Der Club 760
Der Verein der Freunde der Murtalbahn, wurde beim Jubiläum zum 75-jährigen Bestehen dieser Bahn 1969 gegründet. Der Name des Clubs ist abgeleitet von der Spurweite 760 mm der österreichischen Schmalspurbahnen.
Anfänglich hatte der Club vor allem ideelle Ziele, das heißt, durch Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation von Veranstaltungen die Murtalbahn, ihre Dampflokomotiven und ihre Bummelzüge einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und so einen wesentlichen Beitrag zum Bestehen dieser Schmalspurbahn zu leisten.
Schon bald wurden die Aufgaben erweitert und als wegen des durchschlagenden Erfolgs der "Dampfbummelzüge" auf der Murtalbahn ein empfindlicher Wagenmangel auftrat, begann der Club 760 nach Abhilfe zu suchen.
1970 wurde von den ÖBB der Personenwagen Bi/s 3665 und von der Zillertalbahn der ehemalige Bi/s 563 der Salzkammergut-Lokalbahn erworben. Beide sind vom Club 760 renoviert und zunächst der Murtalbahn zum Einsatz in den Dampfbummelzügen als "Bi-37" und "Bi-38" überlassen worden. Heute rollen sie auf der Taurachbahn.
Im Jahr 1973 kam die deutsche Heeresfeldbahnlokomotive "699.01 " (Typ KDL 11 ) zum Club 760 (Bild 2). Sie führte später bis zur Indienststellung der 298.56 (U-56) die Dampfzüge auf der Taurachbahn.
1977 tauschte der Club drei Vierachser, die er als Geschenk aus der Schweiz erhalten hatte, mit den StLB gegen den historischen Personenwagen C-202 (C-60). Der Buffetwagen "Bi-39" ist aus einem 1984 von den ÖBB erworbenen Personenwagen umgebaut worden.
Weitere vom Club 760 erworbene Personenwagen haben ihren Weg zur "Stainzerbahn" und zur "Feistritztalbahn" gefunden. Eine beachtliche Lokomotivsammlung ist im Museum Frojach untergebracht, das neben dem Bahnhof Frojach der Murtalbahn steht.
Die 1979 vom Club 760 als Hauptgesellschafter gegründete "Taurachbahn-Studiengesellschaft m.b.H. (seit 1983 "Taurachbahn-Gesellschaft m.b.H.) konnte 1982 mit den StLB eine Pachtvertrag über die aufgelassene Teilstrecke Tamsweg-Mauterndorf der Murtalbahn abschließen und so die Strecke retten.
In den Jahren 1983 bis 1986 wurde das Gleis der nunmehrigen "Taurachbahn" in einen betriebssicheren Zustand gebracht.
Die größte Leistung bestand dabei in der völligen Neutrassierung der Strecke westlich von St. Andrä, die durch Grundstückszusammenlegungen nötig geworden war. Seit der feierlichen Eröffnung der Taurachbahn im Juli 1988 wird an den Wochenenden der Sommermonate ein fahrplanmäßiger Dampfzugbetrieb durchgeführt.
Weitere größere Gleiserneuerungen fanden in den Folgejahren statt, ebenso größere Erhaltungsarbeiten an den Brücken und Durchlässen. Bis jetzt wurden schon über drei Kilometer Gleis der Taurachbahn durch Vereinsmitglieder neu verlegt.