Zahnraddiesellokomotive Baureihe 2085 der ÖBB

Am 25.10.1992 wurde die T426 001 (heute 715 001) der Tschechischen Staatsbahnen (CD) im Bahnhof Tanvald aufgenommen. Da der Zahnradbetrieb auf der Strecke nach Korenov bereits eingestellt wurde, steht die Maschine heute als Museumslok zur Verfügung, denn die Zahnstangen auf der besagten Strecke liegen noch. Rechts im Bild ist eine Vertreterin (743 002) der Nachfolgebauart der Baureihe T426 zu sehen. Die Baureihe 743 ist eine reine Adhäsionslokomotive. Die Lackierung der gezeigten T426 001 entspricht jener der 2085.01 der ÖBB. Die T426 001 absolvierte übrigens im Jahr 1961 Probefahrten auf der Erzbergbahn. (Foto: Klaus Reisner)

Anfang der Sechzigerjahre kam die Einführung des Dieselbetriebs auf der Erzbergbahn erstmals ernsthaft ins Gespräch. Die Firma Simmering-Graz-Pauker (SGP), Nachfolgerin der Wiener Lokomotivfabrik Floridsdorf, hatte im Jahr 1961 vier neuartige Dieselloks für den gemischten Reibungs- und Zahnradbetrieb an die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (CSD) für deren Strecken Tanvald (Tannwald) - Korenov (Grünthal bzw. Polaun) - Harrachov (Strickerhäuser) und Tisovec (Theißholz) - Brezno (Bries) geliefert, die die Betriebsnummern T426 001 - 004 erhielten. 1962 stellte SGP den ÖBB eine fast baugleiche Maschine mit der Werksbezeichnung 2097.01 zur Verfügung, die schließlich von den ÖBB angekauft und auf 2085.01 umbezeichnet wurde. Verwirklichungsreife Pläne der ÖBB, die Erzbergbahn bereits in den Sechzigerjahren mit weiteren Loks der Baureihe 2085 vollständig zu verdieseln, wurden von der örtlichen Personalvertretung der Eisenbahner erfolgreich abgewürgt, wobei mit dem Verlust von Arbeitsplätzen argumentiert worden war. Im Gegensatz zu den Maschinen der CSD, deren Einsatz sehr zufriedenstellend verlief, konnte sich die 2085.01 auf der Erzbergbahn nicht durchsetzen. Einerseits wurde die Maschine von Anfang an planmäßig mit Lasten auf die Strecke geschickt, für die sei eigentlich nicht geeignet war, andererseits herrschte bei dem Einzelstück überaus oft ein Mangel an Ersatzteilen. Das stetige Fahren unter Vollast sowie die später aus Ersparnisgründen verwendeten Billigschmierstoffe sorgten bei der 2085.01 für unzählige Stehtage bzw. mindertauglichen Einsatz. Obwohl die Lok bis zum Ende des Zahnradbetriebs auf der Erzbergbahn im Jahr 1978 im Einsatz war, wurde sie bereits neun Jahre nach ihrem Erscheinen von reinen Adhäsionsdieseltriebfahrzeugen technisch überholt. 1971 zeigte sich nämlich die Machbarkeit eines reinen Adhäsionsbetriebs auf der Erzbergbahn, und eine Nachbestellung von Zahnraddieselloks unterblieb daher endgültig.

Technische Daten:

Achsanordnung

Dzz

Treibraddurchmesser

1.140 mm

Länge über Puffer

11.940 mm

Gesamtachsabstand

5.900 mm

Leistung

920 kW

Motortype

SGP, T12b

Zylinderzahl

12

Antrieb

dieselhydraulisch

Dienstgewicht

70 t

Höchstgeschwindigkeit Adhäsion

50 km/h

Höchstgeschwindigkeit Zahnrad

20 km/h

Stückzahl

1

Baujahr

1962

Einsatzzeit auf der Erzbergbahn

1962 - 1978

Erbauer

Simmering-Graz-Pauker

 

 

Nummer

Fabrikat

Abnahme

Kassierung

Verbleib

2085.01

SGP 18162/1962

10.05.1962
(2097.01)

Ankauf durch die ÖBB: 01.06.1963 (Umbezeichnung in 2085.01)
25.02.1980

Verschrottet