Triebwagen 273

Triebwagen der Type D
Betriebsnummer 273
Beschafft der Unternehmung:    Bau- und Betriebsgesellschaft für städtische Straßenbahnen in Wien
Gebaut von: Waggonfabrik Ringhoffer (1900)

Die "Bau- und Betriebsgesellschaft" mußte für die schnelle Expansion des elektrischen Straßenbahnnetzes rasch Triebwagen beschaffen. Es blieb keine Zeit für die Entwicklung grundlegend neuer Fahrzeuge, man konnte nur bestehende Konstruktionen zeitgemäß verändern. So wurden Wagenkasten der Type "C" nachempfunden, die jedoch kürzer ausgeführt waren, weiters beschaffte man die bewährten "Fachwerkfahrgestelle", wie sie in der Type "B" verwendet wurden.
Diese Kombination konnte nun als Type "D" in den Jahren 1899 und 1900 von den Waggonfabriken Simmering, Ringhoffer und Nesselsdorf in 300 Exemplaren (Betriebsnummern 101-400) hergestellt werden.

Diese kleinen D-Triebwagen wurden bereits in den Jahren 1924 und 1925 teils in Triebwagen der Type "D1" (siehe Wagen 314) und teils in Beiwagen "d2" (siehe Wagen 5032 und 5064) umgebaut, die restlichen verkehrten noch bis 1931.

Aus dem vorhandenen Wagenkasten eines "d2"-Beiwagens (Nummer 5025) und einem ebenfalls vorhandenen bauartgleichen Fachwerkfahrgestell der Grazer Straßenbahn soll demnächst wieder ein "D"-Triebwagen mit der Betriebsnummer 273 entstehen.

Rekonstruktionsziel: 1900

Triebwagen 314

Triebwagen der Type D1
Betriebsnummer 314
Beschafft von der Unternehmung: Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen
Gebaut von der Waggonfabrik Simmering im Jahr 1925

Die "Bau- und Betriebsgesellschaft für städtische Straßenbahnen in Wien" beschaffte in den Jahren 1899 und 1900 insgesamt 300 kleine Triebwagen mit offenen Plattformen mit der Typenbezeichnung "D" und den Betriebsnummern 101 - 400. Diese Wagen hatten ursprünglich drei ungleich große Fenster pro Seitenwand, die später zu fünf gleich großen Fenstern umgebaut wurden. In einem "Fachwerkfahrgestell" waren die beiden Achsen mit einem Radstand von 1,8 Metern untergebracht.

Als in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg schon genügend "große" Triebwagen (H, K, L..) vorhanden waren, sollten die vielen kleinen Fahrzeuge der Anfangszeit ausgeschieden werden. Aus den noch gut erhaltenen Wagenkästen der D-Triebwagen wurden aber "neue" Fahrzeuge geschaffen. Die Fachwerkfahrgestelle von 100 Wagen wurden durch Lenkachsen mit 2,4 Metern Achsabstand ersetzt und die offenen Plattformen bekamen eine kobelartige Verglasung. Diese Wagen bekamen die Typenbezeichnung D1 und die Nummerngruppe 301 - 400. In weiterer Folge wurden die Wagen aus Gewichtsgründen zum Großteil auf den Linien über die alte, schwache Reichsbrücke verwendet. Nach deren Ersatz durch eine neue Kettenbrücke im Jahr 1937 war das Aufgabengebiet der D1 fast völlig weggefallen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde dann ein Großteil der Wagen zu Schneepflugwagen umgewidmet, einige wurden verkauft oder mußten kriegsbedingt ("Reichsleistungsgesetz") an andere Betriebe abgegeben werden.

Der Museumswagen 314, der als D-Triebwagen die Nummer 161 hatte, brachte nach dem aktiven Dienst in Wien eine abwechslungsreiche Geschichte hinter sich: Er wurde im Jahr 1942 an die Straßenbahn Baden bei Wien verkauft (Wagennummer 314 bzw. 77), wo er bis zur Einstellung dieser Straßenbahn im Jahr 1951 Dienst leistete. Von der Lokalbahn Wien-Baden übernommen, wurde er mit einem Benzinmotor und einem Generator ausgestattet, um forthin als fahrdrahtunabhängiger, benzinelektrischer Hilfswagen 10.02 (später 1002 bzw. 02) für Oberleitungsreparaturen verwendet zu werden. Nach der Inbetriebnahme eines neuen derartigen Fahrzeuges (Wagen 07) wurde der 02 im Jahr 1976 ausgeschieden und für Museumszwecke zurückgestellt. In den Jahren 1995 bis 1997 erfolgte dann an dem Fahrzeug, das zuletzt nur mehr "wrackartiges" Aussehen hatte, eine grundlegende Rekonstruktion, wobei der Wagen 314 seither wieder vollkommen betriebsbereit ist.

