Reihe 1822
Die elektrische Zweisystem-Streckenlokomotive Rh 1822 wurde speziell für den Gütertransit über die Alpen entwickelt und wird deswegen auch "Brennerlok" genannt. Sie kann sowohl im deutschen und österreichischen Wechselstromnetz als auch im italienischen Gleichstromnetz verkehren und macht dadurch den zeitaufwendigen Lokwechsel an den Grenzen überflüssig.
Die wesentlichen Charakteristika:
- Extremer Leichtbau
- Durch Zweisystemtechnik ist die Lok für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland, Österreich und Italien geeignet
- Rückspeisung der Bremsenergie (im Wechselstromnetz)
- Elektrische Zweisystemstreckenlokomotive 1822
Serien-Nummern: | 1822.001 bis 1822.005 |
Baujahr: | 1990 bis 1991 |
Radsatzanordnung: | Bo´Bo´ |
Spurweite: | 1435mm |
Länge über Puffer: | 19300 mm |
Drehgestell-Mittenentfernung: | 11000 mm |
Drehgestell-Radstand: | 2700 mm |
Gesamter Radstand: | 13700 mm |
Meßkreisdurchmesser (neu): | 1100 mm |
Stromart: | Einphasen Wechselstrom und Gleichstrom |
Fahrleitungsspannung: | ÖBB, DB, FS - 15 kV, 16 2/3 Hz und 3 kV, Gleichstrom |
Anfahrzugkraft: | 280 kN |
Dauerzugkraft (bei 63 km/h): | 250 kN |
Nennleistung nach UIC614(ab63 km/h): | 4400 kW |
Steuerung: | Drehstrom-Antriebstchnik mit Gleichspannungs-Zwischenkreis in Dreipunktschaltung |
Gesamtgewicht: | 83 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 140 km/h |
Gleisbogen-Radius: | > 100 m |
Bremse: | Druckluftbremse Bauart KEn-G-P-R+Z |
Maximale Bremskraft der elektr. Bremse: | 150 kN |
Antrieb: | SLM-Schiebelagerantrieb |
Trafoleistung: | primär 4640 kVA bei 15 kV |
Zwischenkreispannung: | AC 3500 V |
Fahrmotorleistung: | 4 x 1105 kW |
Motorklemmenschaltung: | 2190 V |
Maximale Anzugkraft: | 280 kN |
Zugkraft bei 63 km/h: | 250 kN |
Zugfunk: | Indusi |
Zugtelefon: | LZB-Vorbereitet |
Feuerlöschanlage: | SASIB-Vorbereitung |
Lieferer mechanischer Teil: | ABB - ASEA Brown Boveri |
Lieferer elektrischer Teil: | Simmering-Graz-Pauker |
Einer der belastetsten Nord-Süd-Transitkorridore in Europa führt von Deutschland über Österreich und die eisenbahntechnische Systemgrenze - den Brennerpaß nach Italien.
Die 2-Systemlokomotiven der Reihe 1822 wurden entwickelt, um schwere Huckepack- und Containerblockzüge ohne Triebfahrzeugwechsel über diese Strecke zu führen und damit deren Leistungsfähigkeit zu steigern.
Ermöglicht wurde das durch die unter der Federführung von ABB entwickelte 2-System-Traktionsausrüstung für Fahrdrahtspannungen von 15 kV 16 2/3 Hz (ÖBB, DB) und 3 kV DC (FS) mit folgenden Leistungsmerkmalen:
- Unter 15 kV ermöglichen die Vierquadrantensteller als Eingangskreis beim Fahren und Bremsen
- Unter 3 kV wird durch die 3-Punktschaltung des Umrichters erstmals die Direkteinspeisung in den Zwischenkreis und dadurch der Entfall des Eingangschoppers ermöglicht.
- Alle Sicherungs-, Kommunikations- und Bedienungseinrichtungen für ÖBB, DB und FS sind eingebaut.
- Die elektrischen Hilfsbetriebe werden von GTO-Bordnetzumrichtern aus der BUR-Familie von ABB versorgt. Die Steuerung, Regelung und Überwachung der Triebfahrzeuge erfolgt durch das digitale Leittechniksystem MICAS-S2, dessen Baugruppen dezentral angeordnet und über den Fahrzeugbus verbunden sind. Die Mehrfachtraktion von Lokomotiven wird über den Zugbus ermöglicht.
- Traktionsanlage, Elektronik und Hilfsbetriebeversorgung sind redundant aufgebaut.
- Im Serieneinsatz tragen die Brennerlokomotiven dazu bei, die Zukunftschancen der Bahn insbesondere im kombinierten Güterverkehr zu nutzen.