Krems

Kurzbeschreibung

  • 221 m, 23.000 Einwohner, 1200 Gästebetten1000-jährige Stadt mit historischem Stadtbild, beispielhaft in der Denkmalpflege. Eingebettet in die Weinberge, ist Krems ein Zentrum des Qualitätsweinbaues.
  • Modernes Erlebnisbad (Sauna, Kneipp, vorgewärmtes Bassinbad). Reiches kulturelles Angebot (Historisches Museum mit Weinbaumuseum, Kunst-Halle Krems). Weinkolleg Kloster Und (Treffpunkt für Wein und Kultur).
  • Reiches Sportangebot; Yachthafen, Segelhafen. Szene Treff- Altstadt.

Informationen:
Tourismusbüro
A-3500 Krems an der Donau
Tel. 02732/82676, Fax. 02732/70011

Chronik

  • 995     Krems wird erstmals historisch faßbar
  • 1014    Gründung der Pfarre Krems
  • 1072    Erste Nennung von Stein
  • 1153    Krems wird auf der Weltkarte des arabischen Geographen Idrisi als eine der "wichtigen Donaustädte" erwähnt
  • 1230     Gründung des Dominikanerklosters Krems
  • 1232     Erste Erwähnung einer Latein-Schule in Krems
  • 1253     Ottokar II. von Böhmen, Herzog von Österreich und Steiermark, urkundet in der Minoritenkirche Stein
  • 1263     Gründung der Stadtpfarre St. Nikolaus in Stein
  • 1264     Weihe der Minoritenkirche in Stein
  • 1260/70     Entstehung das Kremser Stadtpalais, die "Gozzoburg"
  • 1305     Die Doppelstadt Krems/Stein erhält das erste kodifizierte Stadtrecht
  • 1457     Weihe des Chores der gotischen Frauenbergkirche, der heutigen "Piaristenkirche"
  • 1463     Verleihung des heute noch gültigen Stadtwappens und des Brückenprivilegs für eine feste Donaubrücke
  • 1470     Errichtung der Bürgerspitalskapelle mit der Aufschrift A.E.I.O.U. (der Wahlspruch Kaiser Friedrichs III.)
  • 1589     Aufstand der Kremser Bürger zur Beibehaltung des protestantischen Glaubens
  • 1616     Höhepunkt der katholischen Erneuerung, Baubeginn der Pfarrkirche und des Kapuzinerklosters, Gründung des Jesuitenkollegiums
  • 1645     Besetzung durch die Schweden während des bis 1646 30jährigen Krieges
  • 1683     Die Gegend zwischen Krems, Stein und Mautern ist Sammelpunkt des Einsatzheeres gegen die türkische Belagerung von Wien
  • 1756     Martin Joh. Schmidt wird Bürger von Stein. Der letzte große Barockmaler Österreichs lebt und arbeitet hier bis zu seinem Tod im Jahr 1801
  • 1785     Auflösung des Dominikanerklosters
  • 1796     Auflösung des Kapuzinerklosters
  • 1797     Minoritenkloster Stein wird aufgelöst
  • 1800     Ludwig Ritter von Köchel, Schöpfer der Werkverzeichnisse von Johann Josef Fux und Wolfgang Amadeus Mozart ("Köchelverzeichnis"), wird in Stein geboren
  • 1805     Die Schlacht von Loiben vor den Toren von Stein. Die Schlacht wird von den alliierten österreichisch-russischen Truppen gewonnen, der Krieg gegen Napoleon verloren und Leo Tolstoi widmet diesem Ereignis zehn Seiten seines Romans "Krieg und Frieden"
  • 1837     Das erste Donau-Dampfschiff ("Maria Anna") legt in Stein an. Das "Mariandl" wird (in anderem Zusammenhang) noch heute besungen
  • 1848     Das Jahr der Revolution. In Krems durch die versuchte Weigerung der Bürger, den Kaiser die Donaubrücke passieren zu lassen, und den Sturm des Klosters der Redemptoristinnen mitgetragen. Es wurde zum "Nationaleigentum" erklärt, über dem Kloster wehte die blau-weiß-rote Fahne der Revolution
  • 1849/50     Trennung der Städte Krems und Stein. Diese Trennung blieb bis zum Jahr 1938 bestehen
  • 1896     Die Holzbrücke über die Donau wird durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die zerstörte Brücke durch zufällig vorhandene Elemente ergänzt, heute ist sie ein Kulturdenkmal der bewegten Geschichte der Doppelstadt
  • 1938     Unter Einschluß verschiedener Gemeinden der Umgebung wird "Groß-Krems" geschaffen. Der Entschluß, wonach Krems Gauhauptstadt von Niederdonau werden sollte, wurde nie realisiert
  • 1975     Krems und Stein werden zu Dokumentationsstädten im Jahr der Europäischen Denkmalpflege erklärt
  • 1994     Schaffung der Donauuniversität, Krems ist die 13. Universitätsstadt Osterreichs
  • 1995     Krems feiert sein 1000jähriges Jubiläum

Historisches

Es gibt wenige Worte, die das Zusammenleben von Vergangenheit und Gegenwart dieser Stadt beschreiben könnten.

