Die Stadt in den Bergen
Seehöhe 442-500 m. Entfernung nach Wien: 76 km. Gloggnitz, die "Stadt in den Bergen" und das Erholungsdorf Enzenreith liegen am Ende des Schwarzatales in einem landschaftlich herrlichen Talkessel und sind ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Tagestouren. Sehenswürdigkeiten: Schloß Gloggnitz, St. Othmar-Kapelle, Christkönigskirche, Dr. Karl Renner-Museum, Brot- und Mühlen-Lehrmuseum in der Dirnbachermühle, Ritter von Ghega-Park mit Gedenkstein für den Erbauer der historischen Semmeringbahn. Freizeiteinrichtungen: Das neue Naturbad Gloggnitz, Sauna, Solarium, Heilmassage, Reitstall mit Reithalle, Tennisplätze, Tennishalle, Sportschießstand, Sportanlagen, Fitness-Parcours, Fischteich.
Informationen:
Gemeindeamt
A-2640 Gloggnitz
Tel. 02662/(4)2401-24
Tips
Schloß Gloggnitz
Information: Tel. 02662/(4)3000. Nicht nur Hochzeiten sollten stilvoll über die Bühne gehen. Genauso Taufen, Firmungen, Jubiläen, Jahrestreffen, Firmenfeiern, Silberne und Goldene Hochzeiten usw. Wenn ein Fest Stil haben soll, wird im Schloß alles organisiert, damit die Feier gelingt und unvergeßlich bleibt. Innerhalb der Gloggnitzer Schloßmauern wird es sicherlich zu einem großen Ereignis.
Modelleisenbahnausstellung
Information: Tel. 02662/(4)3001. In 3 Ausstellungsbereichen wird dem Besucher Interessantes und Lehrreiches zum Anschauen und auch die Möglichkeit selbst zu spielen geboten. Öffnungszeiten: vom 1.5. - 19.10.1997, ausgenommen 1.7. - 15.7.1997. Mi, Do, Sa, So, Feiertag von 10- 17 Uhr.
Dr. Karl Rennermuseum
Renner-Villa, A-2640 Gloggnitz, Tel. 02662/(4)2498
Sonderausstellungen vom 29.3. 31.10.97: "Von der B-Gendarmerie zum Bundesheer", "Vom Bauernsohn zum Bundespräsidenten", "Der 2. Weltkrieg im Semmeringgebiet" und "Schicksale mahnen: 1934 bis 1955". Öffnungszeiten: Fr, Sa, So u. Feiertag: 9-17 Uhr. Gruppenbesuche nach tel. Vereinbarung möglich. Information: Verein Dr. Karl Renner-Gedenkstätte, Tel. 0222/553105-0 oder Gemeindeamt Gloggnitz, Tel. 02662/(4)2401-0
Gloggnitzer Rundwanderweg
Der Wanderweg bietet den Besuchern herrliche Panoramablicke ins Semmering-RaxSchneeberg- und Wechselgebiet und führt zu den schönsten Aussichtspunkten. Orientierungshilfen sind die Wanderkarten von Freytag & Berndt Nr. 2 oder 022 und 422. Wanderheft und Kontrollblätter erhalten Sie bei der IVV Stempelstelle Juwelier Mempör, Gloggnitz, Hauptstr. 37 sowie beim Tourismusverband Semmering-Rax-Schneeberg A-2651 Reichenau, Hauptstr. 63, Tel. 02666/(5)2865-50.
Die Stadt mit dem Hochzeits- Fest- & Erlebnisschloß & dem einzigartigen Naturbad
Über 130.000 Besucher hatten sich 1992 die NÖ Landesausstellung "Eroberung der Landschaft" im Schloß Gloggnitz angesehen. Seit 1993 präsentiert sich das Schloß als Paradies für Hochzeitspaare und als Erlebniswelt für Kinder. Das neue Leben im alten Schloß.
