Reihe 52

Die in Selzthal stationierte 52.3517 (noch mit Giesl-Ejektor) mit einem Erz-Leerwagenzug nach Hieflau in der Nähe von Gatterboden. (Foto: 9. April 1969, Heinz Albrecht)
Die Strecke Linz - Summerau war früher eine Domäne der Linzer 52er. Als die 52.1198 den Güterzug 45086 nach Summerau brachte (hier bei Lasberg - St. Oswald), hatte sie noch Windleitbleche und einen Kabinentender. (Foto: 7. April 1974, August Zopf)

Allgemeine Angaben

Baujahr:

1942 bis 1945

Achsanordnung:

1'E-h2

Zylinder-Ø:

600 mm

Kolbenhub:

660 mm

Länge über Puffer, L + T:

22975 mm

Gesamtachsabstand:

9200 mm

Treibrad-Ø:

1400 mm

Laufrad-Ø:

850 mm

Dienstgewicht:

130,0 t

Reibungslast:

75,1 Mp

Kesselüberdruck:

16 kp/cm²

Verdampfungsheizfläche:

177,83 m²

Überhitzerheizfläche:

63,7 m²

Rostfläche:

3,89 m²

Tender:

Reihe 9593 / 9793 (Kabinentender)

Wasservorrat:

30 m³ / 27 m³ mit Kabinentender

Kohlvorrat:

10,0 t

Höchstgeschwindigkeit:

80 km/h

Lieferer:

Berliner Maschinenbau AG, vorm. L Schwartzkopff, Berlin Wildau: 52.221, 52.580, 52.5995, 52.6084, 52.6134, 52.6288, 52.6312, 52.6407, 52.6428 = 9 Stk.
A Borsig, Berlin Tegel: 52.478 = 1 Stk.
Henschel & Sohn, Kassel: 52.739, 52.2325, 52.2374, 52.2425, 52.2428, 52.2436, 52.2437, 52.2438, 52.2813, 52.4415, 52.8000 = 11 Stk.
Oberschlesische Lokomotivwerke AG, Kattowitz, Werk Krenau: 52.836, 52.844, 52.855, 52.859, 52.4364, 52.5211 = 6 Stk.
Maschinenfabrik Esslingen, Esslingen am Neckar: 52.1098, 52.1442, 52.1591 = 3 Stk.
Deutsche Waffen und Munitionsfabriken AG, Werk Posen: 52.1198, 52.1209, 52.1227, 52.1238, 52.1337, 52.1339, 52.1340, 52.4550, 52.4552, 52.4557, 52.4558, 52.4559 = 12 Stk.
AG der Els. Maschinenbaugesellschaft, Graffenstaden: 52.1693 = 1 Stk.
Arn Jung Lokomotivfabrik GmbH, Jungenthal bei Kirchen a. d. Sieg: 52.3274, 52.3314, 52.3315, 52.3316, 52.3317, 52.3372 = 6 Stk.
Krauss-Maffei Ag, München-Allach: 52.3372, 52.3446, 52.3503, 52.3504, 52.3509, 52.3517, 52.3520, 52.3555, 52.3557, 52.3615, 52.3616, 52.3619 = 12 Stk.
Wiener Lokomotivenfabrik AG, Werk Wien Floridsdorf: 52.3681, 52.3812, 52.3816, 52.3817, 52.3879, 52.6794, 52.6819, 52.6841, 52.6845, 52.6900, 52.6947, 52.951, 52.6967, 52.6968, 52.6970, 52.6972, 52.7012, 52.7017, 52.7018, 52.7046, 52.7051, 52.7053, 52.7061, 52.7067, 52.7070, 52.7073, 52.7084, 52.7100, 52.7102, 52.7116, 52.7117, 52.7213, 52.7358, 52.7380, 52.7383, 52.7393, 52.7405, 52.7409, 52.7576, 52.7593, 52.7594, 52.7595, 52.7596, 52.7598, 52.7612, 52.7629, 52.7687, 52.7714, 52.7720 = 49 Stk.
Maschinenbau und Bahnbedarf AG, Potsdam (Orenstein & Koppel): 52.3943 = 1 Stk.
Maschinenbauanstalt F Schichau, Elbing/Westpreussen: 52.5795, 52.5804 = 2 Stk.
Skoda-Werke, Pilsen/CSSR: 52.7482 = 1 Stk.
52.221 bis 52.8000 = Gesamt 113 Stück