Der erste Einsatz im neuen Glanz erfolgte bei der großen 100-Jahr-Parade am 20. September 1997.

Technische Daten:

  • Gesamtlänge: 8,58 m
  • Radstand: 2,4 m
  • Gewicht: 8,8 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren á 25 kW
  • Bremseinrichtungen: Handbremse auf acht Klötze wirkend, elektrische Kurzschlußbremse.

Rekonstruktionszustand: 1925

Triebwagen 345

Triebwagen der Type G4
Betriebsnummer 345
Beschafft von der Unternehmung: Wiener Verkehrsbetriebe
Gebaut von: Simmering-Graz-Pauker, Werk Simmering

Da im Zweiten Weltkrieg Wagen-Neuanschaffungen nahezu unmöglich waren, Rekonstruktionen aber durchgeführt werden konnten, baute die Simmeringer Waggonfabrik im Jahr 1944 neue Wagenkasten auf alte Untergestelle von Triebwagen der Type "G" (siehe Wagen Nr. 777).

Die neuen Wagen hatten wegen der geringen Wagenbreite noch Längsbänke, waren aber schon mit Tonnendach und für sitzenden Fahrer ausgestattet. Die ersten Wagen hatten auch Magnetschienenbremsen, die aber bald ausgebaut werden mußten, da die filigrane Wagenkonstruktion die Belastung bei Notbremsungen mit der Schienenbremse nicht aushielt.

Eine Nachlieferung von 18 Wagen erfolgte im Jahr 1948 bereits von der Firma "Simmering-Graz-Pauker"; damit umfaßte die Type "G4" insgesamt 50 Fahrzeuge (Betriebsnummern 301-350). Die "G4" waren hauptsächlich auf den Linien 5, 33, 44, 57 und 61 eingesetzt.

Der Wagen 345 wurde auf das Fahrgestell des ehemaligen "G" 546 aufgebaut, er wurde 1949 in Betrieb genommen. Nach dem Einsatz im Personenverkehr wurde der 345 bis zur Übernahme in den Museumswagenstand zum Hilfstriebwagen "GL" 6345.

  • Gesamtlänge 11,0 m
  • Radstand 3,6 m
  • Gewicht 12,2 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 38 kW (Type "D 78 w")
  • Bremseinrichtung: Handbremse auf Klötze wirkend, Kurzschlußbremse

Rekonstruktionszustand: 1950

Triebwagen 432

Triebwagen der Type T2
Betriebsnummer 432
Beschafft von der Unternehmung: Wiener Stadtwerke - Verkehrsbetriebe
Gebaut von: Lohnerwerke (1956)

Im Wiederaufbauprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch Fahrgestelle von alten Wagen mit neuen Wagenkasten ausgestattet. Da die Fahrgestelle der schon altersschwachen "T"-Triebwagen (Fahrgestelle aus dem Jahr 1912) noch gut brauchbar waren, wurden darauf im Jahr 1954 vorerst 18 Zweirichtungswagen Type "T1" (siehe Wagen 401) und in den Jahren 1955 und 1956 noch 29 Einrichtungswagen der Type "T2", Betriebsnummern 419-447 (später 421-449), aufgebaut.
Technisch gesehen waren diese kleinen Triebwagen gegenüber den zu dieser Zeit bereits existierenden Großraumwagen ein Rückschritt, Umbauten konnten jedoch rascher fertiggestellt werden als Neubaufahrzeuge.

Die Triebwagen "T2" waren vom 22. Mai 1956 bis zum 19. Mai 1982 im Personenverkehr. Sie waren dabei hauptsächlich mit den Großraumbeiwagen "c2" und "c3", auf einigen Strecken aber auch ohne Beiwagen unterwegs. Mit den zweiachsigen "I"-Beiwagen verkehrten sie jedoch nur sehr selten.
Der T2-Triebwagen 426 war der erste Wiener Straßenbahnwagen, der mit einem "Halbscherenstromabnehmer" ausgestattet wurde. Im Laufe der Jahre bekamen dann fast alle "T2" diese Halbscherenstromabnehmer.

