Der Betrieb
Signale befanden sich nur in den Einfahrten von Molln und Garsten. Ansonsten regelten bei Zugkreuzungen Trapeztafeln zusammen mit Pfeifsignalen die Einfahrt. Eine automatische Blinklicht- und Schrankenanlage befand sich nur am Bundesstraßenübergang bei Agonitz. Alle anderen Wegübergänge wurden durch Stopschllder gesichert.
Bis 1944 waren die Züge mit Friktionsbremsen der Bauart Schmidt ("Schnürlbremse") ausgerüstet. Bei dieser Bremsart führt ein Hanfseil unterhalb der Wagenkästen über die ganze Zuglänge. Hiermit konnte der Heizer manuell unterhalb der Wagen befindliche Gewichtsstücke hochheben und dadurch Bremsbacken lösen. Die Friktionsbremse gewährleistete zusätzliche Sicherheit, da der Zug automatisch gebremst wurde, sobald das Seil riß. Die Güterzüge wurden hingegen handgebremst, wozu Bremser auf den ganzen Zug verteilt waren, die in ihren kleinen luftigen Bremserhütten einen ungemütlichen Dienst verrichteten. Anstelle der anfälligen Friktionsbremse wurden schließlich alle Fahrzeuge mit Saugluftbremsausrüstung versehen.
Wie gesagt fand während des 1. Weltkriegs für die Österreichische Waffenfabriksgesellschaft ein Rollschemelbetrieb statt, der nach Kriegsende wieder aufgegeben wurde, da die Sicherheit nicht gegeben war. Schon in den 30er Jahren kamen Planungen zur Wiedereinführung auf und wurden auch nach dem 2. Weltkrieg noch lange durchdiskutiert. Die hohen Kosten, die durch die Erweiterung des Lichtraumprofils, der Rollwagenbeschaffung und der Oberbauverbesserung entstanden wären, kam es nie zur Verwirklichung dieses Vorhabens und somit mußten die Güterwagen weiterhin händisch oder per privaten Bockkränen umgeladen werden.