Eine Fahrt mit der Steyrtalbahn
Die Station Garsten, an der elektrisch betriebenen Ennstallinie St. Valentin - Kleinreifling gelegen, war der Ausgangspunkt der Steyrtalbahn. Hier befand sich die Zugförderungsstelle mit Heizhaus Werkstätte, Drehscheibe und Lokbehandlungsanlagen. Den Bahnhof verließen die Züge vor der prächtigen Kulisse des 1787 aufgelassenen Benediktinerstiftes. In engen Kurven und stark ansteigend führte die Bahn zur Haltestelle Sarning hinauf, um bald danach den Lokalbahnhof von Steyr zu erreichen, heute der Ausgangspunkt der Museumsbahn. Aus dem früheren Gütermagazin entstand in den letzten Jahren durch die Initiative der ÖGEG eine Lokremise. Die Drehscheibe vor dem alten Heizhaus wurde 1987 von Garsten hierher verlegt. Im Abschnitt Garsten - Steyr-Lbhf. liegen seit 1984 keine Gleise mehr.
Vielleicht bleibt bis zur Abfahrt des Zuges noch Zeit zu einem Bummel durch die Altstadt Steyrs. Selten hatte eine Stadt dieses Glück, daß die bauliche Schönheit der Altstadt in einem reizvollen Kontrast mit der Erholungslandschaft der Umgebung steht und in keiner Weise von der Industrie dabei beeinträchtigt wird. Steyr bietet einen "Spaziergang durch die Jahrhunderte".
Die Bahn wendet sich nun in westliche Richtung und fällt dabei stark ab. Oberhalb der Haltestelle Unterhimmel-Christkindl steht die weltberühmte Wallfahrtskirche Christkindl. Am 31. 5. 1708 wurde der Grundstein zur heutigen Kirche gelegt. Carl-Antonio Carlone begann den Bau welcher von Jakob Prandtauer zu Ende geführt wurde. Das Zentrum des sehenswerten Hochaltars bildet ein Fichtenstamm mit der Christkindl-Figur.
Fortan führt die Schmalspurbahn durch Wiesen, Waldstücke oder über eine enge Trasse zwischen Fluß und Felswänden. Am Haltepunkt Pergern befindet sich ein weiteres, kleines Heizhaus, das ebenfalls durch die ÖGEG erhalten wird. Hier zweigte früher die Flügelstrecke nach Bad Hall ab, deren Brückenköpfe am Steyrufer noch sichtbar sind. Pergern ist wie auch die nachfolgenden Bahnhöfe Neuzeug, Letten und Aschach ein beliebter Ausgangspunkt zahlreicher Wanderwege.
Eine bemerkenswerte Konstruktion ist die etwa 80 Meter lange Stahlgitterbrücke, über welche die Bahn bei Waldneukirchen auf das andere Flußufer wechselt. Hier wie auch an der Station zuvor (Sommerhubermühle) fanden früher, als die Steyrtalbahn noch in voller Blüte stand, umfangreiche Holzverladungen statt. In Waldneukirchen errichtete die ÖGEG 1985 eine Lokremlse.
In Grünburg endet heute die Museumsbahn. Neben dem Streckenende steht ein original erhalten gebliebenes Heizhaus. Von der klimatisch begünstigten Gemeinde ausgehend führen Wanderwege bis zu einer Höhe von 1200m mit herrlichen Aussichtspunkten zu den Hochalpen.
Früher ging es über eine enge Trasse zwischen Häuserzeilen und der Steyr weiter. Auf dem gegenüberliegenden Flußufer erhebt sich der Ort Steinbach. Teils dicht an der Steyr entlang, teils durch weite Wiesen erreichte die Bahn über Unterhaus, Haunoldmühle und Leonstein eine weitere Zwischenstation: Molln. Dieser Bahnhof - mit kleinem Heizhaus und Ladegleisen ausgestattet - hatte für den Güterverkehr eine beträchtliche Bedeutung (Holz, Schotter). Wenig später nahm die Steyrtalbahn Hochgebirgscharakter an. Die beiden Viadukte über den Plangraben (51m lang) und den Steyrdurchbruch (76m lang) waren Zeugen der ersten Entwicklungen des Stahlbetonbrückenbaus. In Klaus an der seit 1977 elektrisch betriebenen Pyhrnbahn endete die Schmalspurbahn vor dem Empfangsgebäude. Hier befanden sich Umladeanlagen für den Güterverkehr.
Die bedeutendsten Gleisanschlüsse bestanden zuletzt in Sommerhubermühle (Sägewerk mit Mühle) Waldneukirchen (Sägewerk), Haunoldmühle (Papierfabrik) und Molln (Forstverwaltung und Lagerhausgenossenschaft). Der kleinste Krümmungsradius betrug 60m, die maximale Steigung 25 Promille und die zulässige Achslast nur (was sich sehr negativ auf die Bahn auswirkte) 6,5 Tonnen.
