Chronik

1886
K.K. Konsul Theodor Freiherr von Dreifuß erhält die Vorkonzession für die Planung einer Eisenbahnverbindung vom Inntal ins Achental.
1887
Eisenbahnbehördliche Bauverhandlung. Große Bedenken der Anrainergemeinden. Das Kloster Fiecht, als Besitzer des Achensees und Betreiber der Dampfschiffahrt, befürwortet das Eisenbahnprojekt.
1888
August: Erteilung der Konzession zum Bau und Betrieb einer meterspurigen Zahnradbahn von Jenbach zur Südspitze des Achensees (siehe Bild 1).
15. September: Baubeginn unter Bauleiter Ing. Schröder, Bauunternehmen: Fa. Soenderop & Co., Berlin. Es werden ca. 300 Arbeitskräfte, zahlreiche Italiener eingesetzt.
1889
April: Erste Probefahrt mit den Lokomotiven.
Juni: Nach sehr kurzer Bauzeit von nur 8 Monaten erfolgt die feierliche Eröffnung der ersten Berghahn Tirols (siehe Bild 2).
1890
Projekte zur Verlängerung der werden erstellt. Von Maurach soll die Trasse am Ostufer des Achensees entlang über Achenkirch und dem Achenpaß mit Anschluß an das bayrische Eisenbahnnetz verlaufen. Als Variante war ein Trajektverkehr über den Achensee zwischen Buchau und Scholastika geplant. Bayern zeigte an diesem Projekt kein Interesse.
1913
Projekt einer Elektrifizierung durch die Fa. Siemens mit 1.000 Volt Gleichstrom.
1915
Projekt einer Elektrifizierung mit .800 Volt Drehstrom durch die Fa. BROWN-BOVERI.
Der 1. Weltkrieg verhindert diese Modernisierung.
1916
Streckenverlängerung um ca. 400 durch die Österreichische Militärverwaltung.
1918 bis 1927
Politische Wirren, Wirtschaftskrise, die Tausend-Mark-Sperre.
Die Achenseebahn ist mehrmals von der Einstellung des Fahrbetriebes bedroht.
1928
Die Tiroler Wasserkraftwerke hauen das Achenseekraftwerk.
Durch die Zulieferung von Material für den Kraftwerkshau tritt eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Achenseebahn ein.
1929
Legalisierung der Streckenverlängerung bis zur Dampferanlegestelle, Bau eines neuen Stationsgebäudes.
1938
Die Grenze zu Deutschland fällt, ein weiterer Aufschwung ist zu verzeichnen.
1939
Beginn des 2. Weltkrieges. Die Bahn ist gut ausgelastet.
KDF-Reisen und umfangreiche Gütertransporte werden durchgeführt.
1944
Größte Beförderungsleistung der Achenseebahn: 141.000 Personen werden kriegsbedingt befördert. Bombenflüchtlinge am Achensee und kriegswichtige Betriebe müssen versorgt.
1950
Die Tiroler Wasserkraftwerke werden Hauptaktionär der Achenseebahn.
1955
Die Achenseehahn erhält durch die Eröffnung der neuen Achenseestraße starke Konkurrenz.
1956
Reste der ausgemusterten Lok Nr. 4 werden verschrottet (siehe Bild 3).
1969
80-Jahr- Feier: Dieses Fest wird von der Sorge um den Weiterbestand geprägt.
1978
Ein Jahr vor Konzessionsende bildet sich ein Aktionskomitee: "Rettet die Achenseebahn".
Unter der Führung des engagierten Jenbachers Wolfgang Holub wird auf den großen historischen Wert der Wichtigkeit für den Fremdenverkehr hingewiesen.
1979
90-Jahr-Feier:
Die Achenseehahn kann ihr 90-jähriges Bestehen feiern. Im Rahmen der Feier wird die Öffentlichkeit durch die Aktivitäten des Aktionskomitees erneut auf die Bedeutung der Bahn aufmerksam gemacht. Konzession wird um ein Jahr verlängert.
1978 bis 1980
Hauptrevision der Dampfkessel
1980
Die Konzession wird um zwei weitere Jahre verlängert. Man hofft, dadurch Zeit für Verhandlungen zu gewinnen, die den Fortbestand der Bahn doch noch ermöglichen.
1981
Die Aufsichtsbehörde fordert die Sanierung der Flachstrecke von Eben nach Seespitz.
