Gelenktriebwagen 746

Gelenktriebwagen Type F
Betriebsnummer 746
Beschafft von der Unternehmung: Wiener Stadtwerke - Verkehrsbetriebe
Gebaut von: Simmering-Graz-Pauker, Werk Simmering

Nachdem die 110 Neubau-Triebwagen der Type ”L4“ (siehe Twg. 576) ausgeliefert waren, wurde eine Nachfolgeserie über weitere 50 Stück L4-Triebwagen bestellt.

Während des Baues dieser Wagen wurde die Personalknappheit der Wiener Verkehrsbetriebe derart dramatisch, daß man sich entschloß, anstatt der zweiachsigen Wagen eine Gelenkwagenserie anzuschaffen.

Die in Bau befindliche Serie wurde umgeplant und die zum Teil schon fertigen und zur Auslieferung bereitstehenden L4-Triebwagen 611 - 660 mußten umgebaut werden. Das Heck der Wagen wurde abgeschnitten und dafür ein neu konstruierter Nachläufer ”angehängt“. So entstand die etwas kuriose Bauart eines Gelenkwagens, der einen Bugteil mit starren Achsen, jedoch einen Heckteil mit Drehgestell hat.

Die Type F hatte die Nummerngruppe 701 - 750.

Als Besonderheit bekamen die letzten zehn F-Triebwagen (741 - 750) grüne Sitzplatten anstatt der sonst gebräuchlichen braunen Sitze.

Die Triebwagen der Type F konnten auch einen Beiwagen der Type ”l3“ mitnehmen, womit bei nahezu gleicher Zuglänge mit einem L4-l3-l3 - Dreiwagenzug ein Schaffner eingespart werden konnte. Nachdem die l3-Beiwagen auch noch mit Einrichtungen für schaffnerlosen Betrieb ausgestattet wurden, war für einen F-l3 - Zug nur mehr ein Schaffner notwendig. Eingesetzt waren die F-Triebwagen im Solobetrieb auf den Linien N, 5, 29, 31, 31/5, 32, 37, 42 und 62, mit Beiwagen verkehrten sie normalerweise nur auf den Linien N, 31, 32, 132, 231 und 331.

Die ”F“ waren die letzten Personentriebwagen der Wiener Straßenbahn, die mit Kurbelfahrschaltern und mechanischer Kurbelhandbremse bedient wurden. Der Museumswagen 746, führte die Abschiedsfahrt am 28. Juni 1996 durch, am nächsten Tag gehörte er schon dem Museumswagenstand an.

Technische Daten:

Gesamtlänge:

19,1 m

Radstand:

3,3 m / 1,8 m

Gewicht:

21,5 t

Antrieb:

Zwei Tatzlagermotoren á 60 kW (Type ”WD 641“)

Bremseinrichtungen:

Handbremse auf Bremstrommeln wirkend, Kurzschlußbremse, Magnetschienenbremse

Gelenktriebwagen 4301

Gelenktriebwagen der Type D
Betriebsnummer 4301
Beschafft der Unternehmung: Wiener Stadtwerke - Verkehrsbetriebe
Gebaut von: Gräf & Stift

Der Wagen 4301 war der erste Gelenktriebwagen Österreichs. Zu seinem Bau wurden die Fahrgestelle von zwei alten Stadtbahnbeiwagen (n1 5782 und n1 5784) verwendet. Die beiden neu gebauten Wagenkastenteile wurden durch ein schwebendes Gelenk der italienischen Firma "Savigliano" verbunden.

Der Fahrschalter war ursprünglich für wahlweise Hebel- oder Kurbelbedienung eingerichtet, im Betrieb wurde allerdings nur der Hebel verwendet.

Der Gelenktriebwagen 4301 wurde erstmals am 17. Februar 1958 auf der Linie 71 eingesetzt. Er hatte damals noch schwache Motoren, die bald gegen stärkere getauscht wurden.

Nach dem Muster des Prototypwagens wurden in den Jahren 1959/1960 noch 15 fast gleichartige Wagen angeschafft.. Sie hatten die Typenbezeichnung "D1" und die Betriebsnummern 4302 bis 4316. Augenfälligster Unterschied zwischen den Typen D und D1 war eine dreiteilige Hecktüre bei der Type D1.

Die sehr schwerfälligen Fahrzeuge waren in der Folge ausschließlich im Bahnhof Währing beheimatet, wo sie auf den Linien 41, 42, 9 und E2 verwendet wurden. Obwohl ursprünglich der Betrieb mit einem c2- oder c3-Beiwagen vorgesehen war, wurden die Typen D und D1 immer nur als Solotriebwagen eingesetzt.

Der Prototypwagen D 4301 stand bis 1974 im Personenverkehr.

Gesamtlänge:

21,3 m

Radstand:

3,6 m / 6,9 m / 3,6 m

Gewicht:

28,9 t

Antrieb:

Vier Tatzlagermotoren à 46 kW (Type "WD 571")

Bremseinrichtung:

Handbremse, direkte und indirekte Hardy-Druckluftbremse auf Klötze wirkend, Kurzschlußbremse, Magnetschienenbremse

Rekonstruktionszustand: 1958