Einleitung


Offener Wagen am Anfang der neugebauten Strecke. (Foto: Robert Schrempf)
Deutlich erkennbar die originalgetreu mit Flacheisen beschlagenen Holzschienen. (Foto: Robert Schrempf)

Die Holz- und Eisenbahn
Die erste Überlandbahn des europäischen Festlandes wurde von der k. k. priv. ersten Eisenbahn-Gesellschaft als Pferdeeisenbahn errichtet.
Die Wagen wurden auf hölzernen, mit Flacheisen belegten Schienen von Pferden gezogen. Sie besaß die ungewöhnliche Spurweite von 1106 mm.
Als Bauführer zeichneten Franz Anton Ritter v. Gerstner und Matthias Schönerer.
Die Bahnlinie wurde am l. August 1832 zwischen Budweis und Urfahr in Betrieb genommen und sollte den Gütertransport zwischen Moldau und Donau leistungsfähiger machen.
Im Jahre 1835 wurde die Strecke über die 13jochige hölzerne Donaubrücke nach Linz und 1836 bis nach Gmunden verlängert.
Die Streckenlänge zwischen Budweis und Linz betrug 128,&5 km und von Linz nach Gmunden 67,93 km. Die Hauptfracht auf der Bahn war das Salz aus dem Salzkammergut. Der Personenverkehr hatte gemessen am Gesamtverkehr nur geringe Bedeutung.
Am 15. Dezember 1872 verkehrte der letzte von Pferden gezogene Zug zwischen Urfahr und Lest bzw. Freistadt.

Der Ort
Der beschauliche Ort Rainbach liegt inmitten der sanften, hügeligen Landschaft des Mühlviertels ca. 7 km nördlich des bekannten mittelalterlichen Städtchens Freistadt und ca. 15 km von der tschechischen Grenze entfernt.
Die 46 Kilometer von Linz bewältigt man schnell mit dem Auto über die Mühlkreisautobahn (A7) und weiter über die gut ausgebaute Bundesstraße.
Die Anreise mit der Summerauerbahn ist übrigens sehr zu empfehlen, erstens ist die Verbindung relativ schnell und mehrmals täglich und zum zweiten führt die Bahnlinie große Strecken parallel zur ehemaligen Trasse der Pferdeeisenbahn, man sieht immer wieder interessante historische Baurelikte.
Mit Gasthäusern und Jausenstationen ist Rainbach sehr gut bestückt und hat einige gastronomische Schmankerl zu bieten.
Ein heißer Tip: Der Roßknödel und der Schwellenstein!
Weitere touristische Schmankerl von Rainbach sind das einzigartige Wäschepflege-Museum, eine Station der Museumsstraße, und der sagenumwobene Heidenstein.

Die Menschen
Die Leute, die sich hier in Kerschbaum um Ihr Wohlergehen kümmern, haben eines gemeinsam - sie alle sind mit Leib und Seele mit der Pferdeeisenbahn verbunden!
Heimische Bauern mit ihren Pferden stellen die "Zugmaschinerie" für die Pferdeeisenbahn.
Die Damen der Gaststätte, die Museumsführerinnen, die Kutscher, ja sogar der fleißige Herr, der ständig die Geleise kehrt, sie alle sind Einheimische dieser Region des Mühlviertels.
In historische Gewänder gekleidet machen sie die Zeitreise perfekt! Diese historischen Kostüme sind wie könnte es anders sein - nach historischen Originalvorlagen von einer Mühlviertler Schneiderin handgefertigt!
Man sollte sich die Möglichkeit nicht entgehen lassen, selbst in solch ein Kostüm zu schlüpfen - ein Foto macht Ihren Ausflug zur unvergeßlichen Erinnerung!

Die Spurensuche
Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto - für jeden gibt es ausgearbeitete Touren zu historischen Plätzen  der Pferdeeisenbahn.
Die wohl beeindruckendste Brücke ist die Edlbrucker Brücke. Auch dazu gibt es Infos.

Museum und Museumsbahn
Betriebs- und Öffnungszeiten:
Mai - Oktober an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10.00 -- 16.00 Uhr
zusätzlich im Juli und August an Werktagen von 14.00 -- 16.00 Uhr
Gruppen ab 15 Personen gegen Voranmeldung jederzeit
Anmeldung: Telefon und Fax (07949) 6800

"Freunde der Pferdeeisenbahn"
Der Verein wurde 1992 gegründet.
Oberstes Vereinsziel ist die Erhaltung noch vorhandener Bauwerke der ersten österreichischen Überlandbahn, der Pferdeeisenbahn Budweis - Linz - Gmunden.
Dabei ist man an einer Zusammenarbeit mit allen an dieser Bahn Interessierten in Österreich und im benachbarten Tschechien bemüht.
In der Jahren 1993 bis 1995 erfolgte die Außensanierung des historischen Stationsgebäudes in Kerschbaum. Am 28. Juni 1995 war der Spatenstich zur originalgetreuen Errichtung eines ca. 500 m langen Trassenstückes und der Sanierung der ehemaligen Stallungen.
Nach einem Jahr konnte auf dem ersten Streckenteil am 28. Juni 1996 der Museumsfahrbetrieb mit zwei nachgebauten Wagen aufgenommen werden.
Am selben Tag wurde im ältesten Pferdestall des Stationsgebäudes die erste Ausbaustufe des Pferdeeisenbahnmuseums eröffnet. Auch wurde das erste Bahnhofsgasthaus des europäischen Kontinentes provisorisch wieder in Betrieb genommen.
Bis zum Jahre 2000 sollen die Sanierungs- und Ausbauarbeiten am Stationsplatz Kerschbaum abgeschlossen sein. Geplant sind die Verlängerung der Trasse in Richtung Rainbach i. M. bzw. Summerau, der Weiterbau des Museums, die Errichtung eines Pferdeeisenbahn-Archives und die Umlegung des Bahnhofsgasthauses vom Museumsbereich in eigene Räumlichkeiten.
    
Unterstützt werden können die Vereinsvorhaben:
durch die Mitgliedschaft im Verein - Jahresmitgliedsbeitrag S 100,--
durch Finanzierung eines Schienen-Meters S 1.500,--
durch die Mitfinanzierung der Wagen - ein Sitzplatz S 20.000,--

Kontaktadresse:
Freunde der Pferdeeisenbahn
Museum & Gasthaus
Kerschbaum 61
A-4261 Rainbach im Mühlkreis
Telefon und Fax 0043 7949-6800