Der Museumswagen 432 wurde 1956 auf dem Fahrgestell des "T" 432 aufgebaut und kam nach seiner Ausscheidung aus dem Personenwagenstand im Jahr 1982 zum Museum.

  • Gesamtlänge 11,3 m
  • Radstand 3,3 m
  • Gewicht 14,3 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 60 kW (Type "WD 641")
  • Bremseinrichtung: Handbremse auf Klötze wirkend, elektrische Kurzschlußbremse,
  • Magnetschienenbremse

Rekonstruktionszustand: 1970

Triebwagen 777

Triebwagen der Type G
Betriebsnummer 777
Beschafft von der Unternehmung: Bau- und Betriebsgesellschaft für städtische Straßenbahnen in Wien
Gebaut von: Grazer Waggonfabrik (1901)

Für die Elektrifizierung der Pferdetramwaylinien und für den weiteren Ausbau des Straßenbahnnetzes beschaffte die "Bau- und Betriebsgesellschaft für städtische Straßenbahnen in Wien" in den Jahren 1900 bis 1902 insgesamt 400 Triebwagen der Type "G". Durch die Verwendung von "Lenkachsen" (Verschiebbarkeit der Achsen in Längsrichtung +/- 15 mm, in Querrichtung +/- 13 mm) konnte der Radstand gegenüber den bisher gebauten Triebwagen auf das Doppelte (= 3,6 m) vergrößert werden. Wagenkasten und Plattformen konnte man daher sehr geräumig gestalten.

Auch die "Neue Wiener Tramwaygesellschaft" beschaffte im Jahr 1902 insgesamt 120 Wagen der gleichen Bauart. Mit 520 Exemplaren war die Type "G" damit die stückmäßig größte Wagenserie, die je für eine einzige Stadt gebaut worden war.

Die Wagenkasten hatten ursprünglich nur sechs Fenster, die Plattformen waren offen ausgeführt. Im Laufe der Jahre wurden alle Wagen mit acht Fenstern ausgestattet und die offenen Plattformen wurden verschlossen. Dabei wurde von 1926 bis 1929 die herkömmliche Umbauform gewählt, in den Jahren 1929 und 1930 wurde jedoch bei 368 Wagen die charakteristische "Kobelverglasung" angewendet.

Diese, beim Wagen 777 ersichtliche Kobelverglasung war schneller und billiger zu montieren, die schräge Scheibe mußte eingebaut werden, damit für Fahr- und Handbremskurbel genügend Platz war.

  • Gesamtlänge 10,5 m
  • Radstand 3,6 m
  • Gewicht 11,5 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren a 38 kW (Type "D 78 w")
  • Bremseinrichtung: Handbremse auf Klötze wirkend, Kurzschlußbremse

Rekonstruktionszustand: 1930

Triebwagen 2003

Triebwagen der Type G2
Betriebsnummer 2003
Beschafft von der Unternehmung: Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen
Gebaut von der Grazer Waggonfabrik

Der Wagen 2003 zeigt einen ehemaligen "Exkursionswagen" im Zustand der späteren Verwendung im normalen Linienverkehr.

Die Inbetriebnahme des Wagens, der damals die Betriebsnummer 2101 hatte, erfolgte am 20. November 1909. Am 17. Juni 1913 wurden alle Exkursionswagen in die Nummerngruppe 76 - 82 unmnumeriert, wobei der bisherige Wagen 2101 die Nummer 80 bekam.

Nachdem die Fahrten "Rund um Wien" eingestellt worden waren, wurde auch der Exkursionswagen 80 zu einem normalen Personentriebwagen (mit Längsbänken im Wageninneren) umgebaut, wobei er am 31. August 1925 die Typenbezeichnung G2 und die Betriebsnummer 2003 erhielt. Mit seinen vier großen Bogenfenstern war er aber auch weiterhin als ehemaliger "Exkursionswagen" erkennbar.

Die ursprünglich offenen Plattformen wurden schließlich im Jahr 1931 in den jetzigen Zustand umgebaut.

Nach dem Ende seines aktiven Personenwagendienstes wurde der Triebwagen 2003 am 15. Juni 1966 noch zum Hilfstriebwagen GL 6302 umgewidmet.