Es sind die historischen Bauten, die das architektonische Bild von Krems prägen. Im Stadtkern selbst wechseln einander liebevoll restaurierte barocke Bürgerhäuser, Kirchen, deren Geschichte von Glauben und Glaubenskriegen kündet, und alte Wehrbauten als Denkmäler einer wechselhaften Entwicklung ab. Aber tief eingebettet in die Geschichte der Stadt werden Sie in den zahlreichen modernen Stadtcafes, den Restaurants, Geschäften und Boutiquen von Krems als Kontrast dazu das blühende, pulsierende Leben einer aufstrebenden Stadt auf der Höhe der Zeit entdecken.

Historischer Spazierganges durch Krems

Das mächtige Steiner Tor ist der Ausgangspunkt des Spaziergangs durch die Stadt. Links und rechts wird das Tor von Trabantentürmen flankiert. Das im Kern wesentlich ältere Tor wurde wahrscheinlich um 1480 instandgesetzt. Die Gegend außerhalb des Tors war ursprünglich durch Hochwasser gefährdet. Durch die Regulierung der Donau wurde auch der Abriß der Stadtmauern und die Verbindung von Krems und Stein ermöglicht. Am Beginn der Fußgängerzone schweift der Blick zurück zur inneren Seite des Steiner Tors und zu einer Doppelarkade. Dieses Architekturelement ist typisch für Krems mit seinem spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Erscheinungsbild.

Die Stadt verfügt über wenige reine Barockbauten, die ab dem 17. Jahrhundert von Grund auf neu errichtet wurden. Barockisierungen betreffen meist nur die Fassaden der Häuser. Das Haus Schmiedgasse 3 zeigt heute ein spätbarockes Erscheinungsbild. Das Portal des Hauses macht jedoch deutlich, daß dieses Haus im Kern aus dem 17. Jahrhundert stammt. Es war das Haus des italienischen Baumeisters Cypriano Biasino, Erbauer der barocken Stadtpfarrkirche.
An der Einmündung der Schmiedgasse in den Körnermarkt steht das Haus Körnermarkt 4, das "Haus der 4 Jahreszeiten". Seine bemerkenswerte, spätbarocke Fassade gilt als die schönste der Stadt, sein Portal ist stark vom Rokoko beeinflußt.

Einige Häuser weiter am Körnermarkt 3 finden wir eine Darstellung des Hl. Johannes Nepomuk, des Wasser- und Brückenpatrons, der vor allem im 18. Jahrhundert populär war.

In der Mitte des Körnermarktes steht eine barocke Mariensäule von 1685. Sie nimmt in ihrer Thematik Bezug auf die gegenüber liegende Klosterkirche der Dominikaner, einem Orden, der die Marienfrömmigkeit pflegt.

Die Dominikanerkirche fällt durch ihren kleinen Kirchturm auf. Wie bei allen Bettelorden waren auch bei den Dominikanern im Mittelalter hohe Kirchtürme als Zeichen der Überheblichkeit und des Stolzes verpönt. Der Bau ist ein wichtiges architektonisches Dokument, denn der Orden hatte sich bereits um 1230 in Krems niedergelassen. Zur Zeit Josefs 11. wurde auch dieses Kloster aufgelassen und beherbergt heute das Stadt- und Weinbaumuseum. Das Westportal der Kirche ist ein romanisches Trichterportal, das die Übergangssituation von der späten Romanik zur frühen Gotik in Österreich dokumentiert.

Das Haus Dominikanerplatz 5 verfugt über den typischen Breiterker des 16. Jahrhunderts, ist aber in der Barockzeit durch ein Mansardendach verändert worden. Für Musikliebhaber interessant - in diesem Haus wurde die Mutter von Franz Liszt geboren.

