Die Lokomotiven der Reihe U

U 8 und U 38 vor dem Heizhaus in Weiz. (Foto: 28. Juli 1956, Alfred Luft)
U 8 mit dem Mittagszug WR 53 in Oberfeistritz. (Foto: 29. Juli 1967, Alfred Luft)
U 7 mit dem WR 51 in Oberfeistritz. Im Hintergrund der Ulreichsberg mit der gleichnamigen Kirche. Der Feistritzviadukt liegt unsichtbar im Bergeinschnitt, rechts auf der Wiese erkennt man als Strich die gegen Hart-Puch ansteigende Trasse. (Foto: 28. Juli 1956, Alfred Luft)
U 7 mit dem WR 51 in Anger. Hinter der Lok der damals noch im Originalzustand von 1911 befindliche DF 51. (Foto: 28. Juli 1956, Alfred Luft)

Den Betrieb der Lokalbahn-AG Weiz - Birkfeld führten von der Betriebsaufnahme (1911) bis 1921 die kkStB bzw. ihre Nachfolgerin DÖStB, später BBÖ. Zu diesem Zweck überstellten sie drei Lokomotiven der Reihe U von der Strecke Triest - Parenzo, wo sie durch die in jenem Jahr 1911 neugebauten stärkeren Maschinen der Reihe P abgelöst wurden, nach Weiz. Es waren dies die alle 1908 in Wiener Neustadt gebauten Maschinen U 37, U 38 und U 40. (Fabriksnummern, Baujahre und Schicksale aller im Feistritztal vorhanden gewesenen Triebfahrzeuge finden sich außerdem am Schluß dieses Kapitels in Tabellenform zusammengefaßt; sie sind hierbei nach steigenden Nummern bzw. nach dem Alphabet geordnet, während im Text die Reihenfolge nach dem erstmaligen Auftauchen einer Bauart im Feistritztal gewählt wurde.) Die U 37 mußte im Ersten Weltkrieg an die k. u. k. Heeresbahn verliehen werden und fiel dabei in weiterer Folge an Jugoslawien. Dort gelangte sie zu der an der Strecke Lašva - Jajce in Bosnien gelegenen Waldbahn Busovaca. Nach Einstellung dieser Bahn gelangte sie über Initiative slowenischer Eisenbahnfreunde 1973 zur Restaurierung ins Heizhaus Nova Gorica, um in Istrien zur Erinnerung an die Schmalspurbahn Triest - Parenzo als Denkmal aufgestellt zu werden. Die beiden anderen U gingen 1922 an die StLB über.


Als 1941 die Deutsche Wehrmacht in Jugoslawien einmarschierte, kam die südsteirische Landesbahnlinie Pöltschach - Gonobitz nach kurzzeitiger Verwaltung durch die Reichsbahn 1942 unter Landesverwaltung. Aus dem dortigen Lokpark kam die JDZ 188-004, die bei der Landesbahn wieder die Nummer U 29, unter der sie ursprünglich für die dalmatinische Lokalbahn Split - Sinj geliefert worden war, erhalten hatte, 1942 nach Murau und 1944 nach Weiz, wo sie, nur unterbrochen durch ein kurzes Gastspiel in Murau (16. April bis 23. August 1945) bis 1948 blieb, um dann an Jugoslawien zurückgegeben zu werden.


Als einzige U überhaupt wurde 1956 die U 38 mit einem Giesl-Flachejektor ausgerüstet. Sie wurde nach einem schweren Unfall, den sie 1962 bei Koglhof erlitt, kassiert.


Im Laufe der Zeit tauschten die StLB immer wieder ihre Loks zwischen den einzelnen Linien; so ist die U40 heute in Murau zu finden, wohin sie 1945 überstellt wurde. Umgekehrt kamen die Murtalmaschinen U 7, U 8 und U 44 nach Weiz (siehe die Tabelle).


Als bewährteste und meistgebaute österreichische Schmalspurlokomotive hat die Reihe U wie auf vielen anderen Strecken zu Zeiten der Dampftraktion den Löwenanteil an Zugskilometern geleistet; aber noch heute prägt sie dank ihrer Verwendung vor den Dampfbummelzügen das Erscheinungsbild der Bahn.

U 44 in Birkfeld. (Foto: 20. Juli 1967, Friedrich Haftel)
Bevor mit Ende des Winterfahrplanes 1975/76 die Personenverkehrskonzession Birkfeld - Ratten erlosch, veranstaltete der Club U 44 noch rasch eine Abschiedsfahrt; im Bild die U 44 und die U 8 oberhalb Birkfeld. (Foto: 23. Mai 1976, August Zopf)