Die Güterzug-Schlepptenderlokomotive der Reihe 52

Viel ist schon über die unter dem Namen "Kriegslokomotive" weithin bekannte Reihe 52 geschrieben worden. Hier soll lediglich versucht werden, einen kurzen Abriß über die Entstehungsgeschichte zu geben und den Einsatz in Österreich darzustellen.

Nach der Gründung der Deutschen Reichsbahn im Jahre 1920 wurde versucht eine gewisse Vereinheitlichung in den vielfältigen Lokomotivpark zu bringen. Es entstanden in der Folge die sogenannten Einheitslokomotiven. In dieses Programm wurde 1937 auch die Reihe 50 aufgenommen, - eine 1E-h2 Güterzuglok. Der Beginn des 2. Weltkriegs brachte auch den Bau der Einheitslokomotiven allmählich zum Erliegen. Der zunehmende Mangel an Rohstoffen machte der Lokindustrie zu schaffen, andererseits verlangte der Krieg gegen Rußland der Reichsbahn immer höhere Transportleistungen ab, die nur durch Neubaufahrzeuge erbracht werden konnten.

Die Reihe 50 wurde daher konstruktiv vereinfacht und man griff auf Ersatzrohstoffe zurück, um die Produktion steigern zu können. Diese Loks wurden daher als 50 ÜK ( = Übergangskriegslokomotive) bezeichnet. Die erzielten Einsparungen waren aber noch zu gering und so entstand 1942 schließlich die Reihe 52. Diese Lok war auf eine Lebensdauer von lediglich 5 Jahren ausgelegt, dementsprechend konnte auch eine Vielzahl von Details einfacher konstruiert werden. Der Barrenrahmen wurde durch einen Blechrahmen ersetzt (die ersten 52er erhielten jedoch noch Barrenrahmen) und die Lager wurden vereinfacht. Zunächst verzichtete man auch auf die Windleitbleche, die jedoch ab Mitte 1943 wieder zum Einbau gelangten. Aus Frostschutzgründen wurde das Führerhaus geschlossen ausgeführt. Über 1000 Loks erhielten für den Einsatz in Rußland einen erhöhten Frostschutz.

Als Tender dienten zunächst auf Vorrat gebaute Tender der 50 UK, dann wurden 4-achsige Steifrahmentender produziert, ehe man zu dem am weitesten verbreiteten Wannentender überging. Erwähnenswert ist auch, daß 178 Maschinen mit einem Kondenstender geliefert wurden, der die Reichweite der Loks beträchtlich erhöhte.

Die Lokomotiven wurden von fast allen im Machtbereich des Deutschen Reiches befindlichen Lokfabriken gebaut. In Österreich war die Lokfabrik Floridsdorf an der Herstellung der 52er beteiligt. Außer an die Deutsche Reichsbahn wurden 52er auch nach Serbien, Kroatien, Rumänien und in die Türkei geliefert nach Kriegsende kamen weitere Neubauloks nach Polen Luxemburg, Belgien und Frankreich.

Die Verwendung der 52er vor allem auf den Kriegsschauplätzen im Osten führte nach Kriegsende dazu, daß zahlreiche Maschinen in den Besitz osteuropäischer Bahnverwaltungen gelangten. Viele wurden auch als sowjetische Beute nach Rußland gebracht und später an andere osteuropäische Eisenbahnen verkauft. Entgegen ihrer ursprünglich konzipierten Lebensdauer von lediglich 5 Jahren haben einige von ihnen bis heute überlebt und sind immer noch täglich im Einsatz. Anfang 1988 standen ehemalige 52er noch in der DDR, in Polen, in der Sowjetunion, in der Türkei sowie in Vietnam im Einsatz.

