestelle St. Peter im Sulmtal den Bahnhof Bergla. Einst ein wichtiger Kohlenbahnhof, scheint heute der Bahnhof Bergla im Dornröschenschlaf zu liegen und hat nur mehr im Frühspitzenverkehr und am Nachmittag die Aufgabe einige Zugskreuzungen abzuwickeln.

Nach dem Bahnhof Bergla verläuft die Strecke über die Haltestelle St. Martin-Welsberg und erreicht nach einem scharfen Bogen Richtung Südwesten die Abzweigstelle der ehemaligen Sulmtalbahn, heute Anschlußbahn nach Gleinstätten. Über die Halte- und Ladestelle Pölfing-Brunn und die Haltestelle Wies Markt erreicht die Strecke den Endbahnhof Wies-Eibiswald, der im Tal der Weißen Sulm liegt.