Am 12. April 1970 wurde der ehemalige Exkursionswagen 2101  80  2003  6302 in den Museumswagenstand aufgenommen.

Technische Daten:

  • Gesamtlänge: 10,8 m
  • Radstand: 3,6 m
  • Gewicht: 12,3 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 46 kW (Type "WD 571")
  • Bremseinrichtungen: Handbremse auf 8 Klötze wirkend, elektrische Kurzschlußbremse.

Rekonstruktionszustand: 1955

Triebwagen 2051

Triebwagen der Type G2
Betriebsnummer 2051
Beschafft von der Unternehmung: Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen
Gebaut von: Grazer Waggonfabrik

Da sich die Triebwagen der Type "G" (siehe Wagen 777) sehr gut bewährten, wurden in den Jahren 1906/1907 von der Grazer und der Simmeringer Waggonfabrik insgesamt 96 Triebwagen (Betriebsnummer 2005-2100) ähnlicher Konzeption als Type "G2" geliefert. Die Plattformen wurden gegenüber der Type "G" geräumiger gestaltet und anstelle der Längsbänke in den "G"-Triebwagen wurden Quersitze eingebaut. Eine Ausnahme bildete nur der Triebwagen 2078, der als Schauobjekt auf der Mailänder Weltausstellung des Jahres 1906 diente und Längsbänke hatte.
Auch die Wagen der Type "G2" hatten ursprünglich offene Plattformen, die erst in den Jahren 1928 bis 1931 verglast wurden.

Die Triebwagen der Type "G2" verkehrten bis 1967 auf nahezu allen Wiener Straßenbahnlinien solo, mit einem und auch mit zwei Beiwagen.

Der Museumswagen 2051 bekam seine Plattformverglasung im Jahr 1929. Im Jahr 1967 wurde er aus dem Personenwagenstand ausgeschieden und noch drei Jahre als Hilfstriebwagen verwendet. Seit 1970 ist er im Museumswagenstand.

  • Gesamtlänge 10,8 m
  • Radstand 3,6 m
  • Gewicht 12,3 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 46 kW (Type "WD 571")
  • Bremseinrichtung:    Handbremse auf Klötze wirkend, elektrische Kurzschlußbremse

Rekonstruktionszustand: 1950
Rekonstruktionsziel: 1960

Triebwagen 2103

Triebwagen der Type G3
Betriebsnummer 2103
Beschafft von der Unternehmung: Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen
Gebaut von: Grazer Waggonfabrik

Im Anschluß an die Triebwagenserien G (siehe Wagen 777) und G2 (siehe Wagen 2051) wurden im Jahr 1909 noch 49 Triebwagen der Type "G3" (Betriebsnummern 2102-2150) von der Grazer Waggonfabrik gebaut. Sie unterschieden sich von den "G2"-Triebwagen in der um 10 cm breiteren Ausführung des Wagenkastens und einer anderen Anordnung der Einstiege auf den Plattformen.

Wie alle anderen Triebwagen, die vor 1910 gebaut worden waren, hatten auch die G3 ursprünglich offene Plattformen. Im Laute der zwanziger und dreißiger Jahre bekamen alle offenen Triebwagen geschlossene Plattformen, wobei im Jahr 1923 an zwölf Triebwagen der Type G3 (Betriebsnummern 2102-2110 und 2112-2114) ein Plattformverbau mit Schiebetüren anstatt mit Klapptüren angebracht wurde. Mit diesen Wagen wollte man einen "Einmannbetrieb" auf schwach frequentierten Linien einführen. Es blieb damals beim Wunsch, der personalsparende "Einmannbetrieb" konnte erst fast fünfzig Jahre später, im Jahr 1972, eingeführt werden.

Der Museumswagen 2103 wurde im Jahr 1966 zum Hilfstriebwagen "GL" 6181 umnumeriert. Er wird seit dem Jahr 1970 zum Museumswagenstand gezählt.

Der Wagen 2103 steht derzeit noch nicht für die Besichtigung zur Verfügung, da er erst im Laufe der nächsten Jahre rekonstruiert wird.