In Österreich befanden sich nach Kriegsende beinahe 800 Loks der Reihe 52. Ein Teil dieser Lokomotiven wurde von den sowjetischen Truppen nach Osten abgefahren. Bereits ab Sommer 1945 wurden insgesamt 200 Maschinen auf Ölfeuerung umgebaut, um dem drückenden Kohlemangel in Österreich zu begegnen. Nach der Einführung des neuen Bezeichnungsschemas befanden sich 270 (!) 52er und 37 der als Reihe 152 bezeichneten Barrenrahmenloks im Bestand der ÖBB.

Weitere Umbauten durch die ÖBB umfaßten die Umgestaltung von 125 Wannentendern in Kabinentender, die ein Dienstabteil erhielten und somit das Mitführen eines Dienstwagens in Güterzügen erübrigten. 136 Loks erhielten Giesl-Ejektoren, einige wurden auch mit einem Heinl-Mischvorwärmer ausgestattet.

Ein Teil der Barrenrahmenloks (Reihe 152) wurde ab 1968 an die Graz-Köflacher Bahn verkauft. Dort ersetzten sie die 56er vor den schweren Kohlenzügen und kamen bis zur Verdieselung auch gelegentlich vor Personenzügen zum Einsatz.

Eine weitere Privatbahn, die 52er einsetzte, war die GySEV. 1962 hatte die MÁV 100 ehemalige 52er von der Sowjetunion gekauft und als 520 eingereiht. 8 Stück gelangten später zur GySEV, die sie im Güterverkehr zwischen Sopron und Ebenfurth einsetzte, ehe auch sie der Verdieselung zum Opfer fielen.

Jahrelang waren die ÖBB-52er von den nichtelektrifizierten Strecken Österreichs nicht wegzudenken. Naturgemäß wurden sie vor allem im schweren Güterzugdienst eingesetzt, doch kamen sie auch wiederholt zu Schnellzugehren. In Oberösterreich waren die Kriegsloks zuletzt auf den Strecken durch das Gesäuse und auf der Pyhrnbahn eingesetzt. Für die Fahrt durch den Bosrucktunnel hatten einige sogar eine Rauchfangabdeckung erhalten. Nach der Verdieselung bzw. Elektrifizierung dieser beiden Strecken befuhren die Linzer 52er nur noch die Bahnlinie nach Summerau, bis auch diese einen Fahrdraht erhielt. Vor zahlreichen schweren Güterzügen waren auch Doppelbespannungen erforderlich.

Im Wiener Raum waren die 52er vor allem auf der Ostbahn und auf der Nordbahn zuhause. Auch bespannten sie zahlreiche Güterzüge auf den nichtelektrifizierten Strecken rund um Wien. Nach dem Abzug der Reihe 93 kamen sie zuletzt auch noch auf den Nebenbahnen des Weinviertels zum Einsatz. Das letzte Heizhaus, das 52er planmäßig einsetzte, war Straßhof. Neben den Strecken im Weinviertel wurden auch bis zuletzt Güterzüge auf der Nordbahn gefahren. Am 31. 12. 1976 ging mit dem Abschied der Reihe 52 aus dem Plandienst auch der Dampfbetrieb auf den ÖBB-Normalspurstrecken (mit Ausnahme der Erzbergbahn) zu Ende.

52.1198

Bei der ursprünglichen Bauverteilung der ersten Kriegslokomotiven (KDL1) wurde ein Auftrag über 250 Loks (52 1100-1349) an die Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG, Werk Posen (Cegielski) vergeben. Hierzu zählte auch die 52 1198, die am 27. 10. 43 von der DWM Posen an die Reichsbahn geliefert wurde. Endabnahmetag und Angaben über Übernahmefahrten sind im Betriebsbuch nicht vorhanden. Die ersten Einsätze der Lok lassen sich heute kaum noch nachvollziehen. Einziger Hinweis hierauf ist im Betriebsbuch der Vermerk "Bw Hohensalza".

