De M-Triebwagen 4134

M-Triebwagen 4134 mit den beiden k3-Beiwagen 1630 und 1627 als Linie J in der Maroltingergasse vor dem Betriebsbahnhof Ottakring am 9. Juli 1994. (Foto: Ing. Harald Baminger)
Ein denkwürdiges Datum in der Geschichte der Wiener Straßenbahn war der 22. Dezember 1978, an dem letztmalig ein ” offener Wagen “ im Linienverkehr zum Einsatz gelangte. Der in weiterer Folge vom VEF vor der Verschrottung bewahrte M-Triebwagen 4134 steht vor seiner letzten Tour als Linie D abfahrbereit in der Endstation Nußdorf. (Foto: Ing. Harald Baminger)

Der Triebwagen 4134 wurde von der Simmeringer Waggonfabrik erbaut, am 3. April 1929 an die Gemeinde Wien - Städtische Straßenbahnen abgeliefert und gehörte ebenfalls der 150 Einheiten umfassenden Type M an. Die ersten Einsätze erfolgten ab 31. Juli 1929 beim Betriebsbahnhof Ottakring.

Im Zuge seines langen Lebens erfuhr er diverse Umbauten und Modernisierungsmaßnahmen von denen hier nur die wichtigsten genannt seien:

Dez. 1938

Einbau von Fahrtrichtungsanzeigern

Okt. 1954

Ersatz der Brems- und Lichtsteckdosen durch 10-polige ELIN-Dosen und
Einbau von Schienenbremsschaltern     für die Versorgung von Neubaubeiwagen
Einbau einer Batterievorerregung in den Bremsstromkreis
Ersatz der alten Blitzschutzeinrichtung durch Kathodenfallableiter
Umbau der     Innenbeleuchtung auf Leuchtstoffröhren

März 1957

Einbau einer Schienenbremseinrichtung

Dez. 1960

Ersatz der Verglasung quer zur Fahrtrichtung durch Sicherheitsglas und
Einbau von Frontscheiben mit Scheibenwischer

Okt. 1963

Einbau von 16-poligen ELIN-Dosen, eines 24V-Dosenweckers und von
Blinkerschaltern für  den Verkehr mit c2- bzw. c3-Beiwagen
Einbau von Doppelsandstreuern

Sept. 1970

Umbau der Innenraumverkleidung auf Maxplatten und Erneuerung des Innendaches mit Hartfaserplatten
Ersatz der Mittelsignale durch Zweisichtdachsignale

Es handelt sich dabei um den letzten Wagen dieser Type, der im planmäßigen Linienverkehr eingesetzt war und seine Abschiedsfahrt am 22. Dezember 1978 beim Betriebsbahnhof Gürtel auf der Einschublinie D absolvierte. Ab 19. Jänner 1979 erfolgte die Verwendung als Arbeitswagen unter der neuen Typenbezeichnung MH mit der Nummer 6329, bis zu seiner Ausmusterung aus dem Wagenpark der WStW-VB am 17. April 1981.

Der Kauf durch den VEF und die Eingliederung in dessen historische Fahrzeugsammlung fand im Juli 1981 statt. Die Wiederinbetriebnahme für den Verkehr in Sonderzügen konnte, nach einer vorangegangenen gründlichen Revision, im Oktober 1981 vorgenommen werden. Anfang 1992 wurde der Wagen einer Generalüberholung und einer Neulackierung unterzogen und präsentiert sich seitdem nicht nur technisch, sondern auch wieder optisch in einem ausgezeichneten Zustand.

Im derzeitigen Erscheinungsbild des Linieneinsatzes zwischen 1970 und 1978 weist das Fahrzeug folgende Kenndaten auf:

Antriebsleistung:

91,2 kW

 Höchstgeschwindigkeit:

40 km/h

Gesamtlänge:

11600 mm

Achsstand:

3600 mm

Eigengewicht:

14100 kg

Sitzplätze:

24

Stehplätze:

44