Der Triebwagen 711 wurde von SGP - Werk Simmering erbaut, am 15. März 1963 an die WStW-VB geliefert und gehörte der 50 Einheiten umfassenden Type F an. Zu diesem Zeitpunkt besaß er noch den, ursprünglich für den Einsatz als L4-Triebwagen vorgesehenen, Scherenbügel der Type SS 58. Als einziger F-Triebwagen gelangte er in diesem Zustand auch in Verkehr, wurde ab 19. März 1963 im Betriebsbahnhof Favoriten stationiert und von der Abteilung Ew zu ausgedehneten Erprobungs- und Meßfahrten herangezogen. Noch vor dem Einsatz im Linienverkehr vollzog sich im November 1964 im SGP - Werk Simmering die Angleichung an die Fahrzeuge der zweiten Bauserie und ein Halbscherenstromabnehmer der Type HS 64 gelangte zum Aufbau. Die ersten Einsätze im Linienverkehr erfolgten ab 15. April 1965 beim Betriebsbahnhof Floridsdorf.
Im Laufe seines relativ kurzen Daseins wurden folgende Umbaumaßnahmen vorgenommen:
Nov. 1964 | Angleichung an die zweite Bauserie bei SGP - Werk Simmering |
Okt. 1970 | Einbau eines E-Weichenstellschalters Anpassungen für den schaffnerlosen Beiwagenbetrieb |
Juni 1973 | Große Kastenausbesserung Entfall des Zierspitzes und Änderung der Blinkerleuchten Einbau einer großen rahmenlosen Frontscheibe |
Dies scheint auf den ersten Blick kaum erwähnenswert, doch änderte sich das Aussehen durch den Entfall des Zierspitzes und nach dem Einbau der großen rahmenlosen Frontscheibe augenfällig.
Der Einsatz im planmäßigen Linienverkehr endete im Juni 1996 beim Betriebsbahnhof Speising auf der Linie 62 und mit 29. Juni 1996 wurde die Ausmusterung aus dem Wagenpark der WStW-VB verfügt.
Der Kauf durch den VEF und die Eingliederung in dessen historische Fahrzeugsammlung fand im November 1996 statt. Daran schloß sich umgehend eine gründliche Instandsetzung und die Aufarbeitung des Fahrgastraumes, wobei auch wieder zahlreiche originale Ausrüstungsgegenstände zum Einbau gelangten. Die offizielle Wiederinbetriebnahme für den Verkehr in Sonderzügen fand im Rahmen der 190. VEF-Sonderfahrt am 8. März 1997 statt. Bis zum Frühjahr 1998 konnten, aus Ersatzteilbeständen, auch wieder die ursprünglichen Falttüren, sowie die charakteristische Frontscheibe mit der Lüftungsklappe eingebaut und somit ein wichtiger Schritt zum Rückbau in den Zustand der Sechzigerjahre getätigt werden.
Im derzeitigen Erscheinungsbild des Linieneinsatzes zwischen 1973 und 1980 weist das Fahrzeug folgende Kenndaten auf:
Antriebsleistung: | 120 kW |
Höchstgeschwindigkeit: | 40 km/h |
Gesamtlänge: | 19890 mm |
Eigengewicht: | 21400 kg |
Sitzplätze: | 36 |
Stehplätze: | 73 |