Am 18. 1. 1945 stießen deutsche Truppen in Ungarn zwischen Plattensee und Bakony-Wald vor, jedoch mit wenig Erfolg. Anfang Februar 1945 erhielt die Heeresgruppe Süd einige Verbände von der Westfront zugeführt und am 6. März trat die 2. und 6. SS-Panzerarmee zwischen Platten- und Valence-See erneut zum Angriff an, doch war die Stoßkraft der abgekämpften deutschen Verbände am 14. März erschöpft.


Im Zuge dieser umfangreichen deutschen Truppenbewegungen und Nachschubtransporte gelangten ab Oktober 1944 zahlreiche G10 und erstmals auch 52er leihweise nach Ungarn. Die RBD Wien meldete am 28. 2. 1945 alleine 75 Leihmaschinen der Reihe 52, darunter auch die 52 1198. In einer weiteren Auflistung des GTrSO (General des Transportwesens Südost) vom März 1945 scheint die 52 1198 nicht mehr auf.

Per 4. 4. 1945 war ganz Westungarn in russischer Hand. Die Rote Armee stand vor Wien. Ungarn selbst hatte an 20. 1. 1945 mit der UDSSR einen Waffenstillstand geschlossen. Der Großteil der deutschen und italienischen Leihlokomotiven konnte nicht mehr nach Westen zurückgebracht werden. Die meisten verblieben in Ungarn oder bei den CSD als sowjetische Beute. Etliche tauchten überdies bei den JDZ auf.

Offensichtlich ist die 52 1198 diesen Kriegswirren entgangen, denn das Bw Wels vermerkte den Zugang per 20. 3. 1945. Die weiteren (bestätigten) Stationierungen:

  •     bis 31. 10. 56:    Wels
  •     bis 31. 05. 58:    Selzthal
  •     bis 21. 06. 58:    Bischofshofen
  •     bis 25. 05. 70:    Selzthal
  •     bis 27. 10. 78:    Linz

Der letzte Zug, den die 52.1198 bespannt hatte, dürfte die Lastprobefahrt am 29. 1. 75 von Knittelfeld nach Reichenfels und zurück mit einer Anhängelast von 275t gewesen sein. Im Anschluß daran wurde sie nach Selzthal gebracht und konserviert hinterstellt (ohne Umstationierung vor Linz). Sie ging dann in den Bestand der "strategischen Reserven" über, zunächst in Selzthal, dann in Bischofshofen.

Der Dampfkessel (Fab. -Nr. 16423) wurde 1943 von der Wiener Lokomotivfabrik AG in Wien-Floridsdorf angefertigt und in der 52 6970 am 26. 6. 1943 ausgeliefert. Im Dezember 1954 wurde er in die 152. 6729 im August 1961 in die 52. 862 und am 10. 9. 1970 schließlich in die 52.1198 eingebaut.

Mit der Auflösung der "strategischen Reserven" gelang es der ÖGEG, zwei weitere 52er zu erwerben, und zwar die 52.1198 am 15. 3. 1984 und die 52.4552 am 24. 5. 1984. Die 52.1198 befand sich in einem technisch sehr guten Zustand.

Sicherlich nicht ernst genommen wurden wir, als wir 1 Monat vor dem Arlbergbahn-Jubiläum zum Hinterstellungsort Bischofshofen kamen und sagten, daß die Lok uns gehöre und mit eigener Kraft zum Arlberg abdampfen solle! Wie erwartet (und auch durch eisernen Willen) konnte sie nach kleineren technischen Arbeiten sowie einigem Make-Up nach nur 9 Arbeitstagen von den ÖGEG-Mitarbeitern in Betrieb genommen werden. Am 20. 9. 1984 dampfte sie schließlich nach Landeck (als Ausstellungsobjekt).