Der Traum einer königlichen Hochzeit kann im Gloggnitzer Schloß Wirklichkeit werden. Von der Trauung bis zur festlichen Tafel ist alles unter einem Dach. Und wenn gewünscht, wird alles von A bis Z vom Standesamt der Stadtgemeinde Gloggnitz organisiert. Für einen "königlichen Hochzeitstag" im Schloß ist alles Erdenkliche vorhanden.
Der "schönste Tag im Leben' sollte aber gut vorbereitet sein. Eine große Hilfe könnte dabei der Prospekt "die Kunst des Heiratens sein. Oder Informationen beim Standesamt, das nicht nur das komplette Hochzeitsprogramm anbietet, sondern auch mit Prospekten und Preisinformationen über Hochzeitsfoto, Eheringe, Brautsträuße, Brautkleider, Hochzeitsanzeigen, Hochzeitstorte, Vermählungsanzeigen, Tischschmuck und Musikangeboten für Standesamt, Kirche und Tafel etc. dienen kann.
Nicht nur Hochzeiten sollten stilvoll über die Bühne gehen. Genauso Taufen, Firmungen, Jubiläen, Jahrestreffen, Firmenfeiern, Silberne und Goldene Hochzeiten usw. Wenn ein Fest Stil haben soll, wird im Schloß alles organisiert, damit die Feier gelingt und unvergeßlich bleibt. Innerhalb der Gloggnitzer Schloßmauern wird es sicherlich zu einem großen Ereignis.
Den kulinarischen Teil der Festes erledigt die Schloßtaverne Gloggnitz. Mit einem Restaurant, einem Heurigen mit Terrasse, einem Weinstüberl mit Terrasse, einem großen Veranstaltungssaal und einem Schloßpark. Betrieben wird die Schloßtaverne von Fam. Fiechtner 02662/(4)3004, Fax 02662/(4)3004-15.
Spiel und Abenteuer für die Kleinen
Das kinderfreundliche Schloß Gloggnitz verfügt über einen weitläufigen Kinderspielplatz im Schloßpark mit vielen verschiedenen Spielgeräten für alle Altersstufen. Spezielle Erlebnisse sind auch immer die vielen Veranstaltungen, die im Schloß stattfinden. Das reicht von Tanzabenden unter dem Motto "Dinner & Dance" über Heimatabende, Weihnachts-, Silvester- und Osterfeiern, Bälle etc. Dazu kommen noch wechselnde Sonderausstellungen wie Modelleisenbahnen und Autobahnen zum Schauen und Angreifen, kulturelle Veranstaltungen, Kurse, Seminare etc. Die aktuellen Aktivitäten sind unter der Nummer 02662/(4)2401-24 zu erfahren.
Informationen zum und über das Schloß gibt es beim Standesamt, 02662/(4) 2401 -25, der Tourismusabteilung der Stadtgemeinde 0266/(4)2401-24 oder im Schloß selbst 02662/(4)3000.
Ein Abenteuer für Groß und Klein
Spiel- und Erlebniswelt im Schloß Gloggnitz Im Dezember 1994 wurde diese neue Freizeitattraktion im Schloß Gloggnitz eröffnet. In 3 Ausstellungsbereichen wird dem Besucher Interessantes und Lehrreiches zum Anschauen und auch die Möglichkeit selbst zu spielen geboten. Im Dachgeschoß wurde eine völlig neue Guckkastenausstellung mit dem Thema "Von der Urzeit bis zur Weltraumfahrt" eingerichtet. In 34 modellhaften Szenen wird die Entwicklung der Erde, der Menschheit und Technik dargestellt. Im Modelleisenbahnbereich im l.Stock gibt es einen Querschnitt durch alle Spurweiten zu sehen. Anlagen aller namhaften Modellbaufirmen, Modelle berühmter Züge, sowie alte Blechmodelle lassen die Herzen aller Modelleisenbahninteressierter höher schlagen. Nach dem Ausstellungsrundgang hat schließlich jeder Besucher die Möglichkeit auf verschiedenen Modelleisenbahn- und Autobahnanlagen selbst zu spielen. Offnungszeiten: vom 1.5.1997 bis 19.10.97 ausgenommen 1.7.- 15.7.97 Mi., Do., Sa., So. + Feiertag von 10.00 bis 17.00 Uhr Auskunft: Tel. 0266V(4)3001
