Der m3-Beiwagen 5400

Der Beiwagen 5400 wurde von der Grazer Waggonfabrik erbaut, im Jänner 1929 an die Gemeinde Wien - Städtische Straßenbahnen abgeliefert und gehörte der 200 Einheiten umfassenden Type m3 an. Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch um den 5397 der im Jahre 1946 in 5400 umgezeichnet wurde. Der Grund hierfür scheint banal und lag in der irrtümlichen Skartierung des kriegsbeschädigten 5400, der anstatt des eigentlich vorgesehenen 5397 der Verschrottung zum Opfer viel. Um das Mißgeschick zu vertuschen zeichneten findige Straßenbahner den Wagen einfach um und so feierte der 5397 seine Auferstehung als 5400. An den Wagenpapieren ging dieser Umstand allerdings spurlos vorüber und diese wurden bis zur Ausmusterung im Jahre 1979 weitergeführt.

Somit sind über den Einsatz und Umbauten vor 1946 keine verläßlichen Daten bekannt.

Im Zuge seines langen Lebens erfuhr er diverse Umbauten und Modernisierungsmaßnahmen von denen hier nur die wichtigsten genannt seien:

Sept. 1957

Ersatz der Brems- und Lichtsteckdosen durch 10-polige ELIN-Dosen und Ersatz der Dachschlußleuchten gegen Schlußleuchten an der Brustwand
Einbau von 4 Frischstromheizkörpern
Einbau einer Schienenbremseinrichtung

April 1961

Ersatz der Verglasung quer zur Fahrtrichtung durch Sicherheitsglas

Jän. 1971

Große Kastenausbesserung
Umbau der Innenraumverkleidung auf Maxplatten und Umbau der Innenbeleuchtung auf Leuchtstoffröhren
Ersatz der Flettner-Dachlüfter durch Stabeg-Lüfter

Der Einsatz im planmäßigen Linienverkehr endete am 23. Februar 1978 beim Betriebsbahnhof Gürtel auf der Linie D und mit 19. Jänner 1979 wurde die Ausmusterung aus dem Wagenpark der WStW-VB verfügt. Danach kam es zum Verkauf an den Verein WTF der von 1980 bis 1981 einen Sonderzugsverkehr auf der Wiener Straßenbahn führte. Im Zuge eines gescheiterten Museumsbahnprojektes im Wiener Raum gelangte der Wagen letztendlich sogar bis nach Purbach im Burgenland. Letztendlich wieder nach Wien zurückgekehrt wurde er einige Jahre vom Verein WTM bei Sonderfahrten eingesetzt.

Der Kauf durch den VEF und die Eingliederung in dessen historische Fahrzeugsammlung erfolgte im August 1996. Die jahrelange Abstellung unter freiem Himmel und die mangelnde Pflege beim Sonderzugseinsatz hatte unübersehbare Spuren hinterlassen.

Der Allgemeinzustand des Fahrzeuges machte somit eine gründliche Instandsetzung erforderlich, die sich unmittelbar an den Kauf anschloß. Um die Kosten für eine komplette Neulackierung einzusparen wurde der Wagen vorerst mit Ganzwerbung in den Manner-Firmenfarben, rosa Grund mit blauer und weißer Schrift, sowie Werbeplakaten versehen und verkehrt seit Dezember 1996 als passender Beiwagen zum Mannertriebwagen 4152.

Das Fahrzeug entspricht, mit Ausnahme der Ganzwerbung, im derzeitigen Erscheinungsbild dem Linieneinsatz zwischen 1971 und 1978 und weist folgende Kenndaten auf:

Höchstgeschwindigkeit:

40 km/h

Gesamtlänge:

11400 mm

Achsstand:

3400 mm

Eigengewicht:

8500 kg

Sitzplätze:

24

Stehplätze:

44