52.3316

Die 52.3316 gehörte zu einem an die Lokfabrik Arnold Jung GmbH in Jungenthal bei Kirchen a. d. Sieg vergebenen Baulos von 250 Loks der Baureihe 52. Sie wurde am 5. 12. 1944 unter der Fabriknummer 11327 abgeliefert und nach einer Probefahrt am 6. 12. 1944 von Frankfurt-Höchst nach Limburg/Lahn u. z. abgenommen. Der Kessel stammte von der Zulieferfirma Franke-Werke AG in Bremen (Fab. -Nr. 1578/1944), der Tender von Wilhelm-Hermes-Stahlbau in Wuppertal-Wichlinghausen - Zweigwerk Rosbach/Sieg (Fab. -Nr. 7638/141). Am 7. 12. 1944 wurde von der Reichsbahndirektion Villach die "Urkunde über die Genehmigung zur Verwendung im Eisenbahnbetrieb" erteilt.

Die ersten Betriebstage lassen sich nur schwer rekonstruieren. Im "Betriebsbogen über die Verwendung, Leistung und Ausbesserungskosten im Bw" ist vermerkt: "Am 10. 12. 1944 von Frankfurt/Main zu . . . (St. Veit/Glan?) überführt. " Im Dezember 1944 war die Lok an 14 Tagen im Betrieb, 1 Tag betriebsfähig abgestellt und wegen eines Schadens wartete sie an 7 Tagen auf Aufnahme ins RAW. Bei einer Kilometerleistung von 3407 km verbrauchte sie 50t Kohle, Ausbesserungskosten: 298 RM. Es ist bekannt, daß die Lok infolge Flieger-Bordwaffenbeschusses im Januar 1945 abgestellt war. Die Kriegswirren hatten der 52.3316 bereits zugesetzt.

Im Januar 1945 wartete die Lok noch 3 Tage auf RAW-Aufnahme. Die nächsten 30 Tage befand sich die 52.3316 im RAW Knittelfeld, wo sie bis zum 2. 2. 45 wieder instandgesetzt wurde (nähere Einzelheiten sind hierüber nicht bekannt). Nach der Rückkehr war sie 25 Tage im Betrieb und legte dabei 4572 km zurück, war danach abermals kalt abgestellt (bis Mitte Mai) wurde im Bw mehrmals repariert und versah ab Juli 1945 ihren Dienst.

Fast 22 Jahre lang (9. 2. 45 - 17. 12. 66) war die Lok in St. Veit a. d. Glan beheimatet, kam dann nach Linz (bis 30. 6. 67) St. Valentin (bis 9. 10. 67), Attnang-Puchheim (bis 12. 7. 72), Wien Ost (bis 31. 12. 74) und schließlich nach Straßhof, wo sie bis zum 21. 7. 79 verblieb. Ab August 1972 wurde die Lok konserviert abgestellt, zur Rübenkampagne 1976 (Okt. -Dez. ) wieder reaktiviert, dann wiederum abgestellt.

Der derzeitige Kessel (DWM Posen 2584/1943) gehörte ursprünglich der Lok 52. 1177, die am 3. 2. 1944 an die neu aufgebaute Wehrmachts Verkehrsdirektion Italien (WVD Italien) in Verona verliehen wurde. Die Rückgabe erfolgte am 14. 3. 45 zum Bw Villach West. Über britischen Auftrag (am 3. 8. 45) mußten leihweise zehn 52er an die FS abgegeben werden, - so auch die 52. 1177. Am 19. 5. 1947 wurde sie mit dem vorgenannten Kessel ("im warmen Zustand, Luftpumpe schadhaft, Lichtmaschine fehlt, Inventar wird nachgeliefert. . . ") von der Italienischen Staatsbahn an die Österr. Staatseisenbahnen in Tarvis übergeben.

Der Kessel 2584 wurde ausgebaut und am 21. 11. 47 der HW Knittelfeld zugeführt. 1948 gelangte er aufgearbeitet in die 52.301, 1953 in die 52.3615, 1961 in die 52.1209, 1965 in die 52.855 und schließlich 1972 in die 52.3316.