Supertip
Naturbad Gloggnitz
Die österreichweit einmalige Konzeption bringt ein neues, für viele noch unbekanntes Badevergnügen. - Im ca. 1.200 m2 großen BadeSchwimmteich mit biologischer Selbstreinigung und "belebtem Wasser'` durch Grander-Technologie. - Im ca. 430 m2 großen solargeheizten Erlebnis- und Attraktionsbecken mit Großwasserrutsche mit einer Länge von 54 m, Breitrutsche (3-bahnig, 14 m lang), Wellenbucht mit pneumatischer Wellenmaschine, Massagebucht mit Sitzbank, Bodenluftsprudler (Bluteber), Wasserfall. - mit konventioneller Wasseraufbereitung aber auch mit "belebtem Wasser" - Kleinkinderbecken mit 2 unterschiedlichen Wasserniveaus und Verbindungsrutsche - am ca. 680 m2 großen Regenerations- bzw. Liegeteich - im neuen Buffet mit großer Sitzterrasse - auf dem Beach-Volleyballplatz - auf den sonnigen oder schattigen Liegeflächen zwischen einem wunderschönen Altbaumbestand.
Durch die Grander-Wasserbelebung wird die natürliche Ordnung und das Gleichgewicht wieder hergestellt und das Wasser erhält zusätzliche Selbstreinigungs- und Widerstandskraft. Dies ist meist verbunden mit einer erheblich geringeren Bereitschaft, daß sich im Wasser unerwünschte Algen bilden. Dies sind sichtbare und meßbare Vorzüge der Wasserbelebung. Daß belebtes Wasser den Körper mit Lebensenergien versorgt, das Wohlbefinden stärkt und als überaus geschmeidig und wohltuend empfunden wird, kann man nur fühlen und erleben.
Info: Gemeindeamt Gloggnitz, Tel. 02662/(4)2401-0
Weitere touristische Einrichtungen:
- Brot- und Mühlen Lehr Museum - Dirnbacher Mühle
- Tennisplätze und -hallen
- Finnische Sauna im Bad Gloggnitz
- Fitnessparcour im Harter Wald
- Zimmergewehrschießen
- Bogenschießen
- Dr. Karl Renner Bücherei
Aus der Geschichte
Gloggnitz - der Name wird abgeleitet von Klokati (slawisch = sprudeln, rauschen), wird urkundlich erstmalig erwähnt in einer Schenkungsurkunde des Grafen Eckbert I. von Pütten im Jahre 1094, daher clocniza bzw. glocniza = rauschender Bach - ist eine Klosterstiftung des elften Jahrhunderts.
Mönche aus dem bayrischen Benediktinerkloster Formbach errichteten am Zusammenfluß des Weißenbaches und der Schwarza eine Klause, die vorerst der Verwaltung des geschenkten Landstriches, später jedoch als Stützpunkt zur Errichtung eines Klosters diente, von dem die Rodung, Kultivierung und Missionierung des oberen Schwarza- und Weißenbachtales erfolgte.
Unter der Vorsorge und Leitung dieses Klosters vollzog sich die Besiedlung dieses Tales, wobei wahrscheinlich die beiden größeren Ortschaften Weißenbach und Aue sowie einige Einzelhöfe entstanden.
Der bereits aus Aufzeichnungen des Stiftes Formbach zu erkennende wirtschaftliche Stand, den Gloggnitz mit seinem Klostergebiet im 14. Jahrhundert zeigte, sowie die Entwicklungsstufen, die es zu diesem Zeitpunkt bereits erreicht hatte, stellte den Benediktinermönchen von Gloggnitz als Pioniere der Kultur dieser Gegend das rühmlichste Zeugnis aus.
Das Besitzregister des Stiftes Formbach verzeichnet genau die Privilegien des Stiftes wie Grundherrschaft, Zehentherrschaft usw., welche den unfreien Siedlern die verschiedensten Natural- und Geldleistungen auferlegte.
