Reihe 1822

1822.004-6 in Doppelbespannung in 1163.001-9 in der Haltestelle Simmeringer Hauptstraße. (Foto: Christian Peschl)
1822.002-1 nach der Auslieferung.
1822.001-2 bei der Vorstellung.
Der Führerstand - eine gelungene Synthese der Wünsche von ÖBB, DB und FS. (Foto: ABB)

Die elektrische Zweisystem-Streckenlokomotive Rh 1822 wurde speziell für den Gütertransit über die Alpen entwickelt und wird deswegen auch "Brennerlok" genannt. Sie kann sowohl im deutschen und österreichischen Wechselstromnetz als auch im italienischen Gleichstromnetz verkehren und macht dadurch den zeitaufwendigen Lokwechsel an den Grenzen überflüssig.
Die wesentlichen Charakteristika:

  • Extremer Leichtbau
  • Durch Zweisystemtechnik ist die Lok für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland, Österreich  und Italien geeignet
  • Rückspeisung der Bremsenergie (im Wechselstromnetz)
  • Elektrische Zweisystemstreckenlokomotive 1822

Serien-Nummern:

1822.001 bis 1822.005

Baujahr: 

1990 bis 1991

Radsatzanordnung: 

Bo´Bo´

Spurweite:

1435mm

Länge über Puffer: 

19300 mm

Drehgestell-Mittenentfernung: 

11000 mm

Drehgestell-Radstand:

2700 mm

Gesamter Radstand: 

13700 mm

Meßkreisdurchmesser (neu): 

1100 mm

Stromart: 

Einphasen Wechselstrom und Gleichstrom

Fahrleitungsspannung: 

ÖBB, DB, FS - 15 kV, 16 2/3 Hz und 3 kV, Gleichstrom

Anfahrzugkraft: 

280 kN

Dauerzugkraft (bei 63 km/h): 

250 kN

Nennleistung nach UIC614(ab63 km/h): 

4400 kW

Steuerung: 

Drehstrom-Antriebstchnik mit Gleichspannungs-Zwischenkreis in Dreipunktschaltung

Gesamtgewicht: 

83 t

Höchstgeschwindigkeit: 

140 km/h

Gleisbogen-Radius: 

> 100 m

Bremse:

Druckluftbremse Bauart KEn-G-P-R+Z
Elektrische Rückspeisebremse (AC Betrieb) 4,4 MW
Elektrische Widerstandsbremse (DC Betrieb) 1 MW

Maximale Bremskraft der elektr. Bremse: 

150 kN

Antrieb:

SLM-Schiebelagerantrieb
Übersetzung der Zehnrädar:  91:22 = 1:4,136

Trafoleistung:

primär 4640 kVA bei 15 kV
Traktion 4 x 1009 kVA bei 1886 V
Heizung 600 kVA bei 1000 V

Zwischenkreispannung:

AC 3500 V
DC 2000 - 4200 V

Fahrmotorleistung: 

4 x 1105 kW

Motorklemmenschaltung: 

2190 V

Maximale Anzugkraft: 

280 kN

Zugkraft bei 63 km/h: 

250 kN

Zugfunk: 

Indusi

Zugtelefon: 

LZB-Vorbereitet

Feuerlöschanlage: 

SASIB-Vorbereitung
ABB Führerstandsklimagerät vorhanden

Lieferer mechanischer Teil:

ABB - ASEA Brown Boveri

Lieferer elektrischer Teil:

Simmering-Graz-Pauker

Einer der belastetsten Nord-Süd-Transitkorridore in Europa führt von Deutschland über Österreich und die eisenbahntechnische Systemgrenze - den Brennerpaß nach Italien.
Die 2-Systemlokomotiven der Reihe 1822 wurden entwickelt, um schwere Huckepack- und Containerblockzüge ohne Triebfahrzeugwechsel über diese Strecke zu führen und damit deren Leistungsfähigkeit zu steigern.
Ermöglicht wurde das durch die unter der Federführung von ABB entwickelte 2-System-Traktionsausrüstung für Fahrdrahtspannungen von 15 kV 16 2/3 Hz (ÖBB, DB) und 3 kV DC (FS) mit folgenden Leistungsmerkmalen:

  • Unter 15 kV ermöglichen die Vierquadrantensteller als Eingangskreis beim Fahren und Bremsen
  • Unter 3 kV wird durch die 3-Punktschaltung des Umrichters erstmals die Direkteinspeisung in den Zwischenkreis und dadurch der Entfall des Eingangschoppers ermöglicht.
  • Alle Sicherungs-, Kommunikations- und Bedienungseinrichtungen für ÖBB, DB und FS sind eingebaut.
  • Die elektrischen Hilfsbetriebe werden von GTO-Bordnetzumrichtern aus der BUR-Familie von ABB versorgt. Die Steuerung, Regelung und Überwachung der Triebfahrzeuge erfolgt durch das digitale Leittechniksystem MICAS-S2, dessen Baugruppen dezentral angeordnet und über den Fahrzeugbus verbunden sind. Die Mehrfachtraktion von Lokomotiven wird über den Zugbus ermöglicht.
  • Traktionsanlage, Elektronik und Hilfsbetriebeversorgung sind redundant aufgebaut.
  • Im Serieneinsatz tragen die Brennerlokomotiven dazu bei, die Zukunftschancen der Bahn insbesondere im kombinierten Güterverkehr zu nutzen.