Umbauten an 52.3316:

  • 6. 10. 1952: Rückwärtiger Hauptluftbehälter vorverlegt, Lichtmaschine auf die Laufbrücke versetzt, Spritzejektor eingebaut.
  • 30. 3. 1954: Einbau von Hauberpackung, Einbau von Abdampfejektor.
  • 14. 10. 1955: Druckluftleitung für Klima-Schneepflug-Anschluß neu gelegt. Giesl-Flachejektor und Siederohrdrosselung eingebaut.
  • 13. 1. 1957: Handzug für den Gestra Abschlammer eingebaut, neuer Pralltopf eingebaut.
  • 5. 9. 1961: Ersatz der Halbschalen durch Stopfbüchseneinsätze.

Die 52.3316 war eine der vier Dampfloks, die am 31. 12. 1976 den planmäßigen Dampfbetrieb auf Adhäsionsbahnen bei den ÖBB beendete. Die am 20. 1. 1978 ausgemusterte Lok wurde nach Beendigung des Streckeneinsatzes konserviert hinterstellt, um auf sie gegebenenfalls für Heizlokeinsätze zurückgreifen zu können. Doch hierzu bestand kein Bedarf und so konnte die ÖGEG am 25. 4. 1979 die Lok ankaufen.

Um die Überstellungskosten zu sparen, fuhren ÖGEG-Mitglieder nach Stadlau, entkonservierten und reparierten die Lok leiteten eine Kesselprüfung ein und so führte die 52.3316 am 22. 7. 1979 einen Sonderzug von Stadlau durch das Weinviertel nach St. Pölten. Bis zum 15. 9. 82 war sie in Amstetten beheimatet, seither in Linz.

Der Kabinentender wurde später durch einen von ÖGEG-Mitgliedern aufgearbeiteten Wannentender getauscht. Auch an dieser Lok sind ständig Wartungs- und Reparaturarbeiten (z. B. große Triebwerksausbesserung. . . ) durchzuführen, wobei die Summe der geleisteten Arbeitsstunden bis Ende 1987 bereits bei über 4800 lag.

Spitzen-Kilometerleistungen:

  •     1951    67. 155 km
  •     1955    61. 718 km
  •     1956    63. 013 km
  •     1957    66. 761 km
  •     1959    64. 574 km
  •     1960    61. 721 km
  •     Gesamt    1.305.255 km

52. 3517

Die ursprüngliche Bauverteilung der ersten KDL 1 (Reihe 52) sah vor, daß die Firma Krauss-Maffei 700 Stück (52 3350-4049) liefern sollte. Dieser Plan konnte jedoch nicht eingehalten werden, da die Produktion im Herbst 1943 durch Luftangriffe ausfiel. Bis dahin waren 309 KDL 1 (52 086-123 und 52 3350-3620) ausgeliefert worden, die weitere Produktion dieses Bauloses (dann ab 52 3625) mußten andere Hersteller übernehmen. Die monatlichen Auslieferungen bei Krauss-Maffei:

  • 2/43:    24 Loks, 52 086 - 109 (bestellt als 50 3130 - 3153)
  • 3/43:    26 Loks, 52 110 - 123 (bestellt als 50 3154-3167) und 52 3350 - 3361
  • 4/43:    32 Loks, 52 3362 - 3393
  • 5/43:    38 Loks, 52 3394 - 3431
  • 6/43:    41 Loks, 52 3432 - 3472
  • 7/43:    44 Loks, 52 3473 - 3507 und 52 3510 - 3518
  • 8/43:    41 Loks, 52 3508 - 3509 und 52 3519 - 3557
  • 9/43:    42 Loks, 52 3558 - 3598, 3630
  • 10/43:    19 Loks, 52 3599 - 3617
  • 11/43:    2 Loks, 52 3618 + 3619