Von einer kleinen Grünanlage an der Südseite der ehemaligen Dominikanerkirche bietet sich ein Blick auf die Türme der historischen Altstadt: Rechts der barocke Helm der Stadtpfarrkirche, in der Mitte der Turm der Piaristenkirche und links ein mittelalterlicher Stiegenturm und dahinter die Ursulakapelle des ehemaligen Bischofshofes.

Die Schlüsselamtsgasse leitet ihren Namen von der ehemaligen Finanzverwaltung des österreichischen Herzogs ab. Das Schlüsselamt war die Verwaltungsstelle des landesfürstlichen Besitzes und für Steuern und Abgaben zuständig.
Am Pfarrplatz sehen Sie rechts das Rathaus mit seiner schlichten Renaissance-Fassade aus dem 16. Jahrhundert, links die Stadtpfarrkirche mit ihrem massiven Kirchturm. An ihrer Stelle stand ein spätromanischer-rühgotischer Bau, der im ausgehenden 17. Jahrhundert erhobt wurde und 1698 den heutigen Turmhelm erhielt. In ihrem Inneren zeigt die Kirche ein anderes Bild. Zwar ist ein frühbarocker Baukörper zu erkennen, dieser wurde jedoch durch Bildschmuck und Altarplastik aus dem Hochbarock wesentlich verändert. Das Altarbild stellt das Martyrium des Kirchenpatrons, des Hl. Veit dar. Die Deckenfresken stammen vom "Kremser Schmidt".

An der Kreuzung, wo die Margarethenstraße abzweigt und bergauf führt, steht ein markantes Bauwerk der bürgerlichen Renaissance des ausgehenden 16. Jahrhunderts mit drei verschiedenen Erkerformen: einem Breiterker links, einem Runderker in der Mitte und einem gotisch anmutenden Flacherker rechts.

Etwas weiter die Margarethenstraße hinauf steht das "Große Sgrafittohaus". Ein im Kern spätmittelalterliches Gebäude, das im 16. Jahrhundert in der Sgrafitto-Technik, einer Art von Kratzputz, umgestaltet wurde. Die noch erkennbaren Bilder nehmen in ihrer Thematik zu biblischen und weltlichen Themen Stellung.

Mit dem Haus Pfarrplatz 9 tritt uns mit dem charakteristischen Treppengiebel und einer daneben liegenden Küche mit massiver Esse wieder spätmittelalterlicher Baubestand entgegen. Es ist auch lohnenswert, das Innere des Sängerhofs zu betreten, der eine reizvolle Verschachtelung alter Bausubstanz bietet.

Am oberen Ende der Piaristenstiege stehen wir vor dem Südportal der Piaristenkirche. Krems wurde bereits 1014 als Pfarrort gegründet möglicherweise stand an dieser Stelle die älteste Kirche der Stadt. Zur Zeit der Reformation wurde diese Kirche von der Burgerschaft reich gefordert. Das Interesse der Stadt lag vor allem darin begründet, daß der Turm auch als Feuerwache und Signalturm diente. 1776 wurde sie von den Jesuiten den Piaristen übergeben. So kam das ursprünglich "Frauenbergkirche" genannte Gotteshaus zu seinem heutigen Namen.

Auf dem Weg zum Frauenbergplatz fällt an der Westseite der Kirchenfassade ein Grabstein der ehemaligen jüdischen Gemeinde von Krems auf. Es war ein Phänomen des 16. Jahrhunderts, an profanen ebenso wie an kirchlichen Gebäuden solche Grabplatten einzumauern. Eine Begründung für diese Tatsache ist nicht bekannt.

Vor dem Kirchenportal bietet sich von der Balustrade aus ein weiter Blick nach Süden über die Altstadt von Krems, ebenso wie nach Westen zur Schwesternstadt Stein. Zur Rechten ist bei klarem Wetter der Einschnitt des Donautals erkennbar und damit der Beginn der Wachau. Die Kirche selbst zahlt zu den wichtigsten gotischen Bauten in unserem Land. Offensichtlich war dabei die Wiener Dombaubütte am Werk, von der ganz charakteristische Elemente abzuleiten sind. Von gotischen Bildwerken hat sich hingegen nichts erhalten.

Der Hochaltar der Kirche wurde 1756 angefertigt und besitzt ein Werk des letzten bedeutenden Barockmalers Österreichs, des "Kremser Schmidt" und zwei weitere überzeugende Bilder des Martin Johann Schmidt, die Darstellung des Hl. Josef und des Hl. Josef Kalasanz in den Seitenaltären.