Eine besondere Bedeutung im Wirtschaftsbereich des Klosters Gloggnitz kam in dieser Zeit dem Weinbau zu. "Neben dem Handwerk und dem geringen Feldbau wird von den Bewohnern überwiegend der Weinbau gepflegt", heißt es in der Geschichte des Klosters um 1504.
Klimatische Veränderungen, bedingt u. a. durch Kahlschlägerungen des Eichberges und des Talbodens, änderten jedoch die ursprünglich günstigen Voraussetzungen und Bedingungen, unter denen der Weinbau diesen vorangeführten Stellenwert in der Wirtschaft erreichen konnte. Durch einen Zeitraum von 800 Jahren bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das wirtschaftliche und soziale Leben in und um Gloggnitz von seiner Grundherrschaft, dem Kloster Frombach-Gloggnitz, beherrscht und beeinflußt.
Seine Lage an der von Wien nach Italien führenden Kommunal- und Hauptpoststraße am Fuße des Semmerings sicherte der Ansiedlung, welche sich in der Folge zum Dorf und zum Markt entwickelte, seine wirtschaftliche Bedeutung.
Im Jahre 1556 wird Gloggnitz erstmalig als Markt bezeichnet. Die politischen, kulturellen und nicht zuletzt auch die kriegerischen Ereignisse der Jahrhunderte gaben immer wieder Anlaß, daß der am Fuße des Semmeringpasses liegende Ort Gloggnitz von höchsten Persönlichkeiten gleichermaßen wie auch von allerlei Kriegsvolk besucht wurde.
Hiervon nur einige Beispiele:
- 1290 Babenbergerherzog Leopold V. zieht mit seinem Kriegsheer durch Gloggnitz über den Semmering.
- 1227 Minnesänger Ritter Ulrich von Liechtenstein verbleibt 3 Tage auf seiner Fahrt als Königin Venus von Venedig bis Mähren und später als König Artus.
- 1279 und 1282 Rudolf von Habsburg als Gast bei den Benediktinern. 1292 Kriegszug Albrechts I. über den Semmering gegen den unbotmäßigen steirischen Adel.
- 1334 Herzog Albrecht und Otto von Österreich im Kloster zu Gast.
- 1487 Matthias Corvinus zieht während der Belagerung von Wiener Neustadt mit seinen Kriegern nach Schottwien und besetzt es.
- 1491 Maximilian I. rückt über den Semmering, erobert Schottwien, Klamm und nimmt nach dem Tod Corvinus das Land in Besitz.
- 1532 Reichstruppen kämpfen gegen die Türken.
- 1660 und 1666 Kaiser Leopold I. reist durch Gloggnitz.
- 1728 Kaiser Karl Vl. fährt im Juni über die in 48 Tagen gebaute Semmeringstraße.
- 1809 Napoleon zieht gegen den Semmering, Aufenthalt in Schottwien und Aue.
- 1841 Kaiser Ferdinand I. fährt durch Gloggnitz und eröffnet am 17.8. die neue Semmeringstraße.
- 1850 Empfang von Kaiser Franz Josef I. am Bahnhof Gloggnitz (Endstation).
- 1854 Kaiser Franz Josef I. fährt mit der Bahn von Mürzzuschlag nach Gloggnitz.
- 1862 Aufenthalt von Kronprinz Rudolf und -Prinzessin Gisela im Gut Gloggnitz.
Wie man daraus ersehen kann, wechselten hochherrschaftliche Besuche und Feste mit Kriegshandlungen und damit verbundenen Zerstörungen.