14. Dezember: Die Tiroler Wasserkraftwerke schließen mit den Achenseegemeinden einen Talvertrag. Die Gemeinden Maurach/Ehen und Achenkirch erhalten im Rahmen dieses Vertrages die Aktien der Achenseehahn zu je 50%.
Gleichzeitig wird die Oberbausanierung mit Hilfe von Bund, Land und TIWAG durchgeführt.
1982
Die Sanierung des Oberbaues wird abgeschlossen. Die Konzession verlängert man um 10 Jahre bis zum 31. Dezember 1992.
1983
Eine Schwellenneulage im Bahnhof Jenbach wird angebracht.
1984
Nach zwei einigermaßen guten Geschäftsjahren kann die Achenseebahn ihren 95-jährigen Bestand feiern. Sie ist somit die älteste, ausschließlich mit Dampf betriebene Zahnradbahn Europas.
1984
Der Kessel der Lok 701 erhält im Zuge der Hauptuntersuchung eine neue Cu-Feuerbuchse in geschweißter Ausführung. Eine Erhöhung des Grundkapitales öS 614.300.-- um öS 2 Mio. wurde durch Verkauf von 2000 Stk. Inhaberaktien zum Nennbetrag von öS 1.000.-- vorgenommen. Hauptaktionäre werden die Gemeinden Eben und Achenkirch. Ca. 30% gehen in Streubesitz über.
1986
Die Triebzahnräder aller 3 Lokomotiven werden erneuert (siehe Bild 4).
1986 bis 1990
Die Achenseebahn erhält im Zuge 2. mittelfristigen Investitionsprogrammes des Bundes unter Mithilfe des Landes Tirol Förderungsmittel Sanierung des Oberbaues.
1987
Die Steilstrecke wird neu durchgearbeitet und durch die Fa. Unterrainer saniert.
1988
Die Tischlerei Gürtler in Maurach a. Achensee erneuert den Aufbau des Personenwagens Nr. 6.
1989
DIE ACHENSEEBAHN FEIERT 100-JÄHRIGES BESTEHEN
Die 100-Jahr-Feier konnte in Anwesenheit von viel Prominenz gefeiert werden.
1989
Die Jenbacher Werke erneuern den Aufbau des Personenwagens Nr.5.
Die Beförderungsquote erreichte seit 1946 das erstemal wieder die Schallgrenze von 100.000 mit 121.900 Personen.
1990
Der Umbau des Bürogebäudes mit neuem Kassa-Anbau wird vollendet.
Zahnradachse und Blindwelle der Lok 701 werden erneuert.
Im Zuge der Hauptuntersuchung der Lokomotiven 703 und 702 werden die Cu-Feuerhuchsen durch Stahlfeuerbuchsen in Schweißkonstruktion ersetzt (siehe Bild 5).
1991
Die Zylinder der Lok 701 werden neu ausgebuchst, Zahnradachse und Blindwelle der Lok 70.5 müssen erneuert werden.
Die Gemeinde Jenbach übernimmt 22% des Grundkapitales der Gemeinde Achenkirch und beteiligt sich am 3. mittelfristigen Investitionsprogramm des Bundes. Höchste Beförderungszahl der mit 134.100.
1991 bis 1995
Start des 3. mittelfristigen Investitionsprogrammes des Bundes. In Zusammenarbeit von Bund, dem Land Tirol, den Gemeinden Eben, Jenbach und Achenkirch wird es möglich, Erneuerungen an den Lokomotiven und an den Hochbauten vorzunehmen und zu finanzieren.
1992
Die kleinen Bronze-Transmissionsräder der Lokomotiven 702 und 703 müssen erneuert werden.
Die Konzession wird bis zum 31.12. 2002 um 10 Jahre verlängert.
1993
Januar: Bauverhandlung und Start der Bautätigkeit zum Umbau der Remise mit Werkstätte und Sozialräumen, Kohleförderanlage und den Gleisanlagen zur Einfahrt.
Dezember: Fertigstellung der Hochbauten (siehe Bild 6).
Die Personenbeförderung blieb seit 1989 über 100.000.
2000
ZUKUNFTSPLÄNE
Erneuerung der Rahmen und Getriebe aller 3 Lokomotiven
Aufbau einer Lok 4 in Originalausführung
Einsatz einer oder mehrerer Adhäsions-Dampfmaschinen für die Flachstrecke Eben - Seespitz, samt Einstellmöglichkeit
Aufbau von 4 neuen Personenwagen zur Bewältigung des erhöhten Bedarfes
Verlängerung der Strecke bis Pertisau