Aus der Chronik
1894
25 Juli: Das Handelsministerium erteilte dem Bürgermeister Johann Lieblein von Kirchberg und Bürgermeister Dr. Hermann Ofner von St. Pölten die Bewilligung zur Durchführung der technischen Vorarbeiten für die Erbauung der Pielachtalbahn.
1885
6. Februar: Die Vorlage über die Erbauung der schmalspurigen Lokalbahn St. Pölten - Laubenbachmühle wird vom N.Ö. Landtag verhandelt und genehmigt. Das erste Teilstück sollte zunächst nur bis Kirchberg an der Pielach führen.
1896
Das Anlagekapital für die Bahnlinie St. Pölten - Kirchberg wurde vom Eisenbahnministerium mit 1,200.000 fl. festgesetzt. Als die vorgeschriebenen 30 % des Kapitals von den Interessenten und Gemeinden aufgebracht worden war, wurde dem Landesausschuß von N.Ö. das Recht zum Bau und Betrieb einer schmalspurigen Lokalbahn von St. Pölten nach Kirchberg an der Pielach mit einer Abzweigung nach Mank erteilt. 1896
Das Anlagekapital für die Bahnlinie St. Pölten - Kirchberg wurde vom Eisenbahnministerium mit 1,200.000 fl. festgesetzt. Als die vorgeschriebenen 30 % des Kapitals von den Interessenten und Gemeinden aufgebracht worden war, wurde dem Landesausschuß von N.Ö. das Recht zum Bau und Betrieb einer schmalspurigen Lokalbahn von St. Pölten nach Kirchberg an der Pielach mit einer Abzweigung nach Mank erteilt.
21. November: Um 2 Uhr nachmittags wurde in Kirchberg an der Pielach der erste Spatenstich begangen. Der Kirchberger Bürgermeister Johann Lieblein hielt die Taufrede.
1898
7. Juni: Ankunft des ersten Probezuges um ½1 Uhr in Kirchberg (eine Lok, fünf Wagen, drei Lori).
20. Juni: Um 5 Uhr kamen nach Kirchberg drei Lok, mehrere Lastwagen, 1 Lore, 1 Salonwagen II. und III. Classe
21. Juni: Es kam ein Zug mit Postwagen, einem Personenwagen, sechs Frachtwagen mit der Einrichtung für den hiesigen Bahnhof
1. Juli: Es kam ein Zug mit einem Postwagen und acht Personenwagen.
2. Juli: Die Erstlingsfahrt vollzog sich unter Anteilnahme weiter Kreise.
Neben den Einheimischen nahmen auch zahlreiche führende Männer des öffentlichen Lebens daran teil.
4. Juli: Die Strecke St. Pölten - Kirchberg wird dem öffentlichen Verkehr übergeben.
27. Juli: Die Zweiglinie Obergrafendorf - Mank wird eröffnet.
1903
27. Jänner: Beschluß, die Pielachtalbahn bis Mariazell zu verlängern.
1905
6. Juli: Die Teilstrecke Kirchberg - Laubenbachmühle wird dem Verkehr übergeben.
Die Baukosten der Strecke Kirchberg - Gußwerk beliefen sich auf fast 12 Millionen Kronen, also auf mehr als veranschlagt war.
Die Anpassung der Bahntrasse an das Gelände erzwang den Verzicht auf eine Erhöhung der Reisegeschwindigkeit über eine Spitze von 50 km/h hinaus. Kurven mit einem Radius von nur 80 Metern und Steigungen von 27 Promille legten die Fahrgeschwindigkeit ein für allemal fest.
4. Dezember: Am Tag der heiligen Barbara (Schutzheiliger der Mineure) erfolgte der Durchschlag des Gösingtunnels. An der Gesamtlänge des Tunnels von 2386 Metern arbeitete man 297 Tage.
1906
2. Mai: Der Gösingtunnel ist fertiggestellt.
2. Dezember: Der Güterverkehr wird auf der ganzen Strecke aufgenommen.
Die Strecke durchfährt 21 Tunnels mit einer Gesamtlänge von fast 4500 Metern, außerdem zählt sie 17 große Fluß- und Talüberbrückungen und 136 kleinere Objekte.
Die Steigung der Bahnlinie beträgt von St. Pölten bis zur Station Schwarzenbach 162 Meter, also rund vier Meter pro Kilometer.
Den höchsten Punkt erreicht die Strecke in der Mitte des Gösingtunnels mit 892 Metern.
Das durchschnittliche Gefälle beträgt von diesem Punkt bis Wienerbruck 13 Meter pro Kilometer bei einem Gesamtgefälle von 97 Metern.
1907
1. Mai: Probefahrt für Personenverkehr bis Mariazell.
2. Mai: Die Personenbeförderung wird auf der ganzen Strecke aufgenommen
15. Juli: Offizielle Eröffnung der Gesamtstrecke St. Pölten - Mariazell-Gußwerk
Im Jahr 1907 wurden insgesamt 532.000 Personen und 127.000 t Güter befördert.
Beschluß der N.Ö. Landesregierung, die Strecke auf elektrischen Betrieb umzustellen.
1910
24. September: Kaiser Franz Josef I. eine Eisenbahnfahrt nach Mariazell
1911
27. März: Die Strecke Kirchberg - Wienerbruck wird elektrisch in Betrieb genommen. Der Dampfbetrieb wird auf der Gesamtstrecke eingestellt
7. Oktober: Aufnahme des elektrischen Betriebes auf der gesamten Strecke. Elektrifizierung und Betriebsführung oblagen dem Landes-Elektrizitätswerk.
Die auf dieser Bahnlinie eingesetzte sechsachsige Schmalspurlokomotive der Reihe 1099 war die erste durch die österreichische Industrie gebaute elektrische Fernbahnlok.
1922
Übernahme der Betriebsführung durch die ÖBB, Stromversorgung und Fahrleitungserhaltung durch die NEWAG.