Die Lok 52 3517 wurde unter der Fabriknummer 16643 von der Krauss-Maffei AG in München-Allach am 3. 8. 1943 an die Deutsche Reichsbahn geliefert, und zwar mit dem Kessel Fab. -Nr. 16654 und dem Tender 1820, der von der RAX-Werke AG in Wiener Neustadt stammte. Die Endabnahme durch das RAW München-Freimann erfolgte nach einer anstandslosen Probefahrt von München-Freimann nach Pfaffenhofen und zurück am 5. 8. 1943. Drei Tage später wurde die Lok dem Bw Wels zugeteilt, wo sie bis zum 16. 4. 1945 verblieb. Einer nicht dem Betriebsbuch entnommenen Angabe zufolge hat sich die Lok am 30. 4. 1945 im Bw Linz/Donau befunden. US-Truppen erreichten Linz am 5. 5. 1945, daher gilt der Bestand vom 30. 4. 1945 als letzter der DRB-Ära.

Schwer beschädigt wurde die Lok zum 13. 6. 1945 abgestellt. Zwischen dem 2. 11. 1948 und 6. 12. 1948 erhielt sie in der HW St. Pölten eine Hauptuntersuchung und kam dann wieder in Dienst. Die weiteren Stationierungen:

  •     bis 15. 05. 51:    Linz
  •     bis 07. 12. 61:    Selzthal
  •     bis 25. 05. 62:    Linz
  •     bis 25. 05. 70:    Selzthal
  •     bis 06. 01. 71:    Linz
  •     bis 11. 01. 72:    Attnang-Puchheim
  •     bis 31. 03. 73:    Stadlau
  •     bis 31. 12. 77:    Straßhof
  •     bis 28. 04. 81:    Wien Nord

Anzumerken ist, daß die Lok am 12. 1. 72 die HW Knittelfeld nach einer HU verließ und konserviert in Stadlau hinterstellt wurde. Die folgenden Umstationierungen erfolgten nur buchmäßig. Am 27. 10. 78 kassierten die ÖBB insgesamt 20 Loks der Reihe 52, darunter auch die 52. 3517, die dann in den Bestand der "strategischen Reserven" gelangte und nach Sigmundsherberg sowie am 21. / 22. 12. 1980 nach Amstetten überstellt wurde.

Über die anfänglichen Laufleistungen bestehen keine Aufzeichnungen mehr. Ab 6. 12. 1948 sahen die Kilometerzahlen wie folgt aus:

  •     bis 24. 06. 56:    346. 249 km
  •     bis 06. 08. 62:    321. 902 km
  •     bis 05. 04. 65:    131. 740 km
  •     bis 14. 11. 71:    288. 301 km
  •     bis 16. 09. 82:    565 km

nachgewiesene km 1.088.757 km

Der derzeitige Kessel (Fab. -Nr. 4785) wurde am 27. 1. 1944 durch die Maschinenfabrik Esslingen zusammen mit der Lok 52 1560 zum Gesamtpreis von 170.000,- RM an die Reichsbahn geliefert. 1963 gelangte er in die 52.6841 und 1971 in die 52.3517. Bedarfsausbesserungen wurden in Ingolstadt, München-Freimann, Innsbruck, Amstetten, Hütteldorf, St. Valentin, Wien West, Straßhof, Wien Ost und Stadlau Hauptausbesserungen in St. Pölten und Knittelfeld durchgeführt.

Am 23. 7. 1956 erhielt die 52.3517 eine zentrale Fettpresse für Achslager- und Spurkranzschmierungen. Zwischen dem 16. 4. 1957 und dem 10. 4. 1982 hatte die Lok einen Giesl-Ejektor.

Wegen des großen Interesses an Dampfloksonderfahrten - vor allem seitens der benachbarten Bundesrepublik Deutschland - beschloß die ÖGEG, eine weitere 52er zu erwerben, um so die 52.3316 entlasten bzw. bei deren Ausfall ersetzen zu können.

