Die Strecke

Die Streckenkarte des Teilstückes Mauthausen - Grein
Einer der ersten Sonderzüge, die von Eisenbahnfreunden organisiert wurden, führte mit der Lokomotive 69.02 über die Wachau nach Linz. Hier quert dieser Zug das Viadukt über den Gießenbach in der Nähe von Grein. (Foto: Friedrich Haftel, 25. April 1964)
Auch Raritäten gibt es auf dieser schönen Strecke hin und wieder zu bewundern: Die 33.132 im Bahnhof Perg. 33 dieser Loks kamen nach 1945 in den Bestand der ÖBB. Hier bildeten sie lange Jahre das Rückgrat des Schnellzugverkehrs auf den nichtelektrifizierten Strecken. Mit Ausnahme der 33.116 wurden alle Maschinen der ÖBB mit einem Giesl-Flachschornstein ausgerüstet. Bis 1968 wurden die Loks ausgemustert. 1985 erwarb B&B in Jugoslawien die JZ 10-005 (ex BBÖ 113.32) und nahm sie unter der Bezeichnung 33.132 wieder in Betrieb. (Foto: Dober, Archiv Bahnhof Perg)

Knapp vor Grein verläßt die Bahn die Donau und umfährt die Stadt Grein. Es folgt der 30,0 m lange Greiner Tunnel. In unmittelbarer Stadtnähe in km 75,487 liegt die Haltestelle Grein Stadt. Es folgt ein 48 m langer Viadukt, dann fällt die Bahn schon zum Talboden ab. In der Ebene neben der Stadt Grein befindet sich in km 77,056 der von Krems kommenden Strecke und in km 30,894 der von Mauthausen kommenden Strecke der Bahnhof Grein - Bad Kreuzen.

Im jetzt sehr engen Donautal führt die Bahn teilweise unmittelbar neben der Straße weiter. Bei der Haltestelle Dornach verläßt die Bahn die Nähe der Donau und gelangt in das ebene Marchland. In km 23,163 wird der Bahnhof Saxen erreicht.

Nun wird die Trassierung wieder geradlinig. Nach knapp 3 km ohne Bogen erreicht die Strecke in km 20,000 den Bahnhof Baumgartenberg. Nach drei Bögen kommen wieder gute drei Kilometer gerade Strecke, dann folgt der Bahnhof Arbing in km 15,943.

Am Rande des Marchlandes trassiert, führt die Strecke neben weitläufigen Feldern weiter westwärts. Die Haltestelle Auhof folgt in km 12,599, dann, nach Überquerung der Naarn wird in km 9,817 der Bahnhof Perg erreicht.

Nun verläuft die Strecke weiter in westliche Richtung, bis sie in das Tal der Aist einschwenkt. An dieser Stelle, in km 6,580, liegt die Halte- und Ladestelle Aisthofen. Nun folgt die Bahn bis zum Bahnhof Schwertberg in km 4,820 der Aist. In Schwertberg gab es von 1926 bis 1982 eine bemerkenswerte schmalspurige Industriebahn, auf der mit einer feuerlosen Dampflokomotive Kaolin vom Werk zum Bahnhof gebracht wurde.

Hinter Schwertberg biegt die Bahn in südwestliche Richtung ab und gelangt geradlinig zum Bahnhof Mauthausen. Im letzten Streckenstück konnte man bis etwa 1970 noch die Überreste der von Gaisbach-Wartberg kommenden Bahntrasse erkennen. Doch im Zuge der Flurbereinigung wurden die Überreste der Bahndämme entfernt, so daß heute nichts mehr von dieser Strecke zu erkennen ist. In km 0,000 der von Grein kommenden Strecke beziehungsweise in km 7,280 der Strecke von St. Valentin liegt der Bahnhof Mauthausen. An den Ausdehnungen der Bahnanlagen erkennt man heute noch den ehemaligen Hauptstreckenbahnhof.

Ab hier ist die Strecke wieder hauptbahnmäßig trassiert. Gleich hinter dem Bahnhof Mauthausen beginnt die Donaubrücke mit zwei 23,7 m und fünf 76,3 m langen Tragwerken. In der Donaumitte überschreitet die Bahnstrecke die Landesgrenze zwischen Oberösterreich und Niederösterreich. Am anderen Brückenende liegt in km 6,046 die Haltestelle St. Pantaleon. Jetzt führt die Strecke fast geradlinig durch den Wald. Bald folgen auch die Überreste der Abzweigung Rems und die Anschlußbahn zu einem Tanklager. Bis zu dieser Anschlußbahn gibt es heute eine Fahrleitung. Nach kurzer Fahrt hat der Zug den Bahnhof St. Valentin in km 0,000 erreicht.

Von Peter Wegenstein, Textauszug aus der Buchserie "Bahn im Bild" Nr. 85 "Die Bahn durch die Wachau" mit freundlicher Genehmigung des Verlages Peter Pospischil, Wien.