Die Strecke

Die Taurachbahn des Club 760 beginnt dort, wo die Murtalbahn endet, beim MtB-Streckenkilometer 65,650, einige hundert Meter oberhalb des Raiffeisen-Anschlußgleises von Tamsweg. An der Übergangsstelle befindet sich ein Sperrschuh, dessen Schlüssel von der StLB verwahrt wird und der im Bahnhof Tamsweg hinterlegt ist. Bei durchgehenden Fahrten StLB - Club 760 und umgekehrt muß also immer erst ein Landesbahn-Bediensteter den Sperrschuh öffnen.

Nach dem neuen Pachtvertrag ist eine Einfahrt jederzeit möglich, wenn bestimmte Auflagen, wie der Einbau von Weichen und die Errichtung eines Bahnsteigs, erfüllt werden. Wann dies der Fall sein wird, ist noch offen, da der Taurachbahn derzeit keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um die genannten Bedingungen erfüllen zu können.

Vom Sperrschuh führt das Gleis zuerst über eine kleine Brücke und dann mitten durch Wiesen bis zur ehemaligen Haltestelle "St. Andrä/Wölting". Hier bestand früher einmal eine Anschlußbahn zu einem Betrieb der Schwarzenberg'schen Administration, die nach Streckenstillegung abgetragen wurde. Mit der Anschlußweiche wurde nun eine Umsetzmöglichkeit für den Museumsbahnbetrieb geschaffen, indem ein kurzes Stutzgleis verlegt worden ist.

Station "St. Andrä-Andlwirt". Foto: Markus Strässle

Die von Mauterndorf kommenden Züge halten oberhalb dieser Weiche in der Steigung. Dann wird die Garnitur festgebremst, die Lok rollt allein über die Weiche und setzt in das Stutzgleis zurück. Darauf rollen die Wagen, durch die Schwerkraft bewegt, über die Weiche und werden mit der Hand-Spindelbremse angehalten. Die Lok stößt dann aus dem Stutzgleis zurück und setzt sich wieder vorne an den Zug.

Nach der Abfahrt in "St. Andrä/Wölting" erklimmt der Zug gleich eine steile Rampe und fährt dann in einem Gleisbogen über die 1980 ziemlich beschädigte und längst wieder reparierte Brücke und erreicht kurz darauf die Station "St. Andrä-Andlwirt", benannt nach dem gleichnamigen Gasthaus. Es folgt die rund 700 Meter lange Neubaustrecke, die durch Grundzusammenlegungen und das Abtragen der alten Strecke notwendig geworden war.

Haltepunkt "Lintsching". Foto: W. Hojna-Leidolf

Über Weiden geht es dann dahin bis zum Haltepunkt "Lintsching".

Anschließend geht es vorbei an einer Kiesgrube, am Rande großer Felder und durch ein prächtiges Wandergebiet an einer Hügelkette entlang, bis kurz vor Mariapfarr die "Taurach" auf einer großen Brücke überquert wird.

Im Hintergrund links Mariapfarr. Foto: Markus Strässle.
"Ortsdurchfahrt" im Weiler "Pichl". Foto: Markus Strässle

Nach zwei Straßenübergängen folgt der zweigleisige Bahnhof "Mariapfarr". Nach Überqueren der schrankengesicherten Bundesstraße von Mariapfarr fährt der Zug durch ein sehr idyllisches Streckenstück, bei welchem die Bahn entlang der Taurach führt und im Weiler "Pichl" quasi eine "Ortsdurchfahrt" absolviert. Danach folgt die Fahrt entlang einem Feucht-Biotop und gleich anschließend die sogenannte "Gröbendorfer Steigung", mit welcher einige Höhenmeter gewonnen werden und die Station "Gröbendorf'.

Von dieser Haltestelle aus hat man dann einen schönen Ausblick auf das am anderen Talhang gelegene Dorf Mariapfarr mit seiner markanten Kirche. Im Hintergrund grüßen schneebedeckte Berggipfel.

Nach dem Haltepunkt "Gröbendorf'. erblickt der aufmerksame Betrachter eine Forellenzucht und wenig später einen großen Kinderspielplatz.

Es folgt eine Waldpartie, die vereinsintern gerne als "Märchenwald" bezeichnet wird, die allerdings auch einen recht beachtlichen Unterhaltsaufwand erfordert, da die Pflanzen in jenem Wald unerbittlich und zauberhaft schnell wachsen, besonders in der Nähe des Bahndamms . . .

Die Strecke zwischen den Alm-Weiden. Foto: Markus Strässle

Nach dem Wald folgt eine lange gerade Strecke zwischen Alm-Weiden und nun öffnet sich der Blick gegen das Schloß von Mauterdorf, das über dem gleichnamigen Ort regelrecht thront. Vorbei geht es an einem kleinen Ententeich, dem Segelflugplatz von Mauterndorf und dann erreicht der Zug die letzte Steigung zum Endbahnhof.

Die Station "Mauterndorf" ist dreigleisig angelegt und bietet den meisten für den Personenverkehr und für die Bauzugfahrten benötigten Fahrzeugen Platz. (Einige weniger benötigte Güterwagen sind in Mariapfarr hinterstellt.)

Mauterndorf stellt ein intaktes Ensemble einer klassischen Nebenbahn-Endstation dar, bestehend aus Bahnhofsgebäude, Güterschuppen, Gleiswaage, Lokschuppen mit kleiner Werkstatt und Kohleschuppen.

Interessant ist die beim Bahnhofsgebäude unter der Veranda angebrachte Erinnerungstafel an die Bahneröffnung 1894.