Am Ende der Piaristengasse befindet sich der Hohe Markt. Von hier aus begingt ein Abstecher in den ältesten Teil der Stadt. Einige Schritte die Wachtertorgasse hoch, rechts in der Pulverturmgasse, erhebt sich der Pulverturm. Vor dem "Pulverturm" steht in einer Grünanlage ein Torso, das "Mandl ohne Kopf". Der Sage nach ist es ein schwedischer Offizier. Während der Besatzung zur Zeit des 30jährigen Krieges hätte er in frevlerischer Absicht auf ein Marienbild geschossen. Dafür wurde er der Sage nach versteinert.

Von der Mauerbrüstung aus hat man einen Blick, der die ehemalige Bedeutung der Burg klar macht. Die "urbs Chremisa", wie sie 995 erstmals genannt wird, liegt oberhalb des gleichnamigen Flüßchens, durch einen steilen Abhang nach Osten hin geschützt.

Zum Hohen Markt zurückgekehrt, sehen Sie in der Mitte des Platzes den Herkulesbrunnen von 1682. Die Südseite dieses Platzes nimmt das ehemalige Stadtpalais, im Volksmund "Gozzoburg" genannt, ein.

Die ehemalige Stadtburg verlor ihre Bedeutung bereits ab dem beginnenden 13. Jahrhundert, als die Stadterweiterung bereits weit fortgeschritten war. Sie wurde damals in zwei Bauphasen zu einem Repräsentationsbau umgestaltet- in der Spätromanik und im 16. Jahrhundert.

Die erste Umgestaltung hat gesamteuropäische Dimension. Mit dem Arkadenvorbau und einem ehemals darüber gelegenen Versammlungssaal wurde ein Baukörper geschaffen, wie er in Mittel- und Oberitalien oftmals als "Palazzo publico", als Sitz der Stadtverwaltung zu finden ist.

Am Ende der Wegscheid, die zur Landstraße hinunterführt, steht der Simandlbrunnen. Weiter die Straße entlang steht das Haus Landstraße 46. Es weist, wenngleich reduziert und bescheiden, alle Merkmale der bürgerlichen Renaissance auf.
Das Juwel dieser Zeit steht jedoch zwei Häuser weiter auf derselben Straßenseite. Das "Gattermannhaus" ist das bedeutendste Renaissancehaus der Stadt und glänzt mit einem Runderker und Dekorationselementen, die erst bei der Restaurierung zutage getreten sind.

Zurück zum Simandlbrunnen lernen wir das Simandl kennen. Diese Figur bezeichnet die ortsansässige Variante des Pantoffelhelden. Angeblich hatten die Kremser Frauen dereinst solchen Einfluß über ihre Männer gewonnen, daß sich diese zu einer sogenannten "Simandlbruderschaft" zusammenschlossen. Die Untere Landstraße entlang, bis zur Mohrenapotheke mit einer symbolhaften Darstellung des Sommers, gelangen Sie zum "Täglichen Markt". Der auffälligste Gebäudekomplex ist durch einen gotischen Torerker gekennzeichnet. Hier wurden mehrere mittelalterliche Häuser um 1520 mit einer gemeinsamen Fassade zusammengefaßt.

Der nächste Abstecher führt Sie zum Dreifaltigkeitsplatz mit der barocken Dreifaltigkeitssäule. 1713 wurde sie von der Bürgerschaft als Dank für die Errettung aus Seuche und Kriegsgefahr errichtet. Auf der untersten Sockelzone stehen der Pestpatron Karl Boromäus, der Schutzpatron gegen Hochwasser, Johannes Nepomuk und der Pfarrpatron St. Veit.

Mit dem Haus Obere Landstraße 4 begingt die langgestreckte Fassade des Rathauses. An seiner barocken Fassade sind bereits starke klassizistische Einflüsse spürbar. Vom ursprünglichen Renaissancebau ist hingegen nur mehr der Erker zur Kirchengasse erkennbar.

Dieser Erker ist das Schönste, was aus Architektur und Plastik aus dieser Zeit erhalten ist. Oberhalb einer Sandsteinfigur befindet sich die Datierung 1548, der Korb des Erkers trägt drei Wappen: das von Kaiser Karl V., des deutschen Königs Ferdinand I. und den Doppeladler mit Kaiserkrone, das Kremser Stadtwappen.

Genau gegenüber liegt das ehemalige Bürgerspital mit der Inschrift A.E.I.O.U., dem Wahlspruch Kaiser Friedrichs III. auf dem Türsturz. Der Innenraum der Kapelle ist ein schlichter Saalbau der späten Gotik, dessen reiches Netzgewölbe Parallelen zur Piaristenkirche aufweist.