Interessant ist auch noch, daß noch bis in die 30er Jahre hinein Planungen für ein Verbindungsgleis von Steyr-Lokalbahn zum Staatsbahnhof und (alternativ hierzu) für den Umbau des Abschnitts Garsten - Steyr-BBÖ zu einem Dreischienengleis bestanden, um den Fahrgästen die Wartezeiten zu verkürzen bzw. zu erleichtern. Die Einwände der BBÖ-Generaldirektion machten schließlich diese Planungen zunichte.
GARSTEN:
Das ist der Ausgangspunkt der Steyrtalbahn. Hier ist die Unterhaltswerkstätte der Steyrtalbahn.
Der Bahnhof dient gleichzeitig der elektrisch betriebenen Strecke St. Valentin-Kleinreifling und für die dampfbetriebene Steyrtalbahn.
Sehenswürdigkeiten: Das seit 1787 aufgelassene Kloster beherrscht das Ortsbild, die Gründung geht auf das Jahr 1082 zurück. Seine Blütezeit erlebte das Kloster unter dem später heiliggesprochenen Abt Berthold.
Die 1677 bis 1685 erbaute Kirche gehört zu den bedeutendsten Schöpfungen des österreichischen Barock und ist ein charakteristisches Werk der Künstlerfamilie CARLONE.
STEYR-LOKALBAHNHOF (früher Steyrdorf):
Selten hat eine Stadt wie Steyr das Glück, daß die bauliche Schönheit der Altstadt in einem reizvollen Kontrast mit der Erholungslandschaft der Umgebung steht und in keiner Weise von der Industrie dabei gestört wird.
Steyr bietet einen "Spaziergang durch die Jahrhunderte".
UNTERHIMMEL-CHRISTKINDL:
Oberhalb der Haltestelle steht die berühmte Wallfahrtskirche CHRISTKINDL.
Am 31. Mai 1708 wurde der Grundstein zur heutigen Kirche gelegt. Carl Antonio Carlone begann den Bau, der von Jakob Prandtauer zu Ende geführt wurde.
Das Zentrum des sehnswerten Hochaltars bildet ein Fichtenstamm mit der Christkindl - Figur.
Weihnachtspostamt.
PERGERN:
war bis 1966 der Abzweigbahnhof für die Strecke nach Sierning - Bad-Hall. Von hier führt ein Wanderweg entlang der Steyr zurück in die Stadt Steyr.
NEUZEUG:
Neuzeughammer-Amboss Werk, sehr bekannte Messer- und Stahlwarenfabrik.
LETTEN:
Zweigbetrieb der Steyr-Daimler-Puch AG.
ASCHACH a/d Steyr:
Liegt etwa 20 Minuten entfernt von der Haltestelle auf einer Hochterrasse.
Interessante Pfarrkirche mit einer Muttergottes um 1500. Von Aschach führt ein Wanderweg nach Steyr.
GRÜNBURG:
Der Ort ist im romantischen Steyrtal gelegen. Von dieser klimatisch begünstigten Gemeinde gibt es reichliche Wandermöglichkeiten bis zu einer Höhe von 1200 m, mit herrlichen Aussichtspunkten in die Hochalpen.
MOLLN:
im windgeschützten und nebelfreien Mollner Becken gelegen, umrahmt von bewaldeten Bergen der nördlichen Kalkalpen. Erholsame Talwanderungen.
Im Frühling weithin sichtbare Narzissenwiesen. In Molln gibt es die einzige Erzeugungsstätte für MAUL - TROMMELN (kleine Musikinstrumente) der Welt.
In diesem Ort ist auch die größte Sportschuhfabrik der Welt zu Hause, die DACHSTEIN-Schuhfabrik.
Winterurlaubern steht ein ausgedehntes Schigelände und 3 Schlepplifte zur Verfügung.
STEYRDURCHBRUCH:
Hier zwängt sich der Steyrfluß durch eine sehr enge Schlucht.
Herrlicher Blick von einem hohen Viadukt. Der "Wienerweg" führt ins Kremstal zur Burg ALTPERNSTEIN.
FRAUENSTEIN:
Der Ort liegt am gegenüberliegenden Flußufer auf einem Hügel, der das nun wieder breiter gewordene Tal beherrscht.
Die kleine, 1488 vollendete, gotische Wallfahrtskirche birgt die berühmte SCHUTZMANTELMADONNA aus dem Jahre 1515, die dem Meister Gregor Erhard zugeschrieben wird.
KLAUS:
Endpunkt der Steyrtalbahn. Hier trifft die Steyrtalbahn die Pyhrnbahn (Kremstalbahn) Linz - Selzthal - Graz. Der Ort Klaus liegt in einer waldreichen Erholungslandschaft.
Die Burgruine aus dem 11. Jhdt. und das Schloß Klaus aus dem 16. Jhdt. grüßen herab. Im Sommer finden im Schloß Klaus Konzerte bei Kerzenlicht statt. Möglichkeiten für die Wildwassersportler und Angler sind ebenso vorhanden wie ein Schwimmbad.