Doch unaufhaltsam nahm die Aufwärtsentwicklung des Ortes, begünstigt durch seine Lage an der Paß- und Nordsüdverbindungsstraße seinen Fortgang. Diese übrigens erste Kunststraße wurde als "Kaiserstraße" anläßlich der Kaiserreise nach Triest unter Karl Vl. in der Zeit von 48 Tagen erbaut. Gloggnitz war eine Station des Weltverkehrs geworden. Seit 1730 wurde bereits ein regelmäßiger Postverkehr eingerichtet. Mit 9tägiger Reisedauer im Sommer und 13tägiger im Winter fuhr die "Ordinaripost" durch Gloggnitz nach Venedig und Trient. Ab 1736 wird ein wöchentlicher Stellwagenverkehr zwischen Wien und Triest eingerichtet. Hatte der Markt Gloggnitz im Jahre 1590 42 Häuser, die sieben Besitzern gehörten, so konnten 1809 bereits 69 Häuser mit ca. 570 Einwohnern verzeichnet werden. Der Bau der Semmeringbahn brachte sodann einen weiteren größeren Aufschwung. Am 5. Mai 1842 war die "Wien-Raaber-Bahn" bis Gloggnitz befahrbar und 1854 der Übergang über den Semmering hergestellt. Sprunghaft stiegen sowohl die Häuser als auch die Einwohnerzahlen der Kat. Gemeinde Gloggnitz: Im 40jährigen Zeitraum von 1796 bis 1836, als noch keine Eisenbahn bestand, hatte der Ort einen Zuwachs von nur 11 % an Häusern und nur 14 % an Einwohnern. Von 1836 bis 1879 dagegen einen Zuwachs von 142 % an Häusern und 284% an Einwohnern (172 Häuser und 2.230 Einwohner). Durch beinahe 400 Jahre war Gloggnitz Markt geblieben. Durch Straße und Eisenbahn und damit zunehmendem Fremdenverkehr und die aufblühende Wirtschaft erlangte der Ort sodann jene Bedeutung, die den Wunsch zur Stadterhebung rechtfertigten. Über Antrag und Beschluß des Gemeinderates vom 5. Mai 1926 wurde diesem Wunsche mit Landtagsbeschluß vom 20.10.1926 entsprochen. Zum entsprechenden Festakt am 2.1.1927 hatten sich u. a. Bundespräsident Dr. Hainisch, Bundeskanzler Dr. Seippl und Staatskanzler a.D. Dr. Renner eingefunden und die Festansprachen gehalten.
Um den aufstrebenden Bedürfnissen der jungen Stadt gerecht werden zu können, wurde von der Gemeindevertretung der Ankauf von Siedlungsgründen angestrebt. Nach langwierigen Verhandlungen mit den Eigentümern konnte der angestrebte Kauf im Gesamtausmaß von ca. 30 ha abgeschlossen werden. Mit diesem Kauf wurde der Gemeinde jedoch auch eine auf den erworbenen Gutsgründen haftende Patronatslast in Form von Baulasten, Geldleistungen und Nutzungsbeschränkungen auferlegt, wovon die Geldleistungen mit jährlich 159.250, - (im Jahre 1928) bewertet wurden. Gleichzeitig kam die Stadtgemeinde aber auch in den Besitz der alten, unter Denkmalschutz stehenden Schloßanlage, des Wahrzeichens von Gloggnitz, der Stadt in den Bergen.
Wie schon eingangs ausgeführt, tritt uns dieses ehemalige Benediktinerkloster in der Ortsgeschichte bereits in verschiedener Gestalt und Ausführung entgegen:
1.) als Mönchszelle (vor 1094)
2.) Titularpropstei (1094)
3.) Klosterburg (1094 - 1730 - 1803) 4.) Profanierter Bau (1803)
Ab dem Kauf im Jahre 1928 wurden die Räume dieser ehemaligen Klosterburg unter dem Einfluß und Druck der tristen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse für Mietwohnungen verwendet.
Trotz dieser politisch bedingten und infolge der allgemeinen Weltwirtschaftskrise schlimmen Zeit nach dem ersten Weltkrieg konnte die Bedeutung der Stadt als Fremdenverkehrsort bis zum Jahre 1937 noch gesteigert werden. Die Ereignisse des zweiten Weltkrieges und die Entwicklung der Nachkriegszeit infolge zunehmender Technisierung und Motorisierung und die damit verbundenen Strukturänderungen verhinderten jedoch einen Anschluß an diese Entwicklung und eine Fortsetzung derselben. Es dauerte Jahrzehnte, bis eine verantwortungs- und zielbewußte Gemeindevertretung nach den Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre, die die Gemeindevertretungen in der Zeit des Wiederaufbaues auf dem Gebiete des Wohnungs- und Arbeitsmarktes vor ganz andere Probleme stellte, wieder die Möglichkeit fand, Maßnahmen zu setzen mit der Absicht, unsere Stadt in der Semmeringlandschaft wieder diese Bedeutung zu verschaffen, die sie sich als Fremdenverkehrsort von 1842 bis 1937 errungen hatte.
