"Die Neue Naßdampf Tenderlokomotive"
Allgemeine Angaben
Baujahr: | 1952 |
Achsanordnung: | C |
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h |
Leistung: | 450 PSi |
Zylinder-Ø: | 470 mm |
Kolbenhub: | 540 mm |
Dienstgewicht: | 50,2 t |
Reibungsgewicht: | 50,2 t |
Länge über Puffer: | 9100 mm |
Treibrad-Ø: | 1000 mm |
Kesseldruck: | 15 bar |
Kohlvorrat: | 3 t |
Wasservorrat: | 9 m³ |
Lieferer: | Wiener Lokomotivfabrik AG, Werk Wien Floridsdorf |
Nach dem Beginn des 2. Weltkriegs war die Konstruktionsarbeit für Staatsbahnlokomotiven in der Floridsdorfer Lokomotivfabrik zum Erliegen gekommen. Zwar wurden auch für die Deutsche Reichsbahn noch zahlreiche Lokomotiven gebaut, die zugehörigen Pläne wurden jedoch von deutschen Werken übernommen.
Man beschäftigte sich daher mit der Entwicklung einer Typenreihe von Industrielokomotiven. Neben einer Bt (später KDL 8) und einer Dt (weiterentwickelte BBÖ-478) entstand auch eine Ct, die eine völlige Neukonstruktion war. Trotz der kriegsbedingten Einfachheit der Konstruktion geriet diese Lok ziemlich schwer. Infolge ihres hohen Achsdrucks von 17 Tonnen war sie nicht universell verwendbar und gelangte deshalb auch nicht in das Typenprogramm der Kriegsdampflokomotiven (KDL). Von April bis November 1943 wurden insgesamt 11 Stück dieser Ct-Lokomotiven an verschiedene Werkbahnen geliefert.
Als nach 1945 die Schoeller-Bleckmann-Stahlwerke in Mürzzuschlag Hönigsberg für ihre Werkbahn eine Normalspurlok benötigten, wendete man sich an die Floridsdorfer Fabrik und gab am 3. 10. 1951 eine normalspurige C-gekuppelte Naßdampf-Tenderlok in Auftrag. Dort holte man die Pläne für die Ct-lndustrielok wieder hervor und modifizierte sie entsprechend den nunmehrigen Bedingungen.
Die im Dezember 1952 fertiggestellte Lok (Fab.-Nr. 17689) wurde am 20. 1. 1953 nach Mürzzuschlag überführt und dort als "NEUE" in Betrieb genommen. Sie war gleichzeitig die letzte Dampflok, die nach eigenen Plänen in Österreich gebaut worden war (später gab es nur noch einige Exportaufträge für Indien nach englischen Konstruktionsplänen).
Die Schoeller-Bleckmann-Stahlwerke bestehen aus zwei Betriebsstätten, und zwar in Mürzzuschlag und in Hönigsberg. Beide Werke sind durch eine mehrere Kilometer lange Werkbahn miteinander verbunden, außerdem besteht ein Gleisanschluß zu den ÖBB. Seit 1952 besorgte die NEUE den Großteil des Verkehrs, unterstützt von der älteren und etwas schwächeren Werklok PHÖNIX. Als Ersatz für den ursprünglichen Rundschlot erhielt die NEUE im Februar 1959 einen Giesl-Ejektor.
Im Jahr 1981 hielt jedoch auch im Stahlwerk von Mürzzuschlag die Diesellok ihren Einzug. Die PHÖNIX wurde abgestellt und die NEUE diente noch bis zum Ablauf ihrer Fristen als Reserve. Nach Überwindung einiger Kinderkrankheiten konnte die Diesellok den Verkehr alleine bewältigen, sodaß die NEUE fortan ein Reservistendasein fristete. Am 11. 5. 1988 wurde sie schließlich an die ÖGEG abgegeben.
C-n2t Industrieloks der Typenreihe 1941 aus der Lokfabrik Floridsdorf:
- 9190/1943 Deutsche Sprengchemie Wolfrathshausen
- 9299-9301/1943 Sudetenländische Treibstoffwerke AG Brüx (Nr.6-8)
- 9305/1943 Riebeck'sche Montanwerke Concordia (Nr.VII)
- 9309-9310/1943 WIFO Berlin
- 9489/1943 Lagerhaus der Stadt Wien
- 9494/1943 Junkers Flugmotorenwerke
- 9500/1943 Riebeck'sche Montanwerke Kupferhammer
- 9606/1943 WIFO Berlin
- 17689/1952 Schoeller-Bleckmann-Stahlwerke Hönigsberg