Fahrbetriebsmittel

35.207 mit Personenzug 4610 bei Köttmannsdorf. (Foto: 18. Juli 1956, Alfred Luft)
Ein ausgesprochenes Prunkstück der Alpenbahnarchitektur ist das Aufnahmsgebäude von Weizelsdorf. 57.214 mit dem Güterzug nach Ferlach. (Foto: 11. Juli 1956, Alfred Luft)
86.849 mit Zug 4736 in Villach Westbahnhof. (Foto: 4. Juli 1956, Alfred Luft)
Die beiden Gailbrücken, links die der Karawankenbahn. Der "Blaue Blitz" - hier auf der Fahrt von Venedig nach Wien - war damals das Nonplusultra des Bahnreisens in Österreich. (Foto: 2. Juli 1956, Alfred Luft)
1020.05 mit Güterzug von Rosenbach auf der Gailbrücke. (Foto: 2. Juli 1956, Alfred Luft)
2045.07 mit Personenzug 4715 in St. Stefan-Mallestig (heute Finkenstein). Im Hintergrund der Dobratsch. (Foto: 3. Juli 1956, Alfred Luft)

Da es aus früherer Zeit nahezu keine Fotos gibt und auch sonst keine Hinweise auf die eingesetzten Loktypen zu finden waren, kann dieser Abschnitt nur rudimentären Charakter besitzen. Ob die beiden einzigen bisher bekannten Betriebsaufnahmen - zwei C-Güterzugsloks am Hollenburger Viadukt und der Eröffnungszug in Rosenbach mit Reihe 229 typische Bespannungen jener Zeit darstellen, war nicht zu überprüfen. Es ist anzunehmen, daß zu Zeiten der Monarchie vor allem am Villacher Ast dieselben Loks wie auf der Tauern- und Wocheinerbahn eingesetzt waren, also unter anderem auch die starken 1E der Serien 280 und 380, mitunter vielleicht auch das legendäre Einzelstück 100.01 (Achsfolge 1F). Veränderungen ergaben sich mit Sicherheit nach dem ersten Weltkrieg. Den Fahrplänen nach zu schließen wurde die Rosentalstrecke seit damals nicht mehr vom St. Veiter sondern vom Klagenfurter Heizhaus aus betrieben, während das nun in jugoslawischer Hand befindliche Heizhaus Aßling nur mehr Wendeheizhaus aber kein vollwertiger Betriebsstützpunkt war. Dritter Stützpunkt war und blieb Villach Westbahnhof (früher Staatsbahnhof). Aus der ersten Republik sind keinerlei Aufnahmen bekannt, ebenso aus der Zeit des zweiten Weltkrieges, in der sich sicher wie fast überall ein großes Kommen und Gehen abspielte.

Gesicherte Fakten sind erst ab den Fünfzigerjahren durch den Augenschein des Autors und der Mitarbeiter bekannt. Im Rosental war damals im Personenzugsdienst vorwiegend die Reihe 35 (kkStB 429) eingesetzt. Den werktäglichen Sammelgüterzug beförderte damals fast stets eine 57er (kkStB 80), doch konnte man sie bisweilen auch vor Personenzügen antreffen. Gegen Mitte der Sechzigerjahre löste dann die allbekannte Kriegsloktype 52 die 57er ab, während im Personenzugsdienst zuletzt die Reihen 86 und 93 (BBÖ 378) Verwendung fanden. Seit der Vollverdieselung (1968) sind planmäßig nur noch die Dieselloks der Reihe 2043 und die Schienenbusse der Reihe 5081, sowie später die Schienenbusse der Reihe 5046, in der neueren Zeit die Triebwagen der Reihe 5047 eingesetzt.

Ein wesentlich vielfältigeres Bild bot und bietet bis heute der Villacher Flügel. 1955 und 1956, als schon der Fahrdraht bis Rosenbach hing, konnte man immer noch zahlreiche Dampffahrten beobachten, wohl auch deshalb, weil bei dem damals herrschenden Mangel an E-Loks deren Einsatz auf dieser kurzen Linie, auf der zudem bis 1957 in Rosenbach noch auf Dampfbespannung gewechselt werden mußte, relativ am wenigsten rationell war. Hauptsächlich in Verwendung waren damals die Reihen 35, 52, 258 (Südbahn 580) und 86, sowie die Dieselloks der Reihe 2045. An E-Loks waren in der ersten Zeit vornehmlich die Reihen 1020, 1141, 1245 und 1280 anzutreffen, doch dürfte die Mehrzahl der Typen über die das Heizhaus Villach Westbf. verfügte, irgendwann einmal nach Rosenbach gekommen sein, und das waren in den Fünfzigerjahren nicht gerade wenige, zudem wurden mitunter auch Wendeloks anderer Zugförderungsstellen zwecks besserer Ausnützung auf eine Rosenbacher Tour geschickt. Dieses bunte Nebeneinander von Dampf- Diesel- und Elektrotriebfahrzeugen ist heute längst vorbei und es dominieren die Nachkriegs-Elektroloks. Einen Teil des Personenzugsdienstes versehen die Elektrotriebwagen Reihe 4030, mit welcher Type übrigens schon 1957 der elektrische Eröffnungszug gefahren worden war. Für eine Bereicherung des Bildes sorgen die seit etlichen Jahren installierten Loklangläufe, in deren Rahmen deutsche E-Loks planmäßig bis Aßling kommen.