Neben dem Ausbau von kommunalen Einrichtungen wie Trinkwasserversorgungsanlagen, Kanalisation und Müllabfuhr, die nach einem großräumigen Projekt stufenweise erfolgt, ist man bestrebt, Gloggnitz zu einer grünen Stadt zu machen und die Nachteile der zeitgemäßen Betonbauweise im Hochbau sowie auch im Straßenbau umweltbewußt durch entsprechende Park- und Grünanlagen auszugleichen.
Von der Bevölkerung wurden und werden diese Bemühungen immer mehr anerkannt und diese Ortsbildverschönerung und Gestaltung des engsten Lebensraumes durch Erneuerung bzw. Neugestaltung der Hausfassaden sowie blumengeschmückte Fenster unterstützt.
Im Jahre 1977 konnte sich daher unsere Stadt anläßlich des 50jährigen Stadtjubiläums bereits mit Stolz seinen Besuchern in diesem neuen Kleid präsentieren.
Mit großem finanziellen Aufwand wurden auch die historischen Baudenkmäler der Stadt restauriert:
die Markt- (St. Othmar-) Kapelle - ein gotisches Juwel; sie wird im Jahre 1355 als schon bestehend genannt und wurde um 1500 nach ihrer Verwüstung im Jahre 1487 wieder hergestellt - das Johannesdenkmal, die Schloßkirche, das Wahrzeichen von Gloggnitz, wurde durch eine gemeinsame Aktion von Stadtgemeinde und Pfarrgemeinde erneuert.
Mit Adaptierungsarbeiten am Schloßgebäude wurde bereits begonnen. Dieses Vorhaben kann jedoch ebenfalls nur etappenweise und mit Unterstützung des Bundesdenkmalamtes und der Bevölkerung beendet werden. Doch nicht nur Baudenkmäler sind zu erneuern und zu erhalten.
Die Stadtgemeinde Gloggnitz kann auch mit Stolz vermerken, daß sich auch zwei bedeutende österreichische Staatsmänner Gloggnitzer nannten und hat daher die ehrenvolle Verpflichtung, dieser großen Männer zu gedenken:
dem Bundespräsidenten der 1. Republik Dr. Michael Hainisch (1858 - 1940)
und dem Staatskanzler und späteren Bundespräsidenten Dr. Karl Renner (1870 - 1950), welcher 42 Jahre in Gloggnitz wohnte. 1956 wurde der Heimatdichter Theodor Maria Vogel, der in Gloggnitz lebte, zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
Zum 100. Geburtstag des Ehrenbürgers Dr. Karl Renner wurde auf dem Hauptplatz, auf dem heutigen Dr. Karl Renner-Platz ein Gedenkstein errichtet. In Verbindung mit diesem Gedenkstein wurde nunmehr zur Erinnerung an den historischen Augenblick, an dem Dr. Renner im Jahre 1945 an diesem Ort Offizieren der russischen Armee die Proklamation für ein freies, demokratisches Österreich übergeben hat und von hier aus die Gründung der 2. Republik ausging, am 17.3.1979 am Haus Hauptstraße Nr. 26 eine Gedenktafel enthüllt. Gleichzeitig wurde die in der Dr. Karl Renner-Villa eingerichtete Gedenkstätte in Form eines Museums eröffnet. Diese Feierlichkeiten wurden vom Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky, welcher im Rahmen dieses Festaktes zum Ehrenbürger ernannt wurde, vorgenommen.
Die Stadt Gloggnitz, seit Jahrzehnten "Stadt in den Bergen" genannt, kann sich daher auch mit Stolz und mit Recht, Gloggnitz, "Stadt der Bundespräsidenten" nennen.