2070

2070.067 mit Doppelstockwagen am Bahnhof Wien Matzleinsdorfer Platz im Mai 2012 © Wikipedia User Falk2

Die Reihe 2070 der ÖBB ist eine dieselhydraulische Verschublokomotive mit der Radsatzfolge B’B’. Die Lokomotiven dieser Baureihe, auch Hector genannt, wurden von Vossloh/MaK mit der Herstellerbezeichnung G 800 BB zwischen 2000 und 2004 gebaut.

Geschichte

Gleichzeitig mit der Ausschreibung der neuen Streckendieselloks (Baureihe 2016) erfolgte die Ausschreibung von neuen Dieselloks für den Verschubdienst (Leistungsklasse B nach ÖBB-Definition). Der Auftrag ging zunächst an Siemens AG Österreich, die diesen an die Vossloh Schienenverkehrsgesellschaft mbH übertrug. Die Firma Vossloh (vormals MaK) lieferte ab Jahresende 2000 sechzig solcher Dieselloks. Eine Option, die weitere dreißig Loks umfasste, wurde bereits eingelöst. Mit der vollständigen Inbetriebnahme der Baureihe 2070 wurden einige Nahverkehrszüge von Elektro- auf Dieseltraktion umgestellt.

Allgemeine Daten:

Antriebsart:

Zwei-Wandler-Turbogetriebe Bauart  Voith  L3R4 zseU2

Dieselmotor:

CAT 3412E DI-TTA (12 Zylinder, viertakt)

Nenndrehzahl Dieselmotors [min-1]:

650 – 2.100

Tankinhalt [l]:

3.000

Begrenzungslinie:

UIC 505-1

Radsatzanordnung:

B’B‘

Zugelassene Höchstgeschwindigkeit [km/h]:

100 (Verschubgang: 45)

Länge über Puffer (LüP) [mm]:

14.130

Drehzapfenabstand [mm]:

6.700

Drehgestellradsatzstand [mm]:

2.400

Kleinster Krümmungsradius (vmax= 10 km/h) [m]:

80

Min. Kuppenradius [m]:

250

Min. Muldenradius [m]:

150

Raddurchmesser(neu/abgenutzt) [mm]:

1.000/920

Dienstgewicht [t]:

72

Max. Radsatzlast [t]:

18

Meterlast [kg]:

5.095

Höchstleistung des Dieselmotors [kW]:

745

Antriebsleistung [kW]:

738

Anfahrzugkraft [kN]:

233

Dynamisches Bremssystem:

Hydrodynamische Bremse

Max. Bremsleistung der dynamischen Bremse [kW]:

Im Streckengang: 300, im Verschubgang: 745

Hersteller:

Siemens, Vossloh Schienenfahrzeugtechnik GmbH

Herstellerbezeichnung:

G 800 BB, „Hector“

Baujahre:

2001-2003

Anzahl (Ordnungsnummer):

90 Stk. (2070 001-090)

Konstruktion

2070.054, damals noch mit Pflatsch, am ehemaligen Wiener Südbahnhof Ost im August 2003 © Wikipedia/Herbert Ortner

Die Reihe 2070 ist eine Mittelführerstandslok. Die Loks sind modular aufgebaut und besitzen einen robusten Plattformrahmen, auf dem alle Hauptaggregate montiert sind. Die Vorbauten bestehen aus schmalen, einzeln abnehmbaren Hauben. Zur Vereinfachung von Wartungsarbeiten wurden Türen angebracht. An den vier „Lokecken“ sind jeweils geräumige Verschieberauftritte angebracht, die zugleich als Führerhauszugänge dienen. Das Führerhaus ist mit zwei diagonal versetzten Führerstandspulten ausgestattet; die großen Fensterscheiben erlauben eine optimale Aussicht. Die Loks besitzen sowohl eine gewöhnliche Schraubenkupplung als auch eine automatische Rangierkupplung. Die Drehgestelle sind MaK-Einheits-Drehgestelle, sie sind in geschweißter, kastenförmiger Hohlprofilbauweise hergestellt. Sie tragen mittels zwei Flexicoilfedern den gesamten Plattformrahmen. Die Zugkraftübertragung erfolgt über tiefliegende Zug-Druck-Stangen. Der Einbau von Schlingerdämpfern für höhere Geschwindigkeiten ist möglich.