  • Gesamtlänge 10,8 m
  • Radstand 3,5 m
  • Gewicht 12,4 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 46 kW (Type "WD 571")
  • Bremseinrichtung: Handbremse auf Klötze wirkend, elektrische Kurzschlußbremse

Rekonstruktionsziel: 1925

Triebwagen 2215

Triebwagen der Type H
Betriebsnummer 2215
Beschafft von der Unternehmung: Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen
Gebaut von: Simmeringer Waggonfabrik (1910)

In den Jahren 1910 und 1911 wurde die erste Triebwagentype, die bereits vom Werk aus mit geschlossenen Plattformen gebaut wurde - die Type "H" - beschafft. Die großen Plattformen hatten getrennte Aus- und Einstiege, die Schiebetüren zum Wageninneren waren zweiteilig ausgeführt.

Die in den Anfahr- und Bremswiderständen erzeugte Wärme wurde erstmals in Heizkörpern unter den Sitzen verwertet.

Die Type "H" (Betriebsnummern 2151-2280) konnte aufgrund der für die damaligen Verhältnisse hohen Motorleistung "große" Dreiwagenzüge mit Beiwagen der Typen "k'" oder "k2" auch über steigungsreiche Strecken führen.

Erwähnenswert sind sieben H-Triebwagen, die in den Jahren 1943 bis 1948 im Rahmen der kriegsbedingten "Reichsleistungsgesetze" an die Düsseldorfer Straßenbahn verliehen waren.

Der Museumswagen 2215 wurde im Jahr 1962 zum Hilfstriebwagen HP 6061 umnumeriert, er gehört seit 1970 zum Museumswagenstand.

  • Gesamtlänge 10,5 m
  • Radstand 3,6 m
  • Gewicht 13,2 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 38 kW (Type "D 88 w")
  • Bremseinrichtung: Handbremse auf Klötze wirkend, elektrische Kurzschlußbremse

Rekonstruktionszustand: 1920

Triebwagen 2380

Triebwagen der Type K
Betriebsnummer 2380
Beschafft von der Unternehmung: Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen
Gebaut von: Simmeringer Waggonfabrik (1913)

Die erste Wiener Triebwagenserie mit "Tonnendach" war die Type "K", die in den Jahren 1912 bis 1915 von den Waggonfabriken Graz, Simmering, Nesselsdorf und Stauding sowie von der Hauptwerkstätte der städtischen Straßenbahnen in 262 Exemplaren (Betriebsnummern 2281-2542) gebaut wurden. Als der Doppelstocktriebwagen "E" 452 ausgeschieden wurde, bekam dessen Untergestell einen K-Wagenkasten aufgesetzt. Dieses Fahrzeug wurde sodann im Jahr 1930 als 263. K-Triebwagen mit der Betriebsnummer 2543 in Betrieb genommen.

Die sehr zweckmäßige K-Type war im Laufe ihrer sechzigjährigen Betriebszeit (1912-1972) auf allen Wiener Linien eingesetzt und wegen ihrer robusten Bauweise bei Personal und Fahrgästen sehr beliebt.

Im Laufe der Jahre wurden viele zeitgemäße Um- und Zubauten (Wagenkastenerneuerungen, Einbau von Schienenbremsen, Leuchtstoffröhren, mehrpoligen Elektrokupplungsdosen, Zweisichtdachsignalen ...) an den Wagen vorgenommen, die deren Erscheinungsbild wesentlich veränderten (siehe Wagen Nummer 2283).

Der Museumswagen 2380 wurde nach seiner "Dienstzeit" im Personenverkehr noch als Hilfstriebwagen (Type "SH", Betriebsnummer 6205) verwendet. Im Jahr 1974 kam er in den Museumswagenstand, um daraufhin von der Zentralwerkstätte der Verkehrsbetriebe nahezu in den Originalzustand zurückversetzt zu werden.

  • Gesamtlänge 10,7 m
  • Radstand 3,6 m
  • Gewicht 13,7 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 39 kW (Type "GDTM 13")
  • Bremseinrichtung: Handbremse auf Klötze wirkend, elektrische Kurzschlußbremse

Rekonstruktionszustand: 1920

Triebwagen 2606

Triebwagen der Type L1
Betriebsnummer 2606
Beschafft der Unternehmung: Gemeinde Wien - städtische Straßenbahn
Gebaut von: Grazer Waggonfabrik

Die in den Jahren 1918 bis 1921 gelieferte Triebwagentype "L" hatte zwar einen der Type "K" ähnlichen Wagenkasten, jedoch ein eigenes, schweres Fahrgestell.