Die Wahl fiel nach eingehendem Studium der Kesselbücher auf die in Sigmundsherberg hinterstellte 52.3517. Allerdings mußte die ÖGEG - um die 52.3517 erwerben zu können - ein Ersatzobjekt stellen. Dies wurde zur Jahreswende 1980/81 durch das Ausscheiden einer Heizlok (52.844) möglich und so gelangte die 52.3517 am 29. 4. 1981 in den Besitz der ÖGEG.

Den Giesl-Ejektor ersetzte die ÖGEG durch einen Rundschlot, um so den Eisenbahnbegeisterten beide Varianten optisch und akustisch präsentieren zu können. Nachdem bei der 52.3316 eine größere Triebwerksausbesserung fällig geworden war, wurde die Lok 1983 nach entsprechenden optischen und technischen Ergänzungsarbeiten wieder in Betrieb genommen. Die Lok entspricht nun weitgehend dem Auslieferungszustand (Tendertausch). Anfangs war noch Amstetten ihre Heimat, seit dem 16. 9. 1982 ist sie in Linz untergebracht.

Die 52.3517 entwickelte sich zu einem prächtigen Zugpferd der ÖGEG. Durch starke Fahrweisen und durch die Teilnahme am 100jährigen Arlbergjubiläum wurde die deutsche Kriegslok sehr bekannt. Auch die Regentalbahn AG lieh sie für Sonderfahrten aus.

Umbau, Entkonservierung und Aufarbeitung sowie die ständige Wartung nahmen bis Ende 1987 über 3400 Arbeitsstunden in Anspruch.

52.4552

Zur Ersatzteilgewinnung wurde die 52.4552 gekauft. Aufgrund der anläßlich der letzten HU durchgeführten sehr umfangreichen Kesselausbesserung ist es jedoch möglich, längerfristig auch diese in einen betriebsfähigen Zustand zu versetzen. Mit einigen Vorbereitungsarbeiten wurde bereits begonnen und wenn Zeit bleibt,. . . (?).

Im Dezember 1944 gelangten von der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken AG (DWM) Werk Posen (Cegielski) zwölf Loks der Baureihe 52 zur Auslieferung, darunter auch die 52.4552. Diese Lok (Fab. -Nr. 869) gelangte am 20. 12. 44 zur Endabnahme bzw. Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn. Über Probefahrten bestehen keine Aufzeichnungen mehr. Im Dezember 1944 legte die Lok noch 1121km zurück.

Sie kam zunächst zur RBD Villach, und zwar nach St. Veit a. d. Glan, wo sie im Februar 1945 nach einem Fliegerangriff abgestellt war. Der derzeitige Kessel (Borsig 15579/1943) war am 27. 7. 43 von der DRG abgenommen und am 18. 8. 43 in die 52 478 eingebaut worden. Die weiteren Einbauten: 1954 in 52.7358,1962 in 52.5995, 1968 in 52.3504 und schließlich 1974 in 52.4552.

Am 27. 9. 57 erhielt die 52.4552 einen Giesl-Flachejektor mit Drosselklappen und am 13. 3. 58 eine Heinl-Pumpe. Die Kesselaustauschungen änderten stets das äußere Erscheinungsbild.

Nach der Anlieferung wurde die Lok der Zf. St. Veit a. d. Glan zugeteilt, wo sie bis zum 25. 2. 50 verblieb. Die weiteren Stationierungen lauteten: bis 16. 1. 54 Mürzzuschlag, bis 8. 4. 68 Knittelfeld, bis 23. 9. 70 Wien Ost, bis 9. 6. 71 Straßhof und danach Linz, wo die Lok ab 25. 5. 75 konserviert hinterstellt und am 27. 10. 78 kassiert wurde. Als Ersatz für die 52.3557 kam sie als "strategische Reserve" nach St. Valentin. Am 24. 5. 84 ging sie in den Besitz der ÖGEG über und ist seit dem 22. 11. 87 im Lokschuppen Summerau hinterstellt.