Auf dem Weg zurück zum Steiner Tor kommen Sie noch am Haus Obere Landstraße 10, dem "Fellner Hof", vorbei. Es ist das Gebäude mit dem spätesten Renaissance-Innenhof der Stadt - er wurde 1618 fertiggestellt. Unbedingt empfehlenswert ist daher ein Blick in den Innenhof des Gebäudes. Am Arkadeninnenhof ist sein spätes Entstehungsdatum erkennbar. Die Balustradenform nähert sich bereits dem Barock, die Rundsäulen sind dagegen durchaus noch renaissancehaft. Das gesamte Haus spiegelt darüber hinaus das Repräsentationsbedürfnis eines Kremser Bürgers und Patriziers wider.

Vom Fellner Hof führt unser Weg zurück zum Ausgangspunkt des Stadtrundgangs, zum Steiner Tor.

Historischer Spazierganges durch Stein

Der Spaziergang durch Stein beginnt im Osten der Stadt, beim Kremser Tor. Von hier aus bis zum Linzer Tor, entlang der Landstraße und etwas abseits davon, erstreckt sich der historische Stadtkern.

Der erste markante Punkt ist der Komplex des Göttuweigerhofs und das Minoritenkloster. Der Hof, bereits 1286 erstmals erwähnt, befand sich bis 1799 im Besitz von Stift Göttweig. In der Kapelle kann man gegen Voranmeldung noch heute Wandmalereien des frühen 14. Jahrhunderts bewundern.

Die ehemalige Minoritenkirche am Minoritenplatz wurde 1264 geweiht. Minoriten wie Dominikaner waren Bettelorden, Ihre Auffassung vom Kirchenbau unterschied sich daher nicht wesentlich. So zeigte sie ähnliche stilistische Elemente wie die Kremser Dominikanerkirche.

Am südlichen Ende des Minoritenplatzes befinden sich zwei "Salzstadel" aus dem 16. Jahrhundert. Sie erinnern an die Rolle Steins als bedeutende Handelsstadt des ausgehenden Mittelalters.

Der Ludwig-von-Köchel-Platz ist der erste von drei nach der Donau hin offenen Plätzen. Der Weg zum zweiten dieser Plätze führt an der St. Nikolaus Kirche vorbei. Sie enthält eines der Hauptwerke des Kremser Schmidts aus dem Jahre 1750.

Hinter der Nikolauskirche erhebt sich die Frauenbergkirche. Das Ensemble der beiden höchst unterschiedlichen Kirchtürme ist eines der weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt. Das Rathaus aus dem 18. Jahrhundert dominiert den gleichnamigen Platz. In seiner Mitte steht die Nepomuksäule von 1715.

Am Weg zum Schürerplatz, dem dritten der erwähnten Plätze, stehen der Kleine und Große Passauerhof, erstmals 1263 genannt. Bei der Restaurierung des Mauthaus kamen Freskodekorierungen aus der Renaissance zum Vorschein.
Das Mazzettihaus (benannt nach dem Steiner Bürgermeister der letzten Jahre der Monarchie) präsentiert sich als kleines Barockpalais. Der Verfasser des Mozartschen Werkverzeichnisses, Ludwig von Köchel, verbrachte in diesem Haus seine Jugendjahre.

Etwas weiter die Landstraße hinauf steht die Grüne Burg. Neben dem eigenartig anmutenden Namen für ein ehemaliges Gasthaus fällt vor allem seine Fassade auf, in der sich verschiedenste Stilrichtungen vermischen. Vom ursprünglichen Renaissance-Fresko sind indes nur Reste rund um die Fenster erhalten.

Fast am Ende des Spaziergangs gelangen wir zur Straßenbrücke nach Mautern. Sie liegt jedoch etwas oberhalb der ursprünglichen (Holz-) Brücke, die seit der Mitte des 15. Jahrhunderts hier über die Donau führte.
Damit war Stein nach Wien im Jahre 1439 erst die zweite Stadt, die das Privileg einer eigenen Donaubrücke erhielt.

Mit diesen Betrachtungen erreichen wir den Förthof. Hier am ehemaligen Anlegeplatz wohnte ab dem Jahr 1726 die Familie des Kremser Schmidt. Hier entstanden auch die Bildhauerarbeiten des Vaters des Johann Schmidt für Göttweig und Dürnstein.

Fotos und Text: Tourismusbüro der Stadt Krems