Die Abfederung des Wagenkastens auf dem Fahrgestell erfolgte durch zwei Federgruppen, die aber zu kurz bemessen waren, sodaß die Wagen einen besonders harten Lauf hatten.

In den Jahren 1929 und 1930 wurden 53 der insgesamt 90 "L"-Triebwagen einem Umbau unterzogen, bei dem das eigene Fahrgestell entfernt und der Radstand von 3100 mm auf 3600 mm vergrößert wurde. Diese Umbauwagen bekamen die Typenbezeichnung "L'". In den Jahren 1938 bis 1944 wurden dann noch die restlichen "L" verbessert, indem man das Fahrgestell verkürzte und nur mehr eine, dafür aber weichere Federgruppe einbaute. Diese Wagen wurden zur Type "L2".

Der Museumswagen 2606 wurde im Jahr 1921 als "L" 2606 gebaut und im Jahr 1929 zum "L1" umgebaut. Er war bis 1972 im Personenverkehr und kam danach zum Museumswagenstand.

  • Gesamtlänge 10,9 m
  • Radstand 3,6 m
  • Gewicht 12,8 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 46 kW (Type "WD 571")
  • Bremseinrichtung:    Handbremse auf Klötze wirkend, elektrische Kurzschlußbremse, Magnetschienenbremse

Rekonstruktionszustand: 1965

Triebwagen 4082

Triebwagen der Type M
Betriebsnummer 4082
Beschafft von der Unternehmung: Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen
Gebaut von:    Fahrgestell = Simmeringer Waggonfabrik, Wagenkasten = Lohnerwerke

Der Triebwagen 4082 präsentiert sich in dem Zustand, in dem die "M"-Triebwagen nach verschiedenen zeitgemäßen Um- und Zubauten viele Jahre das Stadtbild Wiens prägten.

Besonders die gummigefaßte Frontscheibe, das Zweisicht-Dachsignal und die mehrpolige Elektro-
Kupplungsdose veränderten das Erscheinungsbild der M-Triebwagen.

Die Type M wurde nach mehr als fünfzigjähriger Einsatzzeit im Personenverkehr außer Betrieb genommen. Der letzte M-Triebwagen (Nr. 4134) verkehrte am 22. Dezember 1978 auf der Linie D.

Mit dem Einziehen dieses Wagens endete in Wien die Ära der Straßenbahn mit offenen Türen, das Zeitalter des "ambulanten" Schaffners und der Schleifringfahrschalter im Personenverkehr.

Im Lastenverkehr verwendete man einige Wagen - nunmehr als Type "MH" bezeichnet - noch bis 1986.

  • Gesamtlänge 11,6 m
  • Radstand 3,6 m
  • Gewicht 14,1 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 46 kW (Type "WD 571")
  • Bremseinrichtung:    Handbremse auf Bremstrommel an der Motorankerwelle wirkend ("Getriebebremse"), elektrische Kurzschlußbremse, Magnetschienenbremse

Rekonstruktionszustand: 1970

Triebwagen 4153

Triebwagen der Type P
Betriebsnummer 4153
Beschafft von der Unternehmung: Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen
Gebaut von: Simmeringer Waggonfabrik

Nachdem die vorzüglich gelungene Triebwagentype "M" (siehe Wagen 4078 und 4082) ausgeliefert war, wollte man die erfolgreiche Konstruktion noch verbessern.

Die Simmeringer Waggonfabrik lieferte daher im Jahr 1929 Musterwagen verbesserter Versionen (Typen P, P1 und P2), die sich aber alle nicht bewährten.

Die beiden Wagen der Type "P" (Wagennummern 455 und 456) hatten ein dreiachsiges Fahrgestell des schweizerischen Systems "Buchli", das von der Lokomotivfabrik Winterthur geliefert wurde. Die Mittelachse war seitenverschiebbar und trug die beiden Fahrmotoren. Durch die Verschiebung der Mittelachse im Gleisbogen stellten sich die beiden außenliegenden Achsen radial ein.

Die Wagenkasten waren wie bei der Type "M1" (siehe Wagen 4151) mit einem Stahlgerippe ausgestattet, nur konnte im Gegensatz zu den "M" und "M1" die Stufe zum Wageninneren entfallen, da kleinere Räder eingebaut waren.

