Der Wagenpark

Zur Betriebseröffnung 1911 waren neben drei Lokomotiven der Reihe U nachfolgende Waggons vorhanden:

  •     3    Personenwagen 2./3. Klasse    (BCi)    Nr. 1 - 3
  •     5    Personenwagen 3. Klasse    (Ci)    Nr. 11 - 15
  •     2    kombinierte Gepäck- und Postwagen    (DF)    Nr. 51 - 52
  •     5    gedeckte Güterwagen    (G)    Nr. 101 - 105
  •     12    Hochbordwagen    (Jk)    Nr. 106 - 117
  •     8    Niederbordwagen    (Jhn)    Nr. 118 - 125

Im Betriebsübergabevertrag von den BBÖ an die StLB (16. Mai 1922, rückwirkend per 1. Juli 1921) finden sich neben drei Loks der Reihe U (darunter formell auch die in Bosnien verbliebene U 37) alle obengenannten Waggons vollzählig wieder, sowie sechs weitere 1920 erbaute offene Güterwagen (Jhn 126 und 127, Jk 130 - 133).

Ober das Schicksal der Industriebahnfahrzeuge bleiben manche Unklarheiten: Während Dr. Niel als ursprünglichen Bestand drei Bt-Loks, 110 vierachsige offene Feldbahnwagen, drei Dienstwagen, eine Motordraisine und drei Bahnwagen nennt, findet sich in einem Anhang zum Betriebsvertrag vom 21. Februar 1928, in dem die Lokalbahn-AG die StLB mit dem Betrieb der neuerworbenen Schlepphahn betraut, vermerkt:

  •     3    Dampfloks Bnt O&K
  •     33    vierachsige Wagonetts Nr. 1 - 33 mit 5 - 6 t Tragkraft
  •     1    Motordraisine 6 PS
  •     2    Bahnwagen

Im Betriebsvertrag vom 20. August 1930 (der formal durch die Umwandlung in eine öffentliche Bahn notwendig wurde) sind nachstehende Fahrzeuge verzeichnet:

  •     1    Dampflok Kh 111
  •     1    Dampflok Maffei 502
  •     3    Feldbahnloks O&K
  •     2    vierachsige Plateauwagen 15 t
  •     36    Drehgestellwagen ex k. u. k. Feldbahn
  •     1    Motordraisine Daimler 6 PS
  •     2    Bahnwagen

Die Loks Kh 111 und 502 sowie die beiden Plateauwagen (heute 851, 852) waren von der Lokalbahn buchmäßig für die Schleppbahn beschafft worden. In den 36 Drehgestellwagen sind möglicherweise die 3 Dienstwagen mitgezählt. Sowohl der Dampftriebwagen als auch die "Kolomea" scheinen nicht auf, sind also offensichtlich nie ins Eigentum der Lokalbahn gekommen. Obwohl in den Konzessionsbedingnissen von 1930 die Forderung nach Umbau von 25 der Feldbahnwagen vermerkt ist, dürfte dieser nicht durchgeführt worden sein, da die Verwendbarkeit dieser Wägelchen auch in umgebauter Form im praktischen Betrieb zu bezweifeln ist. Dafür spricht jedenfalls, daß diese Fahrzeuge nicht in das Nummernschema der Lokalbahngüterwagen eingereiht worden sind.

Einen Gesamtüberblick über die Fahrparkentwicklung geben die nachfolgenden, dem Standardwerk - "Schmalspurig durch Österreich" (Verlag Slezak, Wien 1975) entnommenen Aufstellungen. Trotz aller Mühe, die von Herrn Sternhart zur Zusammenstellung dieser verwirrend vielfältigen Listen aufgewandt wurde, waren zahlreiche wesentliche Daten nicht eruierbar. Dies betrifft vor allem die Datierung zahlreicher Umbauten, durch die Personenwagen durch Neukarossierung ihr Aussehen gänzlich änderten bzw. zu Güterwagen umgestaltet wurden. Richtiggestellt sei, daß die Personenwagen 1 - 3 und 11 - 15 ursprünglich Flachdächer besaßen. Die Typenskizzen Nr. 665 und 666 sind Umbauformen, die nur für die Wagen 1 und 14 mit Sicherheit nachgewiesen sind. Auch der DF 52 dürfte mit größter Wahrscheinlichkeit in Übereinstimmung mit dem gleichzeitig gelieferten Wagen 51 der Flachdachbauart angehört haben.

Fahrzeugstand 1975

  •     WR    44, 45    
  •     F    51    
  •     D    54, 55    
  •     DF    56    
  •     Bi    61, 62, 63, 64, 66, 68    
  •     Gw    81, 82, 83, 84, 85    
  •     G    109    
  •     Gwd    111, 112, 113, 114    
  •     G    121, 122, 123, 124, 125    
  •     Glm    151, 152, 153    
  •     G    156, 161, 162, 163, 164, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172,173, 174
  •     Oa    201, 202, 203, 204, 205, 206, 207
  •     Oza    208    
  •     Oa    254, 255, 256, 257, 258, 259, 261
  •     Oza    265
  •     Nka    301, 302, 303, 304
  •     Nk    350
  •     Na    351
  •     Nka    353, 354
  •     Na    355
  •     Nka    356, 357
  •     Nz    360
  •     GGm    419
  •     GG    420, 451, 452
  •     GGm    453, 454, 455, 460
  •     OO    550, 551, 552
  •     NNa    652, 653
  •     NNm    654
  •     OOw    701, 702, 751, 752
  •     SS    850, 851, 852
  •     Gerätewagen    941, 942
Alle acht zur Betriebsaufnahme 1911 beschafften Personenwagen gehörten der bekannten achtfenstrigen Flachdachtype an. Die Umbauform auf Tonnendach unter Bewahrung des übrigen Kastens war eine Feistritztaler Spezialität. Sie ist außer dem hier in Weiz abgestellten Ci (ex BCi) 1 mit Sicherheit nur noch für den Ci 14 nachgewiesen. (Foto: 19. August 1954, Alfred Luft)
Der Dienst- und Postwagen 56 ist ein Neuaufbau auf dem Untergestell des 1959 aus Kapfenberg überstellten DF 336. Zwecks einheitlichen Bildes der Bummelzugsgarnitur trägt er heute ebenfalls die seit 1970 bei den Personenwagen übliche grün-weiße Lackierung. (Foto: 18. August 1973, Alfred Luft)