Gaisbach-Wartberg - Mauthausen - St. Valentin
Zur zeitgemäßen Abwicklung der Salztransporte plante man bereits im 14. Jahrhundert eine Wasserstraße zwischen der Moldau und der Donau. Schließlich wurde in den Jahren 1827 bis 1832 eine Pferdebahn zwischen Budweis und Linz gebaut. Der fortschreitende Ausbau des Eisenbahnnetzes und die technische Überlegenheit des Dampfbetriebes gegenüber dem Pferdebetrieb ließen die Bahn frühzeitig veraltern, so daß man sie in den Jahren 1871 bis 1873 durch eine normale Lokomotiveisenbahn ersetzte (siehe hierzu "Die Pferdeeisenbahn").
Im Zuge dieses Bahnbaues kam es durch die Kaiserin Elisabeth-Westbahn (KEB) auch zum Bau der Linie Gaisbach-Wartberg - St. Valentin. Diese Strecke stellte eine günstige Verbindung der aus Böhmen kommenden Bahnstrecke mit der durch das Ennstal weiter in den Süden führenden Linie dar. Das größte Bauwerk dieser Strecke ist die Brücke über die Donau. Die Bauarbeiten daran begannen im Jänner 1870 und waren am 15. 5. 1872 abgeschlossen. Die Erprobung fand am 6. 6.1872 statt. Auf der eingleisigen Strecke wurde am 6. 11. 1872 der Güterverkehr und am 2. 12. 1872 der Gesamtverkehr aufgenommen.
Wie viele Bahngesellschaften machten auch KEB und KFJB von der Staatsgarantie reichlich Gebrauch, so daß der Staat die Übernahme des Betriebes und des Eigentums der Bahn beabsichtigte. Bei der Strecke Gaisbach-Wartberg - Mauthausen - St. Valentin, die der KEB gehörte, wurde ab 1. 1. 1884 der Betrieb und ab 24. 6. 1884 das Eigentum an der Gesellschaft durch den Staat übernommen. Aufgrund dieser Maßnahmen wurde zum Zeitpunkt der Eröffnung der Lokalbahnstrecke jeweils die gesamte Strecke durch den Staat betrieben. Den Betrieb der neuen Strecke führte die KEB.
Heute existiert diese Strecke nicht mehr.
Erwähnt sollen noch der geplante Wiederaufbau der Strecke Gaisbach-Wartberg - Mauthausen werden. Dieses Projekt ist jedoch noch weit von einer Realisierung entfernt.
Von Peter Wegenstein, Textauszug aus der Buchserie "Bahn im Bild" Nr. 85 "Die Bahn durch die Wachau" mit freundlicher Genehmigung des Verlages Peter Pospischil, Wien.