Nach vielen Schwierigkeiten mit dem Lenk-Fahrgestell - die Wagen waren von 1939 bis 1949 abgestellt wurden die beiden "P" im Jahr 1949 auf Zweiachser umgebaut. Gleichzeitig wurden sie auch mit Nockenfahrschaltern für sitzenden Fahrer eingerichtet.

Der Museums-P mit der ursprünglichen Betriebsnummer 455 wurde im Jahr 1956 auf die Nummer 4153 umnumeriert, seit 1971 ist er im Museumswagenstand.

Dieser Wagen wird erst nach seiner Restaurierung in der Ausstellung gezeigt.

  • Gesamtlänge 11,6 m
  • Radstand 3,6 m
  • Gewicht 14,3 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 61 kW (Type "EMa 60/600")
  • Bremseinrichtung:    Handbremse auf Klötze wirkend, elektrische Kurzschlußbremse, Magnetschienenbremse

Rekonstruktionsziel: 1965

Triebwagen 4160

Triebwagen der Type P2
Betriebsnummer 4160
Beschafft von der Unternehmung: Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen
Gebaut von: Simmeringer Waggonfabrik (1930)

Wie die Wagen der Typen M' und P (siehe Wagen 4151 und 4153) wurden auch die beiden Triebwagen der Type "P2" als Musterwagen zur "Verbesserung" der Wagenserie "M" gebaut.

Die "P2" (Betriebsnummern 461 und 462) bekamen als Änderung Motoren, deren Getriebe nicht wie normal ein einfaches, sondern ein doppeltes Vorgelege hatten. Da kleinere Räder als bei der Type M eingebaut waren, konnte die Stufe von der Plattform zum Wageninneren entfallen.

Die Anordnung des doppelten Vorgeleges entsprach nicht den Erwartungen, der Antrieb des Wagens 462 wurde daher im Jahr 1952 auf eine normale Bauart abgeändert, wobei auch Einrichtungen für sitzenden Fahrer und Nockenfahrschalter eingebaut wurden.

Im Jahr 1956 bekamen die Wagen 461 und 462 die neuen Betriebsnummern 4159 und 4160. Der Museumswagen 4160 ist seit 1971 im Museumswagenstand.

  • Gesamtlänge 11,6 m
  • Radstand 3,6 m
  • Gewicht 14,1 t
  • Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren à 59 kW (Type "GDTM 1303")
  • Bremseinrichtung:    Handbremse auf Bremstrommeln an der Motorwelle wirkend ("Getriebebremse"), elektrische Kurzschlußbremse, Magnetschienenbremse

Rekonstruktionszustand: 1965

Triebwagen 4208

Triebwagen der Type Z
Betriebsnummer 4208
Beschafft von der Unternehmung: Wiener Verkehrsbetriebe
Gebaut von: Third Avenue Transit System

Die Triebwagen der Serie 626 bis 685 der New Yorker Straßenbahn wurden 1939 gebaut. Sie fuhren in Manhattan, in der Bronx und auf der Crosstown-line.

Nach Auflassen der New Yorker Straßenbahn im Jahr 1948 wurden 42 Wagen im Rahmen des Marshall-Planes im Dezember 1948 nach Wien verkauft.

Die Wagen gelangten 1949 nach Wien. Nach den Adaptierungsarbeiten wurden sie ab 13. März 1950 als Type Z mit den Betriebsnummern 4201 bis 4242 auf den Linien 331, 132, 217 und 17, später auch auf der Linie 11, eingesetzt.

Die "Amerikaner" waren bei Fahrgästen und Personal wegen des großen Platzangebotes (46 Sitzplätze, 47 Stehplätze) und der gepolsterten Sitze sehr beliebt. Ein großer Nachteil der Wagen war jedoch das Fehlen von Schienenbremsen. Außerdem konnten die "Z" wegen ihrer Überbreite nicht freizügig im Wiener Straßenbahnnetz eingesetzt werden.

Der letzte Betriebstag der Type "Z", an dem auch der Museumswagen 4208 verkehrte, war der 5. September 1969.

  • Gesamtlänge 13,0 m
  • Radstand im Drehgestell 1,6 m
  • Drehgestellmittenabstand 6,5 m
  • Gewicht 17,5 t
  • Antrieb: Vier Taglagermotoren a 30 kW (Typen "GE 265" bzw. "W 510 A")
  • Bremseinrichtung: Handbremse und indirekte Druckluftbremse auf Klötze wirkend, Kurzschlußbremse

Rekonstruktionszustand: 1969