Die Bregenzerwald Museumsbahn

Dampflokomotive "Nicki S." im Bahnhof Bezau. (Foto: Markus Strässle, 22. 9. 1990)
  • Spurweite:    760 mm
  • Eröffnet am    15. September 1902
  • Streckenlänge:    35,4 km
  • Streckenhöchstgeschwindigkeit:    45 km/h
  • Offizielle Einstellung:    29. Jänner 1985

Während der gesamten Betriebsdauer war die Bahn im Engtal der Bregenzerache den Gewalten der Natur ausgesetzt. Oftmals kam es hier zu Erdrutschen und Vermurungen. Ein großer Erdrutsch bei km 7,1 war im Juli 1980 auch der Grund für die Einstellung des Bahnbetriebes auf der Teilstrecke Kennelbach - Egg. Im Oktober desselben Jahres wurde auch die Strecke Egg - Bezau aus Sicherheitsgründen gesperrt. Lediglich auf der 4,7 Kilometer langen Strecke von Bregenz nach Kennelbach verkehrten noch die Züge bis zum 9. Jänner 1983, danach wurde auch diese Strecke im Schienenersatzverkehr bedient.

Im November 1985 wurde der Verein "Bregenzerwaldbahn-Museumsbahn" gegründet, der es sich zur Aufgabe machte, von Bezau aus eine Museumsbahn wieder in Betrieb zu nehmen.

Am 18. Mai 1987 ging die erste Lokomotive des Vereines, die D 1 "Hilde" in Betrieb. Als Waggons kamen umgespurte Wagen der 1.000-mm-Strecke Innsbruck - Fulpmes (Stubaitalbahn) zum Einsatz. Die Züge konnten damals nur in Richtung Schwarzenberg geschoben werden, da der Bahnhof wegen einer zugeteerten Straßenüberquerung nicht erreicht werden konnte.

Am 13. Mai 1989 konnte dieses Hindernis beseitigt werden, seither verkehren die Züge der Museumsbahn bis zur Haltestelle Bersbuch (km 6,1).

Am 17. August 1990 konnte die erste Dampflokomotive der Museumsbahn in Bezau erwartet werden. Es handelte sich um ein Leih-Stück des Lokomotiv-Sammlers Walter Seidensticker. Diese Dampflokomotive, die 798.101 war bereits zu ÖBB-Zeiten auf der BWB im Einsatz. Es handelte sich um eine ehemalige Heeresfeldbahn (Henschel 25892/1941).

Dieses Triebfahrzeug mußte am Ende der Saison 1992 wieder ihrem Besitzer zurückgegeben werden. Im Sommer 1993 wurde daher eine weitere Leihlokomotive eingesetzt. Es handelte sich dabei um die in Polen gebaute Px 48-1913 (Chrzanów 3247/1953). Mit dieser Maschine konnte die Zeit bis zum Eintreffen der U 25, der ersten vereinseigenen Dampflokomotive überbrückt werden. Diese konnte schließlich am 30. Juli 1993 in Bezau abgeladen werden und führt seitdem die Dampfzüge der Museumsbahn.

Um auch originale Waggons anbieten zu können, wurde erstmals im Jahr 1995 auf einem Untergestell eines Güterwagens ein Personenwagen nach den Plänen von 1898 aufgebaut.

Weitere zwei Waggons derselben Bauart folgten in den nächsten Jahren.

Mit der Inbetriebnahme der 2091.08, eine diesel-elektrische Lokomotive der ersten Generation, gelang es, auch im Bereich der Dieseltriebfahrzeuge originale Lokomotiven aufzutreiben. Die 2091.08 führt seit 1997 die planmäßigen Dieselzüge auf der Museumsbahn.

Die nächsten Pläne des Vereines sind die Wiederaufarbeitung der Uh 102, der letzten in Österreich gebauten Dampflokomotive für die Bosnische Spurweite und eine allfällige Streckenverlängerung nach Andelsbuch. Besonders letzteres Projekt ist auf den Good-will der verantwortlichen Politiker angewiesen. Doch hat die Museumsbahn mit ihren über 40.000 Fahrgästen pro Jahr gute Argumente, die für die Verlängerung der westlichsten Schmalspurbahn der 760-mm-